Bei seiner 20. Teilnahme an der Friedensprozession in Hollfeld hat Erzbischof Ludwig Schick den Krieg gegen die Ukraine verurteilt und dazu aufgerufen, „alles zu tun, damit der Friede wiederhergestellt wird.“ Der Krieg bedrohe auch die Nachbarländer und die ganze Weltgemeinschaft, sagte Schick am Fest Maria Himmelfahrt am Montagabend.
„Heute um den Frieden zu beten, ist notwendiger als in all den Jahren, in denen ich nach Hollfeld gekommen bin“, sagte der Erzbischof. Außerdem rief Schick dazu auf, die Flüchtlinge gut aufzunehmen. Es müsse zudem alles dafür getan werden, dass sie nach dem Wiederaufbau wieder zurückkehren können. „Wir müssen alles tun, dass Friede wiederhergestellt wird, damit auch die Wirtschaftsbeziehungen wieder normalisiert werden, dass wieder Energievorräte, die eine Gabe des Schöpfers für die ganze Menschheit sind, geteilt werden und auch die landwirtschaftlichen Produkte wieder in die Länder kommen, in denen sie dringend gebraucht werden“, so Schick. Denn durch den Lieferstopp von Getreide aus der Ukraine herrsche zum Beispiel in Afrika eine Hungersnot. Erzbischof Schick mahnte zugleich, den Frieden zu lieben und alles zu unterlassen, was den Frieden stört. „Wir müssen den Frieden lieben und entsprechend das Leben gestalten“, so Schick.
Die Friedensprozession von Hollfeld geht auf ein Gelübde des damaligen Pfarrers Kurt Weirather vom 2. April 1945 zurück: Wenn Hollfeld von der Zerstörung verschont bliebe, würde der Obere Markt in Marienplatz umbenannt und dort eine Marienstatue aufgestellt werden. Außerdem sollte jedes Jahr am 15. August eine Dankprozession stattfinden. Seit seinem Amtsantritt als Erzbischof von Bamberg nimmt Schick an der Prozession teil.