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Erzbistum Bamberg

Pre­digt zum Kunigundentag

Weih­bi­schof Gössl: „Wer nicht ver­ge­ben kann, bleibt Gefan­ge­ner des Unrechts“

Mit einem Fest­got­tes­dienst im Dom hat das Erz­bis­tum Bam­berg am gest­ri­gen Sams­tag den Kuni­gun­den­tag als Diö­ze­san­tag der Frau­en gefei­ert. Er stand in die­sem Jahr unter dem Mot­to „Was Frau­en tragen“.

Weih­bi­schof Her­wig Gössl griff in sei­ner Pre­digt das Mot­to auf und stell­te einen Bezug zum Apos­tel Pau­lus her, der geschrie­ben hat: „Beklei­det euch mit auf­rich­ti­gem Erbar­men, mit Güte, Demut, Mil­de, Geduld.“ Wer im bild­li­chen Sin­ne die­se Klei­dung tra­ge und ent­spre­chend inne­re Hal­tung zei­ge, sei ein ange­neh­mer Zeit­ge­nos­se, sag­te Gössl und beton­te: „Wie drin­gend bräuch­ten wir heu­te mehr Men­schen, die der Här­te und Käl­te unse­rer Zeit etwas ent­ge­gen­set­zen, die in aller Gna­den­lo­sig­keit und Unbarm­her­zig­keit ande­re Signa­le set­zen.“ Es wäre so wich­tig, dass mehr auf­rich­ti­ges Erbar­men, mehr Güte, Demut und Mil­de das Zusam­men­le­ben prä­gen. „Die­se Hal­tung müss­ten wir anzie­hen wie ein Gewand, damit wir die Welt zum Bes­se­ren ver­än­dern“, sag­te der ernann­te Erz­bi­schof. „Oft sind es Frau­en, die genau die­se Hal­tun­gen an den Tag legen, und die dadurch ihren Mit­men­schen Licht­bli­cke schenken.“

Die hei­li­ge Kai­se­rin Kuni­gun­de sei eine sol­che Frau gewe­sen. „Sie trug nicht nur die Kro­ne und sicher auch eine Men­ge kost­ba­rer Gewän­der, son­dern sie trug vor allem den Habi­tus der Güte, der Demut, der Geduld. Sie war in der Lage zu ver­zei­hen, auch als sie unge­recht beschul­digt wur­de, und auf die­se Wei­se Frie­den zu ver­mit­teln“, sag­te Gössl. „Wer nicht ver­ge­ben kann, der bleibt immer Gefan­ge­ner des Unrechts, das ihn getrof­fen hat, der wird miss­trau­isch gegen­über ande­ren Men­schen und miss­mu­tig gegen­über sich selbst.“ Lie­be dage­gen ver­zei­he und hei­le. „Sie führt zusam­men und nicht aus­ein­an­der; sie setzt einen star­ken Impuls gegen die selbst­be­zo­ge­nen und spal­te­ri­schen Ten­den­zen, die wir gera­de heu­te so deut­lich wahr­neh­men. So kann Frie­de wach­sen und bewahrt bleiben.“

Kuni­gun­de und alles, was sie in ihrem Leben getra­gen und ertra­gen habe, kön­ne heu­te als Vor­bild die­nen, das Mut mache und Ori­en­tie­rung gebe. „An ihr kön­nen wir dank­bar able­sen, was Frau­en tra­gen, die im Glau­ben fest ver­wur­zelt sind“, schloss Bischof Gössl sei­ne Predigt.

Nach dem Got­tes­dienst und dem gemein­sa­men Mit­tag­essen im Ste­phans­hof stand ein Fest­nach­mit­tag mit Musik und Gesprä­chen auf dem Pro­gramm. Den Abschluss bil­de­te ein öku­me­ni­scher Wort­got­tes­dienst. Der Kuni­gun­den­tag wur­de vor­be­rei­tet vom „Öku­me­ni­schen Team Kuni­gun­de“, in dem sich zahl­rei­che Akti­ve der öku­me­ni­schen Frau­en­ar­beit engagieren.

„Der Jah­res­wech­sel erin­nert an die End­lich­keit des Lebens“

Erz­bi­schof Gössl ruft „End-lich Leben“ als Jah­res­mot­to aus

Der ernann­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Her­wig Gössl ruft zum Jah­res­wech­sel dazu auf, den Gedan­ken an die End­lich­keit des irdi­schen Lebens zu kul­ti­vie­ren. Das Leben auf der Erde wer­de in Zukunft beschei­de­ner und begrenz­ter wer­den müs­sen, füg­te er hin­zu. Dies kön­ne gelin­gen, wenn immer mehr Men­schen beher­zi­gen, dass das Leben nicht in mög­lichst gro­ßem Besitz und Luxus besteht, son­dern in der Gemein­schaft mit Gott.

„Wir müs­sen uns dar­an erin­nern, dass unser Leben end­lich ist, weil sich dadurch man­ches rela­ti­viert, was sich sonst als unge­heu­er wich­tig in unser Leben drängt“, sag­te Weih­bi­schof Gössl am Sil­ves­ter­abend in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom.

Das Beden­ken der eige­nen End­lich­keit sol­le davor bewah­ren, über­zu­schnap­pen und über­heb­lich zu wer­den. Es hel­fe zugleich, ruhi­ger und zufrie­de­ner zu leben, und öff­ne den Blick auf die Hoff­nung auf das unend­li­che Leben bei Gott in der Ewigkeit.

Für 2024 rief Gössl für das Erz­bis­tum das Jah­res­mot­to „End-lich Leben“ aus. In einer dop­pel­ten Bedeu­tung wer­de damit einer­seits die Begrenzt­heit des Lebens auf­ge­zeigt und zugleich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass erst jen­seits der Schwel­le des Todes ein Leben in Fül­le und ohne Ende mög­lich sei. „Erst in der Gemein­schaft mit Gott fin­den wir ein Leben, das die­se Bezeich­nung wirk­lich ver­dient. Erst dort wer­den wir end­lich leben.“

Das Jahr 2024 erin­nert zugleich an den 1000. Todes­tag des Bis­tums­pa­trons Kai­ser Hein­rich II., der mit sei­ner Frau Kai­se­rin Kuni­gun­de das Bis­tum gegrün­det hat. „Kai­ser Hein­rich war sich der End­lich­keit sei­nes Lebens bewusst, zumal es ihm ver­wehrt war, eige­ne Nach­kom­men zu haben“, so Gössl. „Vie­les in Hein­richs Leben passt nicht zur Auf­ga­ben­be­schrei­bung eines Hei­li­gen. Aber was ihn zum Hei­li­gen macht, ist das tie­fe Ver­trau­en in die Gegen­wart und Hil­fe Got­tes.“ Die­se Glau­bens­ge­wiss­heit sei den Chris­ten anver­traut: „Die fes­te Zuver­sicht, dass Leben mehr ist als die kur­ze Span­ne zwi­schen Geburt und Tod, dass das Leben die Erfül­lung erst erreicht, wenn wir in die vol­le Gemein­schaft mit Gott gelangt sind, wenn wir end­lich leben.“ Aus die­ser Per­spek­ti­ve ver­lie­re die End­lich­keit und Begrenzt­heit des Lebens ihren gro­ßen Schrecken.

Das Leben auf der Erde wer­de in Zukunft beschei­de­ner und begrenz­ter wer­den müs­sen, füg­te Gössl hin­zu. „Anders wer­den wir die öko­lo­gi­schen und wirt­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen nicht meis­tern kön­nen.“ Das kön­ne aber gelin­gen, wenn immer mehr Men­schen beher­zi­gen, dass das Leben nicht in mög­lichst gro­ßem Besitz und Luxus besteht, son­dern in der Gemein­schaft mit Gott. Der Ver­weis auf das eigent­li­che Leben bei Gott sei kei­ne bil­li­ge Ver­trös­tung auf das Jen­seits, beton­te Gössl, son­dern schon eine Hil­fe für das Leben hier und jetzt. „Weil sich der Mensch des Glau­bens in der Ver­ant­wor­tung vor Gott sieht, dar­um ragt die­ses ersehn­te Leben in Fül­le schon in die­ses Leben hin­ein.“ Der Glau­be habe höchs­te Rele­vanz für das Leben auf die­ser Erde, für das Mit­ein­an­der und den Umgang mit der Schöp­fung und den end­li­chen Res­sour­cen. „So wird das end­li­che Leben hier erst mög­lich vor dem Hin­ter­grund des unend­li­chen Lebens, das von Gott ausgeht.“

10 Mil­lio­nen Euro zu wenig

Erz­bis­tum Bam­berg: Haus­halt 2024 nicht ausgeglichen

Tarif­stei­ge­run­gen und immer weni­ger Mit­glie­der, von denen man Kir­chen­steu­er ver­lan­gen kann, set­zen das Erz­bis­tum Bam­berg im nächs­ten Jahr finan­zi­ell unter Druck. Meh­re­re Mil­lio­nen Euro wer­den Ende 2024 im Haus­halt fehlen.

Der Diö­ze­san­steu­er­aus­schuss hat in einer Mit­tei­lung den Haus­halt des Erz­bis­tums Bam­berg für 2024 bekannt­ge­ge­ben. Für das kom­men­de Jahr plant das Erz­bis­tum dem­nach mit Erträ­gen von 229,5 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr: 233,5 Mil­lio­nen Euro). Dem gegen­über ste­hen Auf­wen­dun­gen von 239,4 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr 233,4 Mil­lio­nen Euro). Dem Erz­bis­tum Bam­berg feh­len im nächs­ten Jahr also wahr­schein­lich 10 Mil­lio­nen Euro. Des­we­gen wer­de man womög­lich auf Rück­la­gen zurück­grei­fen. Nach die­sem Schritt erwar­te man ein Bilanz­er­geb­nis von ‑6,8 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr ‑3,8 Mil­lio­nen Euro).

Die Erträ­ge des Erz­bis­tums set­zen sich über­wie­gend aus Kir­chen­steu­er­zah­lun­gen (75,3 Pro­zent), öffent­li­chen Zuschüs­sen und Zuwei­sun­gen (13,7 Pro­zent) sowie Erträ­gen aus Ver­mö­gens­ver­wal­tung (5,5 Pro­zent) zusam­men. Als einen der Haupt­grün­de für das kal­ku­lier­te nega­ti­ve Jah­res­er­geb­nis von ‑9,9 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr 0,1 Mil­lio­nen Euro) nann­te Finanz­di­rek­tor Mathi­as Vet­ter neben dem Rück­gang an Kir­chen­steu­er­ein­nah­men die Tarif­stei­ge­run­gen im öffent­li­chen Dienst von rund 10 Pro­zent. „Die stei­gen­den Löh­ne und Gehäl­ter und damit die dar­auf ent­fal­len­den Kir­chen­steu­ern kom­pen­sie­ren nur teil­wei­se den Ver­lust von Kir­chen­steu­er­ein­nah­men auf­grund der hohen Aus­tritts­zah­len und rück­läu­fi­gen Tauf­quo­ten“, sag­te Vetter.

Für 2024 plant das Erz­bis­tum zudem Inves­ti­tio­nen von ins­ge­samt 1,3 Mil­lio­nen Euro (Vor­jahr 4,4 Mil­lio­nen Euro). Die­se sol­len schwer­punkt­mä­ßig in Infor­ma­ti­ons­tech­nik, vor allem auch in die Schu­len des Bis­tums flie­ßen. Auch für Bau­maß­nah­men will das Erz­bis­tum Geld aus­ge­ben. Hier sind ins­ge­samt 22,3 Mil­lio­nen Euro vor­ge­se­hen. Unter ande­rem sol­len 3,1 Mil­lio­nen Euro in Gebäu­de der Cari­tas-Ein­rich­tun­gen auf­ge­wen­det wer­den, 8,4 Mil­lio­nen Euro für Sanie­rung und Instand­hal­tung von Kir­chen, 3,9 Mil­lio­nen für Pfarr­häu­ser und Pfarr­hei­me sowie 1,2 Mil­lio­nen Euro für Bau­maß­nah­men an Kindertagesstätten.

Trotz der ange­spann­ten Haus­halts­la­ge sei­en die Mit­tel für Seel­sor­ge und den Bereich Schu­le, Bil­dung, Wis­sen­schaft und Kunst aber nicht gekürzt wor­den. „Bei allen anste­hen­den Her­aus­for­de­run­gen ste­hen die Men­schen im Mit­tel­punkt allen kirch­li­chen Han­delns“, beton­te der Stän­di­ge Ver­tre­ter des Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tors, Prä­lat Georg Kestel.

Papst Fran­zis­kus ernennt bis­he­ri­gen Weihbischof 

Her­wig Gössl wird neu­er Erz­bi­schof von Bamberg

Papst Fran­zis­kus hat Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum neu­en Erz­bi­schof von Bam­berg ernannt, teil­te das Erz­bis­tum Bam­berg heu­te mit. Die Ernen­nung wur­de am Sams­tag zeit­gleich in Rom und Bam­berg ver­kün­det. Der 56-Jäh­ri­ge wird damit Nach­fol­ger von Lud­wig Schick, des­sen vor­zei­ti­gen Amts­ver­zicht der Papst am 1. Novem­ber 2022 ange­nom­men hat­te. Gössl hat­te das Erz­bis­tum seit­dem als Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor kom­mis­sa­risch geleitet.

Her­wig Gössl wur­de am 22. Febru­ar 1967 in Mün­chen gebo­ren und wuchs in Nürn­berg auf. 1986 trat er ins Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar ein und wur­de 1993 von Erz­bi­schof Elmar Maria Kre­del zum Pries­ter geweiht. Nach vier Jah­ren als Kaplan in Bay­reuth, St. Hed­wig, wur­de er im Sep­tem­ber 1997 zunächst zum Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor und schließ­lich zum Pfar­rer der Pfar­rei­en Hann­berg und Wei­sen­dorf im Deka­nat Erlan­gen ernannt. 2007 berief ihn Erz­bi­schof Schick zum Sub­re­gens im Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar; ein Jahr spä­ter wur­de er als Sub­re­gens im Würz­bur­ger Pries­ter­se­mi­nar bestä­tigt. Seit­her wirk­te er als Bin­de­glied zwi­schen den bei­den Diö­ze­sen, die in der Pries­ter­aus­bil­dung eng zusam­men­ar­bei­te­ten. Gleich­zei­tig war Gössl für die Berufs­ein­füh­rung der Kaplä­ne im Erz­bis­tum Bam­berg zustän­dig. Am 24. Janu­ar 2014 ernann­te Papst Fran­zis­kus Gössl zum Weih­bi­schof in Bam­berg. Er wur­de auch Bischofs­vi­kar für die Cari­tas und Dom­propst. Spä­ter über­nahm er die Lei­tung des Seelsorgeamtes.

Der Ter­min für die Ein­füh­rung als Erz­bi­schof wer­de noch bekannt gege­ben, teil­te das Erz­bis­tum wei­ter mit.

„Als syn­oda­le Kir­che sind wir noch nicht am Ziel“

13 Mona­te lang hat Her­wig Gössl seit dem Rück­tritt von Lud­wig Schick als Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor das Erz­bis­tum Bam­berg gelei­tet. Als eine Art kom­mis­sa­ri­scher Geschäfts­füh­rer sorg­te er dafür, dass in der frän­ki­schen Diö­ze­se in der Zeit des lee­ren Bischofs­stuhls alles sei­nen geord­ne­ten Gang wei­ter­ging. Eini­ge Kan­di­da­ten wur­den als mög­li­cher neu­er Erz­bi­schof in die­ser Zeit genannt, dar­un­ter der frü­he­re Papst-Sekre­tär Georg Gäns­wein, der Pas­sau­er Bischof Ste­fan Oster und der Würz­bur­ger Bischof Franz Jung. Nach­dem Papst Fran­zis­kus den 56-Jäh­ri­gen Gössl am Sams­tag zum neu­en Erz­bi­schof ernannt hat, kann die­ser sein neu­es Amt ohne Ein­ar­bei­tungs­zeit antreten.

Dass der eige­ne Weih­bi­schof als Diö­ze­san­bi­schof auf­rückt, sei in den ver­gan­ge­nen Mona­ten in der Welt­kir­che schon mehr­mals vor­ge­kom­men, zuletzt in Madrid, teilt das Erz­bis­tum Bam­berg mit. Inso­fern ist die Bam­ber­ger Lösung für Insi­der nicht so über­ra­schend, wie sie wir­ken könnte.

Lud­wig Schick hat­te sich einen Nach­fol­ger gewünscht, der min­des­tens zehn Jah­re im Amt blei­ben kann. Gössl wird die Alters­gren­ze von 75 Jah­ren sogar erst in 19 Jah­ren errei­chen und könn­te damit fast so lan­ge amtie­ren wie sein Vor­gän­ger. Damit hät­te er Zeit genug, um mit lan­gem Atem not­wen­di­ge Refor­men in Angriff zu neh­men und zugleich das zu bewah­ren, was den Kern des katho­li­schen Glau­bens aus­ma­che. Dass ihm eine her­aus­for­dern­de Amts­zeit bevor­steht, in der die Zahl der Katho­li­ken und damit auch der finan­zi­el­le Spiel­raum und das zur Ver­fü­gung ste­hen­de Per­so­nal wei­ter sin­ken wer­den, ist ihm sehr bewusst.

Sei­ne kon­ser­va­ti­ve Grund­hal­tung hat­te er nach sei­ner Ernen­nung zum Weih­bi­schof offen bekannt und auch sei­ne skep­ti­sche Hal­tung zu man­chen For­de­run­gen des Syn­oda­len Wegs nie ver­bor­gen. Als Bam­ber­ger Ver­tre­ter in der Syn­odal­ver­samm­lung hat­te er, wie er selbst bekann­te, aber auch eine Ent­wick­lung durch­ge­macht. Trotz vie­ler offe­ner Fra­gen unter­stütz­te er mit sei­ner Stim­me vie­le Reform­an­trä­ge des Syn­oda­len Wegs und setz­te wäh­rend der Sedis­va­kanz das refor­mier­te Arbeits­recht im Erz­bis­tum Bam­berg vor­läu­fig in Kraft. „Wir sind als syn­oda­le Kir­che noch auf dem Weg. Und wir sind noch nicht am Ziel“, sag­te Gössl.

Nach der Ver­kün­dung sei­ner Ernen­nung im Dom am Sams­tag sag­te Gössl, er habe sich nicht um das Amt bewor­ben und nicht danach gedrängt. Aber er ver­traue dar­auf, dass Jesus Chris­tus sei­ne Kir­che führt und lei­tet. Er neh­me das Amt daher an im Ver­trau­en dar­auf, dass der Herr im Weis­heit und Geduld dafür gebe. Er sei dank­bar, in Bam­berg Bischof sein zu dürfen.

Diö­ze­san­rat Bam­berg freut sich auf wei­te­re Zusammenarbeit

Der Vor­stand des Diö­ze­san­rats Bam­berg freue sich sehr über die Ernen­nung von Her­wig Gössl zum neu­en Erz­bi­schof von Bam­berg, teil­ten für den Vor­stand Astrid Schu­bert und Dr. Gün­ter Heß mit. „Wir gra­tu­lie­ren ihm von gan­zem Her­zen zu die­ser neu­en Auf­ga­be. Damit ist eine kon­ti­nu­ier­li­che Wei­ter­ent­wick­lung des Erz­bis­tums gewähr­leis­tet.“ Die ver­gan­ge­nen drei­zehn Mona­te sei­en von einem ver­trau­ens­vol­len und wert­schät­zen­den Mit­ein­an­der von Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor und dem Vor­stand des Diö­ze­san­rats geprägt gewe­sen. Der Vor­stand des Diö­ze­san­rats wis­se um die Her­aus­for­de­run­gen der kom­men­den Jah­re für das Erz­bis­tum in per­so­nel­ler und finan­zi­el­ler Hin­sicht und sei bereit, den neu­en Erz­bi­schof nach Kräf­ten zu unter­stüt­zen. Dazu sei eine noch enge­re Zusam­men­ar­beit wün­schens­wert und notwendig.

Auch die Stadt­spit­ze hat sich den Glück­wün­schen ange­schlos­sen. „Eine gute Ent­schei­dung für das Bis­tum und die Bam­ber­ger Bür­ger­schaft. Ich bin mir sicher, dass wir die guten Bezie­hun­gen zwi­schen dem Dom­berg und der Stadt fort­set­zen wer­den.“ Mit die­sen Wor­ten gra­tu­lier­te der Bam­ber­ger Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke Her­wig Gössl am Sams­tag­mit­tag zu des­sen Ernen­nung zum neu­en Erz­bi­schof. Gemein­sam mit Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp hat­te Star­ke im Bam­ber­ger Dom ver­folgt, wie die von Papst Fran­zis­kus getrof­fe­ne Ent­schei­dung ver­kün­det wurde.

Der Gra­tu­la­ti­on schließt sich Bür­ger­meis­ter Jonas Glüsen­kamp an, der sich auf die Zusam­men­ar­beit mit dem neu­en Ober­hir­ten freut. Er sieht aller­dings auch die Auf­ga­ben und Her­aus­for­de­run­gen, die die­ser in den nächs­ten Jah­ren zu bewäl­ti­gen hat: „Es erfor­dert eine ganz beson­de­re Kraft­an­stren­gung, um in der Kir­che die Din­ge und die Men­schen auch wie­der zusam­men­zu­füh­ren und etwas Neu­es zu ent­wi­ckeln. Dafür wün­sche ich Her­wig Gössl viel Erfolg.“

Erz­bi­schof Schick pre­digt beim Rosenkranzfest

Auf­ruf zum „Dia­log der Wahr­heit und der Lie­be“ mit den Muslimen

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft zum „Dia­log der Wahr­heit und der Lie­be“ mit dem Islam auf. Die Got­tes­mut­ter Maria wer­de im Koran an vie­len Stel­len genannt und hoch geehrt. „Mit Maria und nach ihrem Vor­bild kann die Geschich­te mit dem Islam und den Mus­li­men neu begin­nen. Es muss eine Geschich­te des Frie­dens und des Hei­les wer­den“, sag­te Schick heu­te in einem Got­tes­dienst zum Rosen­kranz­fest mit der Bür­ger­kon­gre­ga­ti­on Maria vom Sieg in Ingolstadt.

Eine maria­ni­sche Hal­tung von Chris­ten und Mus­li­men kön­ne deut­lich machen, dass es kei­nen Gott der Chris­ten, der Mus­li­me und der Juden et cete­ra gebe, son­dern nur einen ein­zi­gen Gott, der alle Men­schen mit­ein­an­der ver­bin­de. „Zu ihm müs­sen Men­schen fin­den, ihn aner­ken­nen und ihm die­nen. Maria zeigt uns, wie das geht: Sie wird im Neu­en Tes­ta­ment und auch im Koran beschrie­ben als eine, die sich von Gott sagen lässt, wer er ist und wie er ist, was er mit den Men­schen vor­hat und von ihnen ver­langt.“ Die­se maria­ni­sche Hal­tung mache Chris­ten, Mus­li­me und alle Men­schen offen für den einen Gott und sei­nen Wil­len des Frie­dens und Heils für alle Menschen.

Die maria­ni­sche Spi­ri­tua­li­tät müs­se erneu­ert wer­den, die gera­de in Deutsch­land abhan­den gekom­men sei. „Die Erneue­rung der Kir­che wird nicht in Rom gesche­hen, auch nicht bei Syn­oden, son­dern sie wird vor Ort begin­nen, in den Pfar­rei­en und Seel­sor­ge­be­rei­chen, in den Städ­ten und Dör­fern und dann die gan­ze Kir­che erfas­sen“, so Schick. „Dort, wo Chris­tin­nen und Chris­ten von maria­ni­scher Hal­tung geprägt sind, sind sie offen auch für Mit­men­schen, die nicht den glei­chen Glau­ben haben. Sie wer­den fähig sein für den inter­re­li­giö­sen Dia­log, der in unse­rer plu­ra­len Gesell­schaft so wich­tig ist wie die Luft zum Atmen.“

Das Rosen­kranz­fest geht auf die See­schlacht von Lepan­to am 7. Okto­ber 1521 zurück, als eine christ­li­che Flot­te in einem blu­ti­gen Kampf die Expan­si­ons­be­stre­bun­gen der mus­li­mi­schen und ara­bi­schen Welt stopp­te. Das Mit­tel­meer wur­de wie­der zum christ­li­chen Ein­fluss­ge­biet. Der Sieg wur­de auf die Für­spra­che der Got­tes­mut­ter zurück­ge­führt. Papst Leo XIII. mach­te den Okto­ber zum Rosen­kranz­mo­nat. Auch heu­te gebe es noch Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Chris­ten und Mus­li­men, sag­te Schick. Das Rosen­kranz­fest müs­se heu­te ein Frie­dens­fest sein. „Gegen die Mus­li­me darf kein Krieg mehr geführt wer­den, und von ihnen sol­len kei­ne Krie­ge oder Ter­ror­ak­te aus­ge­hen.“ Der Erz­bi­schof beton­te: „Es muss alles getan wer­den, um Tole­ranz und Frie­den in der gan­zen Welt zu erreichen.“

Erz­bi­schof Schick pre­digt beim Salz­bur­ger Rupertifest

„Natio­na­lis­mus ist mit den Wur­zeln Euro­pas unvereinbar“

Der eme­ri­tier­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft beim Salz­bur­ger Ruper­ti­fest die euro­päi­schen Län­der dazu auf, sich auf ihre christ­li­chen Wur­zeln zu besin­nen und sich nicht von den Irr­leh­ren des Natio­na­lis­mus ver­lei­ten zu lassen.

Das glo­ba­le Menschen‑, Welt- und Geschichts­ver­ständ­nis wer­de durch Paro­len wie „Deutsch­land über alles“, „Ita­lia pri­ma“ oder „Unser Land zuerst“ infra­ge gestellt. Auch der rus­si­sche Expan­si­ons­krieg gegen die Ukrai­ne sei ein Zei­chen dafür: „Das sind Auf­fas­sun­gen, die mit den christ­li­chen Wur­zeln Euro­pas unver­ein­bar sind“, sag­te Schick am Sonn­tag beim Ruper­ti­fest in der Erz­ab­tei St. Peter in Salzburg.

Auch im per­sön­li­chen Bereich wür­den die Irr­leh­ren des Indi­vi­dua­lis­mus, des Kon­su­mis­mus und des Ego­is­mus stär­ker, so Schick. Der Kon­su­mis­mus beu­te die Schöp­fung und die Natur­res­sour­cen aus, Umwelt­ka­ta­stro­phen sei­en die Fol­ge. „Die christ­li­chen Wer­te und Tugen­den der Wahr­heit, der Gerech­tig­keit, der Beson­nen­heit, des gegen­sei­ti­gen Wohl­wol­lens ste­hen auf dem Spiel“, sag­te der Erz­bi­schof. „Wir müs­sen dem wider­ste­hen, andern­falls ver­fal­len wir der Unbe­son­nen­heit und der Unbe­herrscht­heit, der Kor­rup­ti­on und der Unwahr­haf­tig­keit sowie der unüber­leg­ten Ent­schei­dun­gen für kurz­fris­ti­ge Erfol­ge, die der Zukunft schaden.“

Schick rief zum täg­li­chen Gebet und zur Fei­er der Got­tes­diens­te ins­be­son­de­re am Sonn­tag auf: „Im Got­tes­dienst erhal­ten wir die Kraft, der Schnell­le­big­keit und der Het­ze, der Lüge, der Gewalt und der Macht­ge­lüs­te zu wider­ste­hen. Wir ver­bin­den uns mit Gott, dem Urgrund allen Seins, der der Garant der guten Zukunft und des ewi­gen Lebens ist“, so der Erz­bi­schof. „Im Gebet und Got­tes­dienst ver­bin­den wir uns mit dem Licht, das in die Welt gekom­men ist und das alle Fins­ter­nis­se die­ser Welt und unse­res Lebens erleuchtet.“

Drei­kö­nigs­sin­gen im Erz­bis­tum Bamberg

Stern­sin­ger stei­gern Sammelergebnis

Im Erz­bis­tum Bam­berg haben die Stern­sin­ger in die­sem Jahr 1.567.755 Euro gesam­melt, wie das Kin­der­mis­si­ons­werk die­se Woche bekannt­gab. In die­sem Jahr betei­lig­ten sich der Mel­dung des Erz­bis­tums Bam­berg zufol­ge 383 Pfarr­ge­mein­den, Schu­len, Kin­der­gär­ten und wei­te­re Ein­rich­tun­gen an der welt­weit größ­ten Soli­da­ri­täts­ak­ti­on von Kin­dern für Kinder.

Nach zwei Coro­na-Win­tern konn­ten sich die Kin­der und Jugend­li­chen bei ihrer 65. Akti­on Drei­kö­nigs­sin­gen wie­der per­sön­lich auf ihren Weg zu den Men­schen machen und den christ­li­chen Segen über die Türen schrei­ben. Sie stei­ger­ten ihr Sam­mel­er­geb­nis deut­lich. Unter den Bedin­gun­gen der Pan­de­mie und beim viel­fa­chen Ver­zicht auf Haus­be­su­che sei­en in den bei­den Vor­jah­ren jeweils rund 1,1 Mil­lio­nen Euro im Erz­bis­tum gesam­melt worden.

Das Mot­to der Akti­on Drei­kö­nigs­sin­gen 2023 lau­te­te: „Kin­der stär­ken, Kin­der schüt­zen – in Indo­ne­si­en und welt­weit“. Seit dem Start 1959 sei­en beim Drei­kö­nigs­sin­gen ins­ge­samt rund 1,31 Mil­li­ar­den Euro zusam­men­ge­kom­men, mit denen Pro­jek­te für benach­tei­lig­te und Not lei­den­de Kin­der in Afri­ka, Latein­ame­ri­ka, Asi­en, Ozea­ni­en und Ost­eu­ro­pa geför­dert wur­den. Bun­des­wei­te Trä­ger sind das Kin­der­mis­si­ons­werk ‚Die Stern­sin­ger‘ und der Bund der Deut­schen Katho­li­schen Jugend (BDKJ).

Rund um den kom­men­den Jah­res­wech­sel wer­den sich die Stern­sin­ger bei ihrer 66. Akti­on Drei­kö­nigs­sin­gen wie­der auf den Weg zu den Men­schen machen, teilt die Erz­diö­ze­se wei­ter mit. „Gemein­sam für unse­re Erde – in Ama­zo­ni­en und welt­weit“ hei­ße dann ihr Leit­wort. Die diö­ze­sa­ne Eröff­nung der Akti­on fin­de am Frei­tag, den 29. Dezem­ber, um 14 Uhr in Forch­heim statt.

Immer weni­ger Katho­li­kin­nen und Katholiken

Erz­bis­tum Bam­berg: Zahl der Kir­chen­aus­trit­te erneut gestiegen

Die Zahl der Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken im Erz­bis­tum Bam­berg ist im Jahr 2022 wei­ter gesun­ken. Vor allem eine neue Höchst­zahl der Kir­chen­aus­trit­te schlug sich in der Ent­wick­lung nieder.

Wie das Erz­bi­schöf­li­ches Ordi­na­ri­at Bam­berg am 28. Juni mit­teil­te leb­ten im Erz­bis­tum Anfang 2022 629.393 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken. Ende des Jah­res sei­en es nur noch 606.902 gewe­sen. Als Grund nennt das Ordi­na­ri­at den demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung und vor allem Kir­chen­aus­trit­te. Mit 15.705 sei die bis­he­ri­ge Höchst­zahl von 2021 noch­mals um 53 Pro­zent über­schrit­ten worden.

Gemäß sta­tis­ti­scher Zah­len haben sowohl im Erz­bis­tum Bam­berg als auch bay­ern­weit im ver­gan­ge­nen Jahr 2,5 Pro­zent der Katho­li­ken Kir­chen­aus­trit­te erklärt. Den 15.705 Aus­trit­ten und 7.278 Bestat­tun­gen ste­hen dabei 4.034 Tau­fen sowie 142 Ein­trit­te und Wie­der­auf­nah­men gegen­über. Die­se Zah­len lie­gen laut Erz­bis­tum etwa auf dem Vor­jah­res­ni­veau. Bei Erst­kom­mu­nio­nen (4.480), Fir­mun­gen (3.555) und Trau­un­gen (1.047) sei­en hin­ge­gen wie­der in etwa die Wer­te vor der Coro­na-Pan­de­mie erreicht worden.

Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor Weih­bi­schof Her­wig Gössl nann­te die Zah­len ein erneu­tes Warn­zei­chen, das auf die künf­ti­ge Ent­wick­lung hin­wei­se. „Die Kir­che wird mit weni­ger Mit­glie­dern, weni­ger Geld und weni­ger Per­so­nal aus­kom­men müs­sen. Das wird auch Aus­wir­kun­gen auf Struk­tu­ren, Ange­bo­te und das kirch­li­che Leben auf allen Ebe­nen haben.“

Jeder Aus­tritt sei bedau­er­lich und schmerz­haft, füg­te Gössl an. Aber nicht jeder Aus­ge­tre­te­ne habe sei­nen Glau­ben ver­lo­ren. Vie­le Aus­trit­te sei­en ein Pro­test gegen Miss­stän­de und Fehl­ver­hal­ten oder gin­gen auf per­sön­li­che Erleb­nis­se und Ent­täu­schun­gen, so Gössls Umschrei­bung für Fäl­le sexu­el­len Miss­brauchs durch Kir­chen­an­ge­hö­ri­ge, mit der Kir­che oder ihrem Per­so­nal zurück.Die Auf­ga­be der nächs­ten Jah­re sei es, mit gerin­ge­ren Res­sour­cen das kirch­li­che Leben in der Gesell­schaft leben­dig zu hal­ten, als christ­li­che Stim­me hör­bar zu blei­ben und das Ver­trau­en der Men­schen zurückzugewinnen.

Oster­pre­digt von Weih­bi­schof Gössl 

„An Ostern fei­ern wir das Leben – mit­ten im Tod“

Das Oster­fest ist nach Wor­ten des Bam­ber­ger Weih­bi­schofs Her­wig Gössl kei­ne Beru­hi­gungs­pil­le oder Ver­trös­tung auf das Jen­seits. Viel­mehr gebe die Auf­er­ste­hung Jesu den Men­schen Kraft, sich für das Leben ein­zu­set­zen, auch wenn es anstren­gend sei, beton­te er in sei­ner heu­ti­gen Osterpredigt.

„Die Auf­er­ste­hung Jesu von den Toten ist eine Ener­gie­ga­be, die uns Mut macht und die Kraft gibt, sich immer wie­der für das Leben ein­zu­set­zen, auch wenn es anstren­gend ist und man­chen auf die Ner­ven geht“, sag­te Gössl am Oster­sonn­tag in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom. „Vom Grab Jesu ging kei­ne Erstar­rung aus, son­dern eine Bewe­gung, als die Jün­ge­rin­nen und Jün­ger dem auf­er­stan­de­nen Herrn begeg­net sind und die Kraft sei­ner Auf­er­ste­hung erfah­ren haben.“

Die Auf­er­ste­hung Jesu gebe Ener­gie und Mut, sich für das Leben und gegen Gewalt und Unter­drü­ckung ein­zu­set­zen. „Chris­ten müs­sen immer auf der Sei­te des Lebens ste­hen, und das bedeu­tet zunächst ein­mal ganz klar gegen die Aus­beu­tung und Zer­stö­rung der Schöp­fung, die unse­re gemein­sa­me, natür­li­che Lebens­grund­la­ge ist.“


„Nicht Gewalt, Krieg und Ver­nich­tung haben das letz­te Wort“

Chris­ten müss­ten sich auch für den Lebens­schutz ein­set­zen von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod: „Wir müs­sen klar und ent­schie­den ein­tre­ten für das Leben: von Mut­ter und Kind, von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung, von Alt und Jung.“ Der Ein­satz für das Leben bedeu­te auch, Krieg und Bür­ger­krieg und alle Gewalt zu bekämp­fen: „Wenn mög­lich, mit fried­li­chen Mit­teln. Aber wo dies nicht gelingt, dann auch mit den Mit­teln legi­ti­mer Selbst­ver­tei­di­gung“, so der Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor.

„An Ostern fei­ern wir das Leben – mit­ten im Tod“, sag­te Gössl und erläu­ter­te: „Unser Leben ist vom Tod umge­ben und durch­zo­gen. Die Begeg­nun­gen mit dem Tod erschüt­tern unse­re See­le. Denn sie machen bewusst, wie nah der Tod unse­rem Leben immer ist und wie hauch­dünn die Wand ist, die uns von ihm trennt.“ Ostern brin­ge Hoff­nung und Zuver­sicht und spren­ge die Vor­stel­lung, dass mit dem Tod alles aus und besie­gelt ist. „Nicht Gewalt, Krieg und Ver­nich­tung haben das letz­te Wort, nicht die Macht des Stär­ke­ren, der sich und sei­ne Inter­es­sen durch­setzt auf Kos­ten des Schwä­che­ren, son­dern Gott hat das letz­te Wort, und die­ses Wort heißt: Leben!“

Noch bis 12. März

Erz­bis­tum Bam­berg beginnt Frühjahrssammlung

Der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg hat sei­ne all­jähr­li­che Früh­jahrs­samm­lung begon­nen. Der Spen­den­er­lös soll unter ande­rem dem Kli­ma­schutz zugu­te kommen.

„Armut ist nichts, für das man sich schä­men muss“, zitiert eine Mit­tei­lung des Erz­bis­tums Dom­vi­kar Gerd-Richard Neu­mei­er aus einer Pre­digt. 13 Mil­lio­nen Men­schen sei­en in Deutsch­land armuts­ge­fähr­det. Als Pfar­rer sei Neu­mann im Ange­sicht des­sen immer froh gewe­sen, Spen­den aus der Cari­tas-Samm­lung für Bedürf­ti­ge vor Ort ver­wen­den zu kön­nen. So lau­tet das Mot­to der Früh­jahrs­samm­lung des Erz­bis­tums: „Wenn jeder gibt, was er zu viel hat“.

Micha­el Groß, Geschäfts­füh­rer der Cari­tas im Nürn­ber­ger Land, sag­te, dass Spen­den und Kir­chen­steu­er­mit­tel benö­tigt wer­den, „um dort­hin zu gehen, wo kei­ner hin­geht“. Als durch die Cari­tas sel­ber finan­ziert nann­te er den Hos­piz­dienst, die Quar­tiers­ar­beit und die Flücht­lings­hil­fe. Vor kur­zem neu gegrün­det habe sein Cari­tas­ver­band zudem eine Bera­tungs­stel­le für Obdach­lo­se und von Woh­nungs­not bedroh­te Menschen.

Auch stell­te Groß den Bezug zwi­schen der Cari­tas-Samm­lung und der Cari­tas-Kam­pa­gne „Für Kli­ma­schutz, der allen nutzt“ her. Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men feh­len oft die Mit­tel, so Groß, um Ener­gie zu spa­ren. Sie leb­ten oft in schlecht gedämm­ten Woh­nun­gen und müss­ten bil­li­ge und wenig ener­gie­ef­fi­zi­en­te Haus­halts­ge­rä­te kaufen.

Die­sen Men­schen will der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band aus sei­nem Anteil am Erlös der Früh­jahrs­samm­lung 83 Pro­zent zur Ver­fü­gung zu stel­len. So sol­len Haus­hal­te mit gerin­gem Ein­kom­men beim Ener­gie­spa­ren bera­ten und ihnen Zuschüs­se zur Anschaf­fung strom­spa­ren­der Haus­halts­ge­rä­te ermög­licht werden.

Bis 12. März bit­ten im Erz­bis­tum Pfar­rei­en und die Cari­tas bei der dies­jäh­ri­gen Früh­jahrs­samm­lung um Spen­den für die kari­ta­ti­ve und sozia­le Arbeit. Bei der Samm­lung 2022 wur­den knapp 433.000 Euro gespen­det, davon 70.000 Euro bei der Kirchenkollekte.

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