„Der Jah­res­wech­sel erin­nert an die End­lich­keit des Lebens“

Erz­bi­schof Gössl ruft „End-lich Leben“ als Jah­res­mot­to aus

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Gössl
Herwig Gössl, Foto: Pressestelle Erzbistum Bamberg / Dominik Schreiner
Der ernann­te Bam­ber­ger Erz­bi­schof Her­wig Gössl ruft zum Jah­res­wech­sel dazu auf, den Gedan­ken an die End­lich­keit des irdi­schen Lebens zu kul­ti­vie­ren. Das Leben auf der Erde wer­de in Zukunft beschei­de­ner und begrenz­ter wer­den müs­sen, füg­te er hin­zu. Dies kön­ne gelin­gen, wenn immer mehr Men­schen beher­zi­gen, dass das Leben nicht in mög­lichst gro­ßem Besitz und Luxus besteht, son­dern in der Gemein­schaft mit Gott.

„Wir müs­sen uns dar­an erin­nern, dass unser Leben end­lich ist, weil sich dadurch man­ches rela­ti­viert, was sich sonst als unge­heu­er wich­tig in unser Leben drängt“, sag­te Weih­bi­schof Gössl am Sil­ves­ter­abend in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom.

Das Beden­ken der eige­nen End­lich­keit sol­le davor bewah­ren, über­zu­schnap­pen und über­heb­lich zu wer­den. Es hel­fe zugleich, ruhi­ger und zufrie­de­ner zu leben, und öff­ne den Blick auf die Hoff­nung auf das unend­li­che Leben bei Gott in der Ewigkeit.

Für 2024 rief Gössl für das Erz­bis­tum das Jah­res­mot­to „End-lich Leben“ aus. In einer dop­pel­ten Bedeu­tung wer­de damit einer­seits die Begrenzt­heit des Lebens auf­ge­zeigt und zugleich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass erst jen­seits der Schwel­le des Todes ein Leben in Fül­le und ohne Ende mög­lich sei. „Erst in der Gemein­schaft mit Gott fin­den wir ein Leben, das die­se Bezeich­nung wirk­lich ver­dient. Erst dort wer­den wir end­lich leben.“

Das Jahr 2024 erin­nert zugleich an den 1000. Todes­tag des Bis­tums­pa­trons Kai­ser Hein­rich II., der mit sei­ner Frau Kai­se­rin Kuni­gun­de das Bis­tum gegrün­det hat. „Kai­ser Hein­rich war sich der End­lich­keit sei­nes Lebens bewusst, zumal es ihm ver­wehrt war, eige­ne Nach­kom­men zu haben“, so Gössl. „Vie­les in Hein­richs Leben passt nicht zur Auf­ga­ben­be­schrei­bung eines Hei­li­gen. Aber was ihn zum Hei­li­gen macht, ist das tie­fe Ver­trau­en in die Gegen­wart und Hil­fe Got­tes.“ Die­se Glau­bens­ge­wiss­heit sei den Chris­ten anver­traut: „Die fes­te Zuver­sicht, dass Leben mehr ist als die kur­ze Span­ne zwi­schen Geburt und Tod, dass das Leben die Erfül­lung erst erreicht, wenn wir in die vol­le Gemein­schaft mit Gott gelangt sind, wenn wir end­lich leben.“ Aus die­ser Per­spek­ti­ve ver­lie­re die End­lich­keit und Begrenzt­heit des Lebens ihren gro­ßen Schrecken.

Das Leben auf der Erde wer­de in Zukunft beschei­de­ner und begrenz­ter wer­den müs­sen, füg­te Gössl hin­zu. „Anders wer­den wir die öko­lo­gi­schen und wirt­schaft­li­chen Her­aus­for­de­run­gen nicht meis­tern kön­nen.“ Das kön­ne aber gelin­gen, wenn immer mehr Men­schen beher­zi­gen, dass das Leben nicht in mög­lichst gro­ßem Besitz und Luxus besteht, son­dern in der Gemein­schaft mit Gott. Der Ver­weis auf das eigent­li­che Leben bei Gott sei kei­ne bil­li­ge Ver­trös­tung auf das Jen­seits, beton­te Gössl, son­dern schon eine Hil­fe für das Leben hier und jetzt. „Weil sich der Mensch des Glau­bens in der Ver­ant­wor­tung vor Gott sieht, dar­um ragt die­ses ersehn­te Leben in Fül­le schon in die­ses Leben hin­ein.“ Der Glau­be habe höchs­te Rele­vanz für das Leben auf die­ser Erde, für das Mit­ein­an­der und den Umgang mit der Schöp­fung und den end­li­chen Res­sour­cen. „So wird das end­li­che Leben hier erst mög­lich vor dem Hin­ter­grund des unend­li­chen Lebens, das von Gott ausgeht.“

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