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Universität Bamberg

Abwechs­lungs­rei­ches Programm

Ver­an­stal­tun­gen Uni­ver­si­tät Bam­berg: Krip­pen­aus­stel­lung, Lesun­gen, Weihnachtskonzert

In den nächs­ten Tagen bie­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg ein abwechs­lungs­rei­ches Ver­an­stal­tungs­pro­gramm. So fin­den über die Woche eine Krip­pen­fi­gu­ren-Aus­stel­lung statt, eine Podi­ums­dis­kus­si­on zu digi­ta­ler Bil­dung, eine Roman-Lesung mit Char­lot­te Gneuß, die Abschieds­vor­le­sung von Sabi­ne Wei­nert, das Theo­lo­gi­sche Forum, ein Film­fo­rum mit Domi­nik Graf und das Weih­nachts­kon­zert des Universitätsorchester.

Um 1800 ent­stand in der fran­zö­si­schen Pro­vence der Brauch, aus Brot­teig Hauskrip­pen zu gestal­ten. Da die­se San­tons – zu Deutsch klei­ne Hei­li­ge – nicht lan­ge halt­bar waren, ging man bald dazu über, sie aus Ton zu for­men. So ent­stand letzt­lich ein Kunst­ge­wer­be und mit dem San­ton­nier sogar ein Aus­bil­dungs­be­ruf. Der Lehr­stuhl für Euro­päi­sche Eth­no­lo­gie der Uni­ver­si­tät Bam­berg zeigt seit ges­tern (4. Dezem­ber) eine Aus­stel­lung mit Pro­ven­ça­li­schen Krip­pen­fi­gu­ren (An der Uni­ver­si­tät 5) aus der Samm­lung der 2023 ver­stor­be­nen Volks­kund­le­rin Bär­bel Kerkhoff-Hader. Bevöl­kert sind die­se süd­fran­zö­si­schen Krip­pen jedoch nicht nur von der hei­li­gen Fami­lie, Och­sen und Esel, den Hir­ten und den Wei­sen aus dem Mor­gen­land. Hier pil­gern auch Jäger, Metz­ger, Laven­del- und Fisch­ver­käu­fe­rin­nen, Brief­trä­ger, Wäsche­rin­nen und vie­le mehr zum Stall von Bethlehem.

Digi­ta­le Bil­dung, Char­lot­te Gneuß, Sabi­ne Weinert

In Ihren Räum­lich­kei­ten in der Mar­kus­stra­ße ver­an­stal­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg heu­te Abend (5. Dezem­ber, 17 Uhr) eine Podi­ums­dis­kus­si­on zum The­ma Digi­ta­le Bil­dung. Der All­tag an Schu­len, Hoch­schu­len und ande­ren Bil­dungs­ein­rich­tun­gen hat sich durch den Ein­satz von moder­nen Tech­no­lo­gien nach­hal­tig ver­än­dert. Digi­ta­le Tools sind mitt­ler­wei­le aus dem Unter­richt eben­so wenig weg­zu­den­ken wie aus der Hoch­schul­leh­re, der beruf­li­chen oder der wis­sen­schaft­li­chen Bil­dung. Die­se Ent­wick­lung bie­tet laut der Uni­ver­si­tät Chan­cen für Leh­ren­de und Ler­nen­de. In einer Podi­ums­dis­kus­si­on stellt sich die Hoch­schu­le ent­spre­chend die Fra­ge: Wie kann uns die­ses Mehr an Tech­nik hel­fen, Leh­re und Unter­richt tat­säch­lich bes­ser zu gestalten?

Eben­falls heu­te Abend (5. Dezem­ber, 19 Uhr, An der Uni­ver­si­tät 5) liest Char­lot­te Gneuß aus ihrem Debüt­ro­man „Git­ter­see“. Die 1992 gebo­re­ne Autorin publi­ziert unter ande­rem in Lite­ra­tur­ma­ga­zi­nen und für ZEIT Online. „Git­ter­see“ wur­de für die Long­list des Deut­schen Buch­prei­ses 2023 nomi­niert, mit dem Lite­ra­tur­preis der Jür­gen-Pon­to-Stif­tung und dem aspek­te-Lite­ra­tur­preis aus­ge­zeich­net. Der Roman erzählt von der DDR der 1970er Jah­re aus der Per­spek­ti­ve von Karin. Die 16-jäh­ri­ge ist mit fami­liä­ren Auf­ga­ben über­häuft und zum ers­ten Mal ver­liebt. Als ihr Freund Paul plötz­lich in den Wes­ten flieht, gerät sie unter den Druck der Staats­si­cher­heit. Das Werk beschreibt die DDR zum ers­ten Mal aus der Per­spek­ti­ve einer jun­gen, nach­ge­bo­re­nen Autorin.

Am 6. Dezem­ber (18:15 Uhr, Mar­kus­platz 3) hält Sabi­ne Wei­nert ihre Abschieds­vor­le­sung. Sabi­ne Wei­nert, Inha­be­rin des Lehr­stuhls für Psy­cho­lo­gie I wird dar­in zum The­ma „Früh übt sich – Befun­de und Per­spek­ti­ven aus 21 Jah­ren ent­wick­lungs­psy­cho­lo­gi­scher For­schung zu früh­kind­li­cher Ent­wick­lung und Bil­dung in Bam­berg“ sprechen.

Anti­se­mi­tis­mus, Domi­nik Graf, Weihnachtskonzert

Am 7. Dezem­ber (18:15 Uhr, An der Uni­ver­si­tät 2) lädt dir Uni­ver­si­tät zum Theo­lo­gi­schen Forum. Das beschäf­tigt sich die­ses Semes­ter mit Anti­se­mi­tis­mus in Deutsch­land. Der Vor­trag trägt den Titel „Anti­ju­da­is­ti­sche Tex­te im Neu­en Tes­ta­ment und deren Rezep­ti­on in der Kunst­ge­schich­te am Bei­spiel des Bam­ber­ger Doms“. Es refe­rie­ren Bern­hard Hei­nin­ger von Uni­ver­si­tät Würz­burg und Bir­git Kast­ner vom Erz­bis­tum Bamberg.

Im Rah­men der Fach­ta­gung „Viel­falt im Gegen­satz“ kommt am 8. Dezem­ber (18 Uhr, An der Uni­ver­si­tät 2) der Film­re­gis­seur Domi­nik Graf nach Bam­berg. Graf ist auch als Film­pu­bli­zist bekannt, der mit Essay­fil­men und Büchern den deut­schen Fern­seh- und Kino-Dis­kurs berei­chert. Aktu­ell ent­steht sein Buch „Sein oder Spie­len“, das einen Ein­blick in das Regie­hand­werk und die Schau­spie­ler­füh­rung bie­tet. Vor der Ver­öf­fent­li­chung wird Graf eini­ge Kapi­tel des Buches vor­le­sen. Für den 9. Dezem­ber (17 Uhr) ist außer­dem ein Podi­um mit Domi­nik Graf samt Film­vor­füh­rung im Kino Licht­spiel geplant.

Am sel­ben Tag spielt das Uni­ver­si­täts­or­ches­ter sein tra­di­tio­nel­les Weih­nachts­kon­zert (9. Dezem­ber, 15 und 18 Uhr, Domi­ni­ka­ner­stra­ße 2a). Musi­ka­lisch mal fröh­lich und schwung­voll, dann wie­der still und besinn­lich, mit belieb­ten Klas­si­kern, aber auch unbe­kann­te­ren Melo­dien – soll­te für alle etwas dabei sein.

Hit­ze­schutz­plan

Uni­ver­si­tät Bam­berg: For­schungs­pro­jekt „HEATCOM“ zu Hitzekommunikation

Die Uni­ver­si­tä­ten Erfurt und Bam­berg haben ein For­schungs­pro­jekt zu mensch­li­chem Ver­hal­ten bei Hit­ze begon­nen. Unter dem Namen „HEATCOM“ geht es auch um eine wirk­sa­me Hitzekommunikation.

Der Kli­ma­wan­del hat weit­rei­chen­de Fol­gen für die mensch­li­che Gesund­heit. Eine der offen­sicht­lichs­ten Aus­wir­kun­gen ist die Zunah­me der Tem­pe­ra­tur und von extre­men Hit­ze­ereig­nis­sen. Hohe Tem­pe­ra­tu­ren kön­nen erheb­li­che Risi­ken für den mensch­li­chen Kör­per haben, ins­be­son­de­re für bestimm­te Tei­le der Bevöl­ke­rung. Dazu gehö­ren älte­re Men­schen, Säug­lin­ge und Klein­kin­der, Schwan­ge­re, Men­schen mit Über­ge­wicht oder Unter­ernäh­rung, Per­so­nen, die kör­per­lich schwer oder im Frei­en arbei­ten, die inten­siv Sport trei­ben, Obdach­lo­se, Men­schen mit aku­ten Erkran­kun­gen und Men­schen, die regel­mä­ßig Alko­hol oder Dro­gen kon­su­mie­ren. Ihre phy­sio­lo­gi­schen Beson­der­hei­ten oder ihr Ver­hal­ten machen sie anfäl­li­ger für Hit­zestress und hit­ze­be­ding­te Erkrankungen.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat­te das Insti­tu­te for Pla­ne­ta­ry Health Beha­viour (IPB) der Uni­ver­si­tät Erfurt im Mai 2023 eine Umfrge zum The­ma Hit­ze gestar­tet. Wie der Koope­ra­ti­ons­part­ner der Uni­ver­si­tät Bam­berg nun mit­teil­te, wer­den die bei­den Hoch­schu­len in den kom­men­den drei Jah­ren vom Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um eine För­der­sum­me von 911.000 Euro für das For­schungs­pro­jekt „HEATCOM“ erhalten.

Denn Per­so­nen mit Risi­ko­fak­to­ren, die ihr Hit­ze­ri­si­ko nicht ken­nen, sei­en eine wich­ti­ge und gro­ße Ziel­grup­pe für Auf­klä­rung. Die Umfra­ge zeig­te: Trotz der zahl­rei­chen Medi­en­an­ge­bo­te zum The­ma ist das Hit­ze­schutz­wis­sen inner­halb der Bevöl­ke­rung oft­mals nicht aus­rei­chend. Ins­ge­samt hat­ten rund 60 Pro­zent der Befrag­ten ange­ge­ben, von den medi­al oder in ihrem Umfeld ver­füg­ba­ren Infor­ma­ti­on zum The­ma nicht erreicht wor­den zu sein.

Zie­le von „HEATCOM“

„Mit „HEATCOM“ wol­len wir nun hier anset­zen und unter­su­chen, wie sich Bür­ge­rIn­nen in Hit­ze­si­tua­tio­nen ver­hal­ten“, sagt Pro­jekt­lei­te­rin Mir­jam Jen­ny vom IPB. „Wir unter­su­chen, wel­che Fak­to­ren ihr Schutz­ver­hal­ten beein­flus­sen und wel­che Inter­ven­tio­nen zu einer gesund­heits­för­der­li­chen Anpas­sung bei­tra­gen könn­ten.“ Auf Sei­ten der Uni­ver­si­tät Bam­berg betreut Phil­ipp Spreng­holz, Juni­or­pro­fes­sor für Gesund­heits­psy­cho­lo­gie, das Projekt.

Mit­hil­fe eines mobi­len Befra­gungs­an­sat­zes möch­ten er und sein Team die Gedan­ken, Gefüh­le und Ver­hal­tens­wei­sen vor, in und nach Hit­ze­ereig­nis­sen genau erfas­sen. Außer­dem soll ergrün­det wer­den, durch wel­che Maß­nah­men Hit­ze­be­las­tun­gen redu­ziert wer­den kön­nen. Ziel ist es, die Erkennt­nis­se Behör­den und dem Gesund­heits­we­sen zur Ver­fü­gung zu stel­len. So sol­len die Orga­ni­sa­tio­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kam­pa­gnen und Inter­ven­ti­ons­pro­gram­me – wie zum Bei­spiel ein deut­scher Hit­ze­schutz­plan – kon­zi­pie­ren kön­nen. Mir­jam Jen­ny sagt: „Damit wol­len wir dazu bei­tra­gen, die Maß­nah­men zum Hit­ze­schutz­ver­hal­ten und zur Hit­ze­schutz­kom­mu­ni­ka­ti­on für die Bevöl­ke­rung und ins­be­son­de­re für Risi­ko­grup­pen zu verbessern.“

BWL, VWL, WI

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Top­be­wer­tun­gen im CHE-Hochschulranking

Im dies­jäh­ri­gen CHE-Hoch­schul­ran­king haben drei Stu­di­en­gän­ge der Uni­ver­si­tät Bam­berg erneut sehr gut abge­schnit­ten. Stu­die­ren­de bewer­te­ten die Betriebs­wirt­schafts­leh­re, die Volks­wirt­schafts­leh­re und die Wirt­schafts­in­for­ma­tik der Hoch­schu­le als sehr gut.

Das Ran­king des Cen­trums für Hoch­schul­ent­wick­lung (CHE) ist, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg in einer Mit­tei­lung, das detail­lier­tes­te und umfas­sends­te Ran­king deut­scher Uni­ver­si­tä­ten und Hoch­schu­len für ange­wand­te Wis­sen­schaf­ten. Im neu­en CHE-Ver­gleich der Mas­ter­an­ge­bo­te wer­den je nach Fach bis zu 15 ver­schie­de­ne Kri­te­ri­en – Stu­die­ren­den­ur­tei­le und Fak­ten – aus­ge­wie­sen. Die Bewer­tung wird auf einer 5‑S­ter­ne-Ska­la dargestellt.

Das CHE-Ran­king beur­teilt dabei jedes Jahr ein Drit­tel der unter­such­ten Fächer neu. Im Gegen­satz zu ande­ren Ran­kings ver­gibt das CHE-Ran­king kei­ne ein­zel­nen Rang­plät­ze, son­dern unter­schei­det bei der Aus­wer­tung der Ergeb­nis­se zwi­schen einer Spitzen‑, einer Mit­tel- und einer Schluss­grup­pe. Mehr als 10.000 Mas­ter-Stu­di­en­gän­ge ste­hen in Deutsch­land zur Wahl.

Die nun ver­öf­fent­lich­ten Ergeb­nis­se der CHE-Befra­gung von Mas­ter­stu­die­ren­den zei­gen, dass die Bam­ber­ger Volks­wirt­schafts­leh­re (VWL) und die Wirt­schafts­in­for­ma­tik (WI) in allen Kate­go­rien an der Spit­ze lie­gen. Der Mas­ter­stu­di­en­gang Betriebs­wirt­schafts­leh­re (BWL) hat vor allem beim For­schungs- und Pra­xis­be­zug gepunk­tet. „Die exzel­len­ten Ergeb­nis­se zei­gen, dass wir unse­ren Stu­die­ren­den in Bam­berg sehr gute Vor­aus­set­zun­gen für ein erfolg­rei­ches Stu­di­um bie­ten“, sagt Ste­fan Hör­mann, Vize­prä­si­dent für Leh­re und Stu­die­ren­de der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Spit­zen­uni­ver­si­tät in Deutschland

Zum wie­der­hol­ten Mal erreich­te die Bam­ber­ger Wirt­schafts­in­for­ma­tik in allen zehn Kate­go­rien den Spit­zen­be­reich. Die Stu­die­ren­den bewer­te­ten vor allem das Lehr­an­ge­bot, die Betreu­ung durch Leh­ren­de und die Stu­di­en­or­ga­ni­sa­ti­on her­vor­ra­gend und ver­ga­ben sehr gute Noten unter ande­rem für Pra­xis- und For­schungs­ori­en­tie­rung sowie die Unter­stüt­zung für Aus­lands­auf­ent­hal­te. „Damit sind wir erneut die Spit­zen­uni­ver­si­tät in Deutsch­land für Wirt­schafts­in­for­ma­tik und die Digi­ta­li­sie­rung in Unter­neh­men“, sagt Thors­ten Staa­ke, der das CHE-Ran­king für die Bam­ber­ger Wirt­schafts­in­for­ma­tik betreut.

Nach dem her­vor­ra­gen­den Abschnei­den des volks­wirt­schaft­li­chen Bache­lor­stu­di­en­gangs Euro­pean Eco­no­mic Stu­dies (EES) beim jüngs­ten CHE-Ran­king hat nun auch das Insti­tut für VWL erneut Grund zur Freu­de. In neun von zehn Kate­go­rien der Stu­die­ren­den­be­fra­gung liegt auch der Mas­ter­stu­di­en­gang EES meist deut­lich über dem deutsch­land­wei­ten Durch­schnitt und fin­det sich in allen zehn Kate­go­rien im Spit­zen­be­reich wieder.

Die BWL-Stu­die­ren­den der Uni­ver­si­tät Bam­berg bewer­te­ten vor allem das brei­te Lehr­an­ge­bot in der Befra­gung über­aus posi­tiv. Mehr als 90 Pro­zent fan­den etwa die Mög­lich­kei­ten der indi­vi­du­el­len Schwer­punkt­set­zung inner­halb des Stu­di­ums sehr gut oder gut. „Es freut uns beson­ders, dass es uns aus Sicht der Stu­die­ren­den gelun­gen ist, sowohl den For­schungs­be­zug als auch den Pra­xis­be­zug über­zeu­gend in die Leh­re zu inte­grie­ren“, hebt Tho­mas Egner, Inha­ber des Lehr­stuhls für Betriebs­wirt­schafts­leh­re eines der Ergeb­nis­se heraus.

Jähr­li­che Rangliste

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Gute Ergeb­nis­se im Shang­hai Ranking

Die Sozio­lo­gie, Poli­tik­wis­sen­schaft und Psy­cho­lo­gie der Uni­ver­si­tät Bam­ber­ger haben im Shang­hai Ran­king Plat­zie­run­gen auf den Bes­ten­lis­ten erreicht. Ins­be­son­de­re die Sozio­lo­gie schnei­det im inter­na­tio­na­len Ver­gleich gut ab.

Seit 2009 ver­öf­fent­licht das soge­nann­te Shang­hai Ran­king Bewer­tun­gen von welt­wei­ten Hoch­schu­len nach ihren Fächern. 2023 wur­den 55 Fächer unter ande­rem aus den Natur­wis­sen­schaf­ten, Inge­nieur­wis­sen­schaf­ten, Sozi­al­wis­sen­schaf­ten und der Medi­zin bewer­tet. Mehr als 1.900 Uni­ver­si­tä­ten aus 104 Län­dern und Regio­nen sind auf­ge­führt. Für das Ran­king wer­den eine Rei­he objek­ti­ver Indi­ka­to­ren her­an­ge­zo­gen wie etwa For­schungs­leis­tung, inter­na­tio­na­le Zusam­men­ar­beit, For­schungs­qua­li­tät und inter­na­tio­na­le aka­de­mi­sche Auszeichnungen.

Auch die Uni­ver­si­tät Bam­berg ist im dies­jäh­ri­gen Shang­hai Ran­king dabei, wie die Hoch­schu­le mit­teil­te. Nament­lich den Fächern Sozio­lo­gie, Poli­tik­wis­sen­schaft und Psy­cho­lo­gie beschei­nig­te die Rang­lis­te ein sehr hohes Niveau. „Dass unse­re Uni­ver­si­tät erst­mals mit drei Fächern im Shang­hai Ran­king gelis­tet ist, freut uns sehr“, sagt Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bam­berg. „Neben den her­vor­ra­gen­den Plat­zie­run­gen auf natio­na­ler Ebe­ne sind auch die inter­na­tio­na­len Rang­plät­ze in Anbe­tracht der Grö­ße unse­rer Uni­ver­si­tät beachtlich.“

Sozio­lo­gie, Poli­tik­wis­sen­schaft und Psychologie

Unter den drei Fächern sticht ins­be­son­de­re die Sozio­lo­gie her­vor. Im Ver­gleich zu allen im Ran­king auf­ge­führ­ten Uni­ver­si­tä­ten welt­weit lan­det die Uni­ver­si­tät Bam­berg mit dem Fach Sozio­lo­gie auf Platz 84. Im deutsch­land­wei­ten Wett­streit erreicht sie Platz vier und im bay­ern­wei­ten Ver­gleich Platz eins. „Wir freu­en uns sehr, dass unse­re star­ken For­schungs­leis­tun­gen mit die­sem her­vor­ra­gen­den Ran­king-Ergeb­nis inter­na­tio­nal hohe Aner­ken­nung fin­den“, sagt Micha­el Gebel, Direk­tor des Insti­tuts für Sozio­lo­gie an der Universität.

Mit dem Fach Poli­tik­wis­sen­schaft liegt die Uni­ver­si­tät im glo­ba­len Ver­gleich unter den bes­ten 300 Uni­ver­si­tä­ten. Im deutsch­land­wei­ten Ver­gleich der im Ran­king auf­ge­führ­ten Uni­ver­si­tä­ten belegt sie Platz 14 und bay­ern­weit Platz drei. „Als Bam­ber­ger Poli­tik­wis­sen­schaft­le­rIn­nen sind wir glück­lich und stolz, im Shang­hai-Ran­king erneut sehr gut abzu­schnei­den“, sagt Moni­ka Heu­pel, Direk­to­rin des Insti­tuts für Poli­tik­wis­sen­schaft. Bereits im ver­gan­ge­nen Jahr konn­te die Bam­ber­ger Poli­tik­wis­sen­schaft gute Plät­ze im Shang­hai Ran­king erreichen.

Auch die Bam­ber­ger Psy­cho­lo­gie kommt im aktu­el­len Shang­hai-Ran­king unter die welt­weit 500 bes­ten Uni­ver­si­tä­ten. Im Ver­gleich zu ande­ren deut­schen Uni­ver­si­tä­ten lan­det sie auf Platz 56. „Wir freu­en uns sehr, dass wir mit unse­rer For­schungs­leis­tung einen guten Platz in die­sem inter­na­tio­na­len Ran­king erhal­ten haben“, sagt Claus H. Cars­ten­sen, Direk­tor des Insti­tuts für Psy­cho­lo­gie. „Wir wer­den unse­re For­schungs­ori­en­tie­rung wei­ter aus­bau­en, sodass letzt­lich die Stu­die­ren­den in der Leh­re von unse­rem for­schungs­star­ken Kol­le­gi­um profitieren.“

Bes­te Uni­ver­si­tät der Welt

Welt­weit als bes­te Uni­ver­si­tät im all­ge­mei­nen Ver­gleich schnitt im Ran­king erneut die Har­vard Uni­ver­si­ty ab. Auf den Plät­zen zwei und drei fol­gen, eben­falls aus den USA, die Stan­ford Uni­ver­si­ty und das Mas­sa­chu­setts Insti­tu­te of Tech­no­lo­gy. Die best­plat­zier­te euro­päi­sche Uni­ver­si­tät ist auf dem sieb­ten Platz die eng­li­sche Uni­ver­si­ty of Oxford, die bes­te des Kon­ti­nents die Uni­ver­si­té Paris-Saclay (Platz 15).

Die Uni­ver­si­tät Hei­del­berg erreich­te mit dem 55. Platz die bes­te deut­sche Plat­zie­rung, gefolgt von der Tech­ni­schen Uni­ver­si­tät Mün­chen (59). Die Bam­ber­ger Hoch­schu­le hat sich im all­ge­mei­nen Ver­gleich nicht plat­zie­ren können.

Uni­ver­si­tät Bamberg

Coro­na­pan­de­mie: Ver­zerr­te Erin­ne­run­gen bei Geimpf­ten und Ungeimpften

Ein For­schungs­team aus unter ande­rem Bam­berg hat unter­sucht, wie Wahr­neh­mun­gen und Ver­hal­tens­wei­sen wäh­rend der Coro­na­pan­de­mie künf­ti­ge Ein­stel­lun­gen über die Pan­de­mie prä­gen. Je nach Impf­sta­tus besteht eine pola­ri­sier­te Wahr­neh­mung der Vergangenheit.

For­schen­de der Uni­ver­si­tä­ten Bam­berg, Chi­ca­go, Erfurt, Ham­burg und Wien haben ver­sucht her­aus­zu­fin­den, wie der Impf­sta­tus, also geimpft oder unge­impft, die Wahr­neh­mung und Erin­ne­rung an die Coro­na­pan­de­mie beein­flus­sen. Die Stu­di­en­teil­neh­me­rIn­nen wur­den dafür im ers­ten Jahr der Pan­de­mie, also 2020, befragt und dann noch­mals 2023. „In der zwei­ten Befra­gung wur­den sie auch gebe­ten, sich an ihre Wahr­neh­mun­gen und Ver­hal­tens­wei­sen im ers­ten Jahr der Pan­de­mie zu erin­nern. So konn­ten ihre Erin­ne­run­gen mit den tat­säch­lich gege­be­nen Ant­wor­ten ver­gli­chen wer­den“, sagt Phil­ipp Spreng­holz, Mit­au­tor der Stu­die von der Uni­ver­si­tät Bamberg.

Mit­tels meh­re­rer Stu­di­en mit mehr als 10.000 Befrag­ten aus ins­ge­samt zehn Län­dern konn­ten die For­sche­rIn­nen ermit­teln, wie die Erin­ne­run­gen an die eige­nen Anga­ben aus der Ver­gan­gen­heit der Coro­na­pan­de­mie von aktu­el­len Wahr­neh­mun­gen und Ver­hal­tens­wei­sen abhän­gig waren. Ins­be­son­de­re inter­es­sier­te die Wis­sen­schaf­te­rIn­nen, wie unter­schied­li­che Ein­stel­lun­gen die Ver­zer­rung der Erin­ne­run­gen beein­flus­sen. Dafür betrach­te­ten sie vor allem, ob die Befrag­ten gegen Covid-19 geimpft oder unge­impft waren. Das über­ra­schen­de Ergeb­nis, so die Uni­ver­si­tät Bam­berg in einer Mit­tei­lung: Je nach­dem, wie sehr sich Geimpf­te bezie­hungs­wei­se Unge­impf­te mit ihrem Impf­sta­tus iden­ti­fi­zie­ren, sind die Erin­ne­run­gen in unter­schied­li­che Rich­tun­gen verzerrt.

So über­schätz­ten bei­spiels­wei­se Geimpf­te ihr damals wahr­ge­nom­me­nes Risi­ko einer Infek­ti­on und ihr Ver­trau­en in die Wis­sen­schaft. Unge­impf­te unter­schätz­ten im Rück­blick hin­ge­gen ten­den­zi­ell Risi­ko und Ver­trau­en. Da sich die Erin­ne­run­gen teil­wei­se ver­bes­ser­ten, wenn die Befrag­ten Geld für beson­ders akku­ra­te Erin­ne­run­gen erhiel­ten, schlie­ßen die Wis­sen­schaf­te­rIn­nen, dass die Erin­ne­rungs­ver­zer­run­gen zumin­dest teil­wei­se moti­viert sind und nicht allein durch blo­ßes Ver­ges­sen erklärt wer­den können.

Wunsch zur Zer­schla­gung des poli­ti­schen Systems

Wei­ter­hin zeig­ten die Stu­di­en­ergeb­nis­se, dass bei einer stär­ke­ren Unter­schät­zung der dama­li­gen Risi­ko­wahr­neh­mun­gen, Schutz­ver­hal­ten und Ver­trau­en in die Regie­rung und Wis­sen­schaft, poli­ti­sche Maß­nah­men rück­bli­ckend als weni­ger ange­mes­sen wahr­ge­nom­men wur­den. Nega­ti­ve­re Bewer­tun­gen der poli­ti­schen Maß­nah­men wäh­rend der Pan­de­mie sind der Stu­die zufol­ge auch mit einem stär­ke­ren Wunsch ver­bun­den, Poli­ti­ke­rIn­nen und Wis­sen­schaf­te­rIn­nen für ihr Han­deln in der Pan­de­mie zu bestra­fen und die gesam­te poli­ti­sche Ord­nung zu zer­schla­gen. Wenig über­ra­schend gaben die­se Befrag­ten auch an, dass sie nicht beab­sich­ti­gen, Bestim­mun­gen in zukünf­ti­gen Pan­de­mien zu folgen.

„Die Ergeb­nis­se zei­gen, dass es sys­te­ma­ti­sche Unter­schie­de dar­in gibt, wie sich Men­schen an die Pan­de­mie erin­nern, obwohl sich ihre dama­li­gen Ein­schät­zun­gen oft­mals gar nicht so stark von­ein­an­der unter­schie­den“, sagt Luca Hen­kel von der Uni­ver­si­ty of Chi­ca­go über die Ergeb­nis­se. Die ver­zerr­te Erin­ne­rung füh­re zu einer pola­ri­sier­ten Wahr­neh­mung der Ver­gan­gen­heit, die das Poten­zi­al hat, die aktu­el­le und zukünf­ti­ge gesell­schaft­li­che Pola­ri­sie­rung auf­recht­zu­er­hal­ten und die Vor­be­rei­tung auf kom­men­de Kri­sen zu behin­dern. Cor­ne­lia Betsch von der Uni­ver­si­tät Erfurt und vom Bern­hard-Nocht-Insti­tut Ham­burg ergänzt: „In Zukunft müs­sen wir über die kurz­fris­ti­gen Effek­te poli­ti­scher Maß­nah­men zur Ein­däm­mung von Pan­de­mien hin­aus­bli­cken und auch lang­fris­ti­ge Fol­gen für den sozia­len Zusam­men­halt berücksichtigen“.

Wei­te­re Stu­di­en sol­len nun unter­su­chen, wie sich die Ver­zer­rung von Erin­ne­run­gen und die gesell­schaft­li­che Pola­ri­sie­rung gegen­sei­tig beein­flus­sen und wie die­se Dyna­mik in ver­schie­de­nen Län­dern vari­iert. Dabei sol­len auch ande­re Kri­sen wie etwa die Kli­ma­kri­se in den Blick genom­men wer­den. „Außer­dem wol­len wir Wege zur Ver­rin­ge­rung der Pola­ri­sie­rung erfor­schen“, sagt Robert Böhm von der Uni­ver­si­tät Wien. „Even­tu­ell lässt sich die Iden­ti­fi­ka­ti­on von Geimpf­ten und Unge­impf­ten mit ihrem Impf­sta­tus redu­zie­ren. Damit könn­te sich die Moti­va­ti­on ver­rin­gern, die Erin­ne­run­gen über­haupt zu ver­zer­ren und somit die Auf­ar­bei­tung der Pan­de­mie ver­bes­sert werden.“

Stu­die

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Wie neh­men wir Sel­fies wahr?

Bam­ber­ger Wis­sen­schaft­ler haben tau­sen­de Reak­tio­nen auf Sel­fies unter­sucht und ein Kate­go­ri­en­sys­tem erstellt. Ent­stan­den sind fünf Kate­go­rien, in die sich Sel­fies ein­tei­len lassen.

Seit Jahr­hun­der­ten nut­zen Men­schen Selbst­por­träts, um Infor­ma­tio­nen über sich selbst mit­zu­tei­len. Im Zeit­al­ter der Smart­phones ist das ein­fa­cher als je zuvor. Ein Selbst­por­trät mit ande­ren zu tei­len, ist nur noch eine Sache von weni­gen Klicks. Trotz der hohen Popu­la­ri­tät von Sel­fies ist aus wis­sen­schaft­li­cher Sicht aber noch nicht klar, wie Men­schen sie genau zur Kom­mu­ni­ka­ti­on nut­zen und wie ande­re Per­so­nen die Sel­fies wahrnehmen.

„Der Begriff Sel­fie fei­ert gera­de sei­nen 21. Geburts­tag“, sagt Tobi­as Schnei­der, Dok­to­rand an der Bam­ber­ger Gra­du­ier­ten­schu­le für Affek­ti­ve und Kogni­ti­ve Wis­sen­schaf­ten. „Selbst­por­träts sind in der Kunst­ge­schich­te seit fast 200 Jah­ren in der Foto­gra­fie und seit mehr als 500 Jah­ren in der Male­rei bekannt. Trotz­dem fehlt uns immer noch eine kla­re Klas­si­fi­zie­rung der ver­schie­de­nen Arten von Sel­fies.“ Schnei­der ist Haupt­au­tor einer Stu­die der Uni­ver­si­tät Bam­berg, die jetzt erschie­nen ist, und die die­se For­schungs­lü­cke schlie­ßen soll. Die Wis­sen­schaft­ler haben dafür tau­sen­de von Reak­tio­nen auf 1.001 Sel­fies gesam­melt und kate­go­ri­siert. Ent­stan­den sind dar­aus fünf Kate­go­rien, in die sich Sel­fies ein­tei­len lassen.

Für ihre Stu­die erstell­ten die Wis­sen­schaft­ler einen Sel­fie-Daten­satz. Dabei ver­wen­de­ten sie aus­schließ­lich Selbst­por­träts ohne Text, die mit einer Han­dy­ka­me­ra mit den eige­nen Hän­den oder einem Sel­fie-Stick auf­ge­nom­men wur­den. Die so aus­ge­wähl­te 1.001 Sel­fies wur­den in einer Stan­dard­grö­ße auf einem ein­far­bi­gen grau­en Hin­ter­grund präsentiert.

Anschlie­ßend prä­sen­tier­ten die Wis­sen­schaft­ler den etwa 130 Teil­neh­me­rIn­nen ihrer Erhe­bung, jeweils 15 zufäl­li­ge Sel­fies. Die Teil­neh­me­rIn­nen waren dazu auf­ge­ru­fen, ihre spon­ta­nen Reak­tio­nen zu jedem Bild in fünf Begrif­fen festzuhalten.

Die For­scher ver­ar­bei­te­ten die­se Daten, um die ers­ten Ein­drü­cke der Befrag­ten in 26 fei­ne Kate­go­rien zusam­men­zu­fas­sen. Anschlie­ßend ana­ly­sier­ten die Wis­sen­schaft­ler, wie häu­fig die­se Kate­go­rien in den Ant­wor­ten vor­ka­men und ob sie gemein­sam auftraten.

Fünf Kate­go­rien

Die­se Ana­ly­se ergab fünf ver­schie­de­ne Kate­go­rien, in die sich Sel­fies ein­ord­nen las­sen. Oder wie die Autoren sie nen­nen „seman­ti­sche Profile“.

„Ästhe­tik“: Die größ­te Kate­go­rie ent­hält Bil­der, die bei den Befrag­ten Asso­zia­tio­nen zu Stil oder ästhe­ti­scher Erfah­rung hervorriefen.

Die Kate­go­rie „Ima­gi­na­ti­on“ zeigt Bil­der, die die Befrag­ten dazu ver­lei­te­ten, sich in die Per­son hin­ein­zu­ver­set­zen, um sich vor­zu­stel­len, was die Per­son auf dem Sel­fie gera­de mach­te und wie sie sich dabei fühlte.

In der Kate­go­rie „Cha­rak­ter­zug“ sind Bil­der gesam­melt, die per­sön­lich­keits­be­zo­ge­ne Begrif­fe bei den Befrag­ten hervorriefen.

Die Kate­go­rie „Gemüts­zu­stand“ kommt zwar ins­ge­samt sel­te­ner vor, den­noch lös­ten immer noch beacht­lich häu­fig Bil­der bei den Befrag­ten Asso­zia­tio­nen zum Gemüts­zu­stand der auf dem Sel­fie abge­bil­de­ten Per­son aus.

„Theo­rie des Geis­tes“: Eini­ge Bil­der ver­an­lass­ten die Befrag­ten dazu, Ver­mu­tun­gen über die Moti­ve oder die Iden­ti­tät der gezeig­ten Per­son anzustellen.

„Die seman­ti­schen Pro­fi­le ste­hen jeweils für eine ganz eige­ne Art der Bot­schaft, die mit den Sel­fies ver­bun­den ist“, sagt Tobi­as Schnei­der. „Die Kate­go­rien sind wie Arche­ty­pen der Kom­mu­ni­ka­ti­on im digi­ta­len Zeit­al­ter zu ver­ste­hen.“ Die For­scher hät­ten dadurch nun einen bes­se­ren Ein­blick, wel­che Bedeu­tung Men­schen ver­schie­de­nen Sel­fies zuschreiben.

Die Ergeb­nis­se deu­ten zudem dar­auf hin, dass die Befrag­ten die visu­el­le Spra­che auf­grei­fen, die die Sel­fie-Erstel­ler ver­wen­de­ten, um ver­schie­de­ne Aspek­te von sich selbst zu kom­mu­ni­zie­ren – sei es ihre schlech­te Lau­ne oder ihr tol­les Out­fit. „Das zeigt, dass wir nicht zwin­gend Wor­te brau­chen, um ganz spe­zi­fi­sche Nach­rich­ten über uns selbst an die Außen­welt zu sen­den“, sagt Schneider.

Novum: Mit per­sön­li­chen Berich­ten Sel­fies sys­te­ma­tisch beschreiben

Frü­he­re Stu­di­en beschäf­tig­ten sich haupt­säch­lich mit der Bewer­tung von Sel­fies hin­sicht­lich visu­el­ler Merk­ma­le oder beglei­ten­der Hash­tags auf Social Media-Platt­for­men. Die aktu­el­le Stu­die wech­selt die Per­spek­ti­ve. „Die meis­ten For­schungs­ar­bei­ten ver­nach­läs­si­gen die asso­zia­ti­ven Fak­to­ren, die die Betrach­te­rIn­nen im Kopf haben, wenn sie sich in unse­rer Sel­fie-ori­en­tier­ten Welt umse­hen“, sagt Claus-Chris­ti­an Car­bon, Mit­au­tor der Stu­die und Inha­ber des Lehr­stuhls für All­ge­mei­ne Psy­cho­lo­gie und Metho­den­leh­re an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. „Wir haben unter­sucht, was Sel­fies mit den Betrach­te­rin­nen und Betrach­tern machen und wel­che Absicht sie hin­ter den Sel­fies erkennen.“

Die Wis­sen­schaft­ler wei­sen jedoch auf Ein­schrän­kun­gen hin. Die seman­ti­schen Pro­fi­le könn­ten mög­li­cher­wei­se nicht welt­weit auf die glei­che Wei­se aus­ge­drückt oder ver­stan­den wer­den, sodass wei­te­re For­schung erfor­der­lich ist. „Wir brau­chen in Zukunft auf jeden Fall grö­ße­re, viel­fäl­ti­ge­re und kul­tur­über­grei­fen­de Stich­pro­ben, um ein Bild davon zu bekom­men, wie ver­schie­de­ne Grup­pen und Kul­tu­ren Sel­fies als kom­pak­te Kom­mu­ni­ka­ti­ons­form nut­zen“, sind sich die Autoren einig. Zudem pla­nen sie, ihre For­schung so aus­zu­wei­ten, dass sie bei­de Per­spek­ti­ven – die der Sel­fie-Erstel­le­rIn­nen und jene der Betrach­te­rIn­nen – ein­be­zie­hen kön­nen. Damit wol­len sie her­aus­fin­den, ob die beab­sich­tig­te Nach­richt der Per­son auf dem Sel­fie auch in die­ser Wei­se bei den Per­so­nen ankommt, die das Sel­fie betrachten.

Ver­an­stal­tun­gen

Uni­ver­si­tät Bam­berg: Archäo­lo­gi­sches Kol­lo­qui­um und Mozart-Requiem

Auch in der zwei­ten Okto­ber­hälf­te setzt die Uni­ver­si­tät Bam­berg ihr Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot fort. Am 17. Okto­ber gibt es ein archäo­lo­gi­sches Kol­lo­qui­um und am 21. ein Mozart-Requiem.

Das Insti­tut für Archäo­lo­gi­sche Wis­sen­schaf­ten, Denk­mal­wis­sen­schaf­ten und Kunst­ge­schich­te der Uni­ver­si­tät Bam­berg orga­ni­siert auch die­ses Semes­ter wie­der ein archäo­lo­gi­sches Kol­lo­qui­um. Den Auf­takt macht am 17. Okto­ber (18:30 Uhr, Am Kra­nen 12) Dr. Sarah-Julie Witt­mann von der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg. In ihrem Vor­trag beschäf­tigt sie sich mit den Anfän­gen der beson­de­ren Bezie­hung zwi­schen Men­schen und Haus­pfer­den. Dabei beleuch­tet Witt­mann auf Grund­la­ge unter­schied­li­cher Quel­len gesell­schaft­li­che Ver­än­de­run­gen, die aus der Pfer­de­hal­tung und ‑nut­zung folg­ten. Wei­te­re Vor­trä­ge des Kol­lo­quims von For­sche­rIn­nen aus Deutsch­land, Finn­land und Eng­land fin­den jeweils diens­tags statt.

Zur Eröff­nung des Win­ter­se­mes­ters spie­len der Kam­mer­chor und das Kam­mer­or­ches­ter der Uni­ver­si­tät Bam­berg am 21. Okto­ber (17:30 Uhr, Pfarr­kir­che St. Mar­tin) Bam­berg ein gemein­sa­mes Kon­zert. Auf dem Pro­gramm steht Wolf­gang Ama­de­us Mozarts letz­te Kom­po­si­ti­on, sein unvoll­ende­tes Requi­em. Bis heu­te ist das Werk geheim­nis­um­wit­tert und Gegen­stand ver­schie­de­ner Legenden.

Da Mozart inmit­ten des Kom­po­si­ti­ons­pro­zes­ses ver­starb, ver­voll­stän­dig­ten sei­ne Schü­ler Eyb­ler und Süß­mayr das Requi­em im Auf­trag sei­ner Wit­we. Obwohl es dem­ge­mäß nur zu etwa zwei Drit­teln von Mozart stammt, ist es eines sei­ner belieb­tes­ten und am höchs­ten ein­ge­schätz­ten Wer­ke und stellt ein ergrei­fen­des Ver­mächt­nis sei­nes musi­ka­li­schen Genies dar.

Ergän­zend dazu spielt die Uni­ver­si­täts­mu­sik das Stück „Musi­ca Celes­tis“ von Aaron Jay Ker­nis, einem ame­ri­ka­ni­schen Kom­po­nis­ten der Moder­ne. Die solis­ti­schen Gesangs­par­tien über­neh­men Anna Nesy­ba (Sopran), Chris­ti­ne Mit­ter­mair (Alt), Johan­nes Strauß (Tenor) und Simon Tisch­ler (Bass). Die Lei­tung liegt in den Hän­den von Uni­ver­si­täts­mu­sik­di­rek­tor Wil­helm Schmidts.

Für Kin­der und Jugendliche

Ver­an­stal­tun­gen Uni­ver­si­tät Bam­berg: „Maus-Tag“ und „Mäd­chen und Technik“

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg bie­tet in den kom­men­den Wochen zwei Ver­an­stal­tun­gen für Kin­der und Jugend­li­che. Anfang Okto­ber kön­nen die Teil­neh­men­den am „Maus-Tag“ die Aula in der Domi­ni­ka­ner­kir­che mit moder­nen Mit­teln unter­su­chen. Und Anfang Novem­ber steht alles unter dem Mot­to „Mäd­chen und Technik“.

Seit mehr als zehn Jah­ren ver­an­stal­tet die all­seits bekann­te „Sen­dung mit der Maus“ den Infor­ma­ti­ons­tag „Der Türen auf Tag mit der Maus”. Dabei gewäh­ren bestimm­te Insti­tu­tio­nen im gan­zen Land in Zusam­men­ar­beit mit der Sen­dung ihrem kind­li­chen Publi­kum Ein­bli­cke in ihr Schaf­fen – zum Bei­spiel auch in Bam­berg. Unter dem Mot­to „Wert­vol­le Schät­ze“ wird am „Maus-Tag“ die ehe­ma­li­ge Domi­ni­ka­ner­kir­che und heu­ti­ge Aula der Uni­ver­si­tät am 3. Okto­ber ab 10:30 Uhr zum Labor für Kin­der im Alter von 6 bis 14 Jah­ren. Haupt­the­ma sind die Ver­än­de­run­gen, die Denk­ma­le im Lauf der Zeit durch­ma­chen, zum Bei­spiel wenn Türen oder Fens­ter zuge­mau­ert wer­den oder die Far­big­keit der Wän­de sich ändert. Mit Wär­me­bild­ka­me­ras, 3D-Scan­nern und Mikro­sko­pen kön­nen die Teil­neh­men­den gemein­sam mit Fach­per­so­nal der Uni­ver­si­tät Bam­berg den his­to­ri­schen Raum untersuchen.

Knapp einen Monat spä­ter heißt es „MuT – Mäd­chen und Tech­nik“. Unter dem Mot­to „Auf die Plät­ze – Tech­nik – Los!“ kön­nen Mäd­chen im Alter von 10 bis 14 Jah­ren Neu­es aus ver­schie­de­nen Anwen­dungs­ge­bie­ten der Infor­ma­tik ent­de­cken und dabei auch selbst aktiv wer­den. Im Ver­lauf von zwei Tagen bie­tet die Uni­ver­si­tät Bam­berg dabei von 9 bis 16 Uhr unter­schied­li­che Work­shops auf dem ERBA-Cam­pus an. So kön­nen die Teil­neh­me­rin­nen zum Bei­spiel mit einem Mini-Robo­ter Pro­gram­mie­ren ler­nen. Die Anmel­de­frist geht bis zum 25. Oktober.

Eco-Manage­ment and Audit Scheme

Mehr Nach­hal­tig­keit: Uni­ver­si­tät Bam­berg ist EMAS-zertifiziert

Ein Ziel der Uni­ver­si­tät Bam­berg ist, ihre Umwelt­aus­wir­kun­gen sys­te­ma­tisch zu erfas­sen und ihre Umwelt­leis­tung kon­ti­nu­ier­lich zu ver­bes­sern. Einen wich­ti­gen Schritt in die­se Rich­tung konn­te die Hoch­schu­le nun machen. Als eine der ers­ten baye­ri­schen Uni­ver­si­tä­ten ist sie EMAS-zertifiziert.

EMAS steht für „Gemein­schafts­sys­tem für das Umwelt­ma­nage­ment und die Umwelt­be­triebs­prü­fung“, bezie­hungs­wei­se „Eco-Manage­ment and Audit Sche­me“. Orga­ni­sa­tio­nen, die ein Umwelt­ma­nage­ment nach EMAS eta­blie­ren, ver­pflich­ten sich dazu, alle ein­schlä­gi­gen Umwelt­rechts­vor­schrif­ten zu erfül­len und einen Pro­zess der kon­ti­nu­ier­li­chen Ver­bes­se­rung der eige­nen Umwelt­leis­tung zu orga­ni­sie­ren. Eine der­art zer­ti­fi­zier­te Orga­ni­sa­ti­on ist seit letz­ter Woche die Uni­ver­si­tät Bam­berg, wie die Hoch­schu­le am 21. Sep­tem­ber mitteilte.

Mög­lich­kei­ten, mehr Nach­hal­tig­keit an einer Uni­ver­si­tät zu leben und das Zer­ti­fi­kat zu bekom­men, gibt es laut Uni­ver­si­tät vie­le. Bereits 2021 ist dafür ein Leit­bild ent­stan­den, in dem sich die Uni­ver­si­tät ver­pflich­tet, Umwelt­be­las­tun­gen zu ver­mei­den, Res­sour­cen zu scho­nen und Kli­ma­neu­tra­li­tät anzu­stre­ben. Dane­ben wur­de ein Umwelt­pro­gramm mit ins­ge­samt zwölf Hand­lungs­fel­dern wie Mobi­li­tät, IT oder Bau- und Flä­chen­ma­nage­ment und den Kern­the­men For­schung und Leh­re auf­ge­setzt. „Mit dem Umwelt­ma­nage­ment nach EMAS geht die Uni­ver­si­tät einen kon­se­quen­ten und sys­te­ma­ti­schen Weg“, sagt Dag­mar Steu­er-Flie­ser, Kanz­le­rin und Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­te der Hochschule.

Die ers­ten Schrit­te zur Zer­ti­fi­zie­rung waren 2021 eine Bestands­auf­nah­me und die Erar­bei­tung grund­le­gen­der Struk­tu­ren, um die Bestre­bun­gen im Bereich Nach­hal­tig­keit zu bün­deln. „Die Steue­rungs­grup­pe Nach­hal­tig­keit gibt es bereits seit 2016. Nun unter­streicht auch die Ein­füh­rung von EMAS die stra­te­gi­sche Aus­rich­tung der Universität.“

Es rücken dabei bei­spiels­wei­se die Mög­lich­kei­ten für selbst­er­zeug­te Solar­ener­gie, das Mobi­li­täts­ver­hal­ten oder auch die jähr­li­chen Gesamt­emis­sio­nen in den Blick. „Die Struk­tu­ren müs­sen von Beginn an auf jeden Fall so ange­legt sein, dass der Ver­än­de­rungs­pro­zess lang­fris­tig gelin­gen kann“, sagt Caro­lin Brix-Asa­la, Umwelt­ma­nage­ment­be­auf­trag­te der Uni­ver­si­tät. „Denn mit der Zer­ti­fi­zie­rung ist es nicht getan. EMAS ist ein fort­lau­fen­der Prozess.“

Ein kli­ma­po­li­ti­sches Zei­chen setz­te die Uni­ver­si­tät auch im Juli 2023 mit ihrem Bei­tritt zur inter­na­tio­na­len Kam­pa­gne „Race to Zero“. Die Insti­tu­tio­nen, die sich „Race to Zero” anschlie­ßen, ver­pflich­ten sich dazu, bis spä­tes­tens 2050 CO2-Neu­tra­li­tät zu errei­chen und bis 2030 zur Hal­bie­rung der Emis­sio­nen beizutragen.

Herbst­pro­gramm

Demenz, Öku­me­ne, Gesund­heit: Ver­an­stal­tun­gen an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Die Uni­ver­si­tät Bam­berg bie­tet in den nächs­ten Wochen ein abwechs­lungs­rei­ches Ver­an­stal­tungs­pro­gramm. The­ma­ti­sche Schwer­punk­te sind dabei Demenz, Öku­me­ne und der Zusam­men­hang zwi­schen dem Schutz des Öko­sys­tems und Gesundheitsschutz.

Los geht es mit dem Herbst­pro­gramm der Uni­ver­si­tät Bam­berg am 23. Sep­tem­ber in der Hain­stra­ße 10. Im Rah­men der Baye­ri­schen Demenzwo­chen ver­an­stal­tet das Living Lab Demenz der Hoch­schu­le einen Tag der offe­nen Tür. Miri­am Kunz von der Uni­ver­si­tät Augs­burg und Ste­fan Lau­ten­ba­cher von der Uni­ver­si­tät Bam­berg infor­mie­ren über Ver­hal­tens­pro­ble­me wie Unru­he, moto­ri­sche Stö­run­gen, Aggres­si­vi­tät, Antriebs­lo­sig­keit oder Schmerz, die oft mit Demenz ein­her­ge­hen und die All­tags­fä­hig­keit stö­ren kön­nen. Dabei soll auch erklärt wer­den, was das Living Lab Demenz zur Unter­su­chung die­ser Pro­ble­me leis­ten kann. Die Uni­ver­si­tät bit­tet um zeit­na­he Anmel­dung über ihre Home­page.

Öku­me­ne und Gesundheit

Das ers­te Öku­me­ni­sche Kon­zil von Niz­äa von 325 stellt eine Beson­der­heit in der Kir­chen­ge­schich­te dar. Wäh­rend die Bekennt­nis­se und Syn­oden vor Beginn des 4. Jahr­hun­derts zumeist ört­li­chen oder eher pro­vin­zi­el­len Cha­rak­ter besa­ßen, war die Syn­ode von Niz­äa eine von Kai­ser Kon­stan­tin ein­be­ru­fe­ne Gesamt­syn­ode von Bischö­fen des Römi­schen Reiches.

Im Fokus eines Sym­po­si­ons, das der Lehr­stuhl für Kir­chen­ge­schich­te und Pat­ro­lo­gie der Uni­ver­si­tät Bam­berg am 25. und 26. Sep­tem­ber, An der Uni­ver­si­tät 2, ver­an­stal­tet, steht ins­be­son­de­re die Rezep­ti­on und Wir­kungs­ge­schich­te die­ses Kon­zils. Auch hier­bei bit­tet die Uni­ver­si­tät um Anmel­dung.

„Gesund­heit – Umwelt – Gesell­schaft: Umwelt- und Gesund­heits­so­zio­lo­gie im Gespräch“ lau­tet der Titel eines wei­te­ren Sym­po­si­ums der Uni­ver­si­tät, das am 5. und 6. Okto­ber statt­fin­det (Mar­kus­stra­ße 8a).

Aktu­el­le Kri­sen wie die Coro­na-Pan­de­mie und der Kli­ma­wan­del zei­gen, wie sehr Gesund­heit von einer intak­ten Umwelt abhängt. Aber wäh­rend Gesell­schaf­ten beim aku­ten direk­ten Gesund­heits­schutz ver­su­chen, erfolg­reich zu agie­ren, sind sie bis­her nicht in der Lage, die erfor­der­li­chen Maß­nah­men zum Schutz des Öko­sys­tems und damit der lang­fris­ti­gen eige­nen Gesund­heit umzu­set­zen. Die Deut­sche Gesell­schaft für Sozio­lo­gie möch­te im Rah­men ihrer Herbst­ta­gung die­sem Pro­blem auf den Grund gehen und Per­spek­ti­ven für For­schung und Poli­tik ent­wi­ckeln. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen und die Anmel­de­frist fin­den sich hier.

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