Unter dem Motto „Leidenschaft für das Klima“ hat das Erzbistum Bamberg in Fürth zu seinem Neujahrsempfang eingeladen. Erzbischof Herwig Gössl erinnerte am
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Neujahrsempfang in Fürth
Erzbistum Bamberg zeigt „Leidenschaft für das Klima“
Unter dem Motto „Leidenschaft für das Klima“ hat das Erzbistum Bamberg in Fürth zu seinem Neujahrsempfang eingeladen. Erzbischof Herwig Gössl erinnerte am Samstag in seiner Ansprache an die Umwelt-Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus vor zehn Jahren. Festrednerin war die Augsburger Moraltheologin Prof. Kerstin Schlögl-Flierl, die in ihrem Vortrag dazu aufrief, „von der Hoffnung ins Handeln“ zu kommen.
Erzbischof Gössl stellte fest, dass in den vergangenen zehn Jahren die Sensibilität den Klimaschutz betreffend stetig gewachsen sei. Derzeit sehe er die Menschheit aber an einem Scheidepunkt: „Eine Mehrheit ist heute bereit, Klimaschutzprogramme zugunsten einer florierenden Wirtschaft zurückzufahren und Schöpfungsverantwortung als Luxusproblem zu begreifen.“
Auch wenn die Folgen des Klimawandels immer stärker spürbar seien, scheine der Enthusiasmus, sich für eine Begrenzung der Erderwärmung einzusetzen, deutlich abgekühlt zu sein. „In den Diskussionen wird diese Problematik, die letztlich eine Überlebensfrage der Menschheit ist, immer öfter in Gegensatz gebracht zu der ebenfalls bedeutenden, aber dem Einzelnen wesentlich näher liegenden Frage nach der wirtschaftlichen Entwicklung, dem eigenen Arbeitsplatz und dem erworbenen Wohlstand“, so Gössl.
Papst Franziskus erkenne im Thema Schöpfungsverantwortung eine höchst soziale Frage, die für den Fortbestand der Menschheit besondere Priorität habe. „Jeder von uns muss sich in gewisser Weise für die Zerstörung verantwortlich fühlen, der unser gemeinsames Haus ausgesetzt ist“, zitierte Gössl den Papst. Er bezog sich dabei neben der Umweltverschmutzung auch auf die unmenschliche Behandlung von Migranten, Desinformation und Ablehnung jeder Form von Dialog. Es bedürfe kultureller und struktureller Veränderungen für einen dauerhaften Wandel. „Der Kern der christlichen Botschaft“, so Gössl, „hängt zuinnerst zusammen mit unserer sozialen Verantwortung und mit der Umsetzung konkreter Schritte, auch im Blick auf globale Herausforderungen.“
Auch Professorin Schlögl-Flierl stellte in ihrer Rede fest, dass das zunehmende Wissen über den Klimawandel und die auch in Deutschland spürbaren Folgen bei vielen Menschen ohne Folgen für ihr Handel blieben. Als Beispiel nannte sie das Einkaufen im Biomarkt mit dem SUV. Im Kontext der Klimakrise werde Verantwortung gerne von einem Akteur zum nächsten geschoben, ohne dass eine Handlung in Gang komme. Mit der Frage der Klimaverantwortung habe sich im vergangenen Jahr auch der Deutsche Ethikrat befasst, in dem sie Mitglied ist. „Es wird anerkannt, dass Einzelpersonen sehr wohl Verhaltensänderungen zeigen müssen, eine moralische Mitwirkungspflicht haben, aber dabei kein moralisches Heldentum verlangt werden darf.“
Vielmehr müssten auf allen Ebenen die Akteure zusammenarbeiten, wodurch es zu einem sachlichen und konstruktiven Diskurs auf den verschiedenen Ebenen kommen müsse. Sie rief zu einer „lösungsorientierten Kommunikation“ auf: Politiker und Medien sollten weder überzogenen Alarmismus zeigen noch die Probleme verharmlosen. „Das Hinauszögern wirksamer Schritte ist aus Gründen der intergenerationellen Gerechtigkeit ethisch nicht zu rechtfertigen“, sagte die Professorin und forderte Handeln „jetzt und hier“.
Zu einem Diskurs bringe die katholische Kirche vielfältige Impulse ein. Auch 2023 habe Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Laudate Deum“ den aktuellen Zustand der Debatte rund um den Klimawandel angeprangert. Konkret schlug die Inhaberin des Lehrstuhls für Moraltheologie der Universität Augsburg vor, dass Privatpersonen beim Umweltbundesamt Anregungen einholen könnten, wie sie ihren Alltag Schritt für Schritt klimafreundlicher gestalten können. Dies sei in den Bereichen Energie, Reinigung und Ernährung mit einfachen Maßnahmen in jedem Haushalt möglich. Als Beispiele nannte sie das Reduzieren der Zimmertemperatur, das Trinken von Leitungswasser und den Verzehr von weniger tierischen Lebensmitteln. Beim Klimawandel gehe es um kleine Schritte. Jedes Handeln müsse auf die „Enkeltauglichkeit“ überprüft werden.
Der Fürther Oberbürgermeister Thomas Jung würdigte in seinem Grußwort das Wirken der Kirche in der Gesellschaft. Die Kirche könne Kindergärten und Seniorenheime betreiben wie andere auch. Aber das Kernanliegen der Kirche sei die Verkündigung der frohen Botschaft.
Musikalisch gestaltet wurde der Empfang in der Fürther Stadthalle von der Musikgruppe „Patchwork“ der Musikschule Fürth unter Leitung von Jan Hembacher. Zu den Gästen zählten neben dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft.
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„Hope“
Erzbistum Bamberg startet Podcast zum Heiligen Jahr
Mit einem eigenen Podcast begleitet die Medienabteilung des Erzbistums Bamberg das Heilige Jahr 2025. „Hope – Der Podcast aus dem Erzbistum Bamberg“ beschäftigt sich mit dem Thema Hoffnung in den unterschiedlichsten Facetten und ist ab sofort auf allen gängigen Plattformen kostenlos abrufbar, wie das Erzbistum mitteilt.
In der ersten Folge spricht Volontärin Lara-Marie Deeg mit dem für das Heilige Jahr zuständigen Domkapitular Martin Emge. Der Leiter des Seelsorgeamts erläutert, was das Heilige Jahr 2025 für die katholische Kirche bedeutet, welche besonderen Initiativen und Ereignisse geplant sind und wie dieses Jahr die Menschen in ihrem Glauben und ihrer Hoffnung stärken soll: „Wir übersehen leicht die Hoffnung im Alltag. Wir holen ins Bewusstsein, wofür es sich zu leben lohnt.“ Im Heiligen Jahr würden deshalb Hoffnungsorte gesucht, „wo das Herz aufgeht und ich daheim bin“, so Emge.
Der Podcast „Hope“ führt seine Hörerinnen und Hörer auf eine Reise zu besonderen „Orten der Hoffnung“. In jeder neuen Episode besucht Lara-Marie Deeg monatlich einen Ort im Erzbistum Bamberg, der für die Menschen dort eine Quelle der Hoffnung und Inspiration darstellt. Ob spirituelle Rückzugsorte, beeindruckende Kirchen, soziale Einrichtungen oder Projekte, die das Leben der Menschen positiv verändern – „Hope“ zeigt, wie Hoffnung in der Welt von heute sichtbar wird.
„In einer Zeit, die von Herausforderungen und Unsicherheiten geprägt ist, möchten wir mit diesem Podcast ein Zeichen der Hoffnung setzen“, erklärt Lara-Marie Deeg. „Wir möchten die Menschen einladen, die positiven Geschichten, die der Glaube und die Gemeinschaft hervorrufen, zu entdecken und sich von ihnen ermutigen zu lassen“, so die 24-jährige Volontärin, die in Zusammenarbeit mit der katholischen Journalistenschule ifp zur Redakteurin ausgebildet wird.
Papst Franziskus hat das Heilige Jahr 2025 unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ ausgerufen. In der katholischen Kirche findet alle 25 Jahre ein Heiliges Jahr statt.
Weitere Informationen zum Podcast sind hier zu finden.
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Erzbischof Herwig Gössl sendet Kinder und Jugendliche aus
Sternsingerinnen und Sternsinger fordern Kinderrechte ein
Rund 300 Kinder und Jugendliche haben sich am gestrigen Montag, dem 30. Dezember, in der Bamberger Innenstadt lautstark für Kinderrechte eingesetzt. Mit dabei: Kronen, Sterne und Protest-Plakate mit Aufschriften wie „Spielen, singen, lachen. Kinder verdienen diese Sachen!“.
Die Kinder riefen gemeinsam: „Eins, zwei, drei, vier: Kinderrechte wollen wir! Fünf, sechs, sieben, acht: Hungersnot wird plattgemacht. Neun und zehn: Kinder wollen Frieden sehn!“ Schaulustige blieben stehen, um die Sternsinger*innen zu beobachten und zu fotografieren.
Der Hintergrund: Das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen lautet „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Daher ging es laut zu bei der Eröffnung der Aktion, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem Referat Weltkirche und dem Jugendamt der Erzdiözese Bamberg gestaltet wurde.
Wenn die Sternsinger*innen Anfang 2025 von Haus zu Haus ziehen, sammeln sie Spenden für verschiedene Projekte, unter anderem für Kolumbien und Kenia. In beiden Ländern werden die Rechte von Kindern verletzt, weil sie beispielsweise kaum Zugang zu Schulen haben oder in großer Armut leben. „Wir wollen Kinder dazu ermutigen, für ihre Rechte selbst einzustehen“, erläutert BDKJ-Diözesanvorsitzende Sonja Biller, die den Aussendungsgottesdienst mitorganisiert hat. „Und wir wollen auch die Länder in die Pflicht nehmen, die Kinder zu schützen und ihre Rechte zu wahren.“
Als Sinnbild für den „Platz für Kinderrechte“ standen zwei Stühle in der Kirche St. Martin, die auch für Erwachsene zu groß waren, um darauf zu sitzen. Helmut Hetzel, Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Bamberger Westen, bat die Sternsinger*innen im Gottesdienst, die Stühle mit Zetteln zu bekleben. Auf diesen beantworteten sie die Frage: „Was brauchst du zum Leben?“ Sie schrieben beispielsweise: „Kein Krieg, sondern Frieden“, „Bildung“, „Familie und Freunde“.
Von St. Martin zogen die Sternsinger*innen über die Obere Brücke zum Bamberger Dom. Die Bands „Anna Lumina“ und „Sinnergie. Die Bistumsband“ begleiteten die Veranstaltung musikalisch. In seiner Predigt sagte Erzbischof Herwig Gössl zu den jungen König*innen: „Kinder wissen, dass man das Wichtigste nicht kaufen kann, sondern geschenkt bekommt: die Liebe von anderen Menschen. Ihr seid geliebt und angenommen, ohne etwas dafür zu tun. So liebt Gott uns Menschen.“ Er dankte den Sternsinger*innen dafür, dass sie die Liebe Christi zu den Menschen bringen. Anschließend segnete er die Sternsinger*innen, die Kreide und den Weihrauch. Er sendete sie ins ganze Erzbistum Bamberg aus.
Den Segen erhielten unter anderem die Sternsingerinnen Christiane (14), Milena (13) und Annalena (15) aus Windheim. Sie haben sich schon mehrmals an der Aktion Dreikönigssingen beteiligt. Warum? „Weil ich glücklich bin, wenn ich mich für andere einsetzen kann“, erklärt Annalena. Christiane und Milena freuen sich darauf, beim Sternsingen Senior*innen zu besuchen: „Sie sind besonders glücklich, wenn man mit Weihrauch durch die Wohnung läuft.“
Ihnen und allen anderen Sternsinger*innen wünscht Anja Baumer-Löw, Referentin für Theologie und Spiritualität im Jugendamt der Erzdiözese, dass sie diese Freude am Sternsingen erleben und freundlich aufgenommen werden, denn: „Die Kinder und Jugendlichen stellen ihre Zeit zur Verfügung, um anderen Kindern und Jugendlichen, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Ich finde, dieses Ehrenamt verdient Respekt. Und dieser Respekt gebietet es, höflich zu sein.“ Im vergangenen Jahr haben die Sternsinger*innen im Erzbistum Bamberg rund 1,7 Millionen Euro Spenden für benachteiligte und Not leidende Kinder gesammelt.
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Geld kommt Jugendprojekten zugute
Erzbischof Herwig Gössl sammelte 20.000 Euro an Spenden
Zu seiner Amtseinführung im März hat der neue Bamberger Erzbischof Herwig Gössl anstelle von Geschenken um Spenden gebeten. Den Erlös hat er nun zwei sozialen Projekten zukommen lassen, wie das Erzbistum Bamberg mitteilt.
Ein Betrag von 20.000 Euro ist zusammengekommen, als Erzbischof Herwig Gössl anlässlich seiner Amtseinführung um Spenden anstelle von Geschenken bat. Das Geld wurde jetzt an zwei Projekte der Jugendarbeit übergeben, die Gössl ausgewählt hatte.
Abbe Moise Seck aus Thiès im Senegal nahm einen Scheck über 10.000 Euro entgegen. Auf einem Gelände in der Innenstadt von Thiès soll ein großes Jugendzentrum errichtet werden. Das Bistum Thiès ist seit 2007 die Partnerdiözese des Erzbistums Bamberg, gegenseitigen Austausch und Unterstützung gibt es schon rund 70 Jahren.
Ebenfalls 10.000 Euro gehen an den Caritasverband im Erzbistum Bamberg für das Projekt „Unterstützung von Kindern in Not“, womit vor allem Freizeit- und Sommerferienmaßnahmen für Kinder und Jugendliche auch aus sozial schwachen Familien ermöglicht werden. Die Spende nahm für die Caritas der Aufsichtsratsvorsitzende, Domvikar Gerd-Richard Neumeier, entgegen.
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Kirchenaustritte
Erzbistum Bamberg: Zahl der Katholiken sinkt unter 600.000
Immer mehr Menschen wenden sich von der katholischen Kirche ab – so auch in Bamberg. Wie das Erzbistum aktuell mitteilt, waren es im letzten Jahr mehr als 10.000.
Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Bamberg ist laut einer Mitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats unter 600.000 gesunken. Zum Stichtag des 31. Dezembers 2023 lebten demnach 592.340 Katholikinnen und Katholiken in der Diözese. Das sind mehr als 100.000 weniger als vor zehn Jahren und ein Minus von knapp 16 Prozent.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist dabei allerdings zurückgegangen auf 10.909. Zuvor war die Zahl der Austritte seit 2021 jedes Jahr stark gestiegen, zuletzt auf den Höchststand von 15.705 im Jahr 2022.
Gestorben sind 6.724 Kirchenmitglieder. Dem stehen 3.532 Taufen und 146 Eintritte und Wiederaufnahmen gegenüber. Das geht aus den Jahresstatistiken hervor, die am Donnerstag von allen Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurden.
Zurückgegangen sind demgemäß auch die Zahlen bei Taufen (3.532, Vorjahr: 4.034), Trauungen (822, Vorjahr: 1.047), Erstkommunionen (4.056, Vorjahr: 4.480) und Firmungen (2.979, Vorjahr: 3.555). Die Zahl der im Dienst aktiven Welt- und Ordenspriester im Erzbistum ging um drei auf 204 zurück. Die Zahl der Ruhestandspriester sank ebenfalls um drei auf 163.
Einsparungen bis 2035
Erzbischof Herwig Gössl bewertete die Zahlen laut Mitteilung als Abbild einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich schon lange abzeichne und eine fundamentale Veränderung der Rolle der Kirche zur Folge haben werde. Mit weniger Gläubigen, weniger Seelsorgern und weniger Finanzmitteln werde die Kirche neue Wege finden müssen, die noch vorhandenen Ressourcen effektiv einzusetzen.
Auch wenn es die Volkskirche, wie man sie aus der Vergangenheit kenne, so nicht mehr geben wird, sagte Gössl, wolle und werde man die Botschaft des Evangeliums in der Welt leben, verkünden und sichtbar halten. Entsprechende Maßnahmen, damit die Kirche auch unter den veränderten Umständen handlungsfähig und relevant bleibt, seien bereits in die Wege geleitet worden. Dazu gehöre auch der Auftrag, bis 2035 im Jahresbudget Einsparungen von 20 Millionen Euro zu erreichen.
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Predigt zum Kunigundentag
Weihbischof Gössl: „Wer nicht vergeben kann, bleibt Gefangener des Unrechts“
Mit einem Festgottesdienst im Dom hat das Erzbistum Bamberg am gestrigen Samstag den Kunigundentag als Diözesantag der Frauen gefeiert. Er stand in diesem Jahr unter dem Motto „Was Frauen tragen“.
Weihbischof Herwig Gössl griff in seiner Predigt das Motto auf und stellte einen Bezug zum Apostel Paulus her, der geschrieben hat: „Bekleidet euch mit aufrichtigem Erbarmen, mit Güte, Demut, Milde, Geduld.“ Wer im bildlichen Sinne diese Kleidung trage und entsprechend innere Haltung zeige, sei ein angenehmer Zeitgenosse, sagte Gössl und betonte: „Wie dringend bräuchten wir heute mehr Menschen, die der Härte und Kälte unserer Zeit etwas entgegensetzen, die in aller Gnadenlosigkeit und Unbarmherzigkeit andere Signale setzen.“ Es wäre so wichtig, dass mehr aufrichtiges Erbarmen, mehr Güte, Demut und Milde das Zusammenleben prägen. „Diese Haltung müssten wir anziehen wie ein Gewand, damit wir die Welt zum Besseren verändern“, sagte der ernannte Erzbischof. „Oft sind es Frauen, die genau diese Haltungen an den Tag legen, und die dadurch ihren Mitmenschen Lichtblicke schenken.“
Die heilige Kaiserin Kunigunde sei eine solche Frau gewesen. „Sie trug nicht nur die Krone und sicher auch eine Menge kostbarer Gewänder, sondern sie trug vor allem den Habitus der Güte, der Demut, der Geduld. Sie war in der Lage zu verzeihen, auch als sie ungerecht beschuldigt wurde, und auf diese Weise Frieden zu vermitteln“, sagte Gössl. „Wer nicht vergeben kann, der bleibt immer Gefangener des Unrechts, das ihn getroffen hat, der wird misstrauisch gegenüber anderen Menschen und missmutig gegenüber sich selbst.“ Liebe dagegen verzeihe und heile. „Sie führt zusammen und nicht auseinander; sie setzt einen starken Impuls gegen die selbstbezogenen und spalterischen Tendenzen, die wir gerade heute so deutlich wahrnehmen. So kann Friede wachsen und bewahrt bleiben.“
Kunigunde und alles, was sie in ihrem Leben getragen und ertragen habe, könne heute als Vorbild dienen, das Mut mache und Orientierung gebe. „An ihr können wir dankbar ablesen, was Frauen tragen, die im Glauben fest verwurzelt sind“, schloss Bischof Gössl seine Predigt.
Nach dem Gottesdienst und dem gemeinsamen Mittagessen im Stephanshof stand ein Festnachmittag mit Musik und Gesprächen auf dem Programm. Den Abschluss bildete ein ökumenischer Wortgottesdienst. Der Kunigundentag wurde vorbereitet vom „Ökumenischen Team Kunigunde“, in dem sich zahlreiche Aktive der ökumenischen Frauenarbeit engagieren.
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„Der Jahreswechsel erinnert an die Endlichkeit des Lebens“
Erzbischof Gössl ruft „End-lich Leben“ als Jahresmotto aus
Der ernannte Bamberger Erzbischof Herwig Gössl ruft zum Jahreswechsel dazu auf, den Gedanken an die Endlichkeit des irdischen Lebens zu kultivieren. Das Leben auf der Erde werde in Zukunft bescheidener und begrenzter werden müssen, fügte er hinzu. Dies könne gelingen, wenn immer mehr Menschen beherzigen, dass das Leben nicht in möglichst großem Besitz und Luxus besteht, sondern in der Gemeinschaft mit Gott.
„Wir müssen uns daran erinnern, dass unser Leben endlich ist, weil sich dadurch manches relativiert, was sich sonst als ungeheuer wichtig in unser Leben drängt“, sagte Weihbischof Gössl am Silvesterabend in seiner Predigt im Bamberger Dom.
Das Bedenken der eigenen Endlichkeit solle davor bewahren, überzuschnappen und überheblich zu werden. Es helfe zugleich, ruhiger und zufriedener zu leben, und öffne den Blick auf die Hoffnung auf das unendliche Leben bei Gott in der Ewigkeit.
Für 2024 rief Gössl für das Erzbistum das Jahresmotto „End-lich Leben“ aus. In einer doppelten Bedeutung werde damit einerseits die Begrenztheit des Lebens aufgezeigt und zugleich darauf hingewiesen, dass erst jenseits der Schwelle des Todes ein Leben in Fülle und ohne Ende möglich sei. „Erst in der Gemeinschaft mit Gott finden wir ein Leben, das diese Bezeichnung wirklich verdient. Erst dort werden wir endlich leben.“
Das Jahr 2024 erinnert zugleich an den 1000. Todestag des Bistumspatrons Kaiser Heinrich II., der mit seiner Frau Kaiserin Kunigunde das Bistum gegründet hat. „Kaiser Heinrich war sich der Endlichkeit seines Lebens bewusst, zumal es ihm verwehrt war, eigene Nachkommen zu haben“, so Gössl. „Vieles in Heinrichs Leben passt nicht zur Aufgabenbeschreibung eines Heiligen. Aber was ihn zum Heiligen macht, ist das tiefe Vertrauen in die Gegenwart und Hilfe Gottes.“ Diese Glaubensgewissheit sei den Christen anvertraut: „Die feste Zuversicht, dass Leben mehr ist als die kurze Spanne zwischen Geburt und Tod, dass das Leben die Erfüllung erst erreicht, wenn wir in die volle Gemeinschaft mit Gott gelangt sind, wenn wir endlich leben.“ Aus dieser Perspektive verliere die Endlichkeit und Begrenztheit des Lebens ihren großen Schrecken.
Das Leben auf der Erde werde in Zukunft bescheidener und begrenzter werden müssen, fügte Gössl hinzu. „Anders werden wir die ökologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen nicht meistern können.“ Das könne aber gelingen, wenn immer mehr Menschen beherzigen, dass das Leben nicht in möglichst großem Besitz und Luxus besteht, sondern in der Gemeinschaft mit Gott. Der Verweis auf das eigentliche Leben bei Gott sei keine billige Vertröstung auf das Jenseits, betonte Gössl, sondern schon eine Hilfe für das Leben hier und jetzt. „Weil sich der Mensch des Glaubens in der Verantwortung vor Gott sieht, darum ragt dieses ersehnte Leben in Fülle schon in dieses Leben hinein.“ Der Glaube habe höchste Relevanz für das Leben auf dieser Erde, für das Miteinander und den Umgang mit der Schöpfung und den endlichen Ressourcen. „So wird das endliche Leben hier erst möglich vor dem Hintergrund des unendlichen Lebens, das von Gott ausgeht.“
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10 Millionen Euro zu wenig
Erzbistum Bamberg: Haushalt 2024 nicht ausgeglichen
Tarifsteigerungen und immer weniger Mitglieder, von denen man Kirchensteuer verlangen kann, setzen das Erzbistum Bamberg im nächsten Jahr finanziell unter Druck. Mehrere Millionen Euro werden Ende 2024 im Haushalt fehlen.
Der Diözesansteuerausschuss hat in einer Mitteilung den Haushalt des Erzbistums Bamberg für 2024 bekanntgegeben. Für das kommende Jahr plant das Erzbistum demnach mit Erträgen von 229,5 Millionen Euro (Vorjahr: 233,5 Millionen Euro). Dem gegenüber stehen Aufwendungen von 239,4 Millionen Euro (Vorjahr 233,4 Millionen Euro). Dem Erzbistum Bamberg fehlen im nächsten Jahr also wahrscheinlich 10 Millionen Euro. Deswegen werde man womöglich auf Rücklagen zurückgreifen. Nach diesem Schritt erwarte man ein Bilanzergebnis von ‑6,8 Millionen Euro (Vorjahr ‑3,8 Millionen Euro).
Die Erträge des Erzbistums setzen sich überwiegend aus Kirchensteuerzahlungen (75,3 Prozent), öffentlichen Zuschüssen und Zuweisungen (13,7 Prozent) sowie Erträgen aus Vermögensverwaltung (5,5 Prozent) zusammen. Als einen der Hauptgründe für das kalkulierte negative Jahresergebnis von ‑9,9 Millionen Euro (Vorjahr 0,1 Millionen Euro) nannte Finanzdirektor Mathias Vetter neben dem Rückgang an Kirchensteuereinnahmen die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst von rund 10 Prozent. „Die steigenden Löhne und Gehälter und damit die darauf entfallenden Kirchensteuern kompensieren nur teilweise den Verlust von Kirchensteuereinnahmen aufgrund der hohen Austrittszahlen und rückläufigen Taufquoten“, sagte Vetter.
Für 2024 plant das Erzbistum zudem Investitionen von insgesamt 1,3 Millionen Euro (Vorjahr 4,4 Millionen Euro). Diese sollen schwerpunktmäßig in Informationstechnik, vor allem auch in die Schulen des Bistums fließen. Auch für Baumaßnahmen will das Erzbistum Geld ausgeben. Hier sind insgesamt 22,3 Millionen Euro vorgesehen. Unter anderem sollen 3,1 Millionen Euro in Gebäude der Caritas-Einrichtungen aufgewendet werden, 8,4 Millionen Euro für Sanierung und Instandhaltung von Kirchen, 3,9 Millionen für Pfarrhäuser und Pfarrheime sowie 1,2 Millionen Euro für Baumaßnahmen an Kindertagesstätten.
Trotz der angespannten Haushaltslage seien die Mittel für Seelsorge und den Bereich Schule, Bildung, Wissenschaft und Kunst aber nicht gekürzt worden. „Bei allen anstehenden Herausforderungen stehen die Menschen im Mittelpunkt allen kirchlichen Handelns“, betonte der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, Prälat Georg Kestel.
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Papst Franziskus ernennt bisherigen Weihbischof
Herwig Gössl wird neuer Erzbischof von Bamberg
Papst Franziskus hat Weihbischof Herwig Gössl zum neuen Erzbischof von Bamberg ernannt, teilte das Erzbistum Bamberg heute mit. Die Ernennung wurde am Samstag zeitgleich in Rom und Bamberg verkündet. Der 56-Jährige wird damit Nachfolger von Ludwig Schick, dessen vorzeitigen Amtsverzicht der Papst am 1. November 2022 angenommen hatte. Gössl hatte das Erzbistum seitdem als Diözesanadministrator kommissarisch geleitet.
Herwig Gössl wurde am 22. Februar 1967 in München geboren und wuchs in Nürnberg auf. 1986 trat er ins Bamberger Priesterseminar ein und wurde 1993 von Erzbischof Elmar Maria Kredel zum Priester geweiht. Nach vier Jahren als Kaplan in Bayreuth, St. Hedwig, wurde er im September 1997 zunächst zum Pfarradministrator und schließlich zum Pfarrer der Pfarreien Hannberg und Weisendorf im Dekanat Erlangen ernannt. 2007 berief ihn Erzbischof Schick zum Subregens im Bamberger Priesterseminar; ein Jahr später wurde er als Subregens im Würzburger Priesterseminar bestätigt. Seither wirkte er als Bindeglied zwischen den beiden Diözesen, die in der Priesterausbildung eng zusammenarbeiteten. Gleichzeitig war Gössl für die Berufseinführung der Kapläne im Erzbistum Bamberg zuständig. Am 24. Januar 2014 ernannte Papst Franziskus Gössl zum Weihbischof in Bamberg. Er wurde auch Bischofsvikar für die Caritas und Dompropst. Später übernahm er die Leitung des Seelsorgeamtes.
Der Termin für die Einführung als Erzbischof werde noch bekannt gegeben, teilte das Erzbistum weiter mit.
„Als synodale Kirche sind wir noch nicht am Ziel“
13 Monate lang hat Herwig Gössl seit dem Rücktritt von Ludwig Schick als Diözesanadministrator das Erzbistum Bamberg geleitet. Als eine Art kommissarischer Geschäftsführer sorgte er dafür, dass in der fränkischen Diözese in der Zeit des leeren Bischofsstuhls alles seinen geordneten Gang weiterging. Einige Kandidaten wurden als möglicher neuer Erzbischof in dieser Zeit genannt, darunter der frühere Papst-Sekretär Georg Gänswein, der Passauer Bischof Stefan Oster und der Würzburger Bischof Franz Jung. Nachdem Papst Franziskus den 56-Jährigen Gössl am Samstag zum neuen Erzbischof ernannt hat, kann dieser sein neues Amt ohne Einarbeitungszeit antreten.
Dass der eigene Weihbischof als Diözesanbischof aufrückt, sei in den vergangenen Monaten in der Weltkirche schon mehrmals vorgekommen, zuletzt in Madrid, teilt das Erzbistum Bamberg mit. Insofern ist die Bamberger Lösung für Insider nicht so überraschend, wie sie wirken könnte.
Ludwig Schick hatte sich einen Nachfolger gewünscht, der mindestens zehn Jahre im Amt bleiben kann. Gössl wird die Altersgrenze von 75 Jahren sogar erst in 19 Jahren erreichen und könnte damit fast so lange amtieren wie sein Vorgänger. Damit hätte er Zeit genug, um mit langem Atem notwendige Reformen in Angriff zu nehmen und zugleich das zu bewahren, was den Kern des katholischen Glaubens ausmache. Dass ihm eine herausfordernde Amtszeit bevorsteht, in der die Zahl der Katholiken und damit auch der finanzielle Spielraum und das zur Verfügung stehende Personal weiter sinken werden, ist ihm sehr bewusst.
Seine konservative Grundhaltung hatte er nach seiner Ernennung zum Weihbischof offen bekannt und auch seine skeptische Haltung zu manchen Forderungen des Synodalen Wegs nie verborgen. Als Bamberger Vertreter in der Synodalversammlung hatte er, wie er selbst bekannte, aber auch eine Entwicklung durchgemacht. Trotz vieler offener Fragen unterstützte er mit seiner Stimme viele Reformanträge des Synodalen Wegs und setzte während der Sedisvakanz das reformierte Arbeitsrecht im Erzbistum Bamberg vorläufig in Kraft. „Wir sind als synodale Kirche noch auf dem Weg. Und wir sind noch nicht am Ziel“, sagte Gössl.
Nach der Verkündung seiner Ernennung im Dom am Samstag sagte Gössl, er habe sich nicht um das Amt beworben und nicht danach gedrängt. Aber er vertraue darauf, dass Jesus Christus seine Kirche führt und leitet. Er nehme das Amt daher an im Vertrauen darauf, dass der Herr im Weisheit und Geduld dafür gebe. Er sei dankbar, in Bamberg Bischof sein zu dürfen.
Diözesanrat Bamberg freut sich auf weitere Zusammenarbeit
Der Vorstand des Diözesanrats Bamberg freue sich sehr über die Ernennung von Herwig Gössl zum neuen Erzbischof von Bamberg, teilten für den Vorstand Astrid Schubert und Dr. Günter Heß mit. „Wir gratulieren ihm von ganzem Herzen zu dieser neuen Aufgabe. Damit ist eine kontinuierliche Weiterentwicklung des Erzbistums gewährleistet.“ Die vergangenen dreizehn Monate seien von einem vertrauensvollen und wertschätzenden Miteinander von Diözesanadministrator und dem Vorstand des Diözesanrats geprägt gewesen. Der Vorstand des Diözesanrats wisse um die Herausforderungen der kommenden Jahre für das Erzbistum in personeller und finanzieller Hinsicht und sei bereit, den neuen Erzbischof nach Kräften zu unterstützen. Dazu sei eine noch engere Zusammenarbeit wünschenswert und notwendig.
Auch die Stadtspitze hat sich den Glückwünschen angeschlossen. „Eine gute Entscheidung für das Bistum und die Bamberger Bürgerschaft. Ich bin mir sicher, dass wir die guten Beziehungen zwischen dem Domberg und der Stadt fortsetzen werden.“ Mit diesen Worten gratulierte der Bamberger Oberbürgermeister Andreas Starke Herwig Gössl am Samstagmittag zu dessen Ernennung zum neuen Erzbischof. Gemeinsam mit Bürgermeister Jonas Glüsenkamp hatte Starke im Bamberger Dom verfolgt, wie die von Papst Franziskus getroffene Entscheidung verkündet wurde.
Der Gratulation schließt sich Bürgermeister Jonas Glüsenkamp an, der sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Oberhirten freut. Er sieht allerdings auch die Aufgaben und Herausforderungen, die dieser in den nächsten Jahren zu bewältigen hat: „Es erfordert eine ganz besondere Kraftanstrengung, um in der Kirche die Dinge und die Menschen auch wieder zusammenzuführen und etwas Neues zu entwickeln. Dafür wünsche ich Herwig Gössl viel Erfolg.“
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Erzbischof Schick predigt beim Rosenkranzfest
Aufruf zum „Dialog der Wahrheit und der Liebe“ mit den Muslimen
Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick ruft zum „Dialog der Wahrheit und der Liebe“ mit dem Islam auf. Die Gottesmutter Maria werde im Koran an vielen Stellen genannt und hoch geehrt. „Mit Maria und nach ihrem Vorbild kann die Geschichte mit dem Islam und den Muslimen neu beginnen. Es muss eine Geschichte des Friedens und des Heiles werden“, sagte Schick heute in einem Gottesdienst zum Rosenkranzfest mit der Bürgerkongregation Maria vom Sieg in Ingolstadt.
Eine marianische Haltung von Christen und Muslimen könne deutlich machen, dass es keinen Gott der Christen, der Muslime und der Juden et cetera gebe, sondern nur einen einzigen Gott, der alle Menschen miteinander verbinde. „Zu ihm müssen Menschen finden, ihn anerkennen und ihm dienen. Maria zeigt uns, wie das geht: Sie wird im Neuen Testament und auch im Koran beschrieben als eine, die sich von Gott sagen lässt, wer er ist und wie er ist, was er mit den Menschen vorhat und von ihnen verlangt.“ Diese marianische Haltung mache Christen, Muslime und alle Menschen offen für den einen Gott und seinen Willen des Friedens und Heils für alle Menschen.
Die marianische Spiritualität müsse erneuert werden, die gerade in Deutschland abhanden gekommen sei. „Die Erneuerung der Kirche wird nicht in Rom geschehen, auch nicht bei Synoden, sondern sie wird vor Ort beginnen, in den Pfarreien und Seelsorgebereichen, in den Städten und Dörfern und dann die ganze Kirche erfassen“, so Schick. „Dort, wo Christinnen und Christen von marianischer Haltung geprägt sind, sind sie offen auch für Mitmenschen, die nicht den gleichen Glauben haben. Sie werden fähig sein für den interreligiösen Dialog, der in unserer pluralen Gesellschaft so wichtig ist wie die Luft zum Atmen.“
Das Rosenkranzfest geht auf die Seeschlacht von Lepanto am 7. Oktober 1521 zurück, als eine christliche Flotte in einem blutigen Kampf die Expansionsbestrebungen der muslimischen und arabischen Welt stoppte. Das Mittelmeer wurde wieder zum christlichen Einflussgebiet. Der Sieg wurde auf die Fürsprache der Gottesmutter zurückgeführt. Papst Leo XIII. machte den Oktober zum Rosenkranzmonat. Auch heute gebe es noch Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen, sagte Schick. Das Rosenkranzfest müsse heute ein Friedensfest sein. „Gegen die Muslime darf kein Krieg mehr geführt werden, und von ihnen sollen keine Kriege oder Terrorakte ausgehen.“ Der Erzbischof betonte: „Es muss alles getan werden, um Toleranz und Frieden in der ganzen Welt zu erreichen.“