Zu seiner Amtseinführung im März hat der neue Bamberger Erzbischof Herwig Gössl anstelle von Geschenken um Spenden gebeten. Den Erlös hat er
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Ehemaliger Priester von Wallenfels
Missbrauchsvorwürfe gegen Dieter Scholz bereits 1963
Das Erzbistum Bamberg hat bekanntgegeben, dass es gegen Dieter Scholz, langjähriger Pfarrer von Wallenfels, bereits in den 1960er Jahren Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gab. Das habe man nach erneuter Durchsicht von im Archiv vorhandenen Personalunterlagen festgestellt. Bisher war das Erzbistum davon ausgegangen, dass Dieter Scholz sich lediglich in 1990er Jahren sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht hatte. Trotz der Missbrauchsvorwürfe durfte Dieter Scholz mehr als 25 Jahre als Pfarrer im Erzbistum Bamberg arbeiten.
Bei der Durchsicht von Nachlassakten aus dem Privatbesitz von Wallenfels’ ehemaligem Pfarrer Dieter Scholz ist das Erzbistum Bamberg im April auf Tagebuchaufzeichnungen gestoßen, aus denen sexueller Missbrauch von Jugendlichen im Jahr 1963 hervorgegangen sei. Das hat das Erzbistum am 26. September in einer Mitteilung eingestanden. Betroffene hatten dem damaligen Weihbischof Johannes Lenhardt von sexuellen Übergriffen des Priesters während seiner Kaplanszeit berichtet. Bisher waren nur Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs gegen Scholz aus dem Jahr 1999 bekannt gewesen.
Im Angesicht der Vorwürfe wurde Scholz 1963 aus dem Dienst genommen und zur Besinnung zuerst ins Kloster Niederalteich und dann in die Abtei Münsterschwarzach versetzt. Für seine Vergehen habe Scholz zudem zwei Entschuldigungsbriefe an Erzbischof Josef Schneider und Weihbischof Lenhardt geschrieben.
1964 entsprach die Erzdiözese der Bitte von Dieter Scholz, als Seelsorger nach Bolivien zu wechseln. Dort war er im Apostolischen Vikariat Ñuflo de Chávez tätig. 1969 erhielt er trotz der Vorwürfe tatsächlich die Erlaubnis, ins Erzbistum Bamberg zurückzukehren. Dort war er zuerst in den Pfarreien Weisendorf und Kirchehrenbach tätig, bevor er 1970 zum Kaplan in Wallenfels ernannt wurde. Anschließend war er dort von 1972 bis 1995 Pfarrer. 1995 wurde er zum Pfarrer in Uffenheim ernannt.
„Aus heutiger Sicht unvorstellbar“
Am 22. Oktober 1996 habe Scholz abrupt, ohne Mitteilung, die Pfarrei wegen Unstimmigkeiten mit dem Pfarrgemeinderat verlassen. Wenige Monate später meldete er sich aus Bolivien, wo er wieder im Vikariat Ñuflo de Chávez tätig war.
Im Jahr 1999 gab es einen weiteren Vorwurf des sexuellen Missbrauchs. Die Überprüfung desselben sei aber schwierig gewesen, weil er nicht von einem Opfer kam und sich Dieter Scholz immer noch in Bolivien aufhielt.
Zwischen 1964 und 1999 seien keine Missbrauchsvorwürfe in den Akten des Bistums dokumentiert. Im April 2022 wurden aus Privatbesitz Nachlassakten des Priesters dem Diözesanarchiv übergeben. In diesen finden sich Tagebuchaufzeichnungen, aus denen Missbrauch von Jugendlichen hervorgeht.
2003 versetzte Erzbischof Schick den damals 70-Jährigen Scholz regulär in den Ruhestand. Bis zu seinem Tod am 8. Mai 2005 hielt Scholz sich erneut in Wallenfels auf. Erzbischof Schick teilte mit, dass er erst nach dem Tod von Dieter Scholz von den Vorwürfen gehört habe.
Schick stellte zudem fest, dass es nach heutigen Richtlinien schwere Versäumnisse der Bistumsleitung gab. Auch wenn die Akten keine Hinweise auf strafrechtliche Schritte enthalten würden, sei es aus heutiger Sicht unvorstellbar – wobei die Richtigkeit dieses Wortes in der Mitteilung des Erzbistums angezweifelt werden kann –, dass ein Priester, der sich solcher Vorwürfe ausgesetzt sah, nicht aus dem Dienst genommen und zumindest kirchenrechtlich bestraft würde. Er hätte nach 1963 nicht mehr als Kaplan und Gemeindepfarrer eingesetzt werden dürfen, betonte Schick. Sein Mitgefühl gelte den Betroffenen. Er habe auch schon persönliche Gespräche geführt.
Das Erzbistum erneuerte zudem seinen Aufruf an Betroffene aus allen Einsatzorten von Pfarrer Scholz (Oberkotzau 1960, Hersbruck 1960⁄61, Nürnberg St. Georg 1962 bis 64, Mainroth 1964, Weisendorf 1969, Kirchehrenbach 1970, Wallenfels 1970 bis 1995, Uffenheim 1995 bis 1996), sich bei der Missbrauchsbeauftragten des Erzbistums Bamberg zu melden. Rechtsanwältin Eva Hastenteufel-Knörr ist unter 0951⁄40735525 oder eva.hastenteufel@kanzlei-hastenteufel.de erreichbar.
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Erzbischof Schick nimmt zum 20. Mal teil
Friedensprozession in Hollfeld
Bei seiner 20. Teilnahme an der Friedensprozession in Hollfeld hat Erzbischof Ludwig Schick den Krieg gegen die Ukraine verurteilt und dazu aufgerufen, „alles zu tun, damit der Friede wiederhergestellt wird.“ Der Krieg bedrohe auch die Nachbarländer und die ganze Weltgemeinschaft, sagte Schick am Fest Maria Himmelfahrt am Montagabend.
„Heute um den Frieden zu beten, ist notwendiger als in all den Jahren, in denen ich nach Hollfeld gekommen bin“, sagte der Erzbischof. Außerdem rief Schick dazu auf, die Flüchtlinge gut aufzunehmen. Es müsse zudem alles dafür getan werden, dass sie nach dem Wiederaufbau wieder zurückkehren können. „Wir müssen alles tun, dass Friede wiederhergestellt wird, damit auch die Wirtschaftsbeziehungen wieder normalisiert werden, dass wieder Energievorräte, die eine Gabe des Schöpfers für die ganze Menschheit sind, geteilt werden und auch die landwirtschaftlichen Produkte wieder in die Länder kommen, in denen sie dringend gebraucht werden“, so Schick. Denn durch den Lieferstopp von Getreide aus der Ukraine herrsche zum Beispiel in Afrika eine Hungersnot. Erzbischof Schick mahnte zugleich, den Frieden zu lieben und alles zu unterlassen, was den Frieden stört. „Wir müssen den Frieden lieben und entsprechend das Leben gestalten“, so Schick.
Die Friedensprozession von Hollfeld geht auf ein Gelübde des damaligen Pfarrers Kurt Weirather vom 2. April 1945 zurück: Wenn Hollfeld von der Zerstörung verschont bliebe, würde der Obere Markt in Marienplatz umbenannt und dort eine Marienstatue aufgestellt werden. Außerdem sollte jedes Jahr am 15. August eine Dankprozession stattfinden. Seit seinem Amtsantritt als Erzbischof von Bamberg nimmt Schick an der Prozession teil.
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Erzbischof Schick würdigt jahrzehntelangen Einsatz
Domkapitulare in den Ruhestand verabschiedet
Das Erzbistum Bamberg hat die Domkapitulare Hans Schieber und Peter Wünsche in den Ruhestand verabschiedet. In einer Feierstunde im Bistumshaus St. Otto würdigte Erzbischof Ludwig Schick am Dienstag ihren jahrzehntelangen Dienst in der Kirche von Bamberg in unterschiedlichen Funktionen. Zuletzt waren beide als Hauptabteilungsleiter tätig. Schieber verantwortete den Bereich Pastorales Personal und Wünsche leitete das Seelsorgeamt.
Hans Schieber wurde 1977 zum Priester geweiht. Nach seiner Kaplanszeit wurde er 1989 als Subregens stellvertretender Leiter des Priesterseminars, dessen Leitung er von 1994 bis 2007 als Regens innehatte. Danach wurde er Pfarradministrator in Nürnberg, bevor er 2010 die Leitung der Hauptabteilung Pastorales Personal und damit die Verantwortung für die Priester und Seelsorgerinnen und Seelsorger sowie deren Fort- und Weiterbildung übernahm. In seine Zuständigkeit fielen auch die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle sowie die Prävention. Die Strukturveränderungsprozesse im Erzbistum habe er als „Motor und Kompass“ mitgestaltet, so Schick. Er habe stets für eine Atmosphäre des Vertrauens und der Wertschätzung und Achtsamkeit gesorgt. Schieber tritt mit dem Erreichen der Altersgrenze von 70 Jahren in den Ruhestand.
„Wir blicken voller Dankbarkeit und Wehmut zurück“
Peter Wünsche wurde 1982 zum Priester geweiht und schlug nach der Kaplan-Zeit die akademische Laufbahn ein als wissenschaftlicher Mitarbeiter und später Professor an der theologischen Fakultät. 2010 übernahm er die Hauptabteilung Außerschulische Bildung, bevor er 2012 in die Hauptabteilung Seelsorge wechselte. Zum Seelsorgeamt gehören zahlreiche Aufgaben von der Gefängnis- über die Krankenhaus- bis zur Arbeitnehmerseelsorge, die Kirchenmusik und die Jugendpastoral. „Ihr Herz schlug immer für die Seelsorge“, sagte der Erzbischof. „Sie haben das Amt so geleitet, dass die Seelsorge Kern und Herz des Bistums war und bleiben wird.“ Sein Einsatz und die Mitgliedschaft in über 30 Gremien habe ihn an die Grenzen der Gesundheit gebracht, sodass er vorzeitig in den Ruhestand tritt.
Für den Diözesanrat würdigte dessen Vorsitzender Günter Heß die sachliche, freundschaftliche und kreative Zusammenarbeit mit Schieber sowie die stets wohlwollende geistliche Begleitung Wünsches. „Wir blicken voller Dankbarkeit und Wehmut zurück“, so Heß.
Wünsche dankte in seinem Schlusswort seinen großartigen Mitarbeitern. Er freue sich auf eine Zeit mit weniger vollem Terminkalender. Schieber bedankte sich für die vertrauensvolle Kooperation und die menschliche Atmosphäre und wünschte sich für die Zukunft der Kirche, „dass Macht und Verantwortung mehr als bisher geteilt werden.“
Die Leitung des Seelsorgeamts übernimmt ab September Weihbischof Herwig Gössl. Die Hauptabteilung Pastorales Personal leitet zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben künftig Regens Ewald Sauer.
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Erzbischof Schick feiert mit Geistlichen Priesterjubiläen in Vierzehnheiligen
„Ohne Priester keine Kirche Jesu Christi“
Nach Worten von Erzbischof Ludwig Schick gehören Priester wesensnotwendig zur Kirche. Andernfalls sei sie nicht mehr als eine sozial-karitative Einrichtung. Schick ging damit am Freitag in Vierzehnheiligen auf eine Debatte auf dem Synodalen Weg ein, wo über die Frage abgestimmt wurde, ob es Priester brauche.
Die Kirche sei mehr als ein soziales Gebilde oder ein Verein für seelisches und körperliches Wohlbefinden. „Kirche Jesu Christi ist ohne den transzendenten Gott, ohne Jesus Christus und sein Evangelium, das nicht von dieser Welt ist, nicht denkbar. Der priesterliche Dienst, der durch die Weihe übertragen wird, soll den göttlichen Ursprung der Kirche und ihr Ziel, das Himmelreich, deutlich machen“, sagte der Erzbischof. Die mit der Weihe verbundene Leitungsvollmacht sei eine geistliche. Für das Sozialgebilde Kirche, das notwendig ist, könne und solle es auch andere Leitungsbevollmächtigte geben.
Jedes Jahr Feier der Priesterjubiläen
Schick sagte, es mache ihn immer nachdenklich, wenn Priester bei Begrüßungen als „hohe Geistlichkeit“ angesprochen würden. „Wir müssen unsere hohe und verantwortungsvolle Weihe und Sendung in Demut und Heiligkeit wahrnehmen. Sonst richten wir mehr Schaden als Nutzen an“, so der Erzbischof. Damit die Kirche Haus und Familie Gottes bleibe und Instrument Jesu Christi für das Heil der Menschen, sei das geweihte Priestertum unerlässlich, betonte Schick. „Die Priester müssten Brüder der Menschen sein, die den Menschen dienen und nicht über sie herrschen wollen.“
Jedes Jahr feiert Erzbischof Schick in der Basilika Vierzehnheiligen einen Festgottesdienst mit den Priestern, die vor 25, 40, 50 und 60 Jahren geweiht wurden.
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„Treten Sie auf und nicht aus“
Erzbischof Schick lädt beim Heinrichsfest Austrittswillige ein
Beim Heinrichsfest auf dem Bamberger Domplatz hat Erzbischof Ludwig Schick die Kirche aufgerufen, weniger um sich selbst und ihre Probleme zu kreisen, sondern die christlichen Werte und Tugenden zu leben und zu verkünden.
Das Heinrichsfest steht in diesem Jahr im Zeichen des Jahresmottos des Bistums „Raus aus der Blase – Kirche und ihre Mission heute“. Dies bedeute „Lebensdienliche Gottesdienste feiern, einander so begegnen, dass wir füreinander nützlich und hilfreich sind. Das ist Kirche“, so der Erzbischof am Sonntag in seiner Predigt beim Festgottesdienst auf dem Domplatz.
Das Motto „Raus aus der Blase“ ergänzte Schick mit den Worten „Rein in die Kirche“. Denjenigen, die an einen Austritt denken, sagte er: „Bleiben Sie in der Kirche! Treten Sie auf und nicht aus!“ Der Erzbischof lud sie ein, „mitzumachen, wo immer sie wollen und können.“ Kirche sei viel einfacher als sie oft in Diskussionen und Schlagzeilen dargestellt werde. „Kirche ist Leben der Frohen Botschaft, die dann auch ‚Werke‘ hervorbringt wie Kindergärten und Schulen, Altenheime und Behinderteneinrichtungen; all das, was nützlich ist für die Menschen“, sagte Schick.
Buntes Programm mit Talk, Musik und Zauberei
Rund um den Bamberger Dom findet nach zwei Jahren Pause aufgrund der Pandemie wieder ein buntes Fest mit Gottesdiensten, Aktionen und Präsentationen der Verbände und Einrichtungen statt. Das Programm begann schon am Freitagabend mit der „Praisenight“ auf dem Domplatz. Am Samstagnachmittag fand der traditionelle Motorradgottesdienst statt. In der Alten Hofhaltung gab es Kaffee und Gegrilltes, Live-Musik der „JazzPantz“ und magische Momente mit dem Bamberger Zauberkünstler Timm Full.
Während im Hof der Jugend am Sonntag in der Dompropstei und auf dem Vorplatz des Diözesanmuseums viele Mitmachaktionen geboten werden, sind die Zuschauer auf der Domplatzbühne zu verschiedenen Talks eingeladen sowie zu musikalischen und tänzerischen Einlagen. Erzbischof Schick führt auch in diesem Jahr Kinder durch den Dom. Daneben gibt es viele Angebote für die ganze Familie, Aufführungen, aber auch meditative Auszeiten.
Zum Abschluss des Heinrichsfestes wird am Sonntagnachmittag eine Pontifikalvesper gefeiert, in der die in den letzten Jahren erarbeiteten 35 Pastoralkonzepte der Seelsorgebereiche feierlich an den Erzbischof übergeben werden. Die Pontifikalvesper ist hier im Livestream ab 17 Uhr zu sehen. Die Erlöse und Kollekten des Festes kommen dieses Jahr den vom Krieg betroffenen Menschen in der Ukraine sowie Flüchtlingen aus der Region zugute.
Der heilige Heinrich ist neben Kunigunde und Otto einer der drei Bistumspatrone. Seinen Festtag feiert die Kirche am 13. Juli, das Bamberger Heinrichsfest findet immer am zweiten Juli-Wochenende statt.
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„In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche“
Priesterweihe von Stefan Lunz im Bamberger Dom
Der 47-jährige frühere Bankkaufmann Stefan Lunz ist von Erzbischof Ludwig Schick zum Priester geweiht worden. In seiner heutigen Predigt im Bamberger Dom betonte Schick die Bedeutung der Seelsorge.
„In der Seelsorge schlägt das Herz der Kirche“, sagte der Erzbischof. „Die Seelsorge ist unser Auftrag. Und diesen Auftrag zu erfüllen, ist gegenwärtig besonders notwendig.“ Es sei die Aufgabe der Seelsorge, die Seele mit dem Göttlichen und dem Vernünftigen zu erfüllen, die uns Jesus Christus, der Hirte unserer Seelen, offenbart hat. Schick betonte auch die Bedeutung der Versprechen von Ehelosigkeit und Keuschheit, Armut und Bescheidenheit, Gehorsam und Hörbereitschaft. Sie ermöglichen selbstlose Seelsorge. „Der Seelsorger muss sich selbstlos auf den Nächsten und seine Seele konzentrieren, dazu befähigt die ehelose Keuschheit.“ Die Armut und Bescheidenheit machen den Seelsorger zugänglich für jede und jeden. Der Gehorsam schenke ein waches Herz und ein offenes Ohr, die für die Seelsorge unerlässlich sind. In der Verkündigung des Evangeliums, der Feier lebensdienlicher Gottesdienste und der Bildung von christlicher Gemeinschaft vor Ort werde Seelsorge praktiziert.
Primiz am Sonntag
Stefan Lunz stammt aus Eggolsheim und war in der Pfarrgemeinde St. Franziskus in Neuses an der Regnitz Ministrant und später 14 Jahre lang Pfarrgemeinderat. Er arbeitete nach seiner Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Sparkasse Forchheim 25 Jahre lang in diesem Beruf. 2014 trat er ins Bamberger Priesterseminar ein und studierte Theologie im überdiözesanen Priesterseminar Lantershofen. Im September 2020 wurde er zum Diakon geweiht. Während seines Pastoralkurses war er im Seelsorgebereich Erlangen Nord-West mit Dienstsitz in St. Xystus in Erlangen Büchenbach eingesetzt. Zum 1. September wird er seine erste Stelle als Kaplan antreten.
Als Primizspruch wählte er das Jesus-Wort „Ich bin nicht gekommen, mich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen“.
Seine Primiz feiert Lunz am morgigen Sonntag um 9.30 Uhr in Eggolsheim und am Sonntag, dem 3. Juli, um 10.30 Uhr in St. Xystus Erlangen-Büchenbach.
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„Wo niemand ist – da ist Gott“
200. Jubiläum der Prozession zu Fronleichnam
Erzbischof Ludwig Schick hat am Donnerstag zu Fronleichnam den Gläubigen zugerufen, dass Gott immer für uns da ist, vor allem dann, „wenn niemand mehr da ist und man sich von allen verlassen fühlt.“
An Fronleichnam ziehe der menschgewordene Gott durch die Straßen und segne alle Orte des menschlichen Lebens, so Schick. Er komme zu den Jungen und den Alten, zu den Gesunden und den Kranken, zu den Helfenden und den Hilfsbedürftigen, in die Häuser, Wohnungen und Arbeitsstätten. „Niemand soll sich von Gott verlassen fühlen – das macht die Kirche mit den Fronleichnamsprozessionen durch die Straßen der Städte und Dörfer seit Jahrhunderten deutlich.“
Einsamkeit, so führte der Bamberger Oberhirte aus, sei gegenwärtig ein großes Thema, mit dem sich auch die Politik beschäftige. „Als Kirche verkünden wir jedem Menschen: Gott ist überall für dich da, du kannst ihn anrufen – ganz besonders in den Wüsten deines Lebens. Du wirst Brot von ihm empfangen und er wird dir helfen, menschliche Gemeinschaft zu finden.“
Erzbistum begeht 200-jähriges Jubiläum der Prozession
Wenn Gott überall ist, dann sei das aber auch ein Aufruf an uns Menschen, dafür zu sorgen, dass niemand sagen muss: Ich fühle mich von Gott und den Menschen verlassen, verdeutlichte Erzbischof Ludwig Schick.
An Fronleichnam feiert die katholische Kirche seit dem 13. Jahrhundert die leibliche Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie. Die Bamberger Fronleichnamsprozession ist eine der größten in Bayern und findet seit 1390 statt – seit 1822 in ihrer heutigen Form. Daher feiert sie in diesem Jahr ihr 200-jähriges Jubiläum.
Dabei wird das 650 Kilogramm schwere Domkreuz von 16 Männern getragen. Die Prozession zieht alljährlich vom Domplatz über die Residenzstraße am Markusplatz vorbei zum Holzmarkt, zum Maxplatz und von dort über den Grünen Markt und die Obere Brücke zurück zum Domplatz. Dort findet der feierliche Abschluss der Prozession mit dem Schlusssegen und dem Te Deum statt. Aufgrund der Pandemie musste die Prozession in den vergangenen beiden Jahren abgesagt werden.
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160 Millionen zu viel
Erzbischof Schick zum Welttag gegen Kinderarbeit
Der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick äußert sich zum 12. Juni, dem Internationalen Tag gegen Kinderarbeit. Er sei entsetzt über die steigenden Zahlen von Kinderarbeit.
„Kinder sollten die Welt erkunden, spielen, lachen, toben“, so Schick, „anstatt in jungen Jahren schon die schwere Last des Lebens auf ihren Schultern zu tragen. Sie müssen lernen und sich entwickeln können.“ Seit der Jahrtausendwende bis 2016 war die Kinderarbeit rückläufig. Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und des Kinderhilfswerks UNICEF steigt sie seitdem wieder. Schätzungsweise 160 Millionen Jungen und Mädchen verrichten schwere Arbeit und werden ausgebeutet. Wegen der derzeit auch wieder zunehmenden Armut werden Kinder auch von ihren Familien vermehrt zur Arbeit gezwungen.
„Rechte von Kindern sind nicht verhandelbar“
Die Corona-Pandemie hat die Gefährdung der Minderjährigen laut Einschätzungen von UNICEF verstärkt. Aber auch die zunehmenden bewaffneten Konflikte und Naturkatastrophen sind Gründe dafür, dass Mädchen und Jungen „ihrer Kindheit beraubt“ werden. „Das Handeln der Erwachsenen und die Entscheidungen der Politik werden auf dem Rücken der Kinder ausgetragen“, sagt Erzbischof Schick. „Bei der Verwirklichung der Kinderrechte nach der UN-Kinderrechtskonvention kann es keine Kompromissbereitschaft geben: Die Rechte von Kindern sind nicht verhandelbar.“
Mit der von ihm im Jahr 2005 gegründeten Stiftung KINDERREICH setzt sich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick schon seit Jahrzehnten für Kinder und Familien ein. Kinder und Jugendliche sollen eine gute Zukunft haben. Dazu gehört, dass sie eine kindgerechte und jugendgemäße Kindheit und Jugend erleben können. Gesellschaft und Kirche müssen alles tun, damit das gelingt
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Nachfolger für den Bereich der Caritas wird Gerd-Richard Neumeier
Weihbischof Herwig Gössl übernimmt Seelsorgeamt der Erzdiözese
Der Bamberger Weihbischof Herwig Gössl übernimmt zum 1. September 2022 die Leitung der Hauptabteilung Seelsorge, die für Konzepte, Inhalte und Entwicklung der Pastoral in der Erzdiözese verantwortlich ist. Dies teilt das Erzbistum Bamberg mit.
Zu den Hauptaufgaben der seelsorgerischen Arbeit gehört es, Fragen und Themen der Menschen in Kirche und Gesellschaft aufzugreifen und daraus Impulse für pastorale Entwicklung zu erarbeiten. Mit den Abteilungen Gemeinde‑, Jugend- und Erwachsenenpastoral, Lebenswelt orientierte Pastoral, Amt für Kirchenmusik und Liturgie fallen sechs Abteilungen in die Verwaltung der Hauptabteilung Seelsorge und damit unter die Führung von Herwig Gössl.
Herwig Gössl löst den kommissarischen Leiter Wolfgang Eichler ab, der zuletzt Domkapitular Peter Wünsche vertreten hatte.
Gössls bisherige Aufgaben als Vorsitzender der Aufsichtsräte des Diözesancaritasverbandes sowie der Caritas gGmbH St. Heinrich und Kunigunde übernimmt Pfarrer Gerd-Richard Neumeier. Er war bisher Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Oberer Aischgrund und Dekan des Erzbischöflichen Dekanats Ansbach. Zusätzlich wird Neumeier im September durch Erzbischof Ludwig Schick zum Diözesanjugendpfarrer und Ordinariatsrat ernannt. Damit übernimmt er die Nachfolge von Norbert Förster, der fünf Jahre lang als Jugendpfarrer in der Erzdiözese wirkte. Als neuer Ordinariatsrat nimmt Neumeier an der wöchentlich stattfindenden Ordinariatskonferenz teil. Diese stellt das oberste Entscheidungs- und Beratungsgremium im Erzbistum Bamberg dar.
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Pfingstpredigt von Erzbischof Ludwig Schick
„Heilige das Leben, wo du es triffst“
Erzbischof Ludwig Schick rief in seiner heutigen Pfingstpredigt in der Zeit von Krieg, Pandemie und Umweltzerstörung zum Gebet um den Heiligen Geist auf.
„Der Heilige Geist will das Leben heiligen, heil machen und in jeder Hinsicht gesund erhalten“, sagte Schick heute in seiner Pfingstpredigt im Bamberger Dom. „Um diesen Heiligen Geist bitten wir in unserer Zeit, die von so viel Unheil heimgesucht wird.“
Das Leben könne immer unheilig werden und dann Unheil anrichten, so Schick. Es sei in seinen physischen, psychischen, biologischen, sozialen und politischen Gegebenheiten immer gefährdet.
Der Erzbischof zitierte die Heilige Hildegard von Bingen mit den Worten: „Pflege das Leben, wo du es triffst.“ Dies könne man auch so übersetzen: „Heilige das Leben, wo du es triffst.“ Das Wort „heilig“ sei heute fast ein Fremdwort geworden. Auch in der Kirche müsse es neu bedacht und vor allem verstanden und realisiert werden. „Lasst uns zum Heiligen Geist bitten und flehen, der Unheil überwindet, Ungeister vertreibt, heiliges Leben schenkt“, schloss der Erzbischof seine Predigt.