Auf­takt beim SV Ehingen-Ortlfingen

BFV star­tet Koope­ra­ti­on mit Deut­scher Herzstiftung

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Herzstiftung
Bei der Auftaktveranstatung beim SV Ehingen-Ortlfingen wurde der Umgang mit dem Defibrilator gezeigt und geübt. Foto: Sebastian Dirschl/Bayerischer Fußball-Verband
Im Ernst­fall wis­sen, wor­auf es ankommt: In Koope­ra­ti­on mit der Deut­schen Herz­stif­tung bie­tet der Baye­ri­sche Fuß­ball-Ver­band (BFV) im Rah­men des gemein­sa­men Pro­jekts „LEBENSRETTER SEIN“ fort­an kos­ten­freie Ver­eins­schu­lun­gen zum The­ma Reani­ma­ti­on an. Der Auf­takt zur Koope­ra­ti­on erfolg­te jetzt beim SV Ehingen-Ortlfingen.

Auch wenn bei Sport­le­rin­nen und Sport­lern das Risi­ko für Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen im Ver­gleich zur Nor­mal­be­völ­ke­rung nied­ri­ger ist, kann ein Herz­still­stand jeder­zeit und unab­hän­gig von Alter und kör­per­li­cher Ver­fas­sung auf­tre­ten – zu Hau­se, in der Arbeit oder auf dem Amateurfußballplatz.

„Ich glau­be, dass die­se Schu­lung die wich­tigs­te ist, die wir den baye­ri­schen Ver­ei­nen in unse­rem brei­ten Bil­dungs­an­ge­bot zur Ver­fü­gung stel­len. Denn fest steht: Die­se Schu­lung ret­tet Leben! Jedes Jahr ster­ben in Deutsch­land 65.000 Men­schen am plötz­li­chen Herz­tod und im Ernst­fall zählt jede Sekun­de. Wir erin­nern uns alle noch an den Juni 2021, als der däni­sche Natio­nal­spie­ler Chris­ti­an Erik­sen im ers­ten Grup­pen­spiel gegen Finn­land einen Herz­still­stand erlit­ten und damit für den Schreck­mo­ment der gesam­ten Euro­pa­meis­ter­schaft gesorgt hat­te. Des­we­gen ist es für uns ele­men­tar, das The­ma in die Brei­te zu tra­gen und wei­ter dafür zu sen­si­bi­li­sie­ren“, erklärt BFV-Prä­si­dent Chris­toph Kern: „In die­sem Umfang könn­ten wir eine sol­che Schu­lung nicht allei­ne stem­men. Daher sind wir sehr froh, nun mit der Deut­schen Herz­stif­tung einen so star­ken Part­ner an unse­rer Sei­te zu haben.“


„Wie wich­tig das The­ma ist, haben wir selbst erlebt“

Im Rah­men der etwa 90-minü­ti­gen Schu­lun­gen ver­mit­teln Aus­bil­de­rin­nen und Aus­bil­der der Deut­schen Herz­stif­tung direkt im Ver­ein wich­ti­ges Wis­sen rund um die Wie­der­be­le­bung. Ziel ist es nicht nur, das Bewusst­sein für das The­ma zu schär­fen, son­dern die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer in die Lage zu ver­set­zen, im Not­fall lebens­ret­ten­de Maß­nah­men ein­zu­lei­ten. Dazu gehört auch der siche­re Umgang mit einem Auto­ma­ti­sier­ten Exter­nen Defi­bril­la­tor (AED). Die Schu­lung ist in einen Theo­rie- und einen Pra­xis­teil geglie­dert und ver­mit­telt Grund­kennt­nis­se zu den Ursa­chen eines plötz­li­chen Herz-Kreis­lauf-Still­stands sowie zur kor­rek­ten Hand­ha­bung eines AEDs.

„Es freut uns sehr, dass wir nun auch mit dem Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­band zusam­men­ar­bei­ten dür­fen. Die Lai­en­re­ani­ma­ti­ons­quo­te liegt in Deutsch­land ledig­lich bei 51 Pro­zent – und damit deut­lich nied­ri­ger als in vie­len ande­ren euro­päi­schen Län­dern. Hier wol­len wir anset­zen und den baye­ri­schen Klubs zudem eine Hil­fe­stel­lung für den Ernst­fall anbie­ten“, erklärt Art­jom Kote­lew­zew, Pro­jekt­lei­ter bei der Deut­schen Herzstiftung.

Der Auf­takt zur Koope­ra­ti­on, die BFV-Prä­si­dent Chris­toph Kern eine „Her­zens­an­ge­le­gen­heit“ nennt, erfolg­te nun beim SV Ehin­gen-Ortl­fin­gen. Der schwä­bi­sche Klub aus dem Fuß­ball­kreis Donau hat­te erst im Herbst 2022 selbst einen Schock­mo­ment erlebt: Im Kreis­li­ga-Heim­spiel gegen den SSV Stein­heim erlitt Schieds­rich­ter Ger­hard Weng (SSV Peters­wörth) in der 80 Minu­te beim Stand von 1:1 einen Herz­in­farkt und kipp­te mit­ten auf dem Platz um. Doch weil sofort kom­pe­ten­te Erst­hel­fer, ins­be­son­de­re der Gäs­te-Kee­per und ein Zuschau­er, zur Stel­le waren, über­leb­te der damals 57 Jah­re alte Fami­li­en­va­ter den dra­ma­ti­schen Zwischenfall.

„Wie wich­tig das The­ma ist, haben wir selbst erlebt. Nicht zuletzt des­halb ist es uns sehr wich­tig, dass unse­re Trai­ne­rin­nen und Trai­ner auch abseits des Plat­zes geschult wer­den und ein­grei­fen kön­nen, wenn es not­wen­dig ist. Die Schu­lung ist ein nie­der­schwel­li­ges Ange­bot, das man sich kos­ten­frei und unkom­pli­ziert ins eige­ne Ver­eins­heim holen kann. Von daher kann ich nur jedem Ver­ein emp­feh­len, mit der Deut­schen Herz­stif­tung Kon­takt auf­zu­neh­men“, sagt Rai­ner Mül­ler, 1. Vor­sit­zen­der des SV Ehingen-Ortlfingen.

Um die kos­ten­freie Schu­lung in den eige­nen Ver­ein zu holen, genügt eine Anmel­dung über das Online-For­mu­lar auf der Sei­te von „LEBENSRETTER SEIN”. Die Exper­tin­nen und Exper­ten der Deut­schen Herz­stif­tung neh­men dann direkt mit dem Ver­ein Kon­takt auf und klä­ren die Details.

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