Ende September starteten die erste Herren- und die erste Damenmannschaft der BG Litzendorf in die Saison 2023/2024. Trotz des Abstiegs der Herren und des Ausscheidens der Damen im Playoff-Halbfinale in der letzten Spielzeit blickt die Basketballgemeinschaft der kommenden Spielzeit optimistisch entgegen – nicht zuletzt wegen seiner neuen Spielstätte.
Die Basketballgemeinschaft Litzendorf 1993 e. V. ist nicht nur regional, sondern durch seine Teilnahme an der Regionalliga auch überregional bekannt. Neben der Abteilung des Basketballs, gegliedert in Herren‑, Damen- und Jugendmannschaften, kann man bei der BG auch Cheerleading betreiben, zusätzlich Präventionssportarten wie etwa Nordic Walking oder Reaktiv Walking nachgehen und sich dem Eltern-Kind-Turnen anschließen.
Solch ein sportliches Angebot kann ein Verein jedoch nur mit tatkräftigem und engagiertem Personal stemmen. Eine dieser Personen ist Marco Tuttor. Er ist Basketballer durch und durch. Seit mehr als zehn Jahren spielt er in der 1. Herrenmannschaft und bekleidet seit 2018 den Posten des 2. Vorstandes.
Für ihn gibt es gleich mehrere Beweggründe, in einem Verein wie der BG Litzendorf aktiv zu sein. „Natürlich steht die Liebe zum Sport an dieser Stelle im Vordergrund. Dabei ist es vollkommen egal, um welche Abteilung es sich bei uns handelt. Denn ebenso wichtig ist dabei das Miteinander und Füreinander. Das Gemeinschaftsgefühl ist ein elementarer Pfeiler unseres Vereins.“
Gestärkt werde dieses Gefühl noch durch gemeinschaftliche Aktivitäten auch abseits des Wettkampfes. So bietet der Verein verschiedene Freizeitaktivitäten an, wie eine Kanutour auf der Regnitz, eine Busreise nach Prag – die heuer vom 3. bis zum 5. November stattfinden soll – oder eine Skifahrt zur Saisoneröffnung im österreichischen Nauders.
„Selbst wenn der Ball ruht, gibt es ein vielfältiges Angebot bei der BGL. Unter anderem sind wir auch Ausrichter der Litzendorfer Kerwa, bei der alle freiwilligen Helfer Jahr für Jahr Enormes leisten. Kurzum: Die Mischung aus sportlichem Ehrgeiz, Spaß und Unternehmungen abseits des Sports ist, was die BG Litzendorf ausmacht und wofür wir bekannt sind.“
Vereinshöhepunkte
Wenn man den allgemeinen Werdegang des Vereins – vor allem aber den Bereich Basketball – betrachtet, dann wird ersichtlich, dass nachhaltig seit der Gründung gute Arbeit mit den zur Verfügung stehenden Mitteln geleistet wird. Aus der Sicht von Marco Tuttor gibt es dabei aber ganz klare Höhepunkte zu verzeichnen. „Natürlich bin ich als Basketballer zumindest etwas voreingenommen. Demnach würde ich klar die Aufstiege unserer ersten Mannschaften in die Regionalligen nennen. Die Damen spielen seit 2017 in der Regionalliga 1 und die Herren stiegen 2016 in die Regionalliga 2 auf. Erstaunlich ist dabei vor allem, dass sich unsere Teams in diesen Klassen so lange bewähren konnten und im Fall der
Damen können – das ist für einen Verein ohne Profistrukturen aus meiner Sicht unüblich.“
In diesem Zusammenhang wolle Tuttor auch die vereinseigenen Cheerleader nicht unerwähnt lassen, die gleichermaßen sportliches Talent und Erfolg nachweisen könnten, sei es durch gutes Abschneiden bei Meisterschaften oder auch Auftritten in der 1. oder 2. Bundesliga.
Coronazeit gut überstanden
Einen größeren Tiefpunkt gibt es in der Vereinsgeschichte unterdessen nicht zu verzeichnen. Selbst die Coronazeit wurde gemeistert, auch wenn sie nicht ganz spurlos am Verein vorbeiging. Man hatte zwar keine nennenswerte Mitgliederfluktuation und blieb mittels digitaler Meetings im Kontakt zueinander – nicht zuletzt die Jahreshauptversammlung musste auf diese Weise bewerkstelligt werden, ebenso einzelne Trainingseinheiten – jedoch sind die Nachwehen aus dieser Zeit teilweise noch heute spürbar.
„Die Bereitschaft“, sagt Marco Tuttor, „ein Ehrenamt auszuüben, hat spürbar nachgelassen. Das muss allerdings nicht unbedingt an Corona liegen, sondern könnte ein allgemeiner, negativer Trend sein.“ Trotzdem musste und muss der Verein sich immer wieder neuen Aufgaben stellen und Wege finden, um das Bestmögliche aus den vorhandenen Strukturen herauszuholen. „Es gibt nichts, was wir bereuen beziehungsweise wofür wir uns grämen müssten. Als kleines Negativbeispiel könnte man jedoch den Abstieg der 1. Herrenmannschaft in der Saison 2022/2023 von der Regionalliga 2 in die Bayernliga erwähnen. Wir befinden uns demnach gerade in einem Umbruch.“
Demgemäß war der Verein bei Redaktionsschluss Ende September noch auf der Suche nach einem neuen Trainer für die erste Herrenmannschaft. Die 1. Damenmannschaft wird hingegen nach wie vor von Florian Hager trainiert.
Neue Halle, neues Glück?
Ende September startete aber trotzdem sowohl für die Herren als auch für die Damen die neue Spielzeit. Ein kleiner Blick zurück auf die vergangene Saison beider Mannschaften verdeutlicht, an welchen Stellen das bestimmte Etwas gefehlt hat und wo es Optimierungspotentiale gibt.
„Ich blicke wieder primär auf unsere 1. Mannschaften. Die Damen haben einen grandiosen Run in den Playoffs der Regionalliga hingelegt und sind bis ins Halbfinale gekommen. Dort war der Gegner am Ende aber einfach zu stark“, sagt Marco Tuttor.
„Bei der 1. Herrenmannschaft war das schlechte Abschneiden eine Mischung aus Eigenverschulden der Spieler und großem Pech, was ungeplante Ausfälle, Verletzungen, krankheitsbedingte Absagen und berufliches Verhindertsein betraf. Dadurch mussten wir leider zu oft mit einem extrem ersatzgeschwächten Kader gegen Gegner spielen, die vollbesetzt waren. Hinzu kam die Tatsache, dass die Regionalliga 2 letztes Jahr so stark war wie noch nie zuvor. Unterm Strich hat das zu einem verdienten Abstieg für uns geführt.“
Da man sowohl in der Vereinsführung als auch bei den Spielern weiß, wie der Abstieg in der vergangenen Saison entstanden ist, sieht man der neuen Spielzeit zumindest unter diesem Gesichtspunkt positiv entgegen. Dem zuträglich könnte auch die neue Spielstätte, die Doppelsporthalle Litzendorf, werden. Hier will der Verein wieder organisierter im Spiel- und vor allem Trainingsbetrieb agieren können.
„In den Vorjahren mussten unsere Teams in Litzendorf, Memmelsdorf, Strullendorf und Stegaurach trainieren und spielen“, sagt Marco Tuttor. „Wir waren oft nur Gast in diesen Hallen und hatten somit auch keine hundertprozentige Planungssicherheit, was Trainingstermine oder dergleichen angeht. Genau diese Sicherheit haben wir heuer schon, da nun alle Teams in Litzendorf sowohl in der alten als auch in der neuen Halle untergebracht sind.“
Die Vorfreude auf die Spiele in der neuen Halle ist entsprechend groß. Doch weiß die BG Litzendorf, dass man mit Vorfreude allein keine Spiele gewinnt. Es wird vor allen Dingen erneut auf eine Sache ankommen. „Für mich ist das Miteinander unserer Kader und Coaches außerordentlich bedeutsam. Die Halle kann noch so gut sein, wenn wir unsere Sportarten nicht als das leben, was sie eigentlich sind: als Mannschaftssportarten. Es fängt mit Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit an und geht mit dem Füreinander und einem füreinander Einstehen weiter. Wenn wir unseren Sport als Teamsport auch leben, dann stecken wir die harten Vorbereitungseinheiten hoffentlich ein bisschen besser weg, weil man mit einer ganz anderen Einstellung zum Training und in die Saison geht.“