Die Stiftung Weltkulturerbe Bamberg hat zwei Gebäude mit dem Fassadenpreis 2020 ausgezeichnet. Eines davon ist über die Grenzen Bambergs hinaus bekannt.
Seit 2016 verleiht die Stiftung Weltkulturerbe Bamberg alle zwei Jahre einen Fassadenpreis. Die mit 3.000 Euro dotierte Auszeichnung geht an EigentümerInnen von Bauwerken, die sich in „vorbildlicher und nachahmenswerter Weise um die Erhaltung historischer Bausubstanz im Stadtgebiet Bamberg bemühen“, so die Selbstbeschreibung.
Wie die Stadt Bamberg mitteilte, geht einer der Fassadenpreise 2020 an Gabriele und Heinrich Tröster für das „Haus zum Einhorn“ in der Judenstraße 16. Coronabedingt wurden die Preise erst jetzt offiziell übergeben. Das im Jahr 1377 erstmals erwähnte und exponiert gelegene Gebäude trägt einen Schlussstein im Torbogen, den ein Einhorn ziert. Heute ist das Anwesen Einheimischen, aber vor allem auch TouristInnen als „Sams-Haus“ bekannt. Mehrfach diente es bereits als Kulisse der Verfilmungen der Kinderbücher von Paul Maar.
Letztmals restauriert wurde das Gebäude vermutlich im Jahr 1926. Die nun 2020 fertiggestellte Außensanierung habe die barocke Erscheinung des dreigeschossigen Bürgerhauses noch mehr zur Geltung gebracht und mache es mit seiner gegliederten Fassade zu einem prägenden Teil der Judenstraße.
„Ich danke Ihnen, dass mitten im Welterbe dieses alte Haus im neuen Glanz erstrahlen kann“, sagte Oberbürgermeister Andreas Starke bei der Preisvergabe an die Trösters.
Der zweite Fassadenpreis 2020 geht an die Bischofsmühle in der Geyerswörthstraße 4. Ihr Besitzer ist der in Neufahrn lebende Dr. Ludwig Müller. Die Mühle wurde 1401 erstmals erwähnt, das heutige langgestreckte Gebäude wurde im Kern jedoch im 17. Jahrhundert erbaut. 1961 brannte ein Großteil des Dachs ab. Erst viele Jahre später, in denen es nur mit einem Notdach versehen war, erhielt das Haus im Jahr 1981 sein heutiges Aussehen. Ein weiteres Jahr später zog ein Restaurant ein, seit 2019 steht eine Skulptur des portugiesischen Künstlers Rui Chafes vor der Bischofsmühle. Hier lobte Starke das „qualitativ sehr gute Ergebnis“ der 2021 vollzogenen Instandsetzung der Fassade.