Bürgermeister Glüsenkamp hat während der Sandkerwa für den guten Zweck beim Thekendienst ausgeholfen. Das dabei gespendete Geld wurde nun dem Verhütungsmittelfonds der Bamberger Schwangerenberatungsstellen übergeben.
Zum zweiten Mal stand in diesem Jahr Bambergs Zweiter Bürgermeister Jonas Glüsenkamp am Sandkerwadonnerstag in der Bar „Kleinstadthafen“ am Leinritt hinterm Tresen und schenkte Getränke für den guten Zweck aus. 1000 Euro sind dabei laut einer Mitteilung des Rathauses zusammengekommen. Diese Summe spendeten nun Glüsenkamp, der Gastronomen Sven Goller („Das Schwarze Schaf“) und Anja Schneidereit (Betriebsleiterin „Kleinstadthafen“) an Bambergs Schwangerenberatungsstellen zugunsten des Verhütungsmittelfonds für Menschen mit geringem Einkommen.
Frauen und Männer, die in der Stadt oder dem Landkreis Bamberg leben und soziale Hilfen wie Wohngeld, Kinderzuschlag oder Bürgergeld beziehen, können die Übernahme der Kosten für Verhütungsmittel beantragen. Darunter fallen Verhütungsmittel wie Pille, 3‑Monatspritze, Spirale und Hormonimplantate oder auch eine Sterilisation sowohl beim Mann als auch bei der Frau. Der Antrag auf Übernahme der Kosten kann man bei den Schwangerenberatungsstellen von „pro familia“, „Donum Vitae“ oder des Landkreises stellen.
Denn wenn wenig Geld zur Verfügung steht, reicht es oft nicht mehr für Verhütungsmittel. Diese Erfahrung machen die Schwangerenberatungsstellen häufig in ihrer Beratungsarbeit. „Frauen mit geringem Einkommen können Verhütungsmittel häufig nicht mehr finanzieren“, sagt Freya Zechmair, Geschäftsführerin der Bamberger Beratungsstelle von „pro familia“. „Da ist es eine enorme Hilfe, wenn diese Kosten über den Verhütungsmittelfonds übernommen werden können. Wir sind sehr froh über dieses Angebot.“
Selbstbestimmte Familienplanung und Sexualität
Ziel des neu eingerichteten Fonds ist es indes, Frauen und Männern auch bei geringem Einkommen einen Zugang zu sicheren Verhütungsmitteln zu erleichtern. Auch soll der Verhütungsmittelfonds das Recht auf eine selbstbestimmte Familienplanung und Sexualität stärken. Auch können so ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche vermieden werden.
„Viele Dinge, die wir nicht gelöst bekommen, landen in den Beratungsstellen. Sie sind ein wichtiges Auffangbecken und dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, sagte Bürgermeister Glüsenkamp. Gleichzeitig kündigte er an, auch am Kerwadonnerstag 2024 wieder den Thekendienst im „Kleinstadthafen“ zu übernehmen, um für einen guten Zweck zu sammeln. „Mir macht das unglaublich viel Spaß. Man kommt mit den Menschen ins Gespräch und kann hier und da wichtige Aufklärungsarbeit leisten. “