Am 10. August kehrt das Taubertal-Festival nach Rothenburg ob der Tauber zurück. Vor der pittoresken Kulisse der mittelfränkischen Stadt treten vier Tage lang nationale und internationale Bands auf. Vor allem die Broilers und ein schwedischer Geheimtipp versprechen Unterhaltung.
Das Taubertal-Festival (10. bis 13. August) bietet in diesem Jahr fünf Bühnen: Zum einen die „Sounds for Nature“-Bühne und die Taubertal-Stage auf dem Hauptgelände, zum anderen die Camping-Stage, die Steinbruch-Stage und den Burggarten.
Letztere ist eine besondere Bühne, die 2022 speziell für das 25-jährige Jubiläum eröffnet wurde. Hoch über dem Festival-Tal, zwischen den Mauern einer lang vergessenen Burg, liegt der Burggarten. Hier geht es stilistisch etwas offener zu, unter anderem mit Lesungen. Und auch der Nachwuchs kommt im Zuge des europäischen Emergenza Newcomer-Finales von Donnerstag bis Sonntag zum Einsatz.
Trotz der Tatsache, dass das Open-Air-Festival jeden Sommer ausverkauft ist, verzichten die Veranstalter laut eigener Angabe aber auf eine Ausweitung des Programms und der Organisation. So wolle man sich von dem anonymen Flair vieler Festival-Massenveranstaltungen unterscheiden und versucht zum Beispiel, sich durch Innovation in Sachen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Versorgung abzuheben.
2023 erwarten die Veranstalteter trotzdem erneut mehr als 30.000 Gäste und es treten mehr als 50 Bands auf. Headliner sind Electric Callboy, Peter Fox (Seed), Provinz, Marteria, Bilderbuch und die Broilers.
Broilers
Die Broilers (13. August, 22:30 Uhr, Taubertal-Stage), 1992 in Düsseldorf als Oi- und Punk-Band von Sänger und Gitarrist Sammy Amara und Schlagzeuger Andi Brügge gegründet und später mit Gitarrist Ron Hübner, Bassistin Ines Maybaum und Keyboarder Chris Kubczak komplettiert, gehören seit dem Album „Santa Muerte“ (2011) zu den erfolgreichsten Bands im deutschsprachigen Raum.
2021 erschien mit „Puro amor“ das langerwartete aktuelle Album mit 14 Titeln zwischen „Nicht alles endet irgendwann“ und „An allen anderen Tagen nicht (Lebe, du stirbst!)“. Liebe, mit all ihren Höhen und Tiefen ist eine Art roter Faden für das Album. Woher stammen die Ideen zu den 14 neuen Stücken haben wir Sammy Amara gefragt.
„Früher habe ich meine Ideen auf Zetteln notiert, später dann auf dem Handy. Diese Notizen bilden die Grundlage für die Songs, die dann in einem fortlaufenden Prozess vor der Album-Produktion entstehen. „An allen anderen Tagen nicht“ ist zwei jung verstorbenen Freunden der Band gewidmet. Obwohl der Anlass traurig ist, hat es einen befreienden Charakter dank seiner positiven Aussage am Ende. Mit Sicherheit wird es auf den Konzerten viele Emotionen auslösen.“
Geheimtipp aus Schweden
Der wohl populärste Geheimtipp ist die schwedische Band The Baboon Show (13. August, 16:15 Uhr, Taubertal-Stage). Wer in den letzten Jahren die skandinavische Rock´n´Roll-Szene aufmerksam beobachtet hat, kam an The Baboon Show kaum vorbei. Das Quartett um Ausnahme-Sängerin Cecilia Boström, Bassistin Frida Ståhl (seit 2013), Gitarrist Håkan Sörle und Schlagzeuger Niclas Svensson gründete sich 2003 und hat mit „God bless you all“ im Januar sein zehntes Studioalbum veröffentlicht. Den Genre Punk und Rock bleiben die Vier aus Stockholm auch mit den 12 neuen, englischsprachigen Stücken treu. Als einer der besten schwedischen Live-Acts konnte die Band schnell Fans und Medien in der ganzen Welt gewinnen und war hierzulande unter anderem schon als Support für die Broilers und die Toten Hosen auf den ganz großen Bühnen präsent.
Das von Johan Gustafsson (Bassist von The Hives) produzierte neue Album zeigt nochmals eine Weiterentwicklung der Gruppe in Sachen Songwriting und Sound. 1977er Punk, Garage-Rock und Power-Pop treffen hier zwischen dem Opener „Made up my mind“ und „Prisoners“ aufeinander. Dazu Schlagzeuger Niclas: „Kurz vor der Pandemie begann die Arbeit am Album, dann haben wir in Abständen, so wie es uns möglich war, weitergemacht, um das Album in einem Stockholmer Studio zu komplettiert. Neu ist, dass Pianos und Synthesizer zum Einsatz kamen. „Made up my mind“, „God bless you all“ und „Gold” sind klare Favoriten der Band.“
Alle weiteren Informationen finden sich auf der Homepage des Festivals.