Die Universität Bamberg möchte die hiesige Automobilindustrie bei ihrer digitalen Umwandlung hin zu mehr künstlicher Intelligenz unterstützen. Dafür soll für etwa zwei Millionen Euro das sogenannte KMU-KI-Erfahrungszentrum entstehen.
Die wirtschaftliche Struktur der Region Bamberg ist geprägt von Automobilzulieferern und Betrieben, die aktuell der Transformation im Automobil-Bereich begegnen müssen. Wie die Universität Bamberg mitgeteilt hat, möchte sie diese kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) bei ihrer digitalen Transformation unterstützen. Knapp zwei Millionen Euro möchte das Bayerische Wirtschaftsministerium dafür in ein KMU-KI-Erfahrungszentrum stecken.
Bei diesem Projekt möchte die Universität Bamberg unter anderem ihre Erfahrung im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) einbringen. Im Fokus sollen interaktive Systeme stehen, bei denen Mensch und KI zusammenarbeiten.
„Wir verstehen es als unsere Aufgabe, wissenschaftliche Lösungen für drängende Probleme zu erarbeiten, zum Beispiel im ökonomischen und technologischen Bereich“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach. „Mit dem KMU-KI-Erfahrungszentrum können wir unser Engagement für Bamberg und Oberfranken in dieser Hinsicht weiter verstärken.“
Entstehen soll Erfahrungszentrum im Cleantech Innovation Park in Hallstadt und vorerst drei Jahre laufen. „Der Weg zur Klimaneutralität und immer kürzere Produktlebenszyklen stellen Unternehmen vor große Herausforderungen“, sagt Peter Keller, Geschäftsführer von Cleantech Innovation. „Gerade kleine und mittlere Unternehmen haben aufgrund dieser hohen Belastungen bisher häufig nicht die Möglichkeit, sich das Wissen um die Anwendung der KI selbst zu erschließen. Daher sind wir glücklich, mit der Universität Bamberg und ihrem Projekt den Kompetenzträger der Region für diesen Themenbereich zu haben.“
Drei Bereiche im Erfahrungszentrum
Das Erfahrungszentrum soll aus aus drei Teilbereichen bestehen. Der Bereich Informatik soll über KI-gestützte Fertigungsprozesse informieren, wie also zum Beispiel Mensch und Maschine gefahrlos in der Montage zusammenarbeiten können.
„Gerade in so komplexen Bereichen ist es notwendig, dass menschliche Expertise einfließen kann, um KI-Modelle gezielt an wechselnde Anforderungen anzupassen“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Ute Schmid, Inhaberin des Lehrstuhls für Kognitive Systeme. „Im KMU-KI-Erfahrungszentrum können wir zudem eigene Forschungsergebnisse aus dem Bereich interaktives maschinelles Lernen demonstrieren und darstellen, wie KI-Systeme menschliche Kompetenzen nutzen und gleichzeitig erweitern und fördern können.“
Informationsveranstaltungen zum Thema Digitalisierung in der Fertigung und Workshops für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von KMU anzubieten, soll den zweiten Teilbereich ausmachen.
Verschiedene bildgebende Formate wie Dashboards sollen den Umgang mit KI-Systemen erleichtern und die Akzeptanz von digitaler Technik fördern. Sie entstehen im dritten Teilbereich unter der Leitung von Prof. Dr. Claus-Christian Carbon, Lehrstuhl für Allgemeine Psychologie. Das Ziel soll sein, die Formate so zu gestalten, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter KI-Systeme möglichst intuitiv verstehen und bedienen können.