Am 23. Mai 1949 wurde es Grundgesetz verkündet. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat anlässlich des Jahrestags das
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vbw-Statement zum Tag des Grundgesetzes
Grundgesetz: Fundament für Frieden, Freiheit und Wohlstand in ganz Europa
Am 23. Mai 1949 wurde es Grundgesetz verkündet. Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat anlässlich des Jahrestags das Regelungswerk als Meilenstein der deutschen Geschichte gewürdigt.
„Nach der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland hat das Grundgesetz Deutschland einen verlässlichen Rahmen für die Demokratie gebracht. Es hat den Weg für ein Zusammenleben der Völker in Frieden und Freiheit geebnet. Damit war auch der Grundstein für wirtschaftlichen Aufschwung und Wohlstand in Bayern, Deutschland und in ganz Europa gelegt. Und das Grundgesetz hat auch den Weg Deutschlands in die EU und die NATO geebnet“, sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw sieht Deutschland und Europa angesichts der derzeitigen geopolitischen Verwerfungen vor große Herausforderungen gestellt. „Dies hat auch Folgen für die Demokratie. Mehr denn je zeigt sich: Eine pluralistische Gesellschaft, Freiheit und Wohlstand sind nicht selbstverständlich, sondern müssen immer wieder aufs Neue erarbeitet werden“ sagte Brossardt. „Für uns heißt das: Wir müssen in Europa die Verteidigungsfähigkeit massiv stärken, wie wir das in Deutschland zuletzt ja auch durch eine Grundgesetzänderung ermöglicht haben. Die bayerische Wirtschaft kann als Zentrum der deutschen Sicherheitsindustrie hier einen wichtigen Beitrag leisten.“
Die vbw betont, dass das Grundgesetz zwar keine konkrete Wirtschaftsordnung vorschreibt, aber klar definierte Grenzen zieht, in denen sich diese bewegen muss: „Das System der Sozialen Marktwirtschaft hat sich sehr bewährt. Der Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist eine gute Grundlage, diese wieder zu stärken. Jetzt gilt es, mit der Umsetzung der dort beschlossenen Maßnahmen rasch zu beginnen und den Unternehmen das Vertrauen in die Verlässlichkeit der versprochenen wirtschaftsfreundlichen Politik zurückzugeben“, so Brossardt.
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„Bildungserfolg mit Datenbasis prüfbar machen, Lernzeiten flexibilisieren“
vbw fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern
Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft fordert verbindliche Standards für mehr Bildungsqualität in Bund und Bayern. Für die Verbesserung der Bildungsqualität in Bund und Freistaat brauche es mehr Verbindlichkeit, also die abgestimmte, verantwortungsvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten vom Staat über Bildungsinstitutionen bis zu jedem Einzelnen.
Im Bildungssystem müsse jedem Akteur klar sein, welche Pflichten er zu erfüllen hat und wann Anstrengung erforderlich ist. Um Bildungserfolg überprüfbar zu machen, müssen handfeste Daten erhoben und verlässliche, verbindliche Qualitätsstandards eingeführt werden. Das geht aus dem aktuellen Gutachten „Bildungsleistung durch mehr Verbindlichkeit“ des von der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. initiierten Aktionsrats Bildung hervor.
„Deutlich zielführender als freundliche Unverbindlichkeit ist Klartext. Denn das Problem mit der Unverbindlichkeit ist, dass sie zu vieles offen lässt und sie keine Transparenz schafft über Erfolge und Misserfolge. Darum brauchen wir für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unseres Standortes zwingendermaßen Verbindlichkeit. Es muss jedem Bildungsakteur klar sein, welche Pflichten zu erfüllen sind und wann Anstrengung erforderlich ist. Die Schülerinnen und Schüler sind unsere Fachkräfte von morgen. Wir müssen sie zu mehr Eigenverantwortung beim Lernen motivieren und gleichzeitig dabei unterstützen, ihre Basiskompetenzen zu entwickeln und zu verbessern“, machte vbw Präsident Wolfram Hatz im Rahmen der Veranstaltung klar und ergänzte: „Momentan erreichen 15 Prozent der Neuntklässler nicht den Mindeststandard für den ersten Schulabschluss im Lesen. Im Freistaat sieht die Lage mit zwölf Prozent etwas besser aus, es herrscht aber Handlungsbedarf. Oft bleibt die grundlegende Kompetenzförderung auf der Strecke, gleichzeitig fehlen verbindliche Standards, um den Bildungserfolg sicherzustellen. Die Bayerische Staatsregierung hat nach dem neuerlichen PISA-Schock wichtige Weichen gestellt. Was den Bund betrifft, sollte der PISA-Bundesländervergleich wieder aufgenommen werden, um eine evidenzbasierte Weiterentwicklung des Bildungssystems zu ermöglichen.“
Im Freistaat trage die PISA-Offensive der Bayerischen Staatsregierung mit verbindlichen Sprachtests eineinhalb Jahre vor der Einschulung und der verstärkten Förderung der Kernkompetenzen in der Grundschule bereits zu einer gesteigerten Bildungsqualität bei. „Ausgehend davon brauchen wir nun einen Maßnahmenplan, der alle weiteren Bildungsphasen systematisch in den Blick nimmt. Die Heterogenität der Lernenden ist gestiegen. Indem wir Lernzeiten flexibilisieren, können wir auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten besser eingehen“, führte Hatz aus und fordert, in dem Zuge, auch die dritte und vierte Klasse sowie den Übertritt in die weiterführenden Schulen beweglicher zu gestalten. „Wir müssen sicherstellen, dass ein grundlegendes Kompetenzniveau erreicht wird. Im Zuge des demografischen Wandels sind unsere Unternehmen auf jede junge Nachwuchskraft angewiesen. Wir können es uns nicht leisten, dass Kinder und Jugendliche im Bildungssystem den Anschluss verlieren.“
Prof. em. Dr. Rudolf Tippelt, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Allgemeine Pädagogik und Bildungsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Mitglied des Aktionsrats Bildung, erklärte die Idee zum Gutachten: „Gibt es eine Erklärung für das Versagen des deutschen Bildungssystems trotz zahlloser Empfehlungen und Reformen Bemühungen? – Der Aktionsrat Bildung prüft die Hypothese, ob deren Verbindlichkeit und Angemessenheit zur Vermeidung von Anstrengung und zum Erhalt von Entscheidungsspielräumen ignoriert wurde.”
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vbw-Statement zum Koalitionsvertrag
vbw fordert, wirtschaftsfördernde Maßnahmen nach Dringlichkeit zu behandeln
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat eine Liste mit Maßnahmen erstellt, die die neue Bundesregierung jetzt sofort anpacken sollte. „Wir freuen uns, dass Deutschland jetzt über eine neue Regierung verfügt. Angesichts der Konjunktur- und Strukturkrise braucht die Wirtschaft jetzt schnell positive Impulse. Der Koalitionsvertrag enthält ein Bündel an Maßnahmen, die der Wirtschaft weiterhelfen. Diese müssen jetzt prioritär angepackt werden“, so vbw- Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Besonders dringlich ist laut Brossardt dabei etwa die sofortige Einführung der degressiven Sonderabschreibung für Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen sowie die Maßnahmen zur Senkung der Energiepreise. Dazu zählt nach Angaben von Brossardt neben der Absenkung der Stromsteuer und der Absenkung der Netzentgelte vor allem die Einführung eines Brückenstrompreises. „Ein Brückenstrompreis ist zwingend notwendig, um die energieintensiven Industrien in Deutschland zu halten“, so Brossardt.
Absolut zentral für die Wirtschaft ist laut Brossardt zudem, dass die im Koalitionsvertrag vereinbarte Flexibilisierung der Arbeitszeiten schnell umgesetzt wird. So muss laut Brossardt die Tageshöchstarbeitszeit von maximal zehn Stunden dringend durch eine wöchentliche Höchstarbeitszeit ersetzt werden. Brossardt: „Es geht nicht darum, dass ‚mehr‘ gearbeitet wird, sondern flexibler.“ Gleichzeitig forderte Brossardt, dass zusätzlich auch die vorgeschriebene tägliche ununterbrochene Ruhezeit von elf Stunden angepasst werden muss – auch wenn dies nicht im Koalitionsvertrag steht. Brossardt: „Die grundsätzlich ununterbrochene elfstündige Ruhezeit je Arbeitstag kann nach den europäischen Vorgaben flexibler umgesetzt werden als dies im deutschen Recht der Fall ist.“
Ein weiteres drängendes Anliegen ist für die vbw der zügige Bürokratieabbau. „Die neue Bundesregierung muss jetzt handeln und die Bürokratiekostensenkungen für die Wirtschaft umgehend aufs Gleis bringen. Dazu gehört eine verbindliche Festsetzung der Reduzierung aller Bürokratiekosten für die Wirtschaft um 25 Prozent sowie Beiträge aus den Ressorts für weitere Entlastungen. Dies möglichst schon 2025, spätestens aber 2026“, fordert Brossardt. In diesem Zusammenhang sei es auch zwingend notwendig, den Stellenabbau in der Bundesverwaltung sofort in Gang zu setzen. „Stichtag dafür sollte der Tag der Wahl zum Bundeskanzler und die Vereidigung der Kabinettsmitglieder sein. So wird sichergestellt, dass nicht im Rahmen der anstehenden Ressortneuorganisation wieder ein neuer Aufwuchs generiert wird. Das ist in der Vergangenheit leider viel zu häufig passiert“, so Brossardt abschließend.
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vbw-Statement zum bayerischen Außenhandel
Bayerische Ein- und Ausfuhren sinken siebten Monat in Folge
Die bayerischen Ausfuhren gingen im Februar 2025 um 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf insgesamt 19,1 Milliarden Euro zurück. Die Einfuhren sanken um 7,2 Prozent auf nur noch 17,9 Milliarden Euro. Die heute vom Landesamt für Statistik veröffentlichten Zahlen bezeichnet die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. als extrem beunruhigend.
„Sowohl die bayerischen Exporte als auch Importe verharren im Februar weiterhin tief im Minus. Klar ist: Wir befinden uns mitten in einer tiefen Konjunktur- und vor allem Strukturkrise. Umso mehr ist daher die Einigung auf einen Koalitionsvertrag eine gute Nachricht. Sie ebnet den Weg für eine handlungsfähige Bundesregierung. Es ist zu hoffen, dass durch den Koalitionsvertrag wachstumsfördernde und standortsichernde Impulse gesetzt werden – und zwar zügig. Wir brauchen jetzt einen echten wirtschaftlichen Aufbruch“, so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Bei den größten bayerischen Absatzmärkten zeigt sich die drastische Lage ganz besonders. „Bei unserem wichtigsten Exportmarkt, den USA, sind sowohl die Exporte als auch die Importe im Sinkflug – und das sogar noch vor Inkrafttreten der neuen Zölle. Im Februar sanken die Ausfuhren in die USA demnach um fast 10 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Einfuhren aus den Vereinigten Staaten lagen sogar um rund ein Viertel niedriger. Die radikale Zollpolitik von Donald Trump stellt für die bayerische Wirtschaft eine fundamentale Herausforderung dar. Fast 13 Prozent der bayerischen Exporte gehen in die USA. Noch dramatischer entwickelt sich zugleich unser Chinageschäft: Die Ausfuhren in das Reich der Mitte gingen im Februar um ganze 31,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Ebenso sehen wir Einbußen beim Export nach Österreich, Frankreich, Italien und in das Vereinigte Königreich. Nur in wenige wichtige Exportmärkte konnten die Ausfuhren gesteigert werden. Polen ist eine solche positive Ausnahme“, erklärt Brossardt.
Ein ähnliches Bild ergibt sich für die einzelnen Warengruppen. „Wichtigste Exportgüter im Februar 2025 waren Pkw und Wohnmobile mit einem Exportvolumen von rund 3,7 Milliarden Euro. Danach folgten Maschinen, Geräte zur Elektrizitätserzeugung und ‑verteilung, Kfz-Teile sowie Pharmazeutische Erzeugnisse. Außer bei den pharmazeutischen Erzeugnissen gab es bei allen genannten Warengruppen Exportrückgänge von bis zu 12,3 Prozent. Fakt ist: Die neuen außenwirtschaftlichen Realitäten stellen die bayerische Wirtschaft auf eine harte Bewährungsprobe. Die Aufgaben, vor denen wir stehen, sind groß, kurz‑, aber auch langfristig. Gleichzeitig stimmt uns der Koalitionsvertrag hoffnungsvoll. Es muss jetzt schnell gehandelt werden“, so Brossardt.
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Energiepreisindex Februar 2025
Energiekosten unverändert auf hohem Niveau
Der Energiepreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im Februar 2025 im Vergleich zum Vormonat um 0,7 Prozent auf 126,2 Punkte zurückgegangen. Die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft appelliert, die Senkung der Stromsteuer rasch umzusetzen.
„Der vbw Energiepreisindex zeigt trotz leichtem Rückgang deutlich, dass die Energiekosten noch immer auf einem zu hohen Niveau liegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist der Index um 3,4 Prozent angestiegen. Die Unternehmen in Bayern kämpfen inmitten der schwierigen Konjunktur- und Strukturlage weiterhin mit dem zu hohen Niveau der Energiepreise. Umso wichtiger ist es, dass die wachstumsfördernden und standortsichernden Maßnahmen, die im Koalitionsvertrag festgelegt worden sind, jetzt zügig umgesetzt werden“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Für viele einzelne Energieträger zeichnet sich ein vergleichbarer Trend ab wie beim Gesamtindex. Während die Preise im Februar gegenüber dem Vormonat leicht zurückgingen, liegen sie im mittelfristigen Vergleich deutlich erhöht. Hierzu erläutert Brossardt: „Der Index für Primärenergie notierte im Februar 2025 bei 124,4 Punkten. Im Vergleich zum Vormonat Januar lag der Index damit um 1,0 Prozent niedriger. Im Vergleich zum Durchschnitt des Vor-Corona-Jahres 2019 lag der Index hingegen, mit einem Plus von +55,7 Prozent, um über die Hälfte höher. Der Preisindex für Sekundärenergie ging im Februar 2025 im Vergleich zum Januar um 0,4 Prozent zurück. Mit 128,1 Punkten lag dieser, wie die anderen Indizes auch, jedoch weiterhin auf einem zu hohen Niveau. Im Vergleich zum Durchschnitt des Vor-Corona-Jahres 2019 lag der Index um 46,1 Prozent höher.“
Aus Sicht der vbw ist das Energiepreisniveau einer der drängendsten Belastungsfaktoren für den Wirtschaftsstandort. „Die Energiekosten sind einer unserer großen Standortnachteile. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß, die Reduzierung der Übertragungsnetzentgelte und die Einführung eines Industriestrompreises für energieintensive Unternehmen begrüßen wir sehr. Um die Zukunft des Standorts zu sichern und damit auch den Wohlstand und die Beschäftigung zu erhalten, sind diese Maßnahmen unerlässlich. Zudem müssen wir den Ausbau aller erneuerbaren Energien und der Netze noch entschiedener vorantreiben“, so Brossardt. Der vollständige vbw-Energiepreisindex und weitere Erläuterungen dazu sind hier zu finden.
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Lage am M+E‑Ausbildungsmarkt
Bundesweit branchenübergreifend weiter gute Ausbildungssituation
Die Ausbildungssituation in Bund und Freistaat bleibt 2024 trotz der schwierigen Wirtschaftslage für die Jugendlichen branchenübergreifend gut, so eine Analyse der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm.
Der Mitteilung der bayme vbm zufolge sank die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge in Deutschland nur leicht. In Bayern ist die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ebenfalls leicht um 0,6 Prozent auf 85.596 gesunken. Die bayerische Metall- und Elektroindustrie verzeichnete 2024 mit 15.029 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen einen Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr. „Statistisch betrachtet stehen jeder Bewerberin und jedem Bewerber in Bayern branchenübergreifend momentan etwa 1,7 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Für die Jugendlichen ist das erfreulich. Der anhaltende Bewerbermangel und die schwierige Wirtschaftslage wirken aber dämpfend auf den Ausbildungsmarkt“ erläutert Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm, die Ergebnisse der aktuellen Umfrage zur Ausbildungslage in den Mitgliedsunternehmen.
Momentan werde in der konjunkturell besonders gebeutelten M+E‑Industrie für 2025 mit einem Rückgang der abgeschlossenen Ausbildungsverträge um fünf Prozent gerechnet. Umso wichtiger sei es, dass die wachstumsfördernden und standortsichernden Maßnahmen, die im Koalitionsvertrag festgelegt worden sind, jetzt zügig umgesetzt werden.
Die Suche nach passenden Azubis bleibe für die M+E Unternehmen bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze mittel- und langfristig eine zentrale Herausforderung. Von den Betrieben, die einen Rückgang verzeichnen, nannten 59,7 Prozent das Fehlen geeigneter Bewerber als stärkste Ursache für den Rückgang an abgeschlossenen Verträgen, 47,2 Prozent gaben an, dass zu wenig Bewerbungen eingingen. Brossardt ergänzt. „Für insgesamt 16,7 Prozent der befragten Unternehmen ist die aktuelle Wirtschaftslage inzwischen ein Grund dafür, dass sie weniger Ausbildungsverträge abgeschlossen haben. Trotzdem bemühen sie sich weiter um Ausbildung und die Chancen der Jugendlichen auf einen Ausbildungsplatz bleiben gerade wegen vieler nicht besetzter Ausbildungsplätze weiterhin gut.“
Die Übernahmesituation in der bayerischen M+E Industrie sei ebenfalls weiterhin hervorragend. 93,2 Prozent der Betriebe haben ihre Azubis 2024 befristet oder unbefristet übernommen. Erfolgte keine Übernahme, sei dies meist auf Wunsch des Azubis geschehen. Für 2025 bleibe die Übernahmequote mit dem identischen Wert stabil auf hohem Niveau.
„Der hohe Übernahmewille zeigt das Interesse der Unternehmen, ihre ausgelernten Azubis langfristig an sich zu binden. Sie gewährleisten ihnen auch in den wirtschaftlich fordernden Zeiten stabile und sichere Perspektiven“, so Brossardt.
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Statement der vbw zu den neuen US-Zöllen
„Weiterer Tiefpunkt in den Wirtschaftsbeziehungen mit den USA unter Trump“
„Die gestern zusätzlich verhängten Zölle markieren einen weiteren Tiefpunkt in den Wirtschaftsbeziehungen mit den USA unter Donald Trump“, äußert sich Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., in einem Statement.
Ein Handelskrieg müsse weiterhin unbedingt vermieden werden, auch wenn die gestrige Entscheidung eine Einigung immer schwieriger mache. Man setze darauf, dass die USA ihre Handelspolitik überdenken werden, sobald die verheerenden Folgen der Zollpolitik zutage treten. Europa müsse jetzt den Blick nach vorne richten und eine kluge Antwort finden: Einerseits müssten die Gesprächskanäle mit der US-Regierung offengehalten werden, um aktiv und interessenorientiert gemeinsame Lösungen zu finden. Andererseits dürfte man aber auch nicht naiv sein: Europa müsse Stärke zeigen und entschieden reagieren – Gegenzölle sollten aber nur letztes Mittel sein.
„Der Trump-Regierung muss klargemacht werden, dass auch die US-Wirtschaft von offenen Grenzen, freiem Warenverkehr und wirtschaftlichem Austausch profitiert – und dass es umgekehrt bei einer Zollspirale nur Verlierer geben kann. Dem künftigen Bundeskanzler fällt dabei eine wichtige Aufgabe zu. Er muss sich auf EU-Ebene für den Abschluss weiterer wichtiger Handelsabkommen einsetzen. Die Vorkommnisse zeigen, wie wichtig es gewesen wäre, das TTIP-Freihandelsabkommen abzuschließen“, so Brossardt weiter.
„Gleichzeitig zeigen die neuen Zusatzzölle, dass wir die Wirtschaftswende jetzt brauchen. Fakt ist: Die USA sind der größte Exportmarkt für Bayern. 2024 betrug das Exportvolumen rund 29 Milliarden Euro, das entspricht einem Anteil von 13 Prozent, weswegen der Freistaat besonders negativ betroffen ist.“ Die zusätzlichen Zölle würden daher noch mehr Unsicherheit und weiter steigende Kosten bei den bayerischen Betrieben verursachen – und das inmitten der andauernden Struktur- und Konjunkturkrise im Land. Unser Standort brauche daher dringend die Trendwende, um im immer härter werdenden globalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Koalitionsverhandlungen auf Bundesebene müssten daher rasch abgeschlossen werden. „Wir brauchen schnell eine handlungsfähige Regierung, die für einen echten wirtschaftlichen Aufbruch steht.“
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Girls‘Day 2025
bayme vbm engagieren sich zielgerichtet für Mädchenförderung im MINT-Bereich
Anlässlich des diesjährigen Girls’Day am 3. April betont der Hauptgeschäftsführer der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm den Stellenwert einer zielgerichteten MINT-Talentförderung für die Fachkräftesicherung der bayerischen Betriebe.
„Jährlich machen zahlreiche talentierte junge Frauen ihren Schulabschluss. Wir müssen mit praxisnaher Berufs- und Studienorientierung früh ihre Technikbegeisterung wecken und sie auf die Karriereperspektiven in der bayerischen M+E Industrie aufmerksam machen“, so Brossardt. Obwohl sich die aktuelle Konjunktur- und Strukturkrise dämpfend auf die Lage am Arbeits- und Ausbildungsmarkt auswirke, bleibe die Fachkräftesicherung mittel- und langfristig eine zentrale Herausforderung. Darum müssten insbesondere die weiblichen Beschäftigungspotenziale gehoben werden. „Wir setzen uns als Verbände selbst seit vielen Jahren mit Projekten wie den ‚Mädchen für Technik-Camps‘‚ den ‚Girls‘Day Akademien‘ und dem ‚Girls‘Day Campus‘ dafür ein, die Neugier junger Frauen auf MINT-Berufe zu wecken und ihr Vertrauen in die eigenen technischen Fähigkeiten zu stärken.“
Die Girls´Day Akademie beispielsweise ist ein gemeinsames Projekt der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme vbm, der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit und des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Mit inzwischen 16 Girls’Day Akademien und einem Girls’Day Campus als Pilotprojekt an bayerischen Gymnasien ist die Initiative ein Erfolgsmodell. An Realschulen und Gymnasien erleben je 15 Mädchen ab der siebten bis zur zwölften Klasse praxisnahe Einblicke in die Welt der MINT-Berufe. „Bei Betriebsbesichtigungen erhalten sie Informationen über mögliche Ausbildungsberufe sowie duale Studiengänge. Um ihre technischen Fähigkeiten auszubauen, arbeiten sie gemeinsam mit den Unternehmen an Praxisprojekten“, führt Brossardt aus.
Um junge Frauen zum Beispiel für ein Praktikum frühzeitig mit den Betrieben in ihrer Region zusammenzubringen, unterstützen die Verbände zahlreiche Initiativen wie das Projekt „sprungbrett Speed Dating“. Es wurde am 20. März dieses Jahres erstmalig nur für Mädchen durchgeführt. „Beim ‚sprungbrett Speed Dating‘ haben sie die Möglichkeit, sich unkompliziert und in kurzer Zeit nacheinander bei zahlreichen Unternehmen vorzustellen und so vielleicht sogar den ersten Kontakt zum zukünftigen Arbeitgeber zu knüpfen“, so Brossardt abschließend.
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Deeskalation notwendig, denn Zollwettlauf kennt nur Verlierer
US-Zölle belasten Bayerns Automobilindustrie besonders stark
Die beschlossenen Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent auf Automobile und bestimmte Automobilteile sieht die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. mit großer Sorge.
„Die Zölle werden Produkte bayerischer Autohersteller und Zulieferer teurer und damit weniger wettbewerbsfähig auf dem US-Markt machen. Fakt ist: Die USA sind der größte Exportmarkt für bayerische Autos“, betont vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Um die dann zu erwartende schwächere Nachfrage abzufangen, könnten die betroffenen Unternehmen versuchen die Preise zu senken, aber das reduziere natürlich die Marge. Bayern als besonders exportorientierte Wirtschaft mit seiner starken Automobilindustrie wäre davon überdurchschnittlich betroffen.
Bayern exportierte im Jahr 2024 Waren im Wert von rund 29 Mrd. Euro in die USA, das entspricht 12,8 Prozent aller bayerischen Exporte. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Exporte in die USA um überdurchschnittliche 1,6 Prozent. Für Pkw sind die USA der mit Abstand wichtigste Exportmarkt. Fast ein Fünftel der bayerischen Pkw-Exporte ging 2024 in die USA. Vom Export von Zulieferteilen gingen gut neun Prozent in die Vereinigten Staaten. „Es ist klar, dass die EU auf Strafzölle selbstbewusst und geschlossen reagieren muss. Allerdings muss sorgfältig überlegt werden, welche Mittel zielführend sind. Gegenzölle dürfen nur als letztes Mittel eingesetzt werden, ein Zollwettlauf kennt nur Verlierer. Deshalb sollte die EU jetzt aktiv und interessensorientiert mit der US-Regierung verhandeln und vor allem deeskalierend wirken. Wir sehen exemplarisch die Möglichkeit, die Importzölle in die Europäische Union zu senken, zum Beispiel für Pkw“, erklärt Brossardt weiter.
Auch an die neue Bundesregierung hat die vbw klare Forderungen: „Unsere Wirtschaft kämpft derzeit mit einer Kombination aus Konjunktur- und Strukturkrise. In diesem schwierigen Umfeld sorgen Zoll-Ankündigungen bei den Unternehmen zusätzlich für Unsicherheit und höhere Kosten. Jetzt müssen rasche Reformen beschlossen werden, die Bayern und Deutschland als Wirtschaftsstandort stärken und eine höhere ökonomische Resilienz bedingen. Unsere Unternehmen brauchen dringend Entlastungen bei Lohnzusatzkosten, Energiekosten, Unternehmenssteuern und bürokratischen Vorgaben, damit sie im sich verschärfenden internationalen Wettbewerb bestehen können. Aufgabe des künftigen Bundeskanzlers wird es außerdem sein, direkt auf die USA zuzugehen.“
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Weltwassertag
Rahmenbedingungen für Nutzung von Wasserkraft weiter verbessern
Anlässlich des Weltwassertags am 22. März betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die Bedeutung von Wasser für die heimische Wirtschaft. Wasserkraft spiele eine zentrale Rolle für den Wirtschaftsstandort, betont die Vereinigung.
„Wasserkraft spielt im Freistaat seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle als Energieträger und ist vor dem Hintergrund von Klimawandel und Klimaschutzbemühungen heute relevanter denn je. Die Wasserkrafterzeugung der mehr als 4.000 bestehenden Anlagen bewegt sich in Bayern in einer Bandbreite zwischen zehn und elf Milliarden Kilowattstunden pro Jahr. Damit liegt der Anteil der Wasserkraft an der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien im Freistaat heute bei ungefähr 25 Prozent. Erhalt, Modernisierung, Erweiterung und Neubau von Wasserkraftanlagen und Pumpspeichern sind daher für den Wirtschaftsstandort Bayern von großer Bedeutung. Jeder in Wasserkraft investierte Euro bewirkt das knapp Vierfache an Wertschöpfung“, erläutert vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Um ihre Potenziale bestmöglich ausschöpfen zu können, sollten die Rahmenbedingungen für die Nutzung von Wasserkraft in Bayern weiter verbessert werden. Dazu müssten Genehmigungsverfahren vereinfacht und beschleunigt werden und Anreize für eine zusätzliche Wasserkrafterzeugung sowie für Pumpspeicherung gesetzt werden, fordert Brossardt und ergänzt: „Potenzial sehen wir auch für den Einsatz von Wärmepumpen an Fließgewässern. Das sollte zügig weiter untersucht und erprobt werden.“