1. Sep­tem­ber, See­büh­ne Bad Staffelstein

Fiddler´s Green: Mit Irish Speed­folk von Fran­ken in die Welt

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Fiddler's
Fiddler's Green von links: Frank Jooss, Rainer Schulz, Ralf Albers, Patrick Prziwara, Stefan Klug, Tobias Heindl, Foto: Holger Fichtner
Seit dem Grün­dungs­jahr 1990 spielt das Sex­tett Fiddler’s Green aus dem Groß­raum Erlan­gen eine eige­ne Mischung aus Rock und Irish Folk: Irish Speed­folk. Nach­zu­hö­ren ist das Gan­ze der­zeit auf „3 Che­ers For 30 Years“, ein elf Titel umfas­sen­des Jubi­lä­ums-Album. Mit Bas­sist Rai­ner Schulz haben über die Kar­rie­re der Band und ihr Kon­zert in Bad Staf­fel­stein am 1. Sep­tem­ber gesprochen.
Per­so­nel­le Umbe­set­zun­gen haben in den 33 Jah­ren der Band auch vor Fiddler’s Green nicht Halt gemacht. Wer außer dir gehört heu­te noch zu den Gründungsmitgliedern?

Rai­ner Schulz: Nur Sän­ger Ralf „Albi“ Albers, die ande­ren vier Musi­ker kamen zwi­schen 1991 und 2006 dazu. Die aktu­el­le Beset­zung mit Pat, Tobi­as, Ste­fan, Frank, Joss und mir ist also auch schon seit 17 Jah­ren unver­än­dert zusammen.

Wie viel Folk ist bei euch noch vor­han­den, da die Rock-Ein­flüs­se über die Jah­re immer mehr wurden?

Rai­ner Schulz: Wir inter­pre­tie­ren Folk ein­fach anders als ande­re und haben mit „Irish Speed­folk“ unser eige­nes Gen­re ins Leben geru­fen. Aber tra­di­tio­nel­le iri­sche Musik und Irish Folk wird trotz Ska, Reg­gae, Punk, Rock und Pop immer den größ­ten Ein­fluss haben. Es kommt dar­auf an, eine kon­se­quen­te, krea­ti­ve Ent­wick­lung mit Mut zu Neu­em zu kom­bi­nie­ren. Und durch das Instru­men­ta­ri­um, wir haben ja neben der Rock­frak­ti­on auch immer Gei­ge, Akkor­de­on, Man­do­li­ne und Akus­tik­gi­tar­re im Gepäck, blei­ben wir dem Folk sowie­so treu.

Wer­fen wir einen Blick auf eure letz­ten Ver­öf­fent­li­chun­gen der umfang­rei­chen Dis­ko­gra­fie und spre­chen wir über neue Aufnahmen.

Rai­ner Schulz: Unser letz­tes regu­lä­res Stu­dio­al­bum war „Heyday“ aus dem Jahr 2019. Dann erschien „Acou­stic Pub Crawl II – Live in Ham­burg“ im April 2020. Im Dezem­ber des glei­chen Jah­res kam dann „3 Che­ers For 30 Years“. Und im Dezem­ber 2022 haben wir „Seven Holy Nights“ her­aus­ge­bracht mit 13 bekann­ten Weih­nachts­lie­dern. Und mit neu­en Stu­dio­auf­nah­men sieht es der­zeit auch sehr gut aus, es wird wohl zur Jah­res­wen­de eine Ver­öf­fent­li­chung mit Eigen­kom­po­si­tio­nen auf unse­rem eige­nen Label anstehen.

Seit 2016 ver­an­stal­tet ihr jähr­lich im Juli das zwei­tä­gi­ge Sham­rock Cast­le, ein Cel­tic & New Folk Fes­ti­val, bei dem ihr mit befreun­de­ten Bands auf­tre­tet. Wie war es zuletzt?

Rai­ner Schulz: 2020 und 2021 gab es das Fes­ti­val nicht, seit 2022 sind wir wie­der am Start. In die­sem Jahr waren wir wie gewohnt in Bam­mers­dorf auf Schloss Jägers­burg in der Frän­ki­schen Schweiz zu Gast. In wun­der­bar ent­spann­ter Atmo­sphä­re hat­ten wir vie­le Freun­de und Bekann­te vor und hin­ter der Büh­ne und konn­ten tol­le Bands, wie unter ande­rem Uncle Bard & The Dir­ty Bas­tards aus Ita­li­en, erle­ben. Ein High­light mit rund 2.000 Besu­che­rIn­nen pro Tag bei per­fek­tem Sommerwetter.

Wie sehen ent­spre­chend eure Tour­nee­plä­ne aus?

Rai­ner Schulz: Bis etwa Mit­te Sep­tem­ber sind wir noch als Head­li­ner in Frank­reich, Ita­li­en und der Schweiz unter­wegs. Nach einer Pau­se geht es dann mit der Eis­hei­li­ge Nacht-Fes­ti­val­tour­nee wei­ter, wo wir Co-Head­li­ner bei Sub­way To Sal­ly sind. Dane­ben spie­len noch Letz­te Instanz und Mann­tra auf den Shows zwi­schen Mit­te und Ende Dezem­ber mit.

Stich­wort Aus­land: Im deutsch­spra­chi­gen Raum seid ihr eine fes­te Grö­ße, Euro­pa habt ihr viel­fach bespielt. Wie weit seid ihr schon gekommen?

Rai­ner Schulz: Wir haben gezeigt, dass wir musi­ka­li­sche und geo­gra­fi­sche Gren­zen hin­ter uns las­sen kön­nen. Die Japan-Tour­neen sind uns allen für immer im Gedächt­nis. Eben­so Nor­we­gen zur Mitt­som­mer-Wen­de. Und wenn man es dann schafft, Tau­sen­de von Men­schen zu begeis­tern, die einen nicht ken­nen, dann befrie­digt das ungemein.

Um das Fort­be­stehen einer Band zu sichern, ist es rat­sam, sich auch mit Video­drehs und Social Media aus­ein­an­der­zu­set­zen. Wie geht ihr dabei vor?

Rai­ner Schulz: Das gehört auch zu unse­rer krea­ti­ven Ent­wick­lung und auch da brin­gen wir viel Herz­blut ein. Ende Juli haben wir schon den ers­ten Video­dreh für unse­re kom­men­de Sin­gle absol­viert. Und das Video zu „The drun­ken sail­or“, mit Sze­ne-Grö­ßen wie Eric Fish von Sub­way To Sal­ly, Mal­te Hoyer von Ver­sen­gold, Chris Len­non von Mr. Irish Bas­tard und Micha Rhein von In Extre­mo, war ein Ren­ner. Und auch auf den Social Media-Kanä­len sind wir prä­sent, das ist heu­te letzt­end­lich ein Muss in Sachen Band­pro­mo­ti­on. Auch da haben wir band­in­tern eine gute Lösung gefunden.

Zu Folk­punk und Folk­rock gehört tra­di­tio­nell auch immer eine aus­ge­las­se­ne Par­ty. Wie sieht es damit bei euch aus?

Rai­ner Schulz: Da wir fast alle Fami­lie haben, haben sich die Exzes­se redu­ziert. Es muss nicht immer bis zum Maxi­mum gehen und trotz­dem kön­nen Band und Fans aus­ge­las­sen fei­ern. Aber wenn wir im Night­li­ner unter­wegs sind und Tobi­as sei­ne illu­mi­nier­te Jäger­meis­ter-eis­ge­kühlt-Maschi­ne aus­packt, weiß man meist, was kommt.

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