vbw-Energiepreisindex für das dritte Quartal 2025
Energiepreise sinken leicht
Der Energiepreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lag im dritten Quartal 2025 bei 110,1 Punkten und ist damit gegenüber dem vorherigen Quartal um 1,2 Prozent gesunken, wie die vbw mitteilt.
„Trotzdem sind die Energiepreise für die bayerische Wirtschaft nach wie vor auf zu hohem Niveau. Im Vergleich zum Durchschnitt des Jahres 2019 – dem letzten Jahr vor der Corona-Krise – liegen die Preise immer noch um fast ein Drittel höher“, sagt vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der Teilindex für Primärenergie lag im dritten Quartal 2025 mit durchschnittlich 100,4 Punkten um 3,2 Prozent niedriger als im zweiten Quartal 2025. „Während die Einfuhrpreise für Erdgas (-7,9 Prozent), Steinkohle (-3,0 Prozent) und Erdöl (-1,4 Prozent) zurückgingen, verteuerte sich die in Deutschland erzeugte Braunkohle erneut merklich, um 8,0 Prozent“, erläutert Brossardt.
Anders als der Gesamtindex stieg der Teilindex für Sekundärenergie im dritten Quartal 2025 gegenüber dem vorherigen Quartal leicht um 0,5 Prozent auf durchschnittlich 119,7 Punkte. Während die Erzeugerpreise für Flüssiggas um 8,3 Prozent zurückgingen, legten die Preise für importierten Strom deutlich um 13,7 Prozent zu. Auch die Preise für Diesel (+1,2 Prozent), Fernwärme (+0,7 Prozent) und leichtes Heizöl (+0,3 Prozent) gingen leicht in die Höhe. „Besorgniserregend ist zudem, dass der Strompreisindex mit durchschnittlich 112,0 Punkten noch immer um 34,6 Prozent über dem Niveau von vor der Corona-Pandemie lag“, sagt Brossardt.
Aus Sicht der vbw muss die Politik dringend Fakten schaffen, um die voranschreitende Deindustrialisierung des Wirtschaftsstandorts zu stoppen. „Ohne einen global wettbewerbsfähigen Strompreis ist die Zukunftsfähigkeit unseres Standorts ernsthaft in Gefahr. Dazu gehört die Einführung eines Industriestrompreises für die energieintensive Industrie ebenso wie die dauerhafte Absenkung der Stromsteuer für alle Branchen. Gleichzeitig muss der Ausbau der erneuerbaren Energien und der Stromnetze nicht nur beschleunigt, sondern auch besser miteinander synchronisiert werden“, so Brossardt.
Basisjahr für den vbw-Energiepreisindex ist 2021 (2021=100). Weitere Erläuterungen zum vbw-Energiepreisindex sind hier zu finden.
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vbw begrüßt ressortübergreifenden Ansatz zur Entlastung der Wirtschaft
Brossardt „Ein Anfang ist gemacht, jetzt muss die Bundesregierung dranbleiben!“
„Die schwarz-rote Koalition hat beim Bürokratieabbau die Zeichen der Zeit erkannt. Mit der Modernisierungsagenda und dem ‚Entlastungskabinett‘ bringt sie erste erfolgversprechende Maßnahmen auf den Weg, mit denen sie den überfälligen Bürokratieabbau ressortübergreifend angehen und die Digitalisierung endlich vorantreiben will“, erklärt der Hauptgeschäftsführer der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., Bertram Brossardt, im Nachgang der Kabinettssitzung mit dem Schwerpunkt Bürokratierückbau in der vergangenen Woche.
Das sei ein Anfang, die Richtung stimme. Neben der schnellen Umsetzung der angestoßenen Gesetzesverfahren brauche es weitere Initiativen, um Unternehmen am Standort deutlich und nachhaltig zu entlasten und zu unterstützen. „Die Bundesregierung muss an dem wichtigen Thema dranbleiben!“
Brossardt betont, anhaltende globale Krisen, verstärkter Protektionismus, die voranschreitende De-Industrialisierung in Deutschland und eine schwächelnde Nachfrage in vielen Branchen und Märkten stellten Unternehmen schon seit längerem vor enorme Herausforderungen. „Die Bundesregierung muss alles dafür tun, die Rahmenbedingungen am Standort aktiv wirtschaftsfreundlicher und wettbewerbsfähiger zu gestalten. Die Wirtschaft trägt seit Jahren schwer an überbordenden bürokratischen Verpflichtungen und einer zu langsam voranschreitenden Digitalisierung. Der Staat muss seine administrativen Ansprüche weiter deutlich zurückfahren, Leistungen effizienter zur Verfügung stellen und auf allen Ebenen Abläufe vereinfachen und beschleunigen.“
In diesem Zusammenhang bewertet der vbw Hauptgeschäftsführer positiv, dass sich das Bundeskabinett über Eckpunkte zum Aufbau einer Work-and-Stay-Agentur verständigt hat, um die Integration von Fachkräften aus dem Ausland in den deutschen Arbeitsmarkt zu verbessern. „Die Unternehmen in Bund und Freistaat sind auf gut qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen. Darum müssen wir zügig und beherzt Hürden abbauen, die ihnen den Weg in den Arbeitsmarkt erschweren“, sagt Brossardt. Auch das Gesetzesvorhaben zur Erhöhung von Schwellenwerten zur Bestellung von Sicherheitsbeauftragten unterstützt die vbw „Unternehmen gehen sehr verantwortungsbewusst mit möglichen Gefahren für die Gesundheit ihrer Mitarbeitenden um. Die geplante Lockerung der Vorgaben, wie viele Sicherheitsbeauftragte Geschäftsführer von Klein- und mittelständischen Unternehmen bestellen müssen, um ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachzukommen, verschafft ihnen mehr Flexibilität“, so Brossardt abschließend.
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vbw-Pressemitteilung zum Welttag der Wissenschaft
„Forschung und Entwicklung zentral für unsere Wettbewerbsfähigkeit“
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. fordert anlässlich des Welttags der Wissenschaft am 10. November 2025 eine noch stärkere Förderung von Forschung und Entwicklung.
„Bayern verfügt bereits über ein exzellentes Netzwerk von Top-Universitäten und Hochschulen sowie renommierten Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. So hielt Bayern in den Prozesstechnologien als Kernbereich der Industrie beispielsweise im Jahr 2024 fast 5.000 Weltklassepatente und rangiert damit im internationalen Vergleich auf dem siebten Platz. „Darauf dürfen wir uns aber nicht ausruhen, zumal sich einige Standorte deutlich dynamischer entwickeln, gerade an den Schnittstellen zu digitalen Technologien. Angesichts der tiefgreifenden strukturellen Probleme, der sinkenden internationalen Wettbewerbsfähigkeit und der fortschreitenden Deindustrialisierung ist die Förderung von Wissenschaft und Innovation ein zentraler Hebel, um unsere wirtschaftliche Talfahrt langfristig zu überwinden und weltweit Impulsgeber für Innovation zu bleiben“, so Brossardt
Die vbw spricht sich daher dafür aus, den Wissenschaftsstandort Bayern weiter zu stärken. Mit der Hightech Agenda Bayern und der Hightech Agenda Plus leiste die Bayerische Staatsregierung Pionierarbeit, vor allem in der Förderung von zukunftsweisenden Technologien wie Künstlicher Intelligenz und Robotik. Zudem werde der Hochschulstandort Bayern bis 2027 mit 1.000 neuen Professuren in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technologie (MINT) sowie zusätzlichen Studienplätzen ausgestattet. „Diese Anstrengungen gilt es, künftig fortzusetzen und zusätzliche wichtige Felder etwa im Bereich Nachhaltigkeitstechnologien auszubauen“, führt Brossardt aus.
Die neue Hightech Agenda Deutschland leistet laut vbw ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur technologischen Souveränität von Bund und Ländern. Davon kann auch der Wissenschaftsstandort Bayern profitieren. „Für die erfolgreiche Umsetzung braucht es nun einen konstruktiven Beteiligungsprozess. Langfristig muss die Verstetigung der Mittel in ausreichender Höhe im Kernhaushalt der nächsten Jahre sichergestellt werden“, betont Brossardt und ergänzt: „Mit dem gesetzlichen Rückenwind durch das Bayerische Hochschulinnovationsgesetz müssen die bayerischen Hochschulen jetzt eigene innovative Akzente setzen und Unternehmensgründungen sowie den Technologietransfer intensivieren. Auch die Digitalisierung muss in Hochschulen und Forschungseinrichtungen entschieden vorangebracht und ganzheitlich verankert werden. So sichern wir die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wissenschafts- und Hochschulstandorts Bayern.“
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vbw-Pressemitteilung zu Umfrage zum Standort Bayern
Große Standortloyalität – Neun von zehn Unternehmen würden sich wieder im Freistaat ansiedeln
Laut einer Umfrage der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. unter über 700 Unternehmen im Freistaat bleiben bayerische Unternehmen ihrem Standort treu. So würden sich neun von zehn Unternehmen erneut im Freistaat ansiedeln.
„Die Standortloyalität liegt bei 91,1 Prozent und ist das zweite Jahr in Folge gestiegen. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass einzelne Bereiche immer schlechter abschneiden, insbesondere die überbordende Bürokratie wird für die Unternehmen zur Belastungsprobe“, fasst vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt die zentralen Ergebnisse zusammen. Die Umfrage wird seit 2013 jährlich vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH durchgeführt.
Einzelne Standortfaktoren wurden zum Teil deutlich schlechter bewertet als im Vorjahr. „Mit einer Note von 4,2 schneidet der Bereich Verwaltungshandeln so schlecht wie noch nie ab. Daher ist es jetzt an der Zeit, entschlossen gegenzusteuern. Wir unterstützen daher die Bürokratieabbauinitiativen von Staatsmodernisierungsminister Dr. Karsten Wildberger und der Bayerischen Staatsregierung mit ihrem Bürokratieabbaubeauftragten Walter Nussel. Die gut gemachten Pläne müssen jetzt zügig umgesetzt werden. Wir brauchen dringend vorzeigbare Erfolge, die enthaltenen ‚Quick Wins‘ müssen sofort realisiert werden“, fordert Brossardt und ergänzt: „Unkompliziert können überflüssige statistische Berichtspflichten gestrichen und viele der unzähligen betrieblichen Beauftragten abgeschafft werden. Einen Leiterbeauftragten braucht zum Beispiel niemand.“
Die allgemeine Standortqualität in Bayern wird mittels einer Skala zwischen 0 und 100 Punkten ermittelt. Mit einem Wert von 72,5 Punkten wurde diese in diesem Jahr etwas schlechter bewertet als letztes Jahr (2024: 72,8 Punkte). Der bisherige Spitzenwert wurde im Jahr 2019 mit 76,2 Punkten erreicht. Zusätzlich zur Bewertung der allgemeinen Standortqualität und ‑loyalität haben die Unternehmen Schulnoten für die fünf Themenfelder „Humankapital“, „Allgemeine Infrastruktur“, „Innovationsumfeld“, „Energie und Rohstoffe“ sowie „staatliches Verwaltungshandeln“ vergeben. Brossardt: „Alle Themenfelder haben – teils sogar deutlich – gegenüber dem Vorjahr an Qualität eingebüßt.“
Ein weiteres zentrales Ergebnis der Studie: Der Standort ist inzwischen zu teuer. Vor allem die hohen Arbeits‑, Energie- und Rohstoffkosten belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Zusätzlich von hoher Bedeutung für die Unternehmen ist die Verbesserung der allgemeinen Infrastruktur. „Die Studie ist ein Alarmsignal für den Standort Bayern. Über die meisten relevanten Standortfaktoren wird in Berlin entschieden. Es ist daher essenziell, dass die Bundesregierung jetzt kraftvoll eine wirtschaftsfreundliche Politik betreibt, die vor allem die hohe Kosten- und Bürokratiebelastung der Unternehmen in den Blick nimmt“, so Brossardt.
Doch auch im Freistaat muss nachgebessert werden. „Serviceorientierung und Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung sind Dauerbaustellen. Die Staatsregierung hat hier schon viele gute Maßnahmen auf den Weg gebracht, darf aber nicht nachlassen“, erklärt Brossardt abschließend.
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vbw zur DGB-Forderung zum Nachholen von Feiertagen
„Wir sollten nicht weniger, sondern mehr arbeiten“
Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. lehnt die DGB-Forderung zum Ausgleich von gesetzlichen Feiertagen, die auf einen Samstag oder Sonntag fallen, an einem Werktag entschieden ab.
„Feiertage als zusätzlichen Urlaub zu verstehen, entbehrt dem Sinn und Zweck der auf Besinnung auf einen bestimmten Anlass gedachten Feierlichkeiten“, so vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Es zeige zudem in der aktuellen wirtschaftlichen Lage einen eklatanten Realitätsverlust. Wer mitten in der längsten Wirtschaftskrise seit Bestehen der Bundesrepublik, angesichts der immer mehr Fahrt aufnehmenden Deindustrialisierung und des dramatischen Arbeitsplatzabbaus in der Industrie die Forderung nach weniger Arbeit erhebe, der verkenne den Ernst der Lage. „Die Wahrheit ist, dass wir zu wenig arbeiten und auch deshalb weltweit nicht mehr wettbewerbsfähig sind. Die Arbeitskosten sind zu hoch, Arbeit am Standort ist zu teuer geworden. Wir sollten nicht weniger, sondern mehr arbeiten.“
Allerheiligen fiel zuletzt im Jahr 2020 auf ein Wochenende. „Wenn wir Feiertage beliebig nachholen, entwerten wir ihren ursprünglichen Sinn. Denn dann steht nicht mehr der religiöse, historische oder gesellschaftspolitische Anlass im Vordergrund, sondern die Freizeit.“ Und es sei ein weit verbreiteter Irrglaube, dass diese in anderen Ländern einfach nachgeholt werden. In den USA und Japan gebe es für private Arbeitgeber gar keine gesetzliche Pflicht zur Arbeitsfreistellung an Feiertagen und in Großbritannien wiederum könne der Arbeitgeber freigenommene Feiertage vom Jahresurlaub abziehen, erklärt Brossardt und ergänzt: „Es besteht in Deutschland ein gesetzlicher Anspruch auf vier Wochen Erholungsurlaub pro Jahr. Viele Arbeitgeber bieten ihren Arbeitnehmern insgesamt sechs Wochen Erholungsurlaub, zum Beispiel auf tariflicher oder arbeitsvertraglicher Grundlage.“ Er weist darauf hin, dass Deutschland schon heute mehr freie Tage als der Durchschnitt der Industrieländer weltweit hat, und Bayern hat mehr Feiertage als jedes andere Bundesland.
„Um den Standort wieder attraktiv für Investitionen zu machen, müssten wir vielmehr einen zusätzlichen Tag arbeiten, allein das würde die Staatseinnahmen um rund 2,5 Milliarden Euro jährlich wachsen lassen. Das wäre ein aktiver Schritt zu mehr Wettbewerbsfähigkeit, der DGB-Vorschlag dagegen das genaue Gegenteil“, so Brossardt abschließend.
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vbw, Bezirksgruppe Oberfranken
17. Arbeitgeberforum Oberfranken: Strukturelle Probleme hemmen Erholung
Bei ihrem 17. Arbeitgeberforum diskutierte die Bezirksgruppe Oberfranken der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V darüber, wie man mit Lösungsbegabung die aktuellen Zeiten des Wandels erfolgreich meistern kann.
Als Gastredner gab Professor Dr. Hengstschläger, Leiter des Instituts für medizinische Genetik sowie Organisationsleiter des Zentrums für Pathobiochemie und Genetik an der medizinischen Universität Wien, in seinem Vortrag „Mit Lösungsbegabung die Zukunft gestalten“ wertvolle Impulse. Thomas Kaeser, Vorstandsvorsitzender der vbw Bezirksgruppe Oberfranken, erklärte im Rahmen der Veranstaltung: „In den letzten beiden Jahren ist das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands zurückgegangen. Die Wirtschaft ist also geschrumpft, am Standort Deutschland besteht Handlungsbedarf. Die hohen Arbeits- und Energiekosten, Unternehmenssteuern und Bürokratielasten sind Stellschrauben, bei denen wir zügig und effektiv ansetzen müssen. Hierfür kann Lösungsbegabung eine Schlüsselfertigkeit sein.“
Laut vbw ist die Strukturkrise problematisch, die notwendigen Maßnahmen seien bekannt. „Statistiken zeigen, dass die Strukturkrise ein besorgniserregendes Ausmaß angenommen hat. Die Bundesregierung ist gut aus den Startlöchern gekommen“, führte Kaeser dazu aus. Mit dem Investitionsbooster, dem Einstieg in eine Unternehmenssteuerreform oder den Entlastungen beim Thema Energie habe sie wichtige und richtige Akzente gesetzt. Klar sei aber, dass jetzt weitere Reformen folgen müssen. „Wir setzen darauf, dass dabei Maßnahmen beschlossenen werden, die den Anstieg der Lohnzusatzkosten wirksam bremsen und so die Beitragszahler – und damit die Unternehmen – spürbar entlasten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Bürokratieabbau, der jetzt Fahrt aufnehmen muss. Darunter fällt auch die im Koalitionsvertrag versprochene Arbeitszeitflexibilisierung. Der globale Wettbewerb um Technologieführerschaft ist noch nicht entschieden. Der Bund muss genauso lösungsorientiert und innovationsfreudig wie der Freistaat agieren. Dann haben wir die Chance, als Industriestandort ganz vorne mitzuspielen.“
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vbw ruft dazu auf, beim Bürgerentscheid mit „Ja“ zu stimmen
Olympia-Bürgerentscheid am 26. Oktober
Für die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele in der Landeshauptstadt München sprechen aus Sicht der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. zahlreiche gute Gründe. Daher ruft die vbw dazu auf, beim Bürgerentscheid am 26. Oktober mit „Ja“ zu stimmen.
„Olympia ist weit mehr als ein sportliches Großereignis. Es ist eine einmalige Chance, den Standort international sichtbar zu machen und wirtschaftlich voranzubringen. Ein Ja ist ein klares Bekenntnis für Fortschritt, Innovation und Stärke“, sagte vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Die vbw unterstützt die Bewerbung um die Olympischen Spiele ausdrücklich, denn die Spiele wären eine starke Werbung für den Wirtschaftsstandort. „Mit ihrem Milliardenpublikum steigern sie die internationale Sichtbarkeit, fördern das Image und erhöhen die Attraktivität für Fachkräfte und Investoren. Gleichzeitig bringt Olympia starke Impulse bei Infrastruktur, ÖPNV, Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit, Wohnraum und Barrierefreiheit“, so Brossardt. Auch die Wirtschaft profitiert direkt: Mehr Touristen vor, während und nach den Spielen bedeuteten volle Betten, lebendige Innenstädte und steigende Umsätze. Bayern zeige seinen Mehrwert – kulinarisch, kulturell und wirtschaftlich – und überzeuge zugleich Investoren von seiner Attraktivität. „Die Bauwirtschaft und weitere Branchen erleben einen Schub. Nachhaltige Bauweisen und Innovationen „made in Bavaria“ beweisen: Fortschritt und Verantwortung gehen Hand in Hand. Ein Effekt, der über die Spiele hinauswirkt.“
Aus Sicht der vbw werden von den Spielen vor allem auch die Menschen profitieren. „Gemeinsame Erlebnisse heben die Stimmung, fördern Optimismus und stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt“, führt Brossardt aus und ergänzt: „Ein Nein zu Olympia schadet uns selbst und überlässt sämtliche Vorteile den Wettbewerbern. Das wäre schlichtweg eine verschenkte Chance. Ein Ja würde uns alle motivieren, Blockaden im Kopf zu überwinden, wieder mehr Fortschritt zu wagen und die Zukunft mutig anzupacken“.
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vbw zum Tag der Deutschen Einheit
35 Jahre Wiedervereinigung
Am 3. Oktober jährte sich die deutsche Wiedervereinigung zum 35. Mal. Zum Tag der Deutschen Einheit betont die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V., dass mit dem Datum untrennbar Werte wie Freiheit, Demokratie und die Soziale Marktwirtschaft verbunden sind.
„Dieses historische Ereignis ist noch immer ein Geschenk und Pflicht zugleich. Unsere demokratische Grundordnung wird aber durch das Erstarken radikaler Parteien immer mehr bedroht. Mehr denn je zeigt sich: Eine pluralistische Gesellschaft, Freiheit und Wohlstand sind nicht selbstverständlich, sondern müssen immer wieder erarbeitet werden“, erklärt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. „Dafür tritt die bayerische Wirtschaft ein. Wir bekennen uns uneingeschränkt zu den universellen Menschenrechten und den Werten des Grundgesetzes der vereinten Bundesrepublik Deutschland.“
Die vbw sieht den Tag der Deutschen Einheit auch für Europa von großer Bedeutung. „Viele unserer europäischen Nachbarn hatten bei der Wiedervereinigung Bedenken darüber, welche Rolle Deutschland einnehmen würde. Die Bundesrepublik hat sich in den letzten 35 Jahren als verlässliche Partnerin und wichtige Stütze Europas erwiesen. Gerade in der jetzigen geopolitischen Lage ist es von großer Bedeutung, dass wir in Europa zusammenstehen und uns aus einer Position der Stärke, wirtschaftlich wie gesellschaftlich, diesen Herausforderungen stellen. Dazu tragen wir als geeintes Deutschland bei“, sagt Brossardt.
Damit Deutschland auch morgen erfolgreich ist, pocht die vbw auf eine Stärkung der Sozialen Marktwirtschaft. „Die Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft waren die Grundlage dafür, dass der enorme Kraftakt des wirtschaftlichen Aufbaus in den ostdeutschen Ländern und das Zusammenwachsen von Ost und West gelingen konnten. Nur mit diesem Wirtschaftssystem können wir auch in Zukunft unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit auch den Wohlstand unserer Bürgerinnen und Bürger in Bayern und in Deutschland und ganz Europa sichern“, erläutert Brossardt abschließend.
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vbw-Rohstoffpreisindex
Anstieg der Rohstoffpreise im Juli
Der Rohstoffpreisindex der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. ist im Juli 2025 um 1,6 Prozent gegenüber dem Vormonat angestiegen und verharrt damit weiterhin auf einem hohen Niveau, bei 151,5 Punkten.
„Der sichere und bezahlbare Bezug wichtiger Rohstoffe bleibt eine ständige Herausforderung für die heimischen Unternehmen“, so vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Der Teilindex für Industriemetalle stieg im Juli um 1,4 Prozent an. Das insbesondere für die bayerische M+E Industrie sehr wichtige Aluminium war mit einem Anstieg um 3,5 Prozent mitverantwortlich für diese Entwicklung. Zur M+E Industrie zählen große Industriezweige wie die Automobilindustrie, der Maschinenbau und die Elektroindustrie. Überdurchschnittlich stieg im Juli der Teilindex, der die Preise für Seltene Erden abbildet. Gegenüber dem Vormonat Juni nahm er um 2,0 Prozent zu. Grund dafür waren unter anderem Neodym und Praseodym mit Preisanstiegen von 7,4 und 7,0 Prozent. Mit einem Plus von 3,2 Prozent legte auch der Teilindex für Edelmetalle deutlich stärker zu als der Gesamtindex. Neben Silber (+4,7 Prozent) verteuerten sich im Juli insbesondere Platin (+11,7 Prozent) und Palladium (+13,2 Prozent). Der Preis für Gold (-0,4 Prozent) ging hingegen das erste Mal seit Dezember 2024 wieder leicht zurück. „Die chinesischen Exportkontrollen für Seltene Erden und Magnete bleiben spürbar und treiben die Preise in die Höhe. Hier brauchen die Unternehmen dringend Stabilität“, erläutert Brossardt.
Die vbw fordert, den verlässlichen und bezahlbaren Bezug von Rohstoffen politisch und in der unternehmerischen Planung dringend zu priorisieren. „Für die bayerischen Unternehmen ist das ein Schwerpunktthema. Unser Industriestandort benötigt die sichere Rohstoffverfügbarkeit zu bezahlbaren Preisen. Einerseits gilt es, die Abhängigkeit von einzelnen Rohstofflieferanten und ‑ländern zu verringern. Andererseits müssen wir die Rohstoffeffizienz durch gezielte Forschung vorantreiben sowie die Gewinnung von Sekundärrohstoffen durch eine ganzheitliche Kreislaufwirtschaft stärken“, sagt Brossardt abschließend.
In den vbw Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten ein. Es handelt sich um Preise auf US-Dollar Basis. Diese werden gewichtet mit dem Importanteil des jeweiligen Rohstoffes nach Bayern. Der komplette vbw-Rohstoffpreisindex ist hier zu finden.
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Klimaneutrale Transformation der Gas-Infrastruktur beschleunigen
Drei Jahre nach Ende russischer Gasimporte ist die Versorgung stabil
Anlässlich des dritten Jahrestags der Energieversorgung ohne russisches Gas zieht die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. eine positive Bilanz.
„Das gute Krisenmanagement nach dem Ende russischer Erdgaslieferungen macht sich weiterhin bemerkbar. Obwohl seit September 2022 kein russisches Pipeline-Erdgas mehr zur Verfügung stand, gab es keine Versorgungsengpässe und der Wärmebedarf konnte in den vergangenen Wintern zu jeder Zeit gedeckt werden“, sagt vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt.
Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat zum 1. Juli 2025 die zuvor geltende Alarmstufe des Notfallplans Gas in Deutschland aufgehoben. Seither gilt wieder die Frühwarnstufe und die Gefahr einer angespannten Gasversorgung wird im Augenblick als gering eingeschätzt. „Aktuell sind unsere Speicher zu circa 60,5 Prozent gefüllt. Damit sind wir für den kommenden Herbst und Winter auf einem guten Weg. Aber die Herausforderungen im Energiesektor bleiben. Damit wir auch die nächste Heizperiode ohne Erdgas-Engpässe überstehen, muss weiterhin sparsam umgegangen werden“, mahnt Brossardt.
Trotz der aktuell stabilen Gasversorgung müssen aus Sicht der vbw Maßnahmen getroffen werden, um die klimaneutrale Transformation der Gas-Infrastruktur zu beschleunigen „Es braucht dringend einen konkreten und ökonomisch sinnvollen Plan zum Bau wasserstofffähiger Gaskraftwerke, der rasch mit den ersten Ausschreibungen umgesetzt wird. Beim Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft brauchen wir mehr Dynamik. Neben globalen Partnerschaften für den Import von Wasserstoff braucht es in Bayern und Deutschland ebenfalls Erzeugungskapazitäten sowie einen raschen und bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur“, erklärt Brossardt abschließend.