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Schloss Thurnau

Nach vier Jah­ren Sanierungsarbeit

Ein­wei­hung des Nord­flü­gels von Schloss Thurnau

Anfang der Woche wur­de in Anwe­sen­heit zahl­rei­cher Gäs­te aus Poli­tik, Wis­sen­schaft und Wirt­schaft der sanier­te Nord­flü­gel von Schloss Thur­n­au ein­ge­weiht. Einst von den Adels­fa­mi­li­en Künß­berg und Giech bewohnt, nut­zen heu­te das Insti­tut für Frän­ki­sche Lan­des­ge­schich­te der Uni­ver­si­tä­ten Bam­berg und Bay­reuth die Räu­me des Schlosses.

Zwi­schen 2015 und 2019 reno­vier­te die Gräf­lich Giech’sche Spi­tal­stif­tung den Nord­flü­gel von Schloss Thur­n­au. Nun wur­den sei­ne Räum­lich­kei­ten, nach mehr­ma­li­ger pan­de­mie­be­ding­ter Ver­zö­ge­rung, eingeweiht.

Wis­sen­schafts- und Kunst­mi­nis­ter Mar­kus Blu­me (CSU) sag­te bei der Eröff­nung: „Her­aus­ra­gen­de Schloss­an­la­ge von natio­na­ler Bedeu­tung, For­schungs­in­sti­tut von unschätz­ba­rem Wert für die kul­tu­rel­le Iden­ti­tät des Frei­staats und Leucht­turm­pro­jekt der Denk­mal­pfle­ge: Mit der Ein­wei­hung des Nord­flü­gels von Schloss Thur­n­au erstrahlt ein pracht­vol­ler Ort baye­ri­scher Geschich­te in neu­em Glanz.“ Als Sitz des Insti­tuts für Frän­ki­sche Lan­des­ge­schich­te der Uni­ver­si­tä­ten Bay­reuth und Bam­berg stün­de Schloss Thur­n­au dar­über hin­aus für exzel­len­te For­schung. Gern habe der Frei­staat das anspruchs­vol­le Sanie­rungs-Pro­jekt mit ins­ge­samt etwa 12 Mil­lio­nen Euro unterstützt.

Zwei Bau­ab­schnit­te

In zwei Bau­ab­schnit­ten wur­de der im 15. Jahr­hun­dert von der Fami­lie Förtsch ange­leg­te Nord­flü­gel saniert und sta­tisch und brand­schutz­tech­nisch ertüch­tigt. Um einen bar­rie­re­frei­en Zugang zu ermög­li­chen, ist ein dem Gebäu­de­teil vor­ge­setz­ter Glas­an­bau inklu­si­ve Auf­zug errich­tet worden.

Der zwei­te Bau­ab­schnitt wid­me­te sich den Außen­an­la­gen, der Fas­sa­den­sa­nie­rung, dem Aus­bau der Biblio­theks­räu­me, dem Ver­an­stal­tungs­saal, den WC-Anla­gen sowie der Sanie­rung des Kellergewölbes.

„Es muss­te ein ganz erheb­li­cher Auf­wand betrie­ben wer­den, um die gesteck­ten Zie­le zu errei­chen“, sag­te Klaus Peter Söll­ner, Land­rat und Vor­sit­zen­der des Stif­tungs­vor­stan­des der Spi­tal­stif­tung. „In der Umset­zung war eben­so ein fei­nes Gespür für die vor­han­de­ne Sub­stanz unent­behr­lich, wie Visio­nen für die sich bie­ten­den Möglichkeiten.“

Größ­te För­der­ge­ber der Sanie­rung waren der Bund und der Frei­staat Bay­ern. Wie Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm sag­te, habe auch der Bezirk Ober­fran­ken das Schloss Thur­n­au über vie­le Jah­re hin­weg im Zuge der Denk­mal­pfle­ge gefördert.

Insti­tut für Frän­ki­sche Landesgeschichte

In den reno­vier­ten Räu­men soll nun das 2017 gegrün­de­te Insti­tut für Frän­ki­sche Lan­des­ge­schich­te zusam­men mit den bei­den Uni­ver­si­tä­ten Bay­reuth und Bam­berg lan­des­ge­schicht­li­che For­schung betrei­ben. „In die­sem wun­der­schö­nen his­to­ri­schen Set­ting wird geforscht, gelehrt, dis­ku­tiert und getagt“, sagt Prof. Dr. Ste­fan Leib­le, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bay­reuth. „Die His­to­ri­ke­rin­nen und His­to­ri­ker, die im Nord­flü­gel unter­ge­bracht wer­den, beschäf­ti­gen sich mit der frän­ki­schen Regi­on, aber sie schau­en auch immer wie­der weit über Fran­ken hin­aus. Des­halb freue ich mich, dass wir die­se Räum­lich­kei­ten ein­wei­hen, damit auch wei­ter­hin zen­tra­le Impul­se von Thur­n­au aus­ge­hen können.“

Und Prof. Dr. Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bam­berg, füg­te an: „Das Insti­tut für Frän­ki­sche Lan­des­ge­schich­te ist ein leuch­ten­des Bei­spiel dafür, wie wir als Uni­ver­si­tä­ten einen wert­vol­len Trans­fer in die Gesell­schaft leis­ten kön­nen. Es ist Aus­gangs­punkt für zahl­rei­che Aus­stel­lun­gen und Grund­la­ge für Koope­ra­tio­nen mit Schu­len und his­to­ri­schen Ver­ei­nen in der Regi­on. Mit der Eta­blie­rung der Indus­trie­kul­tur­re­gi­on Nord­bay­ern ver­bin­den wir den Wunsch nach einer noch inten­si­ve­ren Koope­ra­ti­on zwi­schen den wis­sen­schaft­li­chen und gesell­schaft­li­chen Akteu­ren zum Woh­le des Stand­orts Oberfranken.“