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Erzbistum Bamberg - Page 5

„Krieg ist eine Absa­ge an den Wil­len Gottes“

Auf­ruf zum Gebet für die Ukraine

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft alle Gläu­bi­gen im Erz­bis­tum Bam­berg zum Gebet für den Frie­den in der Ukrai­ne auf. In einem Brief bat er alle Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger Für­bit­ten anzu­set­zen, wie das Erz­bis­tum mitteilt.

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft alle Gläu­bi­gen im Erz­bis­tum Bam­berg zum Gebet für den Frie­den in der Ukrai­ne auf. In einem Brief bat er alle Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger Für­bit­ten anzu­set­zen, wie das Erz­bis­tum mitteilt.

„Wir haben den Krieg vor unse­rer Haus­tür! Er kann auch uns tref­fen und scha­den“, mahn­te der Erz­bi­schof und füg­te hin­zu: „Krieg ist eine Absa­ge an den Wil­len Got­tes.“ Frie­de sei Erfül­lung des Wil­len Got­tes, der die Men­schen zu Werk­zeu­gen des Frie­dens mache. Schick rief auch zum Gebet für die Macht­ha­ber und Ver­ant­wort­li­chen auf, „damit der Frie­de in die Ukrai­ne zurück­kehrt und in ganz Euro­pa, ja in der gan­zen Welt erhal­ten und bewahrt bleibt.“

Men­schen in der Ukrai­ne in Angst und gro­ßer Sorge

In einem Brief an alle Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger bat er am Don­ners­tag dar­um, in allen Got­tes­diens­ten mit Für­bit­ten an die Men­schen in der Ukrai­ne zu den­ken, sowie eige­ne Got­tes­diens­te wie Rosen­kranz­an­dach­ten anzusetzen.

„Krieg bringt Ver­wir­rung und Sün­de, er tötet Men­schen, er zer­stört Häu­ser, Woh­nun­gen, Fel­der und Äcker, er ver­ur­sacht Flucht und Ver­trei­bung“, so Schick wei­ter. Er habe am Mor­gen mit dem Bischof von Odes­sa, Sta­nis­law Szy­ro­ko­ra­di­uk, tele­fo­niert, der berich­tet habe, dass die Men­schen in der Ukrai­ne in Angst und gro­ßer Sor­ge seien.

Auf­ruf von Erz­bi­schof Schick an die Politik 

„Kei­ne Waf­fen in die Hän­de von Kindersoldaten“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die Poli­tik zum heu­ti­gen „Red Hand Day“ auf, beim Rüs­tungs­export stär­ker dar­auf zu ach­ten, dass die Waf­fen nicht in die Hän­de von Kin­der­sol­da­ten gelan­gen, wie das Erz­bis­tum Bam­berg mitteilt.

Zum Inter­na­tio­na­len Tag gegen den Ein­satz von Kin­der­sol­da­ten, dem „Red Hand Day“ am 12. Febru­ar, wies Schick dar­auf hin, dass welt­weit Schät­zun­gen zufol­ge bis zu 250.000 Kin­der und Jugend­li­che an bewaff­ne­ten Kon­flik­ten betei­ligt sind, obwohl das völ­ker­recht­lich ver­bo­ten ist.

Beson­ders im Süd­su­dan, in der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik, in der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kon­go, in Soma­lia, Syri­en und im Jemen sei­en Kin­der­sol­da­ten im Ein­satz. Auch isla­mis­ti­sche Ter­ror­grup­pen wie Boko Haram und der Isla­mi­sche Staat miss­brau­chen Kin­der als Kämp­fer oder zwin­gen sie sogar zu Selbstmordattentaten.

Stär­ke­re Kon­trol­le bei Rüs­tungs­expor­ten gefordert

Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen wei­sen dar­auf hin, dass beim Ver­kauf von Rüs­tungs­gü­tern nicht aus­rei­chend kon­trol­liert wird, ob mit den Waf­fen Kin­der aus­ge­stat­tet wer­den. Hier müss­ten die Regie­run­gen sen­si­bel sein und Waf­fen­ex­por­te in ent­spre­chen­de Län­der stop­pen, sag­te Schick und kri­ti­sier­te oft feh­len­de Trans­pa­renz bei den Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren von Waf­fen­ex­por­ten. Der Ver­kauf von Waf­fen an Krieg füh­ren­de Län­der sei grund­sätz­lich abzulehnen.

Der Erz­bi­schof beton­te, dass Kin­der­sol­da­ten auch schwe­re see­li­sche Schä­den erlei­den und oft fürs gan­ze Leben trau­ma­ti­siert sind. Sie besu­chen jah­re­lang kei­ne Schu­le und erle­ben gro­ße Bru­ta­li­tät. Auch Mäd­chen wür­den rekru­tiert und sei­en zusätz­lich der Gefahr sexu­el­ler Gewalt aus­ge­setzt. Des­halb sei­en psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung und Aus­bil­dungs­pro­gram­me für ehe­ma­li­ge Kin­der­sol­da­ten sehr wichtig.

Der Tag gegen den Ein­satz von Kin­der­sol­da­ten wird seit dem 12. Febru­ar 2002 began­gen. An die­sem Tag trat ein Zusatz­pro­to­koll zur Betei­li­gung von Kin­dern in bewaff­ne­ten Kon­flik­ten in Kraft – ergän­zend zur UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on. Das Papier ver­bie­tet den Ein­satz von Kin­dern in bewaff­ne­ten Kon­flik­ten und die Wehr­pflicht für Min­der­jäh­ri­ge. Welt­weit set­zen sich zahl­rei­che Orga­ni­sa­tio­nen gegen die Rekru­tie­rung von Kin­dern als Sol­da­ten ein. Sie bemü­hen sich um die Ent­waff­nung der Kin­der, die Ent­las­sung aus dem Mili­tär­dienst und die Wie­der­ein­glie­de­rung in die Gesellschaft.

Erz­bi­schof Schick dankt Ärz­tin­nen, Ärz­ten und Pflegekräften

Welt­tag der Kranken

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft zum heu­ti­gen Welt­tag der Kran­ken zu Wert­schät­zung von Ärz­tin­nen und Ärz­ten und des Pfle­ge­per­so­nals in Kli­ni­ken, Senio­ren­ein­rich­tun­gen und in der häus­li­chen Pfle­ge auf.

„Kran­ken­pfle­ge und Gesund­heits­dienst erfül­len eine wich­ti­ge, uner­läss­li­che, aber auch schwie­ri­ge und her­aus­for­dern­de Arbeit für uns alle. Allen Pfle­ge­kräf­ten Aner­ken­nung, Wert­schät­zung und auch ent­spre­chen­de Ver­gü­tung zukom­men zu las­sen, ist Chris­ten­pflicht“, beton­te Schick zum Welt­tag der Kran­ken, wie das Erz­bis­tum Bam­berg mitteilt.

Auch bei Coro­na-Maß­nah­men muss die Nähe der Ange­hö­ri­gen gewähr­leis­tet sein

„Die Nähe zu den Kran­ken und Lei­den­den ruft uns das Mot­to, das Papst Fran­zis­kus für die­ses Jahr gewählt hat, erneut ins Bewusst­sein. Es lau­tet: ‚Seid barm­her­zig, wie euer Vater barm­her­zig ist. Auf dem Weg der Nächs­ten­lie­be an der Sei­te der Lei­den­den.‘ Kran­ke dür­fen nicht allein gelas­sen wer­den“, so der Erz­bi­schof. Das for­de­re sowohl die Ange­hö­ri­gen her­aus als auch die Lei­tun­gen der ent­spre­chen­den Insti­tu­tio­nen. „Bei allen Vor­sichts­maß­nah­men zum Schutz der Kran­ken und Betreu­ten vor dem Coro­na­vi­rus muss die Nähe der Ange­hö­ri­gen gewähr­leis­tet wer­den. Das ist ein Spa­gat, der aber orga­ni­siert wer­den kann.“

Die Pan­de­mie habe erneut gezeigt, wie anfäl­lig die Men­schen für Krank­hei­ten sind und wie sehr Erkrank­te lei­den. Neben den kör­per­li­chen Lei­den sei in der Pan­de­mie auch deut­lich gewor­den, wie schmerz­lich es ist, wenn den Lei­den­den und Ster­ben­den nie­mand zu Sei­te steht. „Social distancing lässt auch die Ange­hö­ri­gen von Erkrank­ten, Ster­ben­den und Gestor­be­nen oft lan­ge lei­den, weil sie in den schwie­rigs­ten Stun­den nicht bei ihren Liebs­ten sein konn­ten oder durf­ten“, sag­te Schick.

Der Welt­tag der Kran­ken wur­de vor 30 Jah­ren von Papst Johan­nes Paul II. ein­ge­führt. Er wird am 11. Febru­ar began­gen, weil an die­sem Tag im Jahr 1858 die Mut­ter­got­tes dem Mäd­chen Marie Sou­bi­rous zum ers­ten Mal in Lour­des erschie­nen ist. Lour­des ist zu einem beson­de­ren Ort der Kran­ken und der Kran­ken­hei­lun­gen gewor­den. Der Welt­tag der Kran­ken macht jedes Jahr auf den Wert der Gesund­heit an Leib, Geist und See­le auf­merk­sam und wie belas­tend phy­si­sche und psy­chi­sche Krank­hei­ten für die Kran­ken selbst und auch für ihre Ange­hö­ri­gen sind.

Erz­bi­schof Schick fei­ert jedes Jahr den Welt­tag der Kran­ken in einer Ein­rich­tung für kran­ke oder behin­der­te Men­schen. In die­sem Jahr wird er am Sonn­tag, 13. Febru­ar 2022, um 10 Uhr einen Got­tes­dienst in der Ein­rich­tung für Men­schen mit Behin­de­run­gen in Grems­dorf fei­ern. Der Got­tes­dienst wird über Live­stream übertragen.

För­de­rung der Per­so­nal­kos­ten auch in die­sem Jahr 

Erz­bis­tum unter­stützt Flüchtlingsberatung

Das Erz­bis­tum Bam­berg unter­stützt die Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung der Cari­tas in die­sem Jahr erneut mit 175.000 Euro. Wie der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg wei­ter mit­teilt, wur­de bereits 2021 das Per­so­nal mit der glei­chen Sum­me gefördert.

Stell­ver­tre­ten­de Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­to­rin Ursu­la Kund­mül­ler zeigt sich für die­se Hil­fe äußerst dank­bar, da die Lan­des­mit­tel bei wei­tem nicht kos­ten­de­ckend sind. Denn Tarif­er­hö­hun­gen lang­jäh­ri­ger Beschäf­tig­ter wer­den durch die Per­so­nal­kos­ten­pau­scha­le des Lan­des nicht berücksichtigt.

„Dabei sind es gera­de jene Bera­te­rin­nen und Bera­ter, die in einem hoch kom­ple­xen Arbeits­feld, zu dem etwa das kom­pli­zier­te Asyl­recht gehört, mit ihrem über die Jah­re erwor­be­nen Wis­sen eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Beglei­tung der Rat­su­chen­den sicher­stel­len“, betont Kund­mül­ler. Die Nicht-Berück­sich­ti­gung der rea­len Ver­gü­tung hat zur Fol­ge, dass vie­le Kreis-Cari­tas­ver­bän­de die Per­so­nal­kos­ten der Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung nur zu 60 Pro­zent refi­nan­zie­ren können.

2020 ging die Zahl der von den Stel­len bera­te­nen Fäl­le in der Erz­diö­ze­se Bam­berg von 10.218 auf 9.193 zurück. Hin­ter den ein­zel­nen „Bera­tungs­fäl­len“ ver­ber­gen sich aber oft meh­re­re Hil­fe suchen­de Per­so­nen. So hat­ten 2020 48,5 Pro­zent der Rat­su­chen­den ein oder meh­re­re Kin­der. 41 Pro­zent waren kin­der­los, der Rest mach­te kei­ne Angaben.

Den Rück­gang der Bera­tungs­fäl­le führt der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band auch auf Per­so­nal­ab­bau bei den Kreis-Cari­tas­ver­bän­den zurück. „2020 sind in der Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung mehr als drei Voll­zeit­stel­len weg­ge­fal­len“, berich­tet Kund­mül­ler. Grund sei die genann­te „unzu­rei­chen­de Finan­zie­rung durch Lan­des­mit­tel“. Daher unter­streicht Kund­mül­ler, wie wich­tig die Bezu­schus­sung aus Kir­chen­mit­teln sei. „Nur dank der Kir­chen­steu­er­zah­ler kön­nen wir die Bera­tung von Men­schen, die bei uns Zuflucht vor Ver­fol­gung und Krieg suchen, aufrechterhalten.“

Im Erz­bis­tum Bam­berg bie­ten 14 Ver­bän­de der Cari­tas Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung an: die Kreis-Cari­tas­ver­bän­de Ans­bach, Bam­berg, Bay­reuth, Coburg, Erlan­gen, Forch­heim, Fürth, Hof, Kulm­bach, Lich­ten­fels, Neu­stadt a. d. Aisch, Nürn­berg, Nürn­ber­ger Land und der Sozi­al­dienst katho­li­scher Frau­en Bam­berg. Dort arbei­te­ten 2020 ins­ge­samt 60 Bera­te­rin­nen und Bera­ter auf cir­ca 40 Vollzeitstellen.

Kund­mül­ler will nicht von einem Trend nach unten spre­chen. Neben Ver­schär­fun­gen des Asyl­rechts habe die Coro­na-Pan­de­mie die Nach­fra­ge nach Bera­tung gebremst. Aller­dings sei­en bereits im August 2021 in Euro­pa schon wie­der 40 Pro­zent mehr Asyl­an­trä­ge gestellt wor­den als im glei­chen Monat des Vorjahres.

In der Regel kom­men die Rat­su­chen­den mit meh­re­ren Anlie­gen in die Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung. Die im Jahr 2020 am stärks­ten nach­ge­frag­ten Bera­tungs­the­men betra­fen „Sozia­le Leis­tun­gen und Sozi­al­recht“, das „Asyl- und Aus­län­der­recht“ sowie den Bereich „Schu­le, Aus­bil­dung, Beruf“. Im Ver­gleich zu 2019 nah­men vor allem die Nach­fra­ge nach sozia­len Leis­tun­gen und die Hil­fe­ge­su­che bei finan­zi­el­len Pro­ble­men zu. Außer­dem zeigt sich eine Ver­schie­bung von der „recht­li­chen“ zur „All­ge­mei­nen Bera­tung“. Das könn­te dar­an lie­gen, dass die neu­en Asyl­an­trä­ge vor­über­ge­hend abnahmen.

Mit 26,8 Pro­zent stell­ten die 18 bis 26-Jäh­ri­gen nach wie vor eine über­pro­por­tio­nal gro­ße Grup­pe der Rat­su­chen­den. Das erklärt die Bedeu­tung des Bera­tungs­the­mas „Schu­le, Aus­bil­dung, Beruf“. 10,8 Pro­zent der Kli­en­ten befan­den sich in einer Schulausbildung.

„Jesus will eine Kir­che der Gleichberechtigten“

Haupt­amt­li­che zu sehr im Vordergrund

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick warnt davor, die Kir­che auf die Rol­le der Päps­te, Bischö­fe, Pries­ter und Haupt­amt­li­chen zu redu­zie­ren, teilt das Erz­bis­tum Bam­berg mit. Haupt­amt­li­che hät­ten sich zu sehr in den Vor­der­grund gespielt, Jesus wol­le jedoch eine Kir­che der Gleichberechtigten.

„Wir haben uns zu sehr in den Vor­der­grund gespielt, das war aber gegen die Inten­ti­on Jesu“, sag­te Schick in sei­ner heu­ti­gen Pre­digt zum Don-Bosco-Fest in Forch­heim. Es müs­se in der Kir­che Ämter und Ver­ant­wort­lich­kei­ten geben. „Aber die Kir­che ist Gemein­schaft aller Getauf­ten. Jesus will eine Kir­che der Gleich­be­rech­tig­ten, vor allem im Ein­satz für sei­ne Sache.“

Der hei­li­ge Don Bosco habe neben den Pries­tern und Ordens­leu­ten immer alle Getauf­ten im Blick gehabt: „Sie soll­ten sich als Chris­ten für die Kin­der und Jugend­li­chen, beson­ders die benach­tei­lig­ten und schutz­be­dürf­ti­gen, inter­es­sie­ren und enga­gie­ren.“ Die Kir­che, die Don Bosco im Blick hat­te, sei die wah­re Kir­che und sie dür­fe nicht unter­ge­hen, „weil sie für unse­re Gesell­schaft, Mensch­heit und Schöp­fung so viel Heil­sa­mes und Gutes wirkt“.

Dras­ti­sche Dro­hung Jesu gel­te heu­te wie immer

Sie hal­te den Glau­ben und das Ver­trau­en auf den guten Gott auf­recht. Das sei gera­de in schwie­ri­gen Zei­ten des Lebens und der Geschich­te wich­tig. „Wir erle­ben es auch jetzt in der Pan­de­mie: Wir brau­chen Ver­trau­en und Hoff­nung, damit wir die Kri­se über­win­den kön­nen. Die Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums, die Got­tes­diens­te sowie das seel­sorg­li­che und kari­ta­ti­ve Wir­ken der Kir­che sind unerlässlich.“

Der Miss­brauchs­skan­dal sei ein Tsu­na­mi, beson­ders für die Kir­che. Die Sor­ge um Kin­der und Jugend­li­che, ihre Ent­wick­lung und Bil­dung sei der Kir­che von Jesus selbst auf­ge­tra­gen. In ihr müss­ten sie einen siche­ren Ort fin­den, um sich frei zu ent­fal­ten, sag­te Schick und beton­te: „Wer Kin­der miss­braucht, dem gehört ein Mühl­stein um den Hals und im Meer ver­senkt. Die­se dras­ti­sche Dro­hung Jesu gilt heu­te wie immer.“

Kir­chen­sto­rys

Kurz­film-Wett­be­werb

Um mehr Leu­te dazu zu bewe­gen, sich mit Kir­chen aus­ein­an­der­zu­set­zen – in die­sem Fall mit den Gebäu­den, nicht mit der Insti­tu­ti­on –, hat das Erwach­se­nen­bil­dungs­werk des Erz­bis­tums Bam­berg den Kurz­film-Wett­be­werb „Kir­chen­sto­rys“ aus­ge­ru­fen. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer sind ange­hal­ten, in Kurz­fil­men die bau­li­chen Beson­der­hei­ten ihrer Lieb­lings­kir­che vor­zu­stel­len. Den ers­ten Plät­zen win­ken Preis­gel­der von meh­re­ren Tau­send Euro. Seit Dezem­ber letz­ten Jah­res läuft der Wett­be­werb, Ein­sen­de­schluss für die fil­mi­schen Bei­trä­ge ist der 31. Mai 2021. Ste­fa­nie Bau­er ist Pro­jekt­as­sis­ten­tin der „Kir­chen­sto­rys“, mit ihr haben wir im Inter­view eine Halb­zeit­bi­lanz gezogen.

Wie kam die Idee des Kurz­film­wett­be­werbs „Kir­chen­sto­rys“ zustande?

Ste­fa­nie Bau­er: Es gibt fast kei­nen Ort in Fran­ken ohne eine eige­ne Kir­che. Und doch ken­nen vie­le die Gebäu­de mitt­ler­wei­le nur noch von außen. Dies wol­len wir ändern. Beim Pro­jekt „Kir­chen­sto­rys“ suchen wir Fil­me­ma­che­rin­nen und Fil­me­ma­cher, die in einem Kurz­film von maxi­mal vier Minu­ten die Beson­der­hei­ten ihrer Kir­che zei­gen, ihre Geschich­te erzäh­len und ihre Geheim­nis­se ent­de­cken. Die Idee dahin­ter ist, dass die Men­schen in unse­rer Regi­on sich mehr mit ihren Kir­chen aus­ein­an­der­set­zen. Denn oft wis­sen wir gar nicht, was es in unse­rer eige­nen Kir­che so alles zu ent­de­cken gibt. Jedes Detail hat sei­ne eige­ne Geschich­te. Zur Unter­stüt­zung fin­den beglei­ten­de Work­shops statt, die Ein­bli­cke in das The­ma Film­dreh und Film­schnitt geben. Die­se sind für Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer am Wett­be­werb kostenlos.

War­um möch­ten die Katho­li­sche Erwach­se­nen­bil­dung und das Jugend­amt der Erz­diö­ze­se, dass Jugend­li­che ihre Kir­chen fil­misch vorstellen?

Ste­fa­nie Bau­er: Wir wol­len nicht nur Jugend­li­che anre­gen, einen Film über ihre Kir­che zu dre­hen, son­dern Men­schen jeden Alters. Denn Kir­chen zie­hen Erwach­se­ne, Jugend­li­che und Kin­der unter­schied­lich in ihren Bann. Mit einem Film­dreh kommt man sei­ner Kir­che auf eine ganz ande­re Wei­se näher, sozu­sa­gen mit einem Außen­blick. Im bes­ten Fall hat man natür­lich eine Men­ge Spaß an dem gemein­sa­men Filmdreh. 

Woher stammt das Preis­geld von ins­ge­samt 3.500 Euro, das sich aus 2.000 Euro für den ers­ten, 1.000 Euro für den zwei­ten und 500 Euro für den drit­ten Platz zusammensetzt?

Ste­fa­nie Bau­er: Die Katho­li­sche Erwach­se­nen­bil­dung und das Jugend­amt der Erz­diö­ze­se sind die finan­zi­el­len Trä­ger des Pro­jek­tes. Dar­über hin­aus wird das Pro­jekt vom Kul­tur­fonds Bay­ern unter­stützt. Neben dem Preis­geld bekom­men aber auch alle ande­ren Bei­trä­ge eine klei­ne Aufmerksamkeit.

Wie vie­le Ein­sen­dun­gen gibt es bis­her, mit wie vie­len wei­te­ren rech­nen Sie?

Ste­fa­nie Bau­er: Bis­her gibt es noch recht weni­ge Ein­sen­dun­gen, was wohl vor allem auf Coro­na und die damit ver­bun­de­nen Beschrän­kun­gen zurück­zu­füh­ren ist. Es haben sich aber eini­ge Schul­klas­sen ange­mel­det und sehr vie­le möch­ten noch einen Bei­trag ein­rei­chen. Man muss beden­ken, dass es von der Idee eines Fil­mes bis hin zum fer­ti­gen Film auch eini­ge Zeit dauert. 

Wür­den Sie eini­ge Bei­spie­le nen­nen, wie die bis­he­ri­gen Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer sich des The­mas anneh­men? Wie sehen die bis­he­ri­gen Ein­sen­dun­gen aus?

Ste­fa­nie Bau­er: Die Bei­trä­ge der Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer zei­gen auf ganz viel­fäl­ti­ge Art und Wei­se die ver­schie­de­nen Kir­chen­ge­bäu­de: Von einem Video mit musi­ka­li­scher Unter­ma­lung, einem Gedicht bis hin zu einem span­nen­den Erklär­vi­deo reicht die Band­brei­te der ein­ge­sen­de­ten Kurz­fil­me. Der Krea­ti­vi­tät der Fil­me­ma­che­rin­nen und Fil­me­ma­cher sind kei­ne Gren­zen gesetzt. 

Wel­che Qua­li­tä­ten müs­sen die Fil­me haben, um als Gewin­ner in Fra­ge zu kommen?

Ste­fa­nie Bau­er: Ob wit­zig, span­nend oder rüh­rend, grund­sätz­lich gilt, je krea­ti­ver der Film gestal­tet ist, des­to bes­ser. Fil­me­ma­cher soll­ten die Beson­der­hei­ten ihrer Kir­che dar­stel­len, also zum Bei­spiel den Altar, die Archi­tek­tur, künst­le­ri­sche Dar­stel­lung oder Ähn­li­ches. Außer­dem soll­te der Film eine Geschich­te erzäh­len, einen Span­nungs­bo­gen haben und ein sinn­vol­ler roter Faden soll­te erkenn­bar sein. Auch die maxi­ma­le Film­län­ge von vier Minu­ten soll­te nicht über­schrit­ten und recht­li­che Grund­la­gen wie die der GEMA müs­sen beach­tet wer­den. Ziel ist es, dass man mit sei­nem Bei­trag ande­ren Men­schen Lust macht, die Kir­che sel­ber zu besu­chen. Egal ob mit Han­dy, Video­ka­me­ra oder Foto­ap­pa­rat – Film-Erfah­run­gen braucht niemand.

Auf Ihrer Home­page schrei­ben Sie, dass jeder mit­ma­chen kann „egal ob jeden Sonn­tag in der Kir­che oder nie. Ob katho­lisch oder evan­ge­lisch. Ob Christ, Jude, Mos­lem, Hin­du oder Bud­dhist.“ Kön­nen Sie ein­schät­zen, ob es bereits Ein­sen­dun­gen von Juden, Mos­lems, Hin­dus oder Bud­dhis­ten gibt?

Ste­fa­nie Bau­er: Bis­her haben wir noch kei­ne Bei­trä­ge von ande­ren Reli­gi­ons­ge­mein­schaf­ten erhal­ten, was wir sehr bedau­ern. Wir hof­fen, dass mit unter ande­rem durch die Work­shops noch mehr Men­schen auf das Pro­jekt auf­merk­sam machen, die viel­leicht nicht viel mit der katho­li­schen Kir­che zu tun haben. 

Sie schrei­ben dort eben­falls, dass „soge­nann­te Kir­chen­fer­ne“ teil­neh­men kön­nen. Könn­te auch ein Film gewin­nen, der qua­li­ta­tiv sehr hoch abschnei­det, aber kir­chen­kri­tisch ist?

Ste­fa­nie Bau­er: Grund­sätz­lich geht es um die Dar­stel­lung der Kir­che als Gebäu­de, also nicht um die Kir­che als Insti­tu­ti­on. Wir möch­ten mit den ein­ge­reich­ten Bei­trä­gen ande­re Men­schen neu­gie­rig dar­auf machen, die Kir­che sel­ber ein­mal zu besu­chen und dabei die Beson­der­hei­ten zu ent­de­cken. Als Kir­chen­fer­ner könn­te man den Fokus des eige­nen Films bei­spiels­wei­se auf die archi­tek­to­ni­schen und geschicht­li­chen Aspek­te des Kir­chen­ge­bäu­des lenken. 

Was hat es mit der Plu­ral­bil­dung von „Sto­rys“, anstatt „Sto­ries“, auf sich?

Ste­fa­nie Bau­er: Da hat wohl einer gut auf­ge­passt im Eng­lisch­un­ter­richt. Aber laut Duden ist das Wort „Sto­ry“ ein ein­ge­deutsch­tes Wort und der Plu­ral vom Wort „Sto­ry“ im Deut­schen lau­tet „Sto­rys“.

Wie hat sich die Coro­na-Pan­de­mie auf den Wett­be­werb ausgewirkt?

Ste­fa­nie Bau­er: Wir hat­ten spe­zi­el­le Work­shops geplant, in denen alle wich­ti­gen Tricks zum Dre­hen und Schnei­den gelernt wer­den kön­nen. Durch Coro­na muss­ten wir die­se Work­shops vor­erst absa­gen. Wir sind aber aktu­ell drauf und dran, die Work­shops Ende Sep­tem­ber oder Anfang Okto­ber nach­zu­ho­len. Genaue­re Infor­ma­tio­nen wer­den so schnell wie mög­lich auf unse­rer Home­page www.kirchenstorys.de bekannt geben. Unter ande­rem des­we­gen haben wir uns auch ent­schie­den, den Wett­be­werbs­zeit­raum um fast ein hal­bes Jahr zu ver­län­gern, also bis zum 31. Mai 2021.

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