Mit tiefer Trauer hat der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. In einer Erklärung drückte er seine
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Franziskus lernte 1986 im Erzbistum Bamberg Deutsch
Erzbistum Bamberg trauert um Papst Franziskus
Mit tiefer Trauer hat der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. In einer Erklärung drückte er seine Anteilnahme aus und würdigte das außergewöhnliche Wirken des heute im Alter von 88 Jahren verstorbenen Pontifex.
„Der Tod des Heiligen Vaters trifft uns alle zutiefst. Er war ein wahrer Hirte der Kirche, der die Botschaft des Evangeliums mit einer unerschütterlichen Liebe zu den Armen und einer klaren Vision für den Dialog zwischen den Völkern und Religionen verkündet hat“, so Gössl. Franziskus habe die Kirche in stürmischer Zeit mit Weisheit und unerschütterlichen Glauben geleitet. Er habe zugleich den Schatz des Glaubens bewahrt und die Türen für notwendige Veränderungen geöffnet.
Papst Franziskus habe durch seine pastorale Haltung und sein Engagement für Frieden, Gerechtigkeit und den interreligiösen Dialog die katholische Kirche geprägt. „Sein Glaubenszeugnis, seine tiefe Menschlichkeit und seine unermüdliche Arbeit für eine gerechtere Welt und die Bewahrung der Schöpfung bleiben uns allen ein Vorbild.“
Gössl, der im Dezember 2023 von Papst Franziskus zum Erzbischof ernannt wurde, erinnerte in seiner Stellungnahme auch an seine persönliche Begegnung mit Papst Franziskus im Juni 2024 bei der feierlichen Übergabe des Palliums in Rom. „Es war mir eine besondere Ehre, den Heiligen Vater persönlich zu treffen. Ich habe seine tiefe Verbundenheit mit der gesamten Kirche und sein Interesse an den Anliegen der Diözesen weltweit gespürt.“ Franziskus hinterlasse nicht nur eine geistliche, sondern auch ein menschliches Erbe, das wir bewahren müssen“, so der Erzbischof weiter.
Gössl erinnerte auch daran, dass Papst Franziskus 1986 als Priester während seiner Promotion mehrere Monate im Erzbistum Bamberg, in Rothenburg ob der Tauber, gelebt und Deutsch gelernt hat. Seit 2016 erinnert eine Ehrentafel am Eingang des früheren Goethe-Instituts an diese Zeit.
Abschließend lud der Erzbischof die Gläubigen ein, für Papst Franziskus und einen guten Nachfolger zu beten: „Ich bitte alle Gläubigen im Erzbistum, des verstorbenen Heiligen Vaters im Gebet und in der Feier der Eucharistie zu gedenken.“
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Höchstes Fest der Christenheit nicht auf Hasen und Schokoeier reduzieren
„Ostern ist kein Sparfest“
Ostern ist nach Worten von Erzbischof Herwig Gössl kein „Sparfest“, sondern ein Fest der Hoffnung in einer Zeit von Ängsten und Unsicherheiten. Das sagte Gössl am Ostersonntag in seiner Predigt im Bamberger Dom.
Erzbischof Gössl bezog sich dabei auf den Werbespruch einer Supermarktkette „Ostern wird zum Sparfest“. Dieser Slogan werfe die Frage auf, ob nicht viele Menschen längst eine Sparvariante des wichtigsten Festes der Christenheit feiern. „Ist das Ostern der Sitzhasen und Schokoeier nicht zu einer Farce verkommen?“, fragte er. Wer Ostern nur als Spar-Variante feiere, erspare sich den Blick auf Jesus Christus und seine Auferstehung. „Die österliche Botschaft macht einen weiten Horizont der Hoffnung auf, der herausreißt aus der Lethargie einer großen Unsicherheit, wie es weitergeht mit dieser Welt und dieser Menschheit und mit dieser Kirche.“
Die österliche Hoffnung treibe an zu Taten, die anderen Menschen Hoffnung schenken: denen die aus Verzweiflung auf der Flucht sind, die krank sind und nicht mehr den Hochleistungsansprüchen der Gesellschaft mithalten können und die von Abhängigkeiten gefangen sind. „Mit einem Sparfest Ostern, das sich den Kern seines Inhalts erspart, kommen wir dagegen nicht an“, so Gössl. Im Osterfest komme die Liebe Gottes zum Vorschein, indem Jesus Christus sein Leben am Kreuz hingibt. „Ostern ist nicht billiger zu haben“, betonte Gössl und fügte hinzu: „Ostern ist kein Sparfest, sondern ein Fest überfließender Hingabe und Liebe, ein Fest überschwänglicher Freude, weil das Leben gesiegt hat.“ Die Botschaft von Ostern vermittele einen Reichtum, der geteilt werden will.
Er habe zudem nichts gegen Schokoeier, sagte der Erzbischof: „Solange der Inhalt von Ostern nicht darauf reduziert wird.“
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Dialogpredigt zum ökumenischen Frauenfest
Kunigundentag unter dem Motto „Frauen.Macht.Veränderung.“
Zum Kunigundentag am Samstag haben der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl und Sabine Hirschmann, Dekanin des Evangelisch-Lutherischen Dekanats Bamberg, in einer Dialogpredigt im Bamberger Dom die starke Strahlkraft von Kaiserin Kunigunde betont, die heute wie früher ein leuchtendes Vorbild für gelebten Glauben, soziale Gerechtigkeit und den Einsatz für ein solidarisches Miteinander darstelle.
In Gesellschaft wie auch Kirche sei aktuell immer mehr Zerrissenheit zu erkennen, deshalb brauche es mehr Menschen, „die sich wie Kunigunde dafür einsetzen, dass vorhandene Risse nicht weiter vertieft, sondern vielmehr repariert werden“, sagte Erzbischof Gössl. Genau das habe Kaiserin Kunigunde immer wieder getan: „Sie hat aus ihrem Glauben heraus Lichtpunkte gesetzt in einer oft ungerechten und ungleichen Welt.“ Laut Überlieferungen habe sie sich unter anderem hartnäckig für eine gerechte Entlohnung der Arbeitskräfte beim Bau der Kirchengebäude in und um Bamberg eingesetzt.
Dekanin Hirschmann griff diesen Gedanken auf und würdigte Kunigunde als eine Frau, die trotz Gegenwind konsequent für ihre Überzeugungen eintrat: „In einer Zeit, in der die Rolle der Frau meist darin bestand, im Hintergrund zu bleiben und eben nicht im Rampenlicht zu stehen, leuchtete Kunigunde aus sich, aus ihrem Glauben und aus ihrem Einsatz heraus“, so die Dekanin. Auf diese Weise habe Kunigunde Kirchengeschichte geprägt, womit sie stellvertretend stehe für die vielen Frauen, die Kirche seit jeher tragen.
Workshops rund um das Motto „Frauen.Macht.Veränderung.“
Als einen zentralen Schlüssel für ihr hohes Maß an Selbstbestimmung nannte Hirschmann den Bildungsstand der Kaiserin. Schon als junges Mädchen sei Kunigunde unterrichtet worden und besaß überdurchschnittliches Wissen. Das habe ihr Selbstbewusstsein verschafft und letztendlich den Mut gegeben, für ihre eigenen Werte einzustehen. Umso wichtiger sei es, am Kunigundentag und dem zeitgleich begangenen Interationalen Frauentag darauf hinzuweisen, dass Frauen weltweit noch immer stark benachteiligt seien. Viele hätten „kein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben, keinen Zugang zu Bildung und damit auch keine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen“, was sich dringen ändern müsse.
Gesellschaftliche Herausforderungen wie diese wirkten auf uns Menschen häufig wie gigantische Mammutaufgaben, „an denen man ununterbrochen, rund um die Uhr und Tag für Tag arbeiten könnte“, entgegnete Erzbischof Gössl in seinem Schlusswort. Er erinnerte daran, dass auch in dieser Hinsicht von Kaiserin Kunigunde gelernt werden könne. Bei allem Eifer habe sie als fromme Frau Gott stets einen großen Raum in ihrem Leben eingeräumt. Sie sei offen gewesen für Gott und nur so konnte sie Licht bringen in die Dunkelheit ihrer Zeit.
Nach dem Festgottesdienst im Bamberger Dom fand der zweite Teil des Kunigundentages in der Bamberger Stephanskirche und dem zugehörigen Stephanshof statt. Das Ökumenische Team Kunigunde hatte ein vielseitiges Nachmittagsprogramm zusammengestellt, das musikalisch von der „Kuni-Band“ der Werkstatt Christliche Popularmusik begleitet wurde. Nach einem Mittagessen konnten die zahlreich erschienenen Frauen an verschiedenen Workshops rund um das Motto „Frauen.Macht.Veränderung.“ teilnehmen – unter anderem gab es einen kritischen Rückblick auf die Geschichte der Frauenrechte, einen Überblick über Chancen und Herausforderungen für geflüchtete Frauen und eine Auseinandersetzung mit der unbezahlten Sorge- und Care-Arbeit von Frauen.
Den Abschluss des Festprogramms bildete eine szenische Lesung der Schauspielern Ursula Gumbsch. Unter dem Titel „Pfeif auf den Märchenprinzen!“ setzte sie sich auf ebenso nachdenkliche wie humorvolle Weise mit traditionellen Geschlechterrollen und den daraus resultierenden Irrungen und Wirrungen auseinander.
Am Ende des Tages wurden den Teilnehmerinnen mit der Bitte um Gottes Beistand ermutigt, sich nach ihren Möglichkeiten weiterhin solidarisch für ihre eigenen Rechte und die aller Diskriminierten weltweit einzusetzen.
Die heilige Kunigunde hat gemeinsam mit ihrem Mann, dem heiligen Kaiser Heinrich, das Bistum Bamberg im Jahr 1007 gegründet. Sie starb am 3. März 1033 und wurde im Jahr 1200 heiliggesprochen. Der Kunigundentag wird in Erinnerung an sie gefeiert – seit einigen Jahren in Form eines ökumenischen Frauenfestes. Veranstalter sind das Erzbistum Bamberg und das Evangelisch-Lutherische Dekanat Bamberg. Dieses Jahr viel der Kunigundentag passenderweise auf das Datum des Internationalen Frauentages am 8. März.
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Hirtenwort zur Fastenzeit
Erzbischof Gössl mahnt zur Rückbesinnung auf Wahrheit und Verständigung
In seinem Hirtenwort zur österlichen Bußzeit betont der Bamberger Erzbischof Herwig Gössl die Bedeutung der Fastenzeit als eine Zeit der neuen Orientierung. Angesichts globaler Unsicherheiten und wachsender Spaltungen mahnt er zur Rückbesinnung auf die Wahrheit als Fundament von Gemeinschaft und Verständigung.
Die Welt scheine aus den Fugen geraten zu sein, was nicht zuletzt an Verwerfungen auf weltpolitischer Ebene deutlich werde, so der Oberhirte. Wenn offensichtliche Lügen zu alternativen Wahrheiten umgemünzt würden und Propaganda sachliche Informationen ersetze, fehle zunehmend eine entscheidende Grundlage für Gespräche und das gegenseitige Verständnis: „Es fehlt die Wahrheit“, sagt Gössl.
Infolgedessen zögen sich immer mehr Menschen „auf die kleinen Inseln ihrer persönlichen Überzeugungen“ zurück, was das Miteinander zerstöre und zu Vereinzelung führe. Die österliche Bußzeit sei eine Gelegenheit, sich bewusst gegen Spaltung und für ein Leben in Verantwortung und Nächstenliebe zu entscheiden, so der Erzbischof: „Sie ruft uns aus der Erstarrung und aus der Gewöhnung an die Sünde.“
In Zeiten von Unordnung und Verunsicherung bestehe laut Gössl außerdem die Gefahr, dass Orientierung bei denen gesucht werde, „die einfache und bequeme Antworten auf komplexe Fragen anbieten, völlig unabhängig davon, was wahr, gerecht und hilfreich ist“.
Deswegen ruft er die Gläubigen dazu auf, sich nach der Wahrheit auszustrecken, Gespräche und Diskussionen mit anderen zu suchen sowie Feedback und kritische Diskussionen ernst zu nehmen: „Wir müssen die Wahrheit bezeugen, aber nicht so, als ob wir sie ein für alle Mal in unserem Besitz hätten, sondern als Zeugen dafür, dass es eine Wahrheit gibt, weil es Gott gibt.“
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Frauen.Macht.Veränderung
Kunigundentag beginnt am Samstag um 9.30 Uhr
Am kommenden Samstag, 8. März, wird in Bamberg der Kunigundentag als ökumenisches Frauenfest zum Internationalen Frauentag gefeiert. Das Hochfest der heiligen Kunigunde beginnt ab 9.30 Uhr.
Der Kunigundentag zu Ehren der Bistumspatronin steht in diesem Jahr unter dem Motto „Frauen.Macht.Veränderung“ und beginnt um 9.30 Uhr mit einem Pontifikalgottesdienst, den Erzbischof Herwig Gössl im Bamberger Dom feiern wird. Anschließend besteht im Hof/Saal des Dompfarrheims die Möglichkeit, bei einer kleinen Agape ins Gespräch zu kommen.
Ab 12 Uhr wird in den Stephanshof (Stephansplatz 5/Bamberg) zu Mittagessen, Kaffee und Kuchen eingeladen.
Der Festnachmittag startet dann um 14 Uhr mit verschiedenen Workshops. Höhepunkt am Nachmittag ist eine szenische Lesung mit Ursula Gumbsch unter dem Titel “Pfeif auf den Märchenprinzen”.
Der Kunigundentag wird vorbereitet vom „Ökumenischen Team Kunigunde“, in dem zahlreiche Aktive der ökumenischen Frauenarbeit im Erzbistum Bamberg zusammenarbeiten
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Gebeine des Bistumsgründers im Dom bestattet
Heinrichsreliquien finden letzte Ruhestätte
Nach der Rückführung einer bedeutenden Heinrichsreliquie aus dem Germanicum in Rom im vergangenen Jahr sind die Gebeine des heiligen Bistumsgründers jetzt im Kaisergrab des Bamberger Doms bestattet worden. Die Übertragung fand am Montag auf Beschluss des Domkapitels im Rahmen eines Gottesdienstes mit Erzbischof Herwig Gössl statt.
Erzbischof Gössl sagte in seiner Predigt, die Untersuchung der Gebeine habe bestätigt, dass Heinrich zeitlebens Beschwerden beim Gehen hatte. Trotz dieser Probleme sei er ständig im ganzen Reich unterwegs gewesen, auch um den Glauben zu verbreiten. „Heinrich hat alles aus tiefem Glauben heraus getan, auch wenn man manche seiner Taten heute kritisieren kann“, sagte Gössl. Auch in der heutigen Zeit seien viele Menschen ängstlich, verunsichert, zerrissen und gespalten, so der Erzbischof mit Blick auf die Streitigkeiten und Verwerfungen in Politik und Kirche: „Die Reliquien wollen uns ermutigen, trotz aller Mühen und Schmerzen nicht aufzugeben!“ Er sei froh, dass die Gebeine des Bistumsgründers nun wieder im Grab vereint sind, so der Erzbischof
Das von Tilmann Riemenschneider im 16. Jahrhundert geschaffene Grabmal des heiligen Kaiserpaares Heinrich und Kunigunde gehört heute zu den Hauptsehenswürdigkeiten des Bamberger Doms. Einst war es ein bedeutendes Pilgerziel, das seit dem Mittelalter unzählige Gläubige anzog. Während die steinernen Liegefiguren auf dem Grabmal suggerieren, dass hier die Körper der Verstorbenen ruhen, verrät das Protokoll der Umbettung aus dem 16. Jahrhundert, dass sich darin für Heinrich und Kunigunde nur je zwei Gebeinkisten mit wenigen sterblichen Überresten der Bistumsgründer befinden.
Für die Heiligenverehrung waren seit dem Mittelalter die Häupter zentraler Gegenstand. Diese befinden sich in der Häupterkapelle des Bamberger Doms. Weitere Knochen wurden in früheren Jahrhunderten für die Anfertigung von Reliquien hergenommen: kleine Knochenstücke, die mit einer „Authentik“, einer Beschriftung mit dem Namen des Heiligen, versehen wurden und ihren Weg durch ganz Europa in die Altäre und Reliquiare kleiner und großer Kirchen fanden. So ist es auch nachvollziehbar, dass die Oberschenkelknochen des Kaisers zu diesem Zwecke zurückbehalten und niemals in das Kaisergrab überführt worden waren.
Die beiden Reliquien befanden sich bis ins 19. Jahrhundert im Bamberger Domschatz. Eine davon wurde um 1840 an das Collegium Germanicum et Hungaricum, ein von Jesuiten geleitetes päpstliches Kolleg für Priesteramtskandidaten in Rom, übergeben, wo auch zahlreiche Geistliche aus dem Erzbistum Bamberg Alumnen waren. Die Rückgabe fand kurz vor dem 1000. Todestag des Bistumsgründers im Juni 2024 durch den Direktor des Germanicum, P. Gernot Wisser SJ, statt. Mit der Übertragung beider Oberschenkelknochen Kaiser Heinrichs veranlasst das Bamberger Domkapitel 2025 somit die Zusammenführung der Reliquien Heinrichs im Kaisergrab.
Eine besondere denkmalpflegerische und technische Herausforderung für die Einsetzung des zusätzlichen Reliquienbehältnisses ins Kaisergrab war die schonende Öffnung des bildhauerischen Meisterwerks von Riemenschneider. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege stellte sowohl seine Expertise in restaurierungswissenschaftlichen Fragestellungen wie auch die fotografische Dokumentation der letzten Öffnung 1969 zur Verfügung. Die Planung eines „minimalinvasiven“, also substanzschonenden und möglichst risikoarmen Öffnungsprozesses, wurde eng von der Dienststelle Seehof und dem Referat Restaurierung, Fachbereich Skulptur/Stein, in München begleitet. Die Durchführung der Arbeiten lag in den bewährten Händen der Bamberger Dombauhütte mit Unterstützung des Metallrestaurators Hans-Joachim Bleier, der für die Abnahme und Wiederanbringung der bronzenen Inschriftentafel verantwortlich zeichnete.
Aufgrund der komplexen und sensiblen Arbeitsvorgänge war das Kaisergrab für die Zeit der Arbeiten eingehaust. Für die Aufnahme des neuen zylindrischen Gebeingefäßes reichte eine kleine runde Öffnung in der blanken Stirnseite des Kaisergrabs aus. Die Öffnung liegt hinter der Bronzetafel, so dass der Eingriff unsichtbar bleibt.
Bei früheren Öffnungen war in einem äußerst aufwändigen und schwierigen Verfahren die zweiteilige Deckplatte mit den Liegefiguren von der Tumba gehoben worden.
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Erzbischof Herwig Gössl sendet Kinder und Jugendliche aus
Sternsingerinnen und Sternsinger fordern Kinderrechte ein
Rund 300 Kinder und Jugendliche haben sich am gestrigen Montag, dem 30. Dezember, in der Bamberger Innenstadt lautstark für Kinderrechte eingesetzt. Mit dabei: Kronen, Sterne und Protest-Plakate mit Aufschriften wie „Spielen, singen, lachen. Kinder verdienen diese Sachen!“.
Die Kinder riefen gemeinsam: „Eins, zwei, drei, vier: Kinderrechte wollen wir! Fünf, sechs, sieben, acht: Hungersnot wird plattgemacht. Neun und zehn: Kinder wollen Frieden sehn!“ Schaulustige blieben stehen, um die Sternsinger*innen zu beobachten und zu fotografieren.
Der Hintergrund: Das Motto der 67. Aktion Dreikönigssingen lautet „Erhebt Eure Stimme! Sternsingen für Kinderrechte“. Daher ging es laut zu bei der Eröffnung der Aktion, die vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ), dem Referat Weltkirche und dem Jugendamt der Erzdiözese Bamberg gestaltet wurde.
Wenn die Sternsinger*innen Anfang 2025 von Haus zu Haus ziehen, sammeln sie Spenden für verschiedene Projekte, unter anderem für Kolumbien und Kenia. In beiden Ländern werden die Rechte von Kindern verletzt, weil sie beispielsweise kaum Zugang zu Schulen haben oder in großer Armut leben. „Wir wollen Kinder dazu ermutigen, für ihre Rechte selbst einzustehen“, erläutert BDKJ-Diözesanvorsitzende Sonja Biller, die den Aussendungsgottesdienst mitorganisiert hat. „Und wir wollen auch die Länder in die Pflicht nehmen, die Kinder zu schützen und ihre Rechte zu wahren.“
Als Sinnbild für den „Platz für Kinderrechte“ standen zwei Stühle in der Kirche St. Martin, die auch für Erwachsene zu groß waren, um darauf zu sitzen. Helmut Hetzel, Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Bamberger Westen, bat die Sternsinger*innen im Gottesdienst, die Stühle mit Zetteln zu bekleben. Auf diesen beantworteten sie die Frage: „Was brauchst du zum Leben?“ Sie schrieben beispielsweise: „Kein Krieg, sondern Frieden“, „Bildung“, „Familie und Freunde“.
Von St. Martin zogen die Sternsinger*innen über die Obere Brücke zum Bamberger Dom. Die Bands „Anna Lumina“ und „Sinnergie. Die Bistumsband“ begleiteten die Veranstaltung musikalisch. In seiner Predigt sagte Erzbischof Herwig Gössl zu den jungen König*innen: „Kinder wissen, dass man das Wichtigste nicht kaufen kann, sondern geschenkt bekommt: die Liebe von anderen Menschen. Ihr seid geliebt und angenommen, ohne etwas dafür zu tun. So liebt Gott uns Menschen.“ Er dankte den Sternsinger*innen dafür, dass sie die Liebe Christi zu den Menschen bringen. Anschließend segnete er die Sternsinger*innen, die Kreide und den Weihrauch. Er sendete sie ins ganze Erzbistum Bamberg aus.
Den Segen erhielten unter anderem die Sternsingerinnen Christiane (14), Milena (13) und Annalena (15) aus Windheim. Sie haben sich schon mehrmals an der Aktion Dreikönigssingen beteiligt. Warum? „Weil ich glücklich bin, wenn ich mich für andere einsetzen kann“, erklärt Annalena. Christiane und Milena freuen sich darauf, beim Sternsingen Senior*innen zu besuchen: „Sie sind besonders glücklich, wenn man mit Weihrauch durch die Wohnung läuft.“
Ihnen und allen anderen Sternsinger*innen wünscht Anja Baumer-Löw, Referentin für Theologie und Spiritualität im Jugendamt der Erzdiözese, dass sie diese Freude am Sternsingen erleben und freundlich aufgenommen werden, denn: „Die Kinder und Jugendlichen stellen ihre Zeit zur Verfügung, um anderen Kindern und Jugendlichen, denen es nicht so gut geht, zu helfen. Ich finde, dieses Ehrenamt verdient Respekt. Und dieser Respekt gebietet es, höflich zu sein.“ Im vergangenen Jahr haben die Sternsinger*innen im Erzbistum Bamberg rund 1,7 Millionen Euro Spenden für benachteiligte und Not leidende Kinder gesammelt.
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Weihnachtspredigt von Erzbischof Gössl
„Gott ist nicht Zuschauer geblieben“
Weihnachten bringt nach Worten des Bamberger Erzbischofs Herwig Gössl das Licht der Hoffnung in eine von Verzweiflung geprägte Welt. Die Weihnachtsbotschaft verändere tatsächlich die Welt, so der Erzbischof heute in seiner Weihnachtspredigt.
„Weihnachten ist nicht bloß ein Appell für mehr Menschlichkeit, Frieden und Versöhnung. Weihnachten besagt vielmehr, dass Gott selbst die Initiative ergriffen hat und durch die Menschwerdung seines Sohnes einen neuen Anfang gesetzt hat“, sagte Gössl in seiner Predigt am ersten Weihnachtstag im Bamberger Dom. Weihnachten bedeute auch: „Gott ist nicht Zuschauer geblieben, der das oft wunderliche Verhalten der Menschen von oben herab betrachtet.“
Die Weihnachtsbotschaft verändere tatsächlich die Welt, so der Erzbischof. Wer die Botschaft der Menschwerdung Gottes ganz an sich herankommen lasse und sie dankbar im Herzen aufnehme, der bleibe in seinen Gedanken und Empfindungen nicht hängen beim nächsten Problem, das am Horizont des Lebens auftauche, der bleibe nicht fixiert auf persönliche Enttäuschungen, der erwarte auch nicht, dass alles nach den eigenen Vorstellungen läuft. „Wer die Botschaft von der Menschwerdung Gottes aufgenommen hat, der weiß, dass diese ganze, manchmal verrückte Welt und Menschheit gehalten und getragen ist.“
Gössl fügte hinzu: „Von dieser Gewissheit erfüllt können wir uns einsetzen für Gerechtigkeit, Versöhnung Frieden unter den Menschen. Wir können uns bemühen, dass die egoistische Gier nach immer mehr überwunden wird, und am besten fängt man damit immer bei sich selbst an.“
Der Erzbischof erinnerte in seiner Predigt auch an die Notwendigkeit, das Leben zu schützen, die Schöpfung zu bewahren und dafür zu sorgen, dass die Erde ein Ort des Lebens bleibt. „Ehrfurcht vor der Schöpfung ist und bleibt ein Auftrag, auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.“ Wenn es um den Schutz des Lebens gehe, dürften die ungeborenen Kinder und pflegebedürftige ältere Menschen nicht vergessen werden. Gott habe allen Menschen die Würde von Gotteskindern verliehen, weil er sie liebe und ihnen immer wieder Großes zutraue. „Gott rechnet bei uns Menschen mit dem Wunder. Tun wir es auch!“, schloss der Erzbischof seine Weihnachtspredigt.
Der weitere Ablauf bis zum Dreikönigsfest ist hier zu finden.
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Weihnachten im Bamberger Dom
Christmette im Livestream
An Heiligabend findet die traditionelle Christmette im Bamberger Dom mit Erzbischof Herwig Gössl um 22.30 Uhr statt. Das Erzbistum Bamberg hat den Ablauf vom diesjährigen Weihnachtsfest bis Dreikönig bekanntgegeben.
An Heiligabend werden während der Christmette der Domchor, Mitglieder der Bamberger Symphoniker und Solisten unter Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer die Missa brevis in B von Wolfgang Amadeus Mozart singen und spielen. An der Orgel spielt Domorganist Markus Willinger. Die Christmette wird auch im Livestream übertragen. Bereits um 16.00 Uhr findet eine Krippenfeier für Familien mit Kleinkindern statt, um 18.00 Uhr wird eine Familienmette mit Dompfarrer Markus Kohmann gefeiert.
Das Pontifikalamt am Hochfest der Geburt des Herrn, Mittwoch, 25. Dezember, mit Erzbischof Gössl, beginnt um 9.30 Uhr. Die Domkantorei, Solisten und Musiker der Bamberger Symphoniker singen und spielen unter Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer die Missa brevis in F von Wolfgang Amadeus Mozart sowie weihnachtliche Chormusik. An der Orgel spielt Domorganist Markus Willinger. Der Gottesdienst wird auch im Livestream übertragen. Eine weitere Eucharistiefeier findet um 11.30 Uhr statt. Um 17.00 Uhr feiert Erzbischof Gössl eine Pontifikalvesper. Es singen der Domchor, die Mädchenkantorei und die Domkantorei Chormusik, Psalmen und Wechselgesänge unter der Leitung von Katharina Ackva. An der Orgel spielt Domorganist Markus Willinger.
Am zweiten Weihnachtsfeiertag, Donnerstag, 26. Dezember, findet um 9.30 Uhr eine Eucharistiefeier statt, der Domdekan Hubert Schiepek vorstehen wird. Die Mädchenkantorei singt die Messe in Es-Dur von Joseph Gabriel Rheinberger sowie weihnachtliche Chormusik unter der Leitung von Katharina Ackva. An der Orgel spielt Karl-Heinz Böhm. Um 11.30 Uhr findet eine weitere Messfeier statt, um 17.00 Uhr eine Festandacht.
Am Sonntag, 29. Dezember, wird mit einem Pontifikalamt das Heilige Jahr eröffnet. Die Feier beginnt um 17.00 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin am Grünen Markt. Von dort zieht eine Prozession zum Dom, wo gegen 18.00 Uhr die Eucharistiefeier beginnt, die im Livestream übertragen wird. Ein Vokalensemble der Domkantorei singt die Missa O quam gloriosum von T. L. de Victoria sowie weihnachtliche Chormusik. An der Orgel spielt Karl-Heinz Böhm. Die Sonntagsgottesdienste finden wie üblich um 9.30 Uhr und 11.30 Uhr statt.
Am Silvestertag beginnt die feierliche Vesper zum Jahresschluss mit Erzbischof Gössl um 17.00 Uhr. Musikalisch mitgestaltet wird sie von der Mädchenkantorei am Bamberger Dom mit Psalmen, Wechselgesängen und weihnachtlicher Chormusik unter der Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer. An der Orgel spielt Karl-Heinz Böhm. Um 19.00 Uhr findet eine Eucharistiefeier statt.
An Neujahr – dem Hochfest der Gottesmutter Maria – findet um 9.30 Uhr ein Gottesdienst mit Domdekan Hubert Schiepek mit deutschen Kirchenliedern statt. Um 11.30 Uhr ist eine weitere Eucharistiefeier.
Am Hochfest der Erscheinung des Herrn, Dreikönig, singt in der Eucharistiefeier um 9.30 Uhr, der Domdekan Hubert Schiepek vorsteht, ein Vokalensemble der Domkantorei unter Leitung von Katharina Ackva. Um 11.30 Uhr findet ein weiterer Gottesdienst statt. Um 17.00 Uhr wird ein weihnachtlicher Vespergottesdienst „A Ceremony of Nine Lessons and Carols“ in anglikanischer Form gefeiert. Es singt die Domkantorei unter Leitung von Domkapellmeister Vincent Heitzer. An der Orgel spielt George Warren.
Die Livestreams am 24., 25. und 29. Dezember werden hier übertragen.
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Erzbischof Herwig Gössl würdigt Engagement für Demokratie und Menschenrechte
Bayerischer Verfassungsorden für CPH-Direktor Siegfried Grillmeyer
Für sein herausragendes Engagement in der Demokratiebildung ist der Direktor der Nürnberger Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH), Siegfried Grillmeyer, mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet worden.
„Die ausgezeichneten Persönlichkeiten leben die Werte unserer Verfassung jeden Tag aufs Neue. Das ist entscheidend für unsere Demokratie, gerade in diesen herausfordernden Zeiten.“ Mit diesen Worten würdigte Landtagspräsidentin Ilse Aigner würdigte den 55-Jährigen Direktor der Nürnberger Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus (CPH), Siegfried Grillmeyer, sowie die 43 weiteren mit dem Bayerischen Verfassungsorden Ausgezeichneten.
Erzbischof Herwig Gössl, der bei der Verleihung im Münchner Landtag anwesend war, dankte Grillmeyer dafür, dass er im CPH den Schwerpunkt politische Bildung stets vertieft und ausgebaut habe. Gerade in den vergangenen Jahren habe er sich unermüdlich dafür eingesetzt, Menschen für politische Bildung und den politischen Dialog zu bewegen, um der zunehmenden Polarisierung und der Spaltung in der Gesellschaft entgegen zu wirken. Als Mitbegründer des Kompetenzzentrums für Demokratie und Menschenwürde der katholischen Kirche in Bayern stehe er für den Einsatz der Christen gegen extremistische Tendenzen, Rassismus, Nationalismus und Antisemitismus. Gössl hob auch die zahlreichen ehrenamtlichen Tätigkeiten hervor, in denen sich Grillmeyer für die politische Bildung, Demokratie und Menschenwürde engagiere.
Grillmeyer selbst zeigte sich erfreut über die Anerkennung, die er stellvertretend für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entgegennehme. „Das ganze CPH-Team lebt den Bildungsauftrag und setzt sich unermüdlich auf vielfältigste Weise für Demokratie und gegen Menschenfeindlichkeit jeglicher Art ein.“
Der promovierte Historiker engagiert sich seit 1999 im Caritas-Pirckheimer-Haus, zunächst als Bildungsreferent an der Jugendakademie CPH, dann ab 2000 als Leiter der Jugendakademie. Seit 2008 ist er Direktor der Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus sowie Geschäftsführer der Caritas-Pirckheimer-Haus gGmbH sowie der CPH Service GmbH.
Neben seiner beruflichen Tätigkeit ist er in zahlreichen Gremien aktiv, unter anderem ist er Gründungsmitglied der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg und des Vereins zur Förderung demokratischer Werte in der Metropolregion Nürnberg.
Der Bayerische Landtag ehrt mit dem Verfassungsorden Bürgerinnen und Bürger, die sich aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung engagieren. Die Auszeichnung wurde als Bayerische Verfassungsmedaille am 1. Dezember 1961 vom damaligen Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer gestiftet. Seit 60 Jahren ist sie öffentliche Anerkennung für Bürgerinnen und Bürger, die sich herausragend für das Gemeinwohl engagieren und damit die Werte der Bayerischen Verfassung mit Leben füllen. Seit 2021 wird der Orden als Bayerischer Verfassungsorden in einer Klasse verliehen.
Bereits am Dienstag wurde das CPH in Lutherstadt Wittenberg für das Projekt „Wie geht Demokratie?“ mit dem bap-Preis des Bundesausschusses Politische Bildung ausgezeichnet. Das Projekt zielt darauf ab, junge Menschen mit Lernschwierigkeiten fit für Demokratie zu machen und sie darin zu bestärken, ihre Grundrechte wahrzunehmen.