Die Gefahr eines vollständigen Stromausfalls in Deutschland ist aktuell gering. Da sich kürzere, regionale Stromausfälle allerdings nicht ganz ausschließen lassen, hat die Stadt Bamberg die Arbeitsgruppe „Energiekrise“ eingerichtet, um im Fall der Fälle handlungsfähig zu bleiben. Ein Notfall-Flyer gibt zudem Tipps, wie man sich bei Ausfällen verhält.
Dr. Michael Fiedeldey, Geschäftsführer der Bamberger Stadtwerke, hält die Wahrscheinlichkeit eines „unkontrollierten flächendeckenden und langanhaltenden Stromausfalls“ in Bamberg für gering, wie die Stadt mitteilte. Plötzliche Stromausfälle, wie sie immer wieder geschehen, beträfen außerdem meist ein sehr kleines Gebiet und die Ursache könne schnell behoben werden.
Auch auf größere Störungen seien die Stadtwerke mit Notfallplänen vorbereitet. Diese sehen bei überregionalen Netzproblemen das kaskadenartige Abschalten einzelner Stadtteile für einige Stunden vor. So könne die Last im Netz besser verteilt und eine Überspannung vermieden werden, sagte Dr. Fiedeldey. Bei der Wasserversorgung gibt er sogar vollständig Entwarnung: „Diese ist in Bamberg unabhängig vom Strom jederzeit gesichert.“
Notfall-Flyer der Stadt Bamberg
Trotzdem möchte die Stadt, dass Bürgerinnen und Bürger auf längere Stromausfälle vorbereitet sind „und zu wissen, was zu tun ist“, sagt Oberbürgermeister Andreas Starke. Dazu hat das Rathaus die Arbeitsgruppe „Energiekrise“ eingerichtet, um gemeinsam mit den Stadtwerken und Rettungsorganisationen handlungsfähig zu sein.
„Wir bitten die Bürgerinnen und Bürger, sich auf Ereignisse wie Stromausfälle vorzubereiten und sich einen kleinen Vorrat der wichtigsten Dinge des täglichen Bedarfs anzulegen“, sagte Starke. Wichtige Informationen soll zudem ein Notfall-Flyer liefern, der in den nächsten Tagen an sämtliche Haushalte verteilt wird. Außerdem liegen Exemplare in den Rathäusern am ZOB und am Maxplatz und bei den Stadtwerken auch in englischer Sprache aus. Online steht der Flyer in den kommenden Tagen auch in weiteren Sprachen zur Verfügung.
Lebensmittel, Medikamente, Taschenlampe und Radio
Der Notfall-Flyer zeigt auf, was Bürgerinnen und Bürger auf jeden Fall zu Hause haben sollten. Neben einem Vorrat an Lebensmitteln und Medikamenten, empfiehlt er, eine Taschenlampe, ein batteriebetriebenes UKW-Radio oder Kerzen anzuschaffen.
Denn ein Stromausfall bedeutet auch, dass TV und Internet nicht mehr funktionieren. Nur der analoge Rundfunk sendet weiter. Ein Radio mit Batterie- oder Kurbelbetrieb sollte daher in keinem Haushalt fehlen. Bei besonderen Vorkommnissen sollen die Bürgerinnen und Bürger zusätzlich mittels Lautsprecherdurchsagen der Polizei und Feuerwehr informiert werden. Außerdem richtet die Stadt dann Anlaufstellen im Rathaus am Maxplatz und bei den Löschgruppen der Feuerwehr ein. Die genauen Adressen finden sich ebenfalls im Notfall-Flyer.
„Die Stadt bereitet sich auf die Notfallversorgung gut vor“, sagt Sicherheitsreferent Christian Hinterstein. Und wichtige Einrichtungen wie das Klinikum würden auch bei einem größeren Stromausfall mittels Notstromaggregat weiter versorgt.