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Sebastian Reich

Sebas­ti­an Reich & Aman­da: „Aman­da freut sich über jede Steilvorlage“

Mit „Ver­rück­te Zeit!“ prä­sen­tiert der Würz­bur­ger Bauch­red­ner und Come­di­an Sebas­ti­an Reich sein vier­tes Pro­gramm. Mit dabei sein Mar­ken­zei­chen, die Nil­pferd-Pup­pe Aman­da. Wir haben mit Sebas­ti­an Reich im Vor­feld sei­nes Auf­tritts auf dem Hall­stad­ter Markt­platz am 24. Juni gesprochen.
Herr Reich, wann haben Sie die Lie­be zum Bauch­re­den und Pup­pen­spiel entdeckt?

Sebas­ti­an Reich: Mein Onkel war 30 Jah­re lang Bauch­red­ner. Schon als Kind habe ich die Mate­rie des Bauch­re­dens und Pup­pen­spiels mit­be­kom­men und mich dafür begeis­tert. Zu mei­nem vier­ten Geburts­tag schenk­te mir mein Onkel ein klei­nes Zau­ber­kunst­stück. Zwei Jah­re spä­ter stand ich dann als Zau­ber­lehr­ling gemein­sam mit ihm zum ers­ten Mal auf einer gro­ßen Büh­ne. Vie­le Jah­re habe ich dann gezau­bert, das Bauch­re­den war jedoch immer mein gro­ßes Ziel.

Sie sind zunächst unter dem Künst­ler­na­men Pierre Ruby auf­ge­tre­ten. War­um sind Sie dann zu Ihrem bür­ger­li­chen Namen zurückgekehrt?

Sebas­ti­an Reich: Mein Onkel ist damals als Pierre Ruby auf­ge­tre­ten, als es noch geläu­fig war, sich einen Künst­ler­na­men zuzu­le­gen. Bei mei­ner Pre­mie­re im Jahr 2002 stand ich dann unter dem Pseud­onym „Pierre Ruby jun.“ auf der Büh­ne. Ich habe dann jedoch recht schnell gemerkt, dass ich mich nicht hin­ter einem Namen ver­ste­cken möch­te, son­dern ein­fach der Sebas­ti­an auf der Büh­ne sein möch­te, der ich auch im rich­ti­gen Leben bin. Zumal der Name Pierre für den Fran­ken gar nicht so leicht aus­zu­spre­chen war.

Seit 2012 schrei­ben Sie Pro­gram­me. Allei­ne oder in einem Team?

Sebas­ti­an Reich: Neue Pro­gram­me zu schrei­ben, ist ein sehr lan­ger und inten­si­ver Pro­zess. Alle bis­he­ri­gen Tour-Pro­gram­me und die dazu­ge­hö­ri­gen Ideen stam­men aus mei­ner Feder. Die Ideen kom­men oft kurz vor dem Ein­schla­fen, beim Auto­fah­ren, in ganz all­täg­li­chen Situa­tio­nen oder wenn ich mich zum krea­ti­ven Schaf­fen in eine ein­sa­me Bucht ans Meer zurück­zie­he. Dann gibt es aber auch mal Ein­wür­fe aus dem Umfeld, von Freun­den oder Fami­lie, auch so kön­nen ver­rück­te Ideen für neue Pro­gram­me ent­ste­hen. Für den letz­ten Schliff arbei­te ich dann mit einem befreun­de­ten Autor und Regis­seur zusammen.

Wel­ches der bis­he­ri­gen Pro­gram­me brach­te Ihnen den Durch­bruch, wel­ches ist das bis­her erfolgreichste?

Sebas­ti­an Reich: Wir haben uns über die Jah­re unser Publi­kum erspielt und das ist, den­ke ich, auch durch die immer wie­der neu­en Ideen der Pro­gram­me ent­stan­den. Ich erin­ne­re mich noch gut an die Anfän­ge und unser ers­tes Mün­chen-Gast­spiel im Schlacht­hof mit genau 38 Zuschau­ern! Ein paar Jah­re spä­ter gas­tier­ten wir dann im Münch­ner Kro­ne-Bau mit 1.800 Men­schen. Jedes Pro­gramm hat sei­ne Beson­der­heit, so ist es beim aktu­el­len Pro­gramm eine tech­ni­sche Spie­le­rei die uns ganz neue Mög­lich­kei­ten bie­tet und so für die lang­jäh­ri­gen Fans auch wie­der eine Neu­heit mit sich bringt.

Man kennt Sie vor allem durch die Nil­pferd-Hand­pup­pe Aman­da und das Schwein Pig­Nic. Waren das Spezialanfertigungen?

Sebas­ti­an Reich: Ja. Am Anfang steht die Idee. So zum Bei­spiel bei Pig­Nic. Wir such­ten ein lie­bens­wer­tes und den­noch etwas trau­ri­ges und ver­peil­tes Mar­zi­pan­schwein­chen. Mit die­ser Idee geht es dann zum Pup­pen­bau­er – hier gibt es wah­re Künst­ler in Deutsch­land. In einem krea­ti­ven Pro­zess ent­steht dann die Figur und auch der Cha­rak­ter, von der Bewe­gung bis letzt­lich zur Stim­me. Mitt­ler­wei­le zählt der klei­ne Zoo um mich her­um rund 30 Tie­re und Lebewesen.

Der­zeit sind Sie mit dem Pro­gramm „Ver­rück­te Zeit!“ auf Tour­nee, mit dem Sie auch nach Hall­stadt kom­men. Um was geht es dabei?

Sebas­ti­an Reich: „Ver­rück­te Zeit!“ ist eine zwei­stün­di­ge Mischung aus Nil­pferd-Come­dy, Bauch­red­ne­rei und Spaß. Wäh­rend ich in einer Zeit auf­ge­wach­sen bin, in der man noch mit dem Blei­stift die Kas­set­te für den Walk­man zurück­ge­spult hat, blüht Aman­da im Jahr 2023 in der Welt der Influen­cer auf. War das damals eine ver­rück­te Zeit oder sind wir jetzt mit­ten­drin? Da haben Aman­da und ich ganz ande­re Sicht­wei­sen. Wir wer­den ver­su­chen, eine Ant­wort zu fin­den. Die Gäs­te kön­nen sich zudem auf eine reso­lu­te Ele­fan­ten-Dame vom Ord­nungs­amt ein­stel­len, inter­na­tio­na­le Star­gäs­te vom Süd­pol und ein Mar­zi­pan­schwein­chen, wel­ches sich ganz neu erfun­den hat. Und dann bleibt da noch die Fra­ge offen, ob Aman­da end­lich ihr Herz­blatt fin­den wird. Und wor­über ich mich freue, dass auch ein paar Minu­ten Sebas­ti­an Reich ganz ohne Beglei­tung wun­der­bar funktionieren.

Bezie­hen Sie das Publi­kum in Ihr Pro­gramm auch ein, gibt es eine Art Interaktion?

Sebas­ti­an Reich: Abso­lut. Das macht unse­re Show aus und wird auch vom Publi­kum geliebt. Es gibt bei dem aktu­el­len Pro­gramm einen roten Faden. Aber ins­be­son­de­re das Drum­her­um ist manch­mal für die Zuschau­er und auch uns immer wie­der eine Wun­der­tü­te. Gera­de bei einem Open­Air wie in Hall­stadt kann es pas­sie­ren, dass uns wie­der die eine oder ande­re Über­ra­schung beglei­tet. Wir haben dies­be­züg­lich schon eine Men­ge erlebt, von Stör­chen auf dem Büh­nen­dach bis hin zu tief­flie­gen­den Fle­der­mäu­sen im Schein­wer­fer­licht. Aber Aman­da freut sich über jede Steilvorlage.

An wen rich­tet sich das Pro­gramm? Ist es eher für Kin­der, für Erwach­se­ne oder die gan­ze Fami­lie geeignet?

Sebas­ti­an Reich: Das ist das schö­ne an unse­rem Pro­gramm, es eig­net sich für jeder­mann. Wir haben im Publi­kum glei­cher­ma­ßen das Rent­ner­paar sit­zen genau­so wie Fami­li­en mit Kin­dern, Jugend­li­che, Erwach­se­ne, bunt­ge­mischt eigent­lich alle Alters­klas­sen durch sämt­li­che Bevöl­ke­rungs­schich­ten. Jeder, der Lust auf 120 Minu­ten Spaß und Unter­hal­tung hat und sei­ne Lach­mus­keln mal wie­der stra­pa­zie­ren möch­te, ich bei uns genau richtig.