Tarifsteigerungen und immer weniger Mitglieder, von denen man Kirchensteuer verlangen kann, setzen das Erzbistum Bamberg im nächsten Jahr finanziell unter Druck. Mehrere Millionen Euro werden Ende 2024 im Haushalt fehlen.
Der Diözesansteuerausschuss hat in einer Mitteilung den Haushalt des Erzbistums Bamberg für 2024 bekanntgegeben. Für das kommende Jahr plant das Erzbistum demnach mit Erträgen von 229,5 Millionen Euro (Vorjahr: 233,5 Millionen Euro). Dem gegenüber stehen Aufwendungen von 239,4 Millionen Euro (Vorjahr 233,4 Millionen Euro). Dem Erzbistum Bamberg fehlen im nächsten Jahr also wahrscheinlich 10 Millionen Euro. Deswegen werde man womöglich auf Rücklagen zurückgreifen. Nach diesem Schritt erwarte man ein Bilanzergebnis von ‑6,8 Millionen Euro (Vorjahr ‑3,8 Millionen Euro).
Die Erträge des Erzbistums setzen sich überwiegend aus Kirchensteuerzahlungen (75,3 Prozent), öffentlichen Zuschüssen und Zuweisungen (13,7 Prozent) sowie Erträgen aus Vermögensverwaltung (5,5 Prozent) zusammen. Als einen der Hauptgründe für das kalkulierte negative Jahresergebnis von ‑9,9 Millionen Euro (Vorjahr 0,1 Millionen Euro) nannte Finanzdirektor Mathias Vetter neben dem Rückgang an Kirchensteuereinnahmen die Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst von rund 10 Prozent. „Die steigenden Löhne und Gehälter und damit die darauf entfallenden Kirchensteuern kompensieren nur teilweise den Verlust von Kirchensteuereinnahmen aufgrund der hohen Austrittszahlen und rückläufigen Taufquoten“, sagte Vetter.
Für 2024 plant das Erzbistum zudem Investitionen von insgesamt 1,3 Millionen Euro (Vorjahr 4,4 Millionen Euro). Diese sollen schwerpunktmäßig in Informationstechnik, vor allem auch in die Schulen des Bistums fließen. Auch für Baumaßnahmen will das Erzbistum Geld ausgeben. Hier sind insgesamt 22,3 Millionen Euro vorgesehen. Unter anderem sollen 3,1 Millionen Euro in Gebäude der Caritas-Einrichtungen aufgewendet werden, 8,4 Millionen Euro für Sanierung und Instandhaltung von Kirchen, 3,9 Millionen für Pfarrhäuser und Pfarrheime sowie 1,2 Millionen Euro für Baumaßnahmen an Kindertagesstätten.
Trotz der angespannten Haushaltslage seien die Mittel für Seelsorge und den Bereich Schule, Bildung, Wissenschaft und Kunst aber nicht gekürzt worden. „Bei allen anstehenden Herausforderungen stehen die Menschen im Mittelpunkt allen kirchlichen Handelns“, betonte der Ständige Vertreter des Diözesanadministrators, Prälat Georg Kestel.