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Erzbistum Bamberg - Page 3

Erz­bi­schof Schick wür­digt jahr­zehn­te­lan­gen Einsatz 

Dom­ka­pi­tu­la­re in den Ruhe­stand verabschiedet

Das Erz­bis­tum Bam­berg hat die Dom­ka­pi­tu­la­re Hans Schie­ber und Peter Wün­sche in den Ruhe­stand ver­ab­schie­det. In einer Fei­er­stun­de im Bis­tums­haus St. Otto wür­dig­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick am Diens­tag ihren jahr­zehn­te­lan­gen Dienst in der Kir­che von Bam­berg in unter­schied­li­chen Funk­tio­nen. Zuletzt waren bei­de als Haupt­ab­tei­lungs­lei­ter tätig. Schie­ber ver­ant­wor­te­te den Bereich Pas­to­ra­les Per­so­nal und Wün­sche lei­te­te das Seelsorgeamt.

Hans Schie­ber wur­de 1977 zum Pries­ter geweiht. Nach sei­ner Kaplanszeit wur­de er 1989 als Sub­re­gens stell­ver­tre­ten­der Lei­ter des Pries­ter­se­mi­nars, des­sen Lei­tung er von 1994 bis 2007 als Regens inne­hat­te. Danach wur­de er Pfarr­ad­mi­nis­tra­tor in Nürn­berg, bevor er 2010 die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Pas­to­ra­les Per­so­nal und damit die Ver­ant­wor­tung für die Pries­ter und Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger sowie deren Fort- und Wei­ter­bil­dung über­nahm. In sei­ne Zustän­dig­keit fie­len auch die Auf­ar­bei­tung der Miss­brauchs­fäl­le sowie die Prä­ven­ti­on. Die Struk­tur­ver­än­de­rungs­pro­zes­se im Erz­bis­tum habe er als „Motor und Kom­pass“ mit­ge­stal­tet, so Schick. Er habe stets für eine Atmo­sphä­re des Ver­trau­ens und der Wert­schät­zung und Acht­sam­keit gesorgt. Schie­ber tritt mit dem Errei­chen der Alters­gren­ze von 70 Jah­ren in den Ruhestand.

„Wir bli­cken vol­ler Dank­bar­keit und Weh­mut zurück“

Peter Wün­sche wur­de 1982 zum Pries­ter geweiht und schlug nach der Kaplan-Zeit die aka­de­mi­sche Lauf­bahn ein als wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter und spä­ter Pro­fes­sor an der theo­lo­gi­schen Fakul­tät. 2010 über­nahm er die Haupt­ab­tei­lung Außer­schu­li­sche Bil­dung, bevor er 2012 in die Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge wech­sel­te. Zum Seel­sor­ge­amt gehö­ren zahl­rei­che Auf­ga­ben von der Gefäng­nis- über die Kran­ken­haus- bis zur Arbeit­neh­mer­seel­sor­ge, die Kir­chen­mu­sik und die Jugend­pas­to­ral. „Ihr Herz schlug immer für die Seel­sor­ge“, sag­te der Erz­bi­schof. „Sie haben das Amt so gelei­tet, dass die Seel­sor­ge Kern und Herz des Bis­tums war und blei­ben wird.“ Sein Ein­satz und die Mit­glied­schaft in über 30 Gre­mi­en habe ihn an die Gren­zen der Gesund­heit gebracht, sodass er vor­zei­tig in den Ruhe­stand tritt.

Für den Diö­ze­san­rat wür­dig­te des­sen Vor­sit­zen­der Gün­ter Heß die sach­li­che, freund­schaft­li­che und krea­ti­ve Zusam­men­ar­beit mit Schie­ber sowie die stets wohl­wol­len­de geist­li­che Beglei­tung Wün­sches. „Wir bli­cken vol­ler Dank­bar­keit und Weh­mut zurück“, so Heß.

Wün­sche dank­te in sei­nem Schluss­wort sei­nen groß­ar­ti­gen Mit­ar­bei­tern. Er freue sich auf eine Zeit mit weni­ger vol­lem Ter­min­ka­len­der. Schie­ber bedank­te sich für die ver­trau­ens­vol­le Koope­ra­ti­on und die mensch­li­che Atmo­sphä­re und wünsch­te sich für die Zukunft der Kir­che, „dass Macht und Ver­ant­wor­tung mehr als bis­her geteilt werden.“

Die Lei­tung des Seel­sor­ge­amts über­nimmt ab Sep­tem­ber Weih­bi­schof Her­wig Gössl. Die Haupt­ab­tei­lung Pas­to­ra­les Per­so­nal lei­tet zusätz­lich zu sei­nen bis­he­ri­gen Auf­ga­ben künf­tig Regens Ewald Sauer.

Erz­bi­schof Schick fei­ert mit Geist­li­chen Pries­ter­ju­bi­lä­en in Vierzehnheiligen

„Ohne Pries­ter kei­ne Kir­che Jesu Christi“

Nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick gehö­ren Pries­ter wesens­not­wen­dig zur Kir­che. Andern­falls sei sie nicht mehr als eine sozi­al-kari­ta­ti­ve Ein­rich­tung. Schick ging damit am Frei­tag in Vier­zehn­hei­li­gen auf eine Debat­te auf dem Syn­oda­len Weg ein, wo über die Fra­ge abge­stimmt wur­de, ob es Pries­ter brauche.

Die Kir­che sei mehr als ein sozia­les Gebil­de oder ein Ver­ein für see­li­sches und kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den. „Kir­che Jesu Chris­ti ist ohne den tran­szen­den­ten Gott, ohne Jesus Chris­tus und sein Evan­ge­li­um, das nicht von die­ser Welt ist, nicht denk­bar. Der pries­ter­li­che Dienst, der durch die Wei­he über­tra­gen wird, soll den gött­li­chen Ursprung der Kir­che und ihr Ziel, das Him­mel­reich, deut­lich machen“, sag­te der Erz­bi­schof. Die mit der Wei­he ver­bun­de­ne Lei­tungs­voll­macht sei eine geist­li­che. Für das Sozi­al­ge­bil­de Kir­che, das not­wen­dig ist, kön­ne und sol­le es auch ande­re Lei­tungs­be­voll­mäch­tig­te geben.

Jedes Jahr Fei­er der Priesterjubiläen 

Schick sag­te, es mache ihn immer nach­denk­lich, wenn Pries­ter bei Begrü­ßun­gen als „hohe Geist­lich­keit“ ange­spro­chen wür­den. „Wir müs­sen unse­re hohe und ver­ant­wor­tungs­vol­le Wei­he und Sen­dung in Demut und Hei­lig­keit wahr­neh­men. Sonst rich­ten wir mehr Scha­den als Nut­zen an“, so der Erz­bi­schof. Damit die Kir­che Haus und Fami­lie Got­tes blei­be und Instru­ment Jesu Chris­ti für das Heil der Men­schen, sei das geweih­te Pries­ter­tum uner­läss­lich, beton­te Schick. „Die Pries­ter müss­ten Brü­der der Men­schen sein, die den Men­schen die­nen und nicht über sie herr­schen wollen.“

Jedes Jahr fei­ert Erz­bi­schof Schick in der Basi­li­ka Vier­zehn­hei­li­gen einen Fest­got­tes­dienst mit den Pries­tern, die vor 25, 40, 50 und 60 Jah­ren geweiht wurden.

„Tre­ten Sie auf und nicht aus“ 

Erz­bi­schof Schick lädt beim Hein­richs­fest Aus­tritts­wil­li­ge ein

Beim Hein­richs­fest auf dem Bam­ber­ger Dom­platz hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Kir­che auf­ge­ru­fen, weni­ger um sich selbst und ihre Pro­ble­me zu krei­sen, son­dern die christ­li­chen Wer­te und Tugen­den zu leben und zu verkünden.

Das Hein­richs­fest steht in die­sem Jahr im Zei­chen des Jah­res­mot­tos des Bis­tums „Raus aus der Bla­se – Kir­che und ihre Mis­si­on heu­te“. Dies bedeu­te „Lebens­dien­li­che Got­tes­diens­te fei­ern, ein­an­der so begeg­nen, dass wir für­ein­an­der nütz­lich und hilf­reich sind. Das ist Kir­che“, so der Erz­bi­schof am Sonn­tag in sei­ner Pre­digt beim Fest­got­tes­dienst auf dem Domplatz.

Das Mot­to „Raus aus der Bla­se“ ergänz­te Schick mit den Wor­ten „Rein in die Kir­che“. Den­je­ni­gen, die an einen Aus­tritt den­ken, sag­te er: „Blei­ben Sie in der Kir­che! Tre­ten Sie auf und nicht aus!“ Der Erz­bi­schof lud sie ein, „mit­zu­ma­chen, wo immer sie wol­len und kön­nen.“ Kir­che sei viel ein­fa­cher als sie oft in Dis­kus­sio­nen und Schlag­zei­len dar­ge­stellt wer­de. „Kir­che ist Leben der Fro­hen Bot­schaft, die dann auch ‚Wer­ke‘ her­vor­bringt wie Kin­der­gär­ten und Schu­len, Alten­hei­me und Behin­der­ten­ein­rich­tun­gen; all das, was nütz­lich ist für die Men­schen“, sag­te Schick.

Bun­tes Pro­gramm mit Talk, Musik und Zauberei

Rund um den Bam­ber­ger Dom fin­det nach zwei Jah­ren Pau­se auf­grund der Pan­de­mie wie­der ein bun­tes Fest mit Got­tes­diens­ten, Aktio­nen und Prä­sen­ta­tio­nen der Ver­bän­de und Ein­rich­tun­gen statt. Das Pro­gramm begann schon am Frei­tag­abend mit der „Prai­se­night“ auf dem Dom­platz. Am Sams­tag­nach­mit­tag fand der tra­di­tio­nel­le Motor­rad­got­tes­dienst statt. In der Alten Hof­hal­tung gab es Kaf­fee und Gegrill­tes, Live-Musik der „Jazz­Pantz“ und magi­sche Momen­te mit dem Bam­ber­ger Zau­ber­künst­ler Timm Full.

Wäh­rend im Hof der Jugend am Sonn­tag in der Dom­props­tei und auf dem Vor­platz des Diö­ze­san­mu­se­ums vie­le Mit­mach­ak­tio­nen gebo­ten wer­den, sind die Zuschau­er auf der Dom­platz­büh­ne zu ver­schie­de­nen Talks ein­ge­la­den sowie zu musi­ka­li­schen und tän­ze­ri­schen Ein­la­gen. Erz­bi­schof Schick führt auch in die­sem Jahr Kin­der durch den Dom. Dane­ben gibt es vie­le Ange­bo­te für die gan­ze Fami­lie, Auf­füh­run­gen, aber auch medi­ta­ti­ve Auszeiten.

Zum Abschluss des Hein­richs­fes­tes wird am Sonn­tag­nach­mit­tag eine Pon­ti­fi­kal­ves­per gefei­ert, in der die in den letz­ten Jah­ren erar­bei­te­ten 35 Pas­to­ral­kon­zep­te der Seel­sor­ge­be­rei­che fei­er­lich an den Erz­bi­schof über­ge­ben wer­den. Die Pon­ti­fi­kal­ves­per ist hier im Live­stream ab 17 Uhr zu sehen. Die Erlö­se und Kol­lek­ten des Fes­tes kom­men die­ses Jahr den vom Krieg betrof­fe­nen Men­schen in der Ukrai­ne sowie Flücht­lin­gen aus der Regi­on zugute.

Der hei­li­ge Hein­rich ist neben Kuni­gun­de und Otto einer der drei Bis­tums­pa­tro­ne. Sei­nen Fest­tag fei­ert die Kir­che am 13. Juli, das Bam­ber­ger Hein­richs­fest fin­det immer am zwei­ten Juli-Wochen­en­de statt.

„In der Seel­sor­ge schlägt das Herz der Kirche“

Pries­ter­wei­he von Ste­fan Lunz im Bam­ber­ger Dom

Der 47-jäh­ri­ge frü­he­re Bank­kauf­mann Ste­fan Lunz ist von Erz­bi­schof Lud­wig Schick zum Pries­ter geweiht wor­den. In sei­ner heu­ti­gen Pre­digt im Bam­ber­ger Dom beton­te Schick die Bedeu­tung der Seelsorge.

„In der Seel­sor­ge schlägt das Herz der Kir­che“, sag­te der Erz­bi­schof. „Die Seel­sor­ge ist unser Auf­trag. Und die­sen Auf­trag zu erfül­len, ist gegen­wär­tig beson­ders not­wen­dig.“ Es sei die Auf­ga­be der Seel­sor­ge, die See­le mit dem Gött­li­chen und dem Ver­nünf­ti­gen zu erfül­len, die uns Jesus Chris­tus, der Hir­te unse­rer See­len, offen­bart hat. Schick beton­te auch die Bedeu­tung der Ver­spre­chen von Ehe­lo­sig­keit und Keusch­heit, Armut und Beschei­den­heit, Gehor­sam und Hör­be­reit­schaft. Sie ermög­li­chen selbst­lo­se Seel­sor­ge. „Der Seel­sor­ger muss sich selbst­los auf den Nächs­ten und sei­ne See­le kon­zen­trie­ren, dazu befä­higt die ehe­lo­se Keusch­heit.“ Die Armut und Beschei­den­heit machen den Seel­sor­ger zugäng­lich für jede und jeden. Der Gehor­sam schen­ke ein waches Herz und ein offe­nes Ohr, die für die Seel­sor­ge uner­läss­lich sind. In der Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums, der Fei­er lebens­dien­li­cher Got­tes­diens­te und der Bil­dung von christ­li­cher Gemein­schaft vor Ort wer­de Seel­sor­ge praktiziert.

Pri­miz am Sonntag 

Ste­fan Lunz stammt aus Eggols­heim und war in der Pfarr­ge­mein­de St. Fran­zis­kus in Neu­ses an der Reg­nitz Minis­trant und spä­ter 14 Jah­re lang Pfarr­ge­mein­de­rat. Er arbei­te­te nach sei­ner Aus­bil­dung zum Bank­kauf­mann bei der Spar­kas­se Forch­heim 25 Jah­re lang in die­sem Beruf. 2014 trat er ins Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar ein und stu­dier­te Theo­lo­gie im über­diö­ze­sa­nen Pries­ter­se­mi­nar Lan­ters­ho­fen. Im Sep­tem­ber 2020 wur­de er zum Dia­kon geweiht. Wäh­rend sei­nes Pas­to­ral­kur­ses war er im Seel­sor­ge­be­reich Erlan­gen Nord-West mit Dienst­sitz in St. Xys­tus in Erlan­gen Büchen­bach ein­ge­setzt. Zum 1. Sep­tem­ber wird er sei­ne ers­te Stel­le als Kaplan antreten.

Als Pri­miz­spruch wähl­te er das Jesus-Wort „Ich bin nicht gekom­men, mich bedie­nen zu las­sen, son­dern um zu dienen“.

Sei­ne Pri­miz fei­ert Lunz am mor­gi­gen Sonn­tag um 9.30 Uhr in Eggols­heim und am Sonn­tag, dem 3. Juli, um 10.30 Uhr in St. Xys­tus Erlangen-Büchenbach.

„Wo nie­mand ist – da ist Gott“

200. Jubi­lä­um der Pro­zes­si­on zu Fronleichnam

Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Don­ners­tag zu Fron­leich­nam den Gläu­bi­gen zuge­ru­fen, dass Gott immer für uns da ist, vor allem dann, „wenn nie­mand mehr da ist und man sich von allen ver­las­sen fühlt.“

An Fron­leich­nam zie­he der mensch­ge­wor­de­ne Gott durch die Stra­ßen und seg­ne alle Orte des mensch­li­chen Lebens, so Schick. Er kom­me zu den Jun­gen und den Alten, zu den Gesun­den und den Kran­ken, zu den Hel­fen­den und den Hilfs­be­dürf­ti­gen, in die Häu­ser, Woh­nun­gen und Arbeits­stät­ten. „Nie­mand soll sich von Gott ver­las­sen füh­len – das macht die Kir­che mit den Fron­leich­nams­pro­zes­sio­nen durch die Stra­ßen der Städ­te und Dör­fer seit Jahr­hun­der­ten deutlich.“

Ein­sam­keit, so führ­te der Bam­ber­ger Ober­hir­te aus, sei gegen­wär­tig ein gro­ßes The­ma, mit dem sich auch die Poli­tik beschäf­ti­ge. „Als Kir­che ver­kün­den wir jedem Men­schen: Gott ist über­all für dich da, du kannst ihn anru­fen – ganz beson­ders in den Wüs­ten dei­nes Lebens. Du wirst Brot von ihm emp­fan­gen und er wird dir hel­fen, mensch­li­che Gemein­schaft zu finden.“

Erz­bis­tum begeht 200-jäh­ri­ges Jubi­lä­um der Prozession

Wenn Gott über­all ist, dann sei das aber auch ein Auf­ruf an uns Men­schen, dafür zu sor­gen, dass nie­mand sagen muss: Ich füh­le mich von Gott und den Men­schen ver­las­sen, ver­deut­lich­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick.

An Fron­leich­nam fei­ert die katho­li­sche Kir­che seit dem 13. Jahr­hun­dert die leib­li­che Gegen­wart Jesu Chris­ti im Sakra­ment der Eucha­ris­tie. Die Bam­ber­ger Fron­leich­nams­pro­zes­si­on ist eine der größ­ten in Bay­ern und fin­det seit 1390 statt – seit 1822 in ihrer heu­ti­gen Form. Daher fei­ert sie in die­sem Jahr ihr 200-jäh­ri­ges Jubiläum.

Dabei wird das 650 Kilo­gramm schwe­re Dom­kreuz von 16 Män­nern getra­gen. Die Pro­zes­si­on zieht all­jähr­lich vom Dom­platz über die Resi­denz­stra­ße am Mar­kus­platz vor­bei zum Holz­markt, zum Max­platz und von dort über den Grü­nen Markt und die Obe­re Brü­cke zurück zum Dom­platz. Dort fin­det der fei­er­li­che Abschluss der Pro­zes­si­on mit dem Schluss­se­gen und dem Te Deum statt. Auf­grund der Pan­de­mie muss­te die Pro­zes­si­on in den ver­gan­ge­nen bei­den Jah­ren abge­sagt werden.

160 Mil­lio­nen zu viel

Erz­bi­schof Schick zum Welt­tag gegen Kinderarbeit

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick äußert sich zum 12. Juni, dem Inter­na­tio­na­len Tag gegen Kin­der­ar­beit. Er sei ent­setzt über die stei­gen­den Zah­len von Kinderarbeit.

„Kin­der soll­ten die Welt erkun­den, spie­len, lachen, toben“, so Schick, „anstatt in jun­gen Jah­ren schon die schwe­re Last des Lebens auf ihren Schul­tern zu tra­gen. Sie müs­sen ler­nen und sich ent­wi­ckeln kön­nen.“ Seit der Jahr­tau­send­wen­de bis 2016 war die Kin­der­ar­beit rück­läu­fig. Laut der Inter­na­tio­na­len Arbeits­or­ga­ni­sa­ti­on (ILO) und des Kin­der­hilfs­werks UNICEF steigt sie seit­dem wie­der. Schät­zungs­wei­se 160 Mil­lio­nen Jun­gen und Mäd­chen ver­rich­ten schwe­re Arbeit und wer­den aus­ge­beu­tet. Wegen der der­zeit auch wie­der zuneh­men­den Armut wer­den Kin­der auch von ihren Fami­li­en ver­mehrt zur Arbeit gezwungen.

„Rech­te von Kin­dern sind nicht verhandelbar“

Die Coro­na-Pan­de­mie hat die Gefähr­dung der Min­der­jäh­ri­gen laut Ein­schät­zun­gen von UNICEF ver­stärkt. Aber auch die zuneh­men­den bewaff­ne­ten Kon­flik­te und Natur­ka­ta­stro­phen sind Grün­de dafür, dass Mäd­chen und Jun­gen „ihrer Kind­heit beraubt“ wer­den. „Das Han­deln der Erwach­se­nen und die Ent­schei­dun­gen der Poli­tik wer­den auf dem Rücken der Kin­der aus­ge­tra­gen“, sagt Erz­bi­schof Schick. „Bei der Ver­wirk­li­chung der Kin­der­rech­te nach der UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on kann es kei­ne Kom­pro­miss­be­reit­schaft geben: Die Rech­te von Kin­dern sind nicht verhandelbar.“

Mit der von ihm im Jahr 2005 gegrün­de­ten Stif­tung KINDERREICH setzt sich der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick schon seit Jahr­zehn­ten für Kin­der und Fami­li­en ein. Kin­der und Jugend­li­che sol­len eine gute Zukunft haben. Dazu gehört, dass sie eine kind­ge­rech­te und jugend­ge­mä­ße Kind­heit und Jugend erle­ben kön­nen. Gesell­schaft und Kir­che müs­sen alles tun, damit das gelingt

Nach­fol­ger für den Bereich der Cari­tas wird Gerd-Richard Neumeier

Weih­bi­schof Her­wig Gössl über­nimmt Seel­sor­ge­amt der Erzdiözese

Der Bam­ber­ger Weih­bi­schof Her­wig Gössl über­nimmt zum 1. Sep­tem­ber 2022 die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge, die für Kon­zep­te, Inhal­te und Ent­wick­lung der Pas­to­ral in der Erz­diö­ze­se ver­ant­wort­lich ist. Dies teilt das Erz­bis­tum Bam­berg mit. 

Zu den Haupt­auf­ga­ben der seel­sor­ge­ri­schen Arbeit gehört es, Fra­gen und The­men der Men­schen in Kir­che und Gesell­schaft auf­zu­grei­fen und dar­aus Impul­se für pas­to­ra­le Ent­wick­lung zu erar­bei­ten. Mit den Abtei­lun­gen Gemeinde‑, Jugend- und Erwach­se­nen­pas­to­ral, Lebens­welt ori­en­tier­te Pas­to­ral, Amt für Kir­chen­mu­sik und Lit­ur­gie fal­len sechs Abtei­lun­gen in die Ver­wal­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge und damit unter die Füh­rung von Her­wig Gössl.

Her­wig Gössl löst den kom­mis­sa­ri­schen Lei­ter Wolf­gang Eich­ler ab, der zuletzt Dom­ka­pi­tu­lar Peter Wün­sche ver­tre­ten hatte.

Gössls bis­he­ri­ge Auf­ga­ben als Vor­sit­zen­der der Auf­sichts­rä­te des Diö­ze­sanca­ri­tas­ver­ban­des sowie der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de über­nimmt Pfar­rer Gerd-Richard Neu­mei­er. Er war bis­her Lei­ten­der Pfar­rer im Seel­sor­ge­be­reich Obe­rer Aisch­grund und Dekan des Erz­bi­schöf­li­chen Deka­nats Ans­bach. Zusätz­lich wird Neu­mei­er im Sep­tem­ber durch Erz­bi­schof Lud­wig Schick zum Diö­ze­san­ju­gend­pfar­rer und Ordi­na­ri­ats­rat ernannt. Damit über­nimmt er die Nach­fol­ge von Nor­bert Förs­ter, der fünf Jah­re lang als Jugend­pfar­rer in der Erz­diö­ze­se wirk­te. Als neu­er Ordi­na­ri­ats­rat nimmt Neu­mei­er an der wöchent­lich statt­fin­den­den Ordi­na­ri­ats­kon­fe­renz teil. Die­se stellt das obers­te Ent­schei­dungs- und Bera­tungs­gre­mi­um im Erz­bis­tum Bam­berg dar.

Pfingst­pre­digt von Erz­bi­schof Lud­wig Schick

„Hei­li­ge das Leben, wo du es triffst“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick rief in sei­ner heu­ti­gen Pfingst­pre­digt in der Zeit von Krieg, Pan­de­mie und Umwelt­zer­stö­rung zum Gebet um den Hei­li­gen Geist auf.

„Der Hei­li­ge Geist will das Leben hei­li­gen, heil machen und in jeder Hin­sicht gesund erhal­ten“, sag­te Schick heu­te in sei­ner Pfingst­pre­digt im Bam­ber­ger Dom. „Um die­sen Hei­li­gen Geist bit­ten wir in unse­rer Zeit, die von so viel Unheil heim­ge­sucht wird.“

Das Leben kön­ne immer unhei­lig wer­den und dann Unheil anrich­ten, so Schick. Es sei in sei­nen phy­si­schen, psy­chi­schen, bio­lo­gi­schen, sozia­len und poli­ti­schen Gege­ben­hei­ten immer gefährdet.


Der Erz­bi­schof zitier­te die Hei­li­ge Hil­de­gard von Bin­gen mit den Wor­ten: „Pfle­ge das Leben, wo du es triffst.“ Dies kön­ne man auch so über­set­zen: „Hei­li­ge das Leben, wo du es triffst.“ Das Wort „hei­lig“ sei heu­te fast ein Fremd­wort gewor­den. Auch in der Kir­che müs­se es neu bedacht und vor allem ver­stan­den und rea­li­siert wer­den. „Lasst uns zum Hei­li­gen Geist bit­ten und fle­hen, der Unheil über­win­det, Ungeis­ter ver­treibt, hei­li­ges Leben schenkt“, schloss der Erz­bi­schof sei­ne Predigt.

Oster­pre­digt von Erz­bi­schof Schick 

„Frie­den gehört zur DNA der Christen“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft zu Ostern auf, für den Frie­den auch per­sön­li­che Ein­schrän­kun­gen zu akzep­tie­ren. Die Reli­gi­on sei der größ­te Sta­bi­li­täts­fak­tor für den Frie­den, beton­te Schick in sei­ner Osterpredigt.

Erz­bi­schof Schick die Chris­ten dazu auf, Frie­dens­stif­ter und Frie­dens­brin­ger zu sein. „Zur DNA der Chris­ten gehört der Frie­den“, sag­te er in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom. „Der schreck­li­che, mör­de­ri­sche und zer­stö­re­ri­sche Krieg in der Ukrai­ne lässt uns bit­ten, dass der Frie­dens­gruß des auf­er­stan­de­nen Chris­tus über­all Wirk­lich­keit wird. Die­se Hoff­nung dür­fen wir für Ostern 2022 haben.“

„Durch Ungleich­heit wächst Unfriede“ 

„Der Frie­den muss her­bei­ge­be­tet und her­bei­ge­sehnt wer­den“, so Schick. Auch gehör­ten dazu die Unter­stüt­zung der Selbst­ver­tei­di­gung der Ukrai­ne, die Akzep­tanz der Sank­tio­nen gegen Russ­land sowie die Bereit­schaft jedes Ein­zel­nen, dafür Ein­schrän­kun­gen bei der Ver­sor­gung mit Lebens­mit­teln und Gebrauchs­gü­tern sowie stei­gen­de Ener­gie­prei­se zu akzeptieren.

Die Reli­gi­on sei der größ­te Sta­bi­li­täts­fak­tor für den Frie­den, beton­te Schick. Wo sich Neid, Hab­gier, Rache, Macht­ge­lüs­te, Natio­na­lis­mus und Popu­lis­mus in den Her­zen breit mach­ten, begin­ne bereits der Krieg in den Köp­fen. „Jeder Krieg beginnt, bevor der ers­te Schuss fällt. Frie­dens­be­mü­hun­gen sind meist zu spät, wenn die Trup­pen auf­mar­schie­ren.“ Zur Bewah­rung des Frie­dens gehö­re vor allem glo­ba­le Gerech­tig­keit: „Das Zuviel hier ver­ur­sacht ein Zuwe­nig woan­ders. Durch Ungleich­heit wächst Unfrie­de, der zu Gewalt und Waf­fen­ge­brauch umschla­gen kann“, mahn­te Schick

Erz­bi­schof Schick appel­lier­te ein­dring­lich auch an die rus­sisch-ortho­do­xe Kir­che, mit der Ver­kün­dung von Chris­ti Frie­dens­gruß dazu bei­zu­tra­gen, dass die rus­si­sche Aggres­si­on gegen die Glau­bens­ge­schwis­ter in der Ukrai­ne been­det wird. „Frie­den ermög­licht Leben, Krieg ver­nich­tet Leben“, so der Erzbischof.

Pre­digt von Erz­bi­schof Schick am Karfreitag 

Mit­leid und Barm­her­zig­keit zei­gen für alle Menschen

Am Kar­frei­tag erin­nern die Chris­ten an das Lei­den und Ster­ben Jesu. In sei­ner heu­ti­gen Pre­digt hat der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick zu Mensch­lich­keit allen Men­schen gegen­über auf­ge­ru­fen, so wie es auch Jesus gewollt habe. Schick appel­lier­te, Mit­leid mit allen Men­schen welt­weit zu zei­gen, die im Krieg und auf der Flucht sind.

Der gekreu­zig­te Jesus weist nach Wor­ten von Erz­bi­schof Lud­wig Schick auf die Men­schen hin, die vor Krieg und Unrecht auf der Flucht sind. In der Ukrai­ne, aber auch im Jemen, in Syri­en, im Sudan oder in Afgha­ni­stan lit­ten Men­schen seit Jah­ren unter Krieg, Ver­fol­gung und Miss­ach­tung der Men­schen­rech­te. „Jesus sagt uns: Klagt über mich, den unge­recht Gekreu­zig­ten. Aber tut auch, was ich den Frau­en auf dem Kreuz­weg sag­te: Weint über euch und eure Kin­der, eure Brü­der und Schwes­tern, die über­all auf der Welt gequält, ver­folgt und getö­tet wer­den, deren Hei­mat und Zukunft ver­nich­tet wer­den“, sag­te Schick in sei­ner Kar­frei­tags­pre­digt im Bam­ber­ger Dom.

Beten für alle Leidenden

Der Kar­frei­tag stel­le die Fra­ge: „Kön­nen wir über­haupt noch wei­nen, trau­ern und kla­gen? Wir sind doch so gern cool, über­le­gen und distan­ziert. Kön­nen wir über unse­re krie­ge­ri­sche Welt, die gequäl­ten Men­schen und die miss­han­del­te Schöp­fung trau­ern?“ Am Kar­frei­tag sol­len wir um Jesus, den Sohn Got­tes, trau­ern. Dabei lädt uns Jesus ein, Mit­leid und Barm­her­zig­keit für die Men­schen zu zei­gen und für alle Lei­den­den zu beten. „Trau­ern, Mit­lei­den und Beten sind Vor­aus­set­zun­gen für Ver­än­de­run­gen und mehr Mensch­lich­keit“, so Erz­bi­schof Schick.

„Jesus Chris­tus, Gott und Mensch, hat sich kreu­zi­gen las­sen. Er hat am Kreuz die Arme weit aus­ge­streckt, um alle Men­schen in den Pakt der Lie­be zu holen“, schloss der Erz­bi­schof sei­ne Predigt.

Am Kar­frei­tag erin­nern die Chris­ten an das Lei­den und Ster­ben Jesu, bevor am Oster­fest sei­ne Auf­er­ste­hung von den Toten gefei­ert wird.