In einem neu gegründeten, gemeinsamen Forschungsinstitut wollen die Universität Bamberg und die Hochschule Coburg Wechselwirkungen von Gesundheit und ästhetischer Gestaltung erforschen. Am Dienstag (18. Juli) unterzeichneten die Universitäts-Präsidenten einen Kooperationsvertrag für das Institut Mensch & Ästhetik.
Wer zum Beispiel eine Operation hinter sich hat, braucht oft Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen. Patientinnen und Patienten, die nach einem chirurgischen Eingriff noch in einem Krankenhauszimmer liegen müssen, können aber sozusagen Glück im Unglück haben. Denn dieses Zimmer könnte eine Aussicht ins Grüne haben, statt etwa auf eine Backsteinwand. „Ein schöner Ausblick verkürzt die postoperative Aufenthaltszeit signifikant, senkt den Schmerzmittelverbrauch und lässt sogar die Pflegekräfte freundlicher erscheinen“, sagen der Bamberger Philosoph Prof. Dr. Christian Illies und der Coburger Ästhetik- und Designforscher Prof. Dr. Michael Heinrich. Architektur könne also in ihrer Gestalt und ästhetischen Erscheinungsweise von großer Bedeutung für die Gesundheit sein. Dies zeige unter anderem eine Auswertung von Patientenakten eines Krankenhauses in Pennsylvania schon in den 1980ern.
Solche Zusammenhänge besser zu erfassen, das Wissen für Bauwelt und Design fruchtbar zu machen und so einen Beitrag zur Gesundheitsförderung und Prävention zu leisten, ist das Anliegen eines neu gegründeten Instituts der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Hochschule für angewandte Wissenschaften Coburg. Wie die Bamberger Hochschule mitteilte, unterzeichneten am Dienstag, 18. Juli, die Präsidenten der beiden Einrichtungen einen entsprechenden Kooperationsvertrag für das Institut Mensch & Ästhetik.
„Die Forschung an der Universität Bamberg zeichnet sich durch einen starken interdisziplinären Zuschnitt aus“, wird Kai Fischbach, Präsident der Universität Bamberg, bei der Unterzeichnung eines Kooperationsvertrags im Alten Rathaus zitiert. Die Aktivitäten am Institut Mensch & Ästhetik im Feld der Design‑, Geistes- und Humanwissenschaften sollen diese diese Ausrichtung in besonderer Weise veranschaulichen und zeigen, wie vielfältig Wissenschaft zur Lösung gesellschaftlicher Probleme beitragen kann.
Auch Stefan Gast, Präsident der Hochschule Coburg, freute sich über die Kooperation. „Die Kooperation hat außerdem eine besondere Dimension: Es ist das erste Mal, dass die Hochschule Coburg und die Universität Bamberg in einem hochschulbergreifenden Institut zusammenarbeiten.“