Uni Bam­berg, Hoch­schu­le Coburg, HWK

InTra-Bau: Fünf Mil­lio­nen Euro für kli­ma­ge­rech­tes Sanieren

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InTra-Bau
Eines der Community-Projekte von „InTra-Bau“ beschäftigt sich damit, wie historische Fenster erhalten und energetisch verbessert werden können, Foto: Anna Gianoli
Im Pro­jekt „InTra-Bau“ wid­men sich die Uni­ver­si­tät Bam­berg, die Hoch­schu­le Coburg und die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken nach­hal­ti­ger Sanie­rung. Durch die Ver­knüp­fung mit moder­nen Tech­no­lo­gien soll zukunfts­fä­hi­ges Bau­en im Bestand inno­va­ti­ons­fä­hig gemacht und bestehen­des Wis­sen kon­ser­viert werden.

Mit dem gemein­sa­men Pro­jekt­vor­schlag „InTra-Bau“ haben sich die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg, die Hoch­schu­le Coburg und die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken unter 500 Anträ­gen durch­ge­setzt und wer­den nun vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) bis 2028 mit ins­ge­samt fünf Mil­lio­nen Euro geför­dert. Dies teilt die Bam­ber­ger Uni­ver­si­tät aktu­ell mit.

Ziel des Pro­jekts ist es, durch eine enge Ver­net­zung von Wis­sen­schaft und Hand­werk, nach­hal­ti­ges und kli­ma­ge­rech­tes Bau­en im Bestand und in der Denk­mal­pfle­ge vor­an­zu­trei­ben und damit einen Bei­trag zur Res­sour­cen­scho­nung, Ener­gie­ef­fi­zi­enz und Kli­ma­neu­tra­li­tät im Bau­sek­tor zu leis­ten. Die Uni­ver­si­tät Bam­berg, die Hoch­schu­le Coburg und die Hand­werks­kam­mer bil­den damit eine von 20 soge­nann­ten Inno­va­tions-Com­mu­ni­ties, die bun­des­weit zur För­de­rung aus­ge­wählt wurden.

Bestands­sa­nie­rung statt Neubau

„InTra-Bau“ ist das Akro­nym für „Inno­va­ti­on aus Tra­di­ti­on – Trans­fer­struk­tu­ren für nach­hal­ti­ges und kli­ma­ge­rech­tes Bau­en im Bestand und in der Denk­mal­pfle­ge“. Die drei Pro­jekt­part­ner aus Wis­sen­schaft und Hand­werk wol­len durch ihre Zusam­men­ar­beit das bis­her ver­nach­läs­sig­te, in Denk­mä­lern und tra­di­tio­nel­len Hand­werks­tech­ni­ken gespei­cher­te Wis­sen über nach­hal­ti­ge und kli­ma­freund­li­che Bau­tech­ni­ken und ‑mate­ria­li­en nutz­bar machen. Durch die Ver­knüp­fung mit moder­nen Tech­no­lo­gien soll zukunfts­fä­hi­ges, nach­hal­ti­ges Bau­en im Bestand zudem inno­va­ti­ons­fä­hig gemacht und bestehen­des Wis­sen kon­ser­viert werden.

Ste­fan Breit­ling vom Kom­pe­tenz­zen­trum Denk­mal­wis­sen­schaf­ten und Denk­mal­tech­no­lo­gien (KDWT) der Uni­ver­si­tät Bam­berg, Spre­cher des Ver­bund­pro­jekts, erklärt die Beweg­grün­de: „Aus unse­rer Sicht bedarf es einer nach­hal­ti­gen Sanie­rungs- und Instand­hal­tungs­stra­te­gie, die dem Bau­en im Bestand sowie dem Repa­rie­ren und Opti­mie­ren vor­han­de­ner Bau­tei­le den Vor­rang vor dem Aus­tausch der­sel­ben einräumt.“

Not­wen­dig ist dies aus Sicht der drei Pro­jekt­part­ner, da die Bau­bran­che nicht nur einer der wich­tigs­ten Wirt­schafts­mo­to­ren Deutsch­lands ist, son­dern zugleich enorm res­sour­cen- und emmis­si­ons­in­ten­siv. Eine zuneh­men­de Roh­stoff­ver­knap­pung, die Abhän­gig­keit von inter­na­tio­na­len Lie­fer­ket­ten sowie damit ver­bun­de­ne Lie­fer­pro­ble­me und Preis­stei­ge­run­gen stel­len die Bau­bran­che daher vor neue Herausforderungen.

„Trotz der gro­ßen Res­sour­ce an gebau­ter Umwelt, geht der Trend und die För­de­run­gen bis­lang immer noch zum Neu­bau statt zur Bestands­sa­nie­rung“, sagt Mar­kus Schl­empp, Inha­ber der Pro­fes­sur für Ent­wer­fen und Kon­stru­ie­ren mit inno­va­ti­ven Werk­stof­fen unter Ein­be­zie­hung denk­mal­ge­schütz­ter Bau­ten an der Hoch­schu­le Coburg und Pro­jekt­lei­ter im Pro­jekt an der Hoch­schu­le Coburg. „Das Ziel unse­res Zusam­men­schlus­ses ist es, hier­bei eine Umkehr ein­zu­lei­ten, indem wir in den Com­mu­ni­tys nach­hal­ti­ge Stra­te­gien für den Bau­sek­tor ent­wi­ckeln und damit einen Bei­trag zur Bau­wen­de leisten.“

Wis­sens­trans­fer zwi­schen Hand­werk und Forschung

Die Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken ist Pra­xis­part­ner im Pro­jekt und damit für die For­schen­den der direk­te Kon­takt in die Hand­werks­pra­xis. Von den mehr als 17.400 Mit­glieds­be­trie­ben beschäf­ti­gen sich rund 6.400 mit Bau und Aus­bau, Denk­mal­pfle­ge und Bau­en im Bestand. „Es hat sich in der Ver­gan­gen­heit gezeigt, dass Pro­jek­te dann beson­ders erfolg­reich sind, wenn eine enge Zusam­men­ar­beit mit den Betrie­ben und damit der Pra­xis statt­fin­det“, betont Rai­ner Beck, Geschäfts­füh­rer der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken. „Wir stel­len sicher, dass die Exper­ti­se des Hand­werks best­mög­lich genutzt wird und die erar­bei­te­ten Ergeb­nis­se auch in das Hand­werk trans­fe­riert werden.“

Maß­nah­men und Ziele

Im Pro­jekt­ver­lauf soll ein Netz­werk aus Hand­werk, For­schung und auch Archi­tek­tur­bü­ros oder Inter­es­sen­ver­bän­den auf­ge­baut wer­den. Für die­ses Netz­werk sol­len Struk­tu­ren ent­ste­hen, die einen effi­zi­en­ten Aus­tausch – etwa in Work­shops, Sym­po­si­en und Fort­bil­dun­gen – und eine effek­ti­ve Zusam­men­ar­beit ermög­li­chen. Aus die­sem Netz­werk her­aus sol­len schließ­lich kon­kre­te Bedar­fe rund um nach­hal­ti­ge Sanie­rung und Instand­hal­tung ermit­telt werden.

„Unser ober­frän­ki­scher Kom­pe­tenz­ver­bund im Bereich der Denk­mal­wis­sen­schaf­ten, Kul­tur­gut­si­che­rung und Bau­kul­tur ist bun­des­weit ein­ma­lig und bie­tet idea­le Bedin­gun­gen für das Inno­va­ti­ons­netz­werk“, sagt Kai Fisch­bach, Prä­si­dent der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Er ist über­zeugt, dass die Inno­va­tions-Com­mu­ni­ty die Zukunft des Hand­werks lang­fris­tig stärkt und neben öko­lo­gi­schen und öko­no­mi­schen vor allem auch sozia­le und kul­tu­rel­le Aspek­te der Nach­hal­tig­keit adres­siert. Dazu zäh­len etwa die Stär­kung urba­ner und länd­li­cher Gemein­schaf­ten und des Tou­ris­mus­sek­tors sowie die Revi­ta­li­sie­rung von Dör­fern und his­to­ri­schen Innen­städ­ten, die als wei­che Fak­to­ren die Inno­va­ti­ons­kraft von Regio­nen maß­geb­lich beeinflussen.

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