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Herwig Gössl

Oster­pre­digt von Weih­bi­schof Gössl 

„An Ostern fei­ern wir das Leben – mit­ten im Tod“

Das Oster­fest ist nach Wor­ten des Bam­ber­ger Weih­bi­schofs Her­wig Gössl kei­ne Beru­hi­gungs­pil­le oder Ver­trös­tung auf das Jen­seits. Viel­mehr gebe die Auf­er­ste­hung Jesu den Men­schen Kraft, sich für das Leben ein­zu­set­zen, auch wenn es anstren­gend sei, beton­te er in sei­ner heu­ti­gen Osterpredigt.

„Die Auf­er­ste­hung Jesu von den Toten ist eine Ener­gie­ga­be, die uns Mut macht und die Kraft gibt, sich immer wie­der für das Leben ein­zu­set­zen, auch wenn es anstren­gend ist und man­chen auf die Ner­ven geht“, sag­te Gössl am Oster­sonn­tag in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom. „Vom Grab Jesu ging kei­ne Erstar­rung aus, son­dern eine Bewe­gung, als die Jün­ge­rin­nen und Jün­ger dem auf­er­stan­de­nen Herrn begeg­net sind und die Kraft sei­ner Auf­er­ste­hung erfah­ren haben.“

Die Auf­er­ste­hung Jesu gebe Ener­gie und Mut, sich für das Leben und gegen Gewalt und Unter­drü­ckung ein­zu­set­zen. „Chris­ten müs­sen immer auf der Sei­te des Lebens ste­hen, und das bedeu­tet zunächst ein­mal ganz klar gegen die Aus­beu­tung und Zer­stö­rung der Schöp­fung, die unse­re gemein­sa­me, natür­li­che Lebens­grund­la­ge ist.“


„Nicht Gewalt, Krieg und Ver­nich­tung haben das letz­te Wort“

Chris­ten müss­ten sich auch für den Lebens­schutz ein­set­zen von der Zeu­gung bis zum natür­li­chen Tod: „Wir müs­sen klar und ent­schie­den ein­tre­ten für das Leben: von Mut­ter und Kind, von Men­schen mit und ohne Behin­de­rung, von Alt und Jung.“ Der Ein­satz für das Leben bedeu­te auch, Krieg und Bür­ger­krieg und alle Gewalt zu bekämp­fen: „Wenn mög­lich, mit fried­li­chen Mit­teln. Aber wo dies nicht gelingt, dann auch mit den Mit­teln legi­ti­mer Selbst­ver­tei­di­gung“, so der Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor.

„An Ostern fei­ern wir das Leben – mit­ten im Tod“, sag­te Gössl und erläu­ter­te: „Unser Leben ist vom Tod umge­ben und durch­zo­gen. Die Begeg­nun­gen mit dem Tod erschüt­tern unse­re See­le. Denn sie machen bewusst, wie nah der Tod unse­rem Leben immer ist und wie hauch­dünn die Wand ist, die uns von ihm trennt.“ Ostern brin­ge Hoff­nung und Zuver­sicht und spren­ge die Vor­stel­lung, dass mit dem Tod alles aus und besie­gelt ist. „Nicht Gewalt, Krieg und Ver­nich­tung haben das letz­te Wort, nicht die Macht des Stär­ke­ren, der sich und sei­ne Inter­es­sen durch­setzt auf Kos­ten des Schwä­che­ren, son­dern Gott hat das letz­te Wort, und die­ses Wort heißt: Leben!“

Spen­de aus dem Katastrophenfonds 

Erz­bis­tum stellt 25.000 Euro für Opfer der Erd­be­ben bereit

Das Erz­bis­tum Bam­berg stellt Cari­tas Inter­na­tio­nal 25.000 Euro Sofort­hil­fe für die vom Erd­be­ben betrof­fe­nen Men­schen in der Tür­kei und in Syri­en zur Ver­fü­gung. Dies teil­te das Erz­bis­tum heu­te mit.

„Die Fol­gen des ver­hee­ren­den Bebens gehen uns alle an“, sag­te der Bam­ber­ger Weih­bi­schof und Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor Her­wig Gössl am Sams­tag und rief die Gläu­bi­gen zum Gebet und zur Spen­de für die Opfer auf.

Mit Blick auf die Lage in Syri­en beton­te Gössl, dass das Erd­be­ben dort Men­schen getrof­fen habe, „die bereits seit Jah­ren in kata­stro­pha­len Bedin­gun­gen leben und ohne­hin auf huma­ni­tä­re Hil­fe ange­wie­sen sind.“ Auch für die Tür­kei sei der Zeit­punkt und das Aus­maß der Natur­ka­ta­stro­phe fatal. Die Hel­fe­rin­nen und Hel­fer von Cari­tas Inter­na­tio­nal und den loka­len Part­ner­or­ga­ni­sa­tio­nen sei­en auf Soli­da­ri­tät und Spen­den­gel­der ange­wie­sen, „um die Men­schen vor Ort mit dem Nötigs­ten und Wich­tigs­ten zu ver­sor­gen“, so der Weihbischof.

Ein star­kes Erd­be­ben erschüt­ter­te in der Nacht zum 6. Febru­ar Gebie­te in dem Süd­os­ten der Tür­kei und den Nor­den Syri­ens. Cari­tas Inter­na­tio­nal ist vor Ort und stellt obdach­los gewor­de­nen Men­schen Lebens­mit­tel, Trink­was­ser, war­me Klei­dung und Decken zur Ver­fü­gung. Spen­den­in­for­ma­tio­nen gibt es hier.

„Kin­der stär­ken. Kin­der schützen.“

Drei­kö­nigs­sin­gen im Erz­bis­tum Bam­berg eröffnet

Gemein­sam mit rund 350 Kin­dern und Jugend­li­chen im Königs­ge­wand hat der Bam­ber­ger Weih­bi­schof und Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor Her­wig Gössl am Frei­tag fei­er­lich die Akti­on Drei­kö­nigs­sin­gen eröff­net. Im Mit­tel­punkt der Stern­sin­ger­ak­ti­on ste­hen dies­mal vor allem die Kin­der­rech­te in Indonesien.

Nach dem Auf­takt in der Bam­ber­ger Mar­tins­kir­che zogen am Frei­tag die vie­len Cas­pars, Mel­chi­ors und Bal­tha­sars durch die Innen­stadt hin­auf zum Dom. Bei der dor­ti­gen Wort-Got­tes-Fei­er seg­ne­te Gössl die Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger, die in der ers­ten Janu­ar­wo­che von Haus zu Haus gehen wer­den, um den Men­schen den Segen zu brin­gen und Spen­den für Not lei­den­de Kin­der zu sammeln.

Mit ihrer Teil­nah­me an der Akti­on Drei­kö­nigs­sin­gen ver­brei­te­ten und leb­ten die Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger die Fro­he Bot­schaft der Weih­nachts­ge­schich­te, so Weih­bi­schof Gössl. Dass der eigent­lich all­mäch­ti­ge Gott als Mensch – ja gar als klei­nes Kind – auf die Erde gekom­men sei, ver­deut­li­che sei­nen Wor­ten nach, dass es auch für uns nicht ziel­füh­rend sei, „immer grö­ßer sein und immer mehr haben zu wol­len.“ Viel­mehr hebe die Geburt Jesu Chris­ti die Bedeu­tung von Tugen­den wie Beschei­den­heit, Genüg­sam­keit und Dank­bar­keit her­vor, die auch ange­sichts aktu­el­ler Ereig­nis­se wie der Coro­na-Pan­de­mie oder der glo­ba­len Kli­ma­kri­se beson­ders wich­tig seien.

Im Mit­tel­punkt der Stern­sin­ger­ak­ti­on ste­hen jedes Jahr ein ande­res Land und ein ande­res The­ma. Die Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger wer­den so alters­ge­recht für die Not von Kin­dern und Jugend­li­chen welt­weit sowie für glo­ba­le Zusam­men­hän­ge sen­si­bi­li­siert. Unter dem Mot­to „Kin­der stär­ken. Kin­der schüt­zen. In Indo­ne­si­en und welt­weit.“ rich­tet sich der Blick dies­mal vor allem auf Kin­der­rech­te in Indo­ne­si­en. Mit dem Anlie­gen beschäf­tig­ten sich die Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger bei ver­schie­de­nen Aktio­nen und Work­shops im Vor­lauf der Aus­sendung sowie bei der the­ma­ti­schen Ein­stim­mung in der Bam­ber­ger Martinskirche.

Welt­weit größ­te Soli­da­ri­täts­ak­ti­on von Kin­dern für Kinder

Bei der anschlie­ßen­den Pro­zes­si­on zogen die rund 350 Mäd­chen und Jun­gen gemein­sam mit ihren Beglei­te­rin­nen und Beglei­tern sowie Weih­bi­schof Her­wig Gössl durch die Bam­ber­ger Innen­stadt. Die jüngs­ten Köni­ge waren 6 Jah­re alt – die ältes­ten über 18. Vie­le von ihnen zeig­ten sich begeis­tert vom Auf­ein­an­der­tref­fen: „Auch mal Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger aus ande­ren Orten ken­nen­zu­ler­nen, das macht Spaß“, sag­te Moritz aus der Pfar­rei St. Micha­el Stadtsteinach.

Neben dem Segen von Weih­bi­schof Gössl hol­ten sich die Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger im Bam­ber­ger Dom dann auch noch ein Lob von Diö­ze­san­ju­gend­pfar­rer Gerd-Richard Neu­mei­er ab: Mit ihrer Teil­nah­me an der Akti­on setz­ten sie sich für das Wohl ihrer Mit­men­schen ein und über­näh­men beim Drei­kö­nigs­sin­gen „eines der ‚jüngs­ten‘ Ehren­äm­ter in der Kir­che“, so Neumeier.

BDKJ-Diö­ze­san­vor­sit­zen­de Eva Russ­wurm freut sich nach zwei Jah­ren mit Coro­na-Beschrän­kun­gen dar­über, dass die Stern­sin­ger­ak­ti­on dies­mal wie­der wei­test­ge­hend im Nor­mal­zu­stand statt­fin­den kann. „Dass es nach zwei Jah­ren Zwangs­pau­se nach wie vor in allen Gemein­den enga­gier­te Stern­sin­ge­rin­nen und Stern­sin­ger gibt, ist kei­ne Selbst­ver­ständ­lich­keit“, betont Russ­wurm und dankt im glei­chen Atem­zug den Betreue­rin­nen und Betreu­ern, Orag­ni­s­a­to­rin­nen und Orga­ni­sa­to­ren sowie den Eltern, die den Erfolg der Akti­on tat­kräf­tig unterstützten.

Seit ihrem Start 1959 hat sich die Akti­on Drei­kö­nigs­sin­gen zur welt­weit größ­ten Soli­da­ri­täts­ak­ti­on von Kin­dern für Kin­der ent­wi­ckelt. Rund 1,23 Mil­li­ar­den Euro wur­den seit­her gesam­melt, mehr als 76.500 Pro­jek­te für Kin­der in Afri­ka, Latein­ame­ri­ka, Asi­en, Ozea­ni­en und Ost­eu­ro­pa unter­stützt. Bei der 64. Akti­on zum Jah­res­be­ginn 2022 haben Mäd­chen und Jun­gen aus 8.423 Pfarr­ge­mein­den, Schu­len und Kin­der­gär­ten rund 38,6 Mil­lio­nen Euro gesammelt.

Weih­bi­schof Gössl und Prä­lat Kes­tel pre­di­gen über „Wokeness“ und „Zei­ten­wen­de“

„Frie­de kommt nicht allein durch das Schwei­gen der Waffen“

Weih­bi­schof Her­wig Gössl hat in sei­ner heu­ti­gen Weih­nachts­pre­digt zur Wach­sam­keit gegen­über allen For­men der Dis­kri­mi­nie­rung und Aus­gren­zung auf­ge­ru­fen. Er hal­te Wach­sam­keit für wich­tig und ging auf umstrit­te­nen Begriff „Wokeness“ ein. In der Christ­met­te am Hei­li­gen Abend ging Prä­lat Georg Kes­tel im Dom auf den Begriff „Zei­ten­wen­de“ ein, der das Wort des Jah­res 2022 gewor­den ist.

„Ich hal­te Wach­sam­keit für wich­tig, damit sich bei uns nicht Ver­hal­tens­wei­sen ein­schlei­chen oder kul­ti­vie­ren, die Men­schen aus­gren­zen und bedro­hen“, sag­te Weih­bi­schof Her­wig Gössl in sei­ner heu­ti­gen Pre­digt im Bam­ber­ger Dom. „Ras­sis­mus, Anti­se­mi­tis­mus und Frem­den­feind­lich­keit dür­fen in unse­rer Gesell­schaft kei­nen Platz haben, erst recht nicht unter Christen.“

Gössl ging dabei auf den umstrit­te­nen Begriff „Wokeness“ ein. Es sei gut, dass die Sen­si­bi­li­tät wach­se, damit sich nicht Extre­mis­ten durch­set­zen, weil die Mehr­heit geschla­fen habe. Die Wach­sam­keit müs­se sich auch noch aus­wei­ten auf die welt­wei­ten sozia­len Unge­rech­tig­kei­ten wie die Fol­gen von Krie­gen und Kli­ma­wan­del. „Ich sehe aber auch die Pro­ble­me bei dem, was ich bei der geleb­ten Wokeness unse­rer Tage wahr­neh­me: Es ist die tota­le Fixiert­heit auf das Nega­ti­ve, das es zu bekämp­fen gilt.“ Es sei nicht vor­stell­bar, wie aus einer solch kämp­fe­ri­schen Grund­hal­tung eine gute, fried­vol­le Zukunft wach­sen sol­le, mahn­te Gössl.

Der weih­nacht­li­che Glau­be zei­ge eine ande­re Form der Wach­sam­keit auf: „Die Men­schen müs­sen wach­sam sein, denn Got­tes Kom­men in die­se Welt ist nicht offen­sicht­lich. Es voll­zieht sich im Ver­bor­ge­nen, aber es schenkt tie­fe Zufrie­den­heit, den Anfang allen Frie­dens.“ Frie­de sei die gro­ße Sehn­sucht die­ser Tage. Frie­de kom­me jedoch nicht auto­ma­tisch allein durch die Äch­tung von Krieg, durch das Schwei­gen der Waf­fen oder einen Frie­dens­schluss: „Frie­de wächst viel­mehr aus der inne­ren Zufrie­den­heit der Men­schen, aus einer Hal­tung der Dank­bar­keit, der Genüg­sam­keit und der Demut. Wer immer mehr haben und sein will als die ande­ren, der wird nie zu einem fried­li­chen Men­schen“, sag­te Gössl.


Weih­nach­ten zeigt Geduld als eine der wich­tigs­ten Christentugenden

In der Christ­met­te am Hei­li­gen Abend ging Prä­lat Georg Kes­tel im Dom auf den Begriff „Zei­ten­wen­de“ ein, der das Wort des Jah­res 2022 gewor­den ist. Die Geburt Jesu sei eine Zei­ten­wen­de für die Mensch­heit. In Bet­le­hem sei der Frie­den auf Erden als Ver­hei­ßung und Hoff­nung pro­kla­miert wor­den, die in Jeru­sa­lem mit dem Tod Jesu am Kreuz und der Auf­er­ste­hung voll­endet wur­de. Die Ver­kün­di­gung durch die Jün­ger habe eine Zei­ten­wen­de in Gang gesetzt, die bis heu­te welt­weit anhal­te, bei allen Schwä­chen und Feh­lern der nach­fol­gen­den Chris­ten­ge­nera­tio­nen, so der Stän­di­ge Ver­tre­ter des Diözesanadministrators.

Die Engel hät­ten den Hir­ten eine Zei­ten­wen­de ange­sagt mit den Wor­ten „Fürch­tet euch nicht!“ Mit der Geburt Jesu und sei­nem spä­te­ren Han­deln sei die Zeit vor­bei, in der Reli­gi­on auf Macht, Gewalt und Ein­schüch­te­rung gesetzt habe. Gott sei nicht Eigen­tum der Kon­ser­va­ti­ven oder der Pro­gres­si­ven, auch nicht der Athe­is­ten, die mei­nen, dass es ihn gar nicht gebe. „Gott ent­zieht sich den all­zu Selbst­si­che­ren und Glau­bens­eif­ri­gen und nähert sich denen, die gar nicht mehr mit ihm gerech­net haben“, so Kes­tel. „Er ist uns mög­li­cher­wei­se näher in unse­ren Fra­gen und Zwei­feln als in stol­zer Selbst­ge­wiss­heit und im demons­tra­ti­ven Glaubensstolz.“

Weih­nach­ten zei­ge auch, dass Geduld eine der wich­tigs­ten Chris­ten­tu­gen­den sei: „Der Mes­si­as wird ange­kün­digt, dann fin­den die Hir­ten ein klei­nes Kind in der Krip­pe. Die ver­spro­che­ne Zei­ten­wen­de lässt noch auf sich war­ten. Aber genau so kommt Gott in die Welt. Er tritt uns ent­ge­gen im Klei­nen und Unschein­ba­ren. Sein Wort ist lei­se im Lärm unse­rer Zeit.“

Rück­tritt Erz­bi­schof Schick

Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum Admi­nis­tra­tor im Erz­bis­tum gewählt

Nach dem Rück­tritt des Bam­ber­ger Erz­bi­schofs Lud­wig Schick hat das Metro­po­li­tan­ka­pi­tel Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor gewählt. Er lei­tet das Erz­bis­tum solan­ge, bis Papst Fran­zis­kus einen neu­en Erz­bi­schof ernannt hat.

Am 1. Novem­ber leg­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick nach 20 Jah­ren sein Amt über­ra­schend nie­der. Mit sei­nem Rück­tritt wol­le Schick bevor­ste­hen­den wich­ti­gen Ent­schei­dun­gen im Erz­bis­tum Bam­berg einem jün­ge­ren Nach­fol­ger über­las­sen. Ges­tern gab das Erz­bis­tum bekannt, Weih­bi­schof Her­wig Gössl zum Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor gewählt zu haben. Bis Papst Fran­zis­kus einen neu­en Erz­bi­schof ernennt, lei­tet Gössl das Erz­bis­tum. Zu sei­nem stän­di­gem Stell­ver­tre­ter wur­de der bis­he­ri­ge Gene­ral­vi­kar Prä­lat Georg Kes­tel ernannt. Des­sen Ver­tre­ter ist ab sofort Dom­ka­pi­tu­lar Hein­rich Hohl.

Her­wig Gössl über­nimmt das Amt in für das Bam­ber­ger Erz­bis­tum unan­ge­neh­men Zei­ten. Er wur­de 1967 in Mün­chen gebo­ren und wuchs in Nürn­berg auf. 1993 erhielt er sei­ne Pries­ter­wei­he. Nach vier­jäh­ri­ger Kaplans­zeit in Bay­reuth St. Hed­wig wur­de er Pfar­rer in Hann­berg und Wei­sen­dorf im Deka­nat Erlangen.

2007 berief ihn Erz­bi­schof Schick zum Sub­re­gens am Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar. Seit 2014 ist er Weih­bi­schof und Dom­propst. 2022 über­nahm er zudem die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge im Erz­bi­schöf­li­chen Ordinariat.

Georg Kes­tel kam 1955 im Land­kreis Kro­nach auf die Welt und ist seit 1983 Pries­ter. Nach der Kaplans­zeit in Bad Winds­heim und Staf­fel­stein und nach sei­ner Zeit als Deka­nats­ju­gend­seel­sor­ger in Neu­stadt a. d. Aisch und Lich­ten­fels war er ab 1987 als Mili­tär­geist­li­cher frei­ge­stellt. Zuletzt war er Mili­tär­de­kan im Katho­li­schen Mili­tär­bi­schofs­amt in Ber­lin. 2006 berief ihn Erz­bi­schof Schick zum Gene­ral­vi­kar. Die­ses Amt ver­lor er auto­ma­tisch mit dem Rück­tritt des Erzbischofs.

„Nach­denk­lich, gedul­dig und den Men­schen zugewandt“

Dank an Weih­bi­schof Her­wig Gössl für sei­ne Tätig­keit bei der Caritas

Bei einer Grill­fei­er im Innen­hof der Dom­props­tei hat der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band Weih­bi­schof Her­wig Gössl für sein Wir­ken in der Cari­tas gedankt.

Gössl war seit 2014 Bischofs­vi­kar für Cari­tas und Sozia­le Diens­te sowie Vor­sit­zen­der des Cari­tas­ver­ban­des für die Erz­diö­ze­se Bam­berg e.V., nach des­sen Sat­zungs­re­form 2016 Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der. Zum 1. Sep­tem­ber über­nimmt er die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge im Ordi­na­ri­at der Erz­diö­ze­se Bam­berg und gibt daher die Funk­tio­nen bei der Cari­tas ab.

Stell­ver­tre­ten­de Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­to­rin Ursu­la Kund­mül­ler wür­dig­te Weih­bi­schof Gössl als „gedul­dig und nach­denk­lich“. Auch unan­ge­neh­me Ent­schei­dun­gen habe er mit­ge­tra­gen und auf die­se Wei­se die Ver­bands­ent­wick­lung der Cari­tas, ihre neu­en Auf­sichts­struk­tu­ren und die Aus­grün­dung der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de mit­ge­stal­tet. Göss­ls zwei­te Stär­ke sei es gewe­sen, für die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Cari­tas als Seel­sor­ger da zu sein. In der Bis­tums­lei­tung habe er die Inter­es­sen der Cari­tas ver­tre­ten und ihre Bedeu­tung als Teil der Kir­che ins Bewusst­sein gehoben.

Gerd-Richard Neu­mei­er über­nimmt die Nachfolge

Bei einer Kon­fe­renz in Vier­zehn­hei­li­gen zoll­ten auch die geschäfts­füh­ren­den Vor­stän­de der Kreis-Cari­tas­ver­bän­de dem Weih­bi­schof Aner­ken­nung. In Kon­flik­ten zwi­schen dem Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band und sei­nen Glie­de­run­gen habe Gössl es ver­stan­den, durch gedul­di­ges Nach­fra­gen wie­der Ein­ver­neh­men zu schaf­fen und die Zusam­men­ar­beit zu för­dern. Micha­el Groß von der Cari­tas Nürn­ber­ger Land sag­te als Spre­cher der Vor­stän­de, Gössl habe sich nie in den Vor­der­grund gespielt. Gleich­zei­tig habe er vor­ge­lebt, wie jemand als Mensch an der Spit­ze einer gro­ßen Orga­ni­sa­ti­on ste­he – nicht als Funk­ti­ons­trä­ger, son­dern als Per­son. „Her­wig Gössl hat stets eine eige­ne Posi­ti­on ver­tre­ten und konn­te gleich­zei­tig ande­re, gegen­sätz­li­che Posi­tio­nen gel­ten las­sen.“ Dafür sei­en ihm die Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Cari­tas gera­de bei kon­tro­ver­sen Fra­gen – wie den der­zeit stark dis­ku­tier­ten Anfor­de­run­gen der Kir­che an die Lebens­füh­rung ihrer Beschäf­tig­ten – dank­bar gewe­sen. Micha­el Bischof von der Cari­tas Fürth strich her­aus, dass Gössl sich immer für die Men­schen inter­es­siert habe.

Weih­bi­schof Her­wig Gössl bekann­te, dass er sich in die kom­ple­xen Auf­ga­ben und Struk­tu­ren der Cari­tas erst habe ein­ar­bei­ten müs­sen. Dabei habe er „gelernt, welch groß­ar­ti­ge Men­schen hin­ter die­ser gro­ßen und weit ver­zweig­ten Orga­ni­sa­ti­on ste­hen.“ Sie erzeug­ten eine gro­ße Kraft. Die Cari­tas strah­le durch ihre Tätig­keit als Licht für die Men­schen. Gössl ver­si­cher­te, dass er ja Weih­bi­schof blei­be und in die­ser Funk­ti­on ger­ne wei­ter­hin für die Cari­tas zur Ver­fü­gung stehe.

Die Nach­fol­ge als Vor­sit­zen­der der Auf­sichts­rä­te des Cari­tas­ver­ban­des für die Erz­diö­ze­se Bam­berg e.V. und der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de über­nimmt der bis­he­ri­ge Dekan von Ans­bach, Gerd-Richard Neumeier.

Nach­fol­ger für den Bereich der Cari­tas wird Gerd-Richard Neumeier

Weih­bi­schof Her­wig Gössl über­nimmt Seel­sor­ge­amt der Erzdiözese

Der Bam­ber­ger Weih­bi­schof Her­wig Gössl über­nimmt zum 1. Sep­tem­ber 2022 die Lei­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge, die für Kon­zep­te, Inhal­te und Ent­wick­lung der Pas­to­ral in der Erz­diö­ze­se ver­ant­wort­lich ist. Dies teilt das Erz­bis­tum Bam­berg mit. 

Zu den Haupt­auf­ga­ben der seel­sor­ge­ri­schen Arbeit gehört es, Fra­gen und The­men der Men­schen in Kir­che und Gesell­schaft auf­zu­grei­fen und dar­aus Impul­se für pas­to­ra­le Ent­wick­lung zu erar­bei­ten. Mit den Abtei­lun­gen Gemeinde‑, Jugend- und Erwach­se­nen­pas­to­ral, Lebens­welt ori­en­tier­te Pas­to­ral, Amt für Kir­chen­mu­sik und Lit­ur­gie fal­len sechs Abtei­lun­gen in die Ver­wal­tung der Haupt­ab­tei­lung Seel­sor­ge und damit unter die Füh­rung von Her­wig Gössl.

Her­wig Gössl löst den kom­mis­sa­ri­schen Lei­ter Wolf­gang Eich­ler ab, der zuletzt Dom­ka­pi­tu­lar Peter Wün­sche ver­tre­ten hatte.

Göss­ls bis­he­ri­ge Auf­ga­ben als Vor­sit­zen­der der Auf­sichts­rä­te des Diö­ze­sanca­ri­tas­ver­ban­des sowie der Cari­tas gGmbH St. Hein­rich und Kuni­gun­de über­nimmt Pfar­rer Gerd-Richard Neu­mei­er. Er war bis­her Lei­ten­der Pfar­rer im Seel­sor­ge­be­reich Obe­rer Aisch­grund und Dekan des Erz­bi­schöf­li­chen Deka­nats Ans­bach. Zusätz­lich wird Neu­mei­er im Sep­tem­ber durch Erz­bi­schof Lud­wig Schick zum Diö­ze­san­ju­gend­pfar­rer und Ordi­na­ri­ats­rat ernannt. Damit über­nimmt er die Nach­fol­ge von Nor­bert Förs­ter, der fünf Jah­re lang als Jugend­pfar­rer in der Erz­diö­ze­se wirk­te. Als neu­er Ordi­na­ri­ats­rat nimmt Neu­mei­er an der wöchent­lich statt­fin­den­den Ordi­na­ri­ats­kon­fe­renz teil. Die­se stellt das obers­te Ent­schei­dungs- und Bera­tungs­gre­mi­um im Erz­bis­tum Bam­berg dar.