Browse Tag

Erzbistum Bamberg - Page 5

Pre­digt am Gründonnerstag

Erz­bi­schof Schick ruft auf: „Raus der Blase!“

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick hat am Grün­don­ners­tag die Chris­ten auf­ge­ru­fen, die „Kom­fort­zo­ne der schö­nen reli­giö­sen Gefüh­le und Fei­ern“ zu verlassen.

Christ­sein bestehe weder dar­in, sich mit ein paar Gleich­ge­sinn­ten wohl­zu­füh­len, noch dar­in, um die eige­nen Pro­ble­me der Kir­che zu krei­sen und sich im Gejam­mer um Kri­sen zu erschöp­fen, sag­te der Erz­bi­schof in sei­ner Pre­digt im Bam­ber­ger Dom.

Chris­ten sei­en beru­fen, für die Men­schen, die Gesell­schaft und die gan­ze Schöp­fung zum Heil und Frie­den zu wir­ken, beton­te der Erz­bi­schof. Das gel­te für jeden in der Fami­lie und im Beruf, im poli­ti­schen Leben und im ehren­amt­li­chen Enga­ge­ment. Christ­sein sei der Auf­ruf „Raus aus der Bla­se!“, wie auch das Jah­res­mot­to im Erz­bis­tum Bam­berg lautet.

„Jesus Chris­tus befreit aus Sün­de, Not und Tod“

Die Fuß­wa­schung am Grün­don­ners­tag sei auch der Auf­ruf: „Raus aus unse­ren Vor­stel­lun­gen über Gott und sein Han­deln, hin zu Jesus Chris­tus, der sein Leben hin­ge­ge­ben hat, um uns aus Sün­de und Tod zu befrei­en.“ Dies sei auch am Mitt­woch­abend in der RTL-Sen­dung „Die Pas­si­on“ bei allen Män­geln aus theo­lo­gi­scher Sicht gut her­aus­ge­ar­bei­tet wor­den: „Jesus Chris­tus befreit aus Sün­de, Not und Tod. Das Gedächt­nis Jesu in der Eucha­ris­tie führt zum Glau­ben an ihn und zum Leben mit ihm.“

Am Grün­don­ners­tag wird an das letz­te Abend­mahl und die Ein­set­zung der Eucha­ris­tie als wich­tigs­tes Sakra­ment durch Jesus Chris­tus erin­nert. Er ist der Beginn der drei hei­li­gen Tage (Tri­du­um). Sie begin­nen mit der Abend­mahls­mes­se am Grün­don­ners­tag, dem Geden­ken des Lei­dens und Ster­bens Chris­ti am Kar­frei­tag, der Erin­ne­rung an die Gra­bes­ru­he am Kar­sams­tag und der Fei­er der Auf­er­ste­hung in der Oster­nacht und am Ostersonntag. 

Russ­land und die Ukrai­ne der Got­tes­mut­ter geweiht

„Jeder Krieg ist Bank­rott­erklä­rung der Menschlichkeit“

Als „Bank­rott­erklä­rung der Mensch­lich­keit“ hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick den Krieg gegen die Ukrai­ne und jeden Krieg in der Welt bezeich­net. Das Erz­bis­tum Bam­berg weih­te heu­te mit Papst Fran­zis­kus Russ­land und die Ukrai­ne der Gottesmutter.

„Das Unver­zeih­lichs­te bei jedem Krieg ist, dass er gar nicht nötig gewe­sen wäre. Denn mit Mensch­lich­keit kann jeder Krieg ver­hin­dert wer­den“, sag­te Schick am Frei­tag in einer Frie­dens-Andacht im Bam­ber­ger Dom. Das Erz­bis­tum Bam­berg folg­te dem Auf­ruf des Paps­tes, der in Rom „die Mensch­heit, ins­be­son­de­re Russ­land und die Ukrai­ne“ dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens weih­te. Die Wei­he wur­de in der gan­zen Welt mitvollzogen.

Musi­ka­li­sche Gestal­tung durch Chor des Col­le­gi­um Orientale 

„Men­schen und Regie­run­gen kön­nen durch ihre Unmensch­lich­keit die Mensch­lich­keit zum Bank­rott füh­ren, aber nicht zer­stö­ren“, sag­te Schick. „Des­halb rufen wir heu­te mit Papst Fran­zis­kus und der gan­zen Kir­che zu Gott, dass die Mensch­lich­keit gegen die Unmensch­lich­keit Putins und sei­ner Ver­bün­de­ten sie­gen und alle sich bekeh­ren mögen, dass sie vom Krieg zum Frie­den, von Gewalt zum Dia­log, von Miss­ach­tung der Men­schen­wür­de und Men­schen­rech­te zur Ach­tung der Men­schen, ihrer Wür­de und Grund­rech­te auf Leben, Hei­mat und Frie­den zurückkehren.“

Der Pfar­rer der grie­chisch-katho­li­schen Gemein­de in Bam­berg, Andrii Khym­chuk, wies in sei­ner Ein­füh­rung auf die Not der ukrai­ni­schen Flücht­lin­ge hin. Auch der Pfar­rer der rumä­nisch-ortho­do­xen Gemein­de, Ionut Paun, betei­lig­te sich an der Wei­he. Am Got­tes­dienst im Dom nah­men auch ukrai­ni­sche Müt­ter mit ihren Kin­dern teil, die der­zeit im Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar Zuflucht gefun­den haben. Musi­ka­lisch wur­de die Wei­he vom Chor des Col­le­gi­um Ori­en­ta­le in Eich­stätt mitgestaltet.

Auf­ruf für eine par­ti­zi­pa­ti­ve und geschwis­ter­li­che Kirche

„Der Papst will die Kir­che erneuern“

Zum neun­ten Jah­res­tag der Amts­ein­füh­rung von Papst Fran­zis­kus hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick die Not­wen­dig­keit von Refor­men in der Kir­che betont. Die Kir­che müs­se sich erneu­ern, denn sie sei die Kir­che Jesu Chris­ti, der sie als Instru­ment des Hei­les für die Men­schen gegrün­det habe. „Das muss sie blei­ben!“, sag­te Schick in sei­ner heu­ti­gen Pre­digt im Bam­ber­ger Dom.

„Papst Fran­zis­kus will die Kir­che erneu­ern, die durch den Miss­brauch an Kin­dern und Jugend­li­chen, durch Macht­miss­brauch, Finanz­skan­da­le, Fehl­ent­wick­lun­gen und Reform­stau das Ver­trau­en so vie­ler Men­schen ver­lo­ren hat“, sag­te der Erzbischof.

Schick ver­wies dabei auf den „Syn­oda­len Weg“ in Deutsch­land und den vom Papst ange­sto­ße­nen welt­wei­ten „Syn­oda­len Pro­zess“. Bei­de könn­ten sich ergän­zen und so zu einem Joint Ven­ture wer­den. Dazu sei es not­wen­dig, dass sie auf­ein­an­der hören und sich auf­ein­an­der ein­las­sen. Der Papst habe in sei­nen Brie­fen an die Kir­che in Deutsch­land sei­ne Anlie­gen mit den drei Begrif­fen „Gemein­schaft, Teil­nah­me und Mis­si­on“ aus­ge­drückt. Die Kir­che sei Gemein­schaft mit Gott und der Getauf­ten unter­ein­an­der. Alle Getauf­ten soll­ten am kirch­li­chen Leben teil­neh­men, in Fami­lie, Beruf, Ehren­äm­tern und im Gemein­de­le­ben. Sie soll­ten sich auch an den Ent­schei­dungs­pro­zes­sen in den Diö­ze­sen und der Welt­kir­che beteiligen.

Papst­sonn­tag soll beson­de­re Ver­bin­dung der Diö­ze­se mit Hei­li­gem Vater ausdrücken 

Die­se Par­ti­zi­pa­ti­on müs­se von den Ver­ant­wor­tungs­trä­gern auch zuge­las­sen und ein­ge­räumt wer­den. Schick plä­dier­te des­halb erneut für die Mit­be­stim­mung der Gläu­bi­gen bei der Ein­set­zung und Beglei­tung von Pfar­rern, Bischö­fen, pas­to­ra­len Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern und Ver­wal­tungs­lei­tun­gen. „Eine wirk­lich par­ti­zi­pa­ti­ve Kir­che ist eine geschwis­ter­li­che Gemein­schaft, die auch offen und trans­pa­rent ist. So wer­den Dun­kel­räu­me ver­mie­den, die immer die Gefahr von Ego­zen­trik und Miss­brauch in sich ber­gen“, beton­te Erz­bi­schof Schick. Die Kir­che sol­le den guten Gott ver­kün­den und die Bot­schaft Jesu den Men­schen nahe­brin­gen, die Sakra­men­te fei­ern und in den kirch­li­chen Wer­ken, Kin­der­gär­ten, Schu­len und Senio­ren­hei­men etc. zum Gemein­wohl beitragen.

Der Sonn­tag nach dem Jah­res­tag der Wahl des Paps­tes wird im Erz­bis­tum Bam­berg tra­di­tio­nell als Papst­sonn­tag gefei­ert, um die beson­de­re Ver­bin­dung der Diö­ze­se mit dem Hei­li­gen Vater zum Aus­druck zu brin­gen. „Wir wol­len uns dabei die Bedeu­tung des Paps­tes für die katho­li­sche Welt­kir­che bewusst­ma­chen, dem jeweils aktu­el­len Papst für sei­nen Ein­satz dan­ken und Für­bit­te hal­ten, dass er sei­ne Auf­ga­ben zum Wohl der welt­wei­ten katho­li­schen Kir­che gut erfül­len kann“, sag­te Schick. Der Hei­li­ge Vater sol­le die Ein­heit der Gläu­bi­gen stär­ken, den apos­to­li­schen Glau­ben unver­sehrt bewah­ren und alle in der Freu­de des Evan­ge­li­ums erhal­ten. Am 13. März 2013 wur­de Kar­di­nal Jor­ge Mario Berg­o­glio zum Papst gewählt. Am 19. März fand die fei­er­li­che Amts­ein­füh­rung von Papst Fran­zis­kus statt.

Der Fest­got­tes­dienst am Sonn­tag wur­de unter Betei­li­gung des Päpst­li­chen Rit­ter­or­dens vom Hei­li­gen Grab zu Jeru­sa­lem (Kom­tu­rei­en Bam­berg und Nürn­berg), des Mal­te­ser­or­dens und des Deut­schen Ordens gefeiert.

Pre­digt zum Kunigundentag 

„Von Kuni­gun­de zum Frie­den inspi­rie­ren lassen“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft dazu auf, sich von der hei­li­gen Kuni­gun­de als Frie­dens­stif­te­rin inspi­rie­ren zu las­sen. Sie inspi­rie­re auch zur Hoff­nung, dass das Gebet um den Frie­den und das Wir­ken für den Frie­den Frucht bringt, auch wenn es manch­mal aus­sichts­los und sinn­los erscheine.

„Kuni­gun­de lieb­te den Frie­den und such­te ihn zu bewah­ren oder wie­der­her­zu­stel­len“, sag­te Schick am Sams­tag in sei­ner Pre­digt zum Kuni­gun­den­tag im Bam­ber­ger Dom. Ihr Ehe­mann Kai­ser Hein­rich habe auch Krieg geführt, wor­un­ter sie sehr gelit­ten habe. „Sie wuss­te, dass die Frie­dens- und Ver­söh­nungs­bot­schaft Jesu Frie­den bringt und Krieg ver­hin­dert“, beton­te der Erz­bi­schof. „Las­sen wir uns von der hei­li­gen Kuni­gun­de inspi­rie­ren und zu Werk­zeu­gen des Frie­dens machen.“

Tugen­den wie Gerech­tig­keit und Barm­her­zig­keit auch künf­tig nötig

Erz­bi­schof Schick zeig­te sich auch ange­tan und gerührt von der Hilfs­be­reit­schaft, die sich in Bam­berg und der gesam­ten Diö­ze­se für die Not­lei­den­den in der Ukrai­ne und die, die auf der Flucht sind, ent­wi­ckelt hat.

Die hei­li­ge Bis­tums­pa­tro­nin inspi­rie­re auch zur Hoff­nung, dass das Gebet um den Frie­den und das Wir­ken für den Frie­den Frucht bringt, auch wenn es manch­mal aus­sichts­los und sinn­los erschei­ne. „Kuni­gun­de war eine Frau der Hoff­nung, aus der sie Kraft schöpf­te für ihren Ein­satz.“ Sie habe sich auch durch Gerech­tig­keit und Barm­her­zig­keit aus­ge­zeich­net. Die­se Tugen­den wür­den in nächs­ter Zukunft gebraucht, wenn ukrai­ni­sche Flücht­lin­ge ankom­men. „Sie sol­len wohl­wol­lend auf­ge­nom­men wer­den. Es soll alles mög­lich gemacht wer­den, was ihnen hilft zu leben und zu überleben.“

Das Mot­to des öku­me­ni­schen Frau­en­fests lau­tet in die­sem Jahr „Han­na bete­te: Mei­ne Macht ist erhöht durch Gott“. Für den Fest­vor­trag wur­de die Direk­to­rin des Katho­li­schen Bibel­werks, Kat­rin Brockm­öl­ler, eingeladen.

„Gott kann Krieg und Angst zu Frie­den und Ver­söh­nung wenden“

Ascher­mitt­woch der Künst­ler in Nürnberg

Unter dem Ein­druck des Kriegs in der Ukrai­ne hat in Nürn­berg der dies­jäh­ri­ge Ascher­mitt­woch der Künst­ler statt­ge­fun­den, dies­mal unter dem Mot­to „Trans­pa­renz und Transzendenz“.

„Wir den­ken vor allem an die Men­schen in der Ukrai­ne, die um Leib und Leben, Exis­tenz und Zukunft ban­gen“, sag­te Erz­bi­schof Lud­wig Schick. Der von rus­si­schen Impe­ria­lis­ten ange­zet­tel­te Krieg neh­me immer grau­sa­me­re und bedroh­li­che Aus­ma­ße an.

Der Ascher­mitt­woch und die Fas­ten­zeit soll­ten die Men­schen bekeh­ren, die Kri­sen der Zeit so in den Griff zu bekom­men: „Gott kann Krieg und Ter­ror, Aggres­si­on und Gewalt zum Frie­den und zur Ver­söh­nung wen­den. Er kann aus uns neue Men­schen machen und die Welt befrie­den.“ Schick füg­te hin­zu: „Die Fas­ten­zeit soll uns bekeh­ren, damit Gott unser Leben bestimmt.“ Der Erz­bi­schof blick­te auch auf die Coro­na-Kri­se, die ins­be­son­de­re die Künst­le­rin­nen und Künst­ler in finan­zi­el­le Nöte und Exis­tenz­ängs­te geführt habe.

Jähr­li­che Andacht in Nürnberg

Der Ascher­mitt­woch der Künst­ler in Nürn­berg stand die­ses Jahr unter dem Mot­to „Trans­pa­renz und Tran­szen­denz“. Nach einem Got­tes­dienst in St. Mar­tha stell­te der Künst­ler Chris­toph Brecht im Cari­tas-Pirck­hei­mer-Haus sei­ne Arbeit vor und tausch­te sich aus im Gespräch mit Erz­bi­schof Schick, der Haupt­ab­tei­lungs­lei­te­rin für Kunst und Kul­tur im Ordi­na­ri­at, Bir­git Kast­ner, sowie dem Mode­ra­tor Tho­mas Heyden.

Erz­bi­schof Schick sag­te in sei­ner Anspra­che: „Wenn wir Men­schen in der Tran­szen­denz Got­tes leben, dann erfah­ren wir, was Gott ist, wofür er steht und was er ver­mit­telt: Frei­heit und Güte, Frie­de, Gerech­tig­keit, Barm­her­zig­keit und Lie­be.“ Für die geis­ti­ge und see­li­sche Leben­dig­keit sei die Tran­szen­denz von größ­ter Bedeutung.

Der Ascher­mitt­woch der Künst­ler ent­stand nach dem Zwei­ten Welt­krieg auf Initia­ti­ve des Schrift­stel­lers Paul Clau­del in Paris. Das Erz­bis­tum Bam­berg führt die­se Tra­di­ti­on fort und lädt Künst­ler und Kunst­in­ter­es­sier­te jähr­lich in Nürn­berg zu einer Andacht mit anschlie­ßen­dem Impuls­re­fe­rat und Dis­kus­si­on sowie Begeg­nung beim Fas­ten­es­sen ein.

„Krieg ist eine Absa­ge an den Wil­len Gottes“

Auf­ruf zum Gebet für die Ukraine

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft alle Gläu­bi­gen im Erz­bis­tum Bam­berg zum Gebet für den Frie­den in der Ukrai­ne auf. In einem Brief bat er alle Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger Für­bit­ten anzu­set­zen, wie das Erz­bis­tum mitteilt.

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft alle Gläu­bi­gen im Erz­bis­tum Bam­berg zum Gebet für den Frie­den in der Ukrai­ne auf. In einem Brief bat er alle Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger Für­bit­ten anzu­set­zen, wie das Erz­bis­tum mitteilt.

„Wir haben den Krieg vor unse­rer Haus­tür! Er kann auch uns tref­fen und scha­den“, mahn­te der Erz­bi­schof und füg­te hin­zu: „Krieg ist eine Absa­ge an den Wil­len Got­tes.“ Frie­de sei Erfül­lung des Wil­len Got­tes, der die Men­schen zu Werk­zeu­gen des Frie­dens mache. Schick rief auch zum Gebet für die Macht­ha­ber und Ver­ant­wort­li­chen auf, „damit der Frie­de in die Ukrai­ne zurück­kehrt und in ganz Euro­pa, ja in der gan­zen Welt erhal­ten und bewahrt bleibt.“

Men­schen in der Ukrai­ne in Angst und gro­ßer Sorge

In einem Brief an alle Seel­sor­ge­rin­nen und Seel­sor­ger bat er am Don­ners­tag dar­um, in allen Got­tes­diens­ten mit Für­bit­ten an die Men­schen in der Ukrai­ne zu den­ken, sowie eige­ne Got­tes­diens­te wie Rosen­kranz­an­dach­ten anzusetzen.

„Krieg bringt Ver­wir­rung und Sün­de, er tötet Men­schen, er zer­stört Häu­ser, Woh­nun­gen, Fel­der und Äcker, er ver­ur­sacht Flucht und Ver­trei­bung“, so Schick wei­ter. Er habe am Mor­gen mit dem Bischof von Odes­sa, Sta­nis­law Szy­ro­ko­ra­di­uk, tele­fo­niert, der berich­tet habe, dass die Men­schen in der Ukrai­ne in Angst und gro­ßer Sor­ge seien.

Auf­ruf von Erz­bi­schof Schick an die Politik 

„Kei­ne Waf­fen in die Hän­de von Kindersoldaten“

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die Poli­tik zum heu­ti­gen „Red Hand Day“ auf, beim Rüs­tungs­export stär­ker dar­auf zu ach­ten, dass die Waf­fen nicht in die Hän­de von Kin­der­sol­da­ten gelan­gen, wie das Erz­bis­tum Bam­berg mitteilt.

Zum Inter­na­tio­na­len Tag gegen den Ein­satz von Kin­der­sol­da­ten, dem „Red Hand Day“ am 12. Febru­ar, wies Schick dar­auf hin, dass welt­weit Schät­zun­gen zufol­ge bis zu 250.000 Kin­der und Jugend­li­che an bewaff­ne­ten Kon­flik­ten betei­ligt sind, obwohl das völ­ker­recht­lich ver­bo­ten ist.

Beson­ders im Süd­su­dan, in der Zen­tral­afri­ka­ni­schen Repu­blik, in der Demo­kra­ti­schen Repu­blik Kon­go, in Soma­lia, Syri­en und im Jemen sei­en Kin­der­sol­da­ten im Ein­satz. Auch isla­mis­ti­sche Ter­ror­grup­pen wie Boko Haram und der Isla­mi­sche Staat miss­brau­chen Kin­der als Kämp­fer oder zwin­gen sie sogar zu Selbstmordattentaten.

Stär­ke­re Kon­trol­le bei Rüs­tungs­expor­ten gefordert

Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen wei­sen dar­auf hin, dass beim Ver­kauf von Rüs­tungs­gü­tern nicht aus­rei­chend kon­trol­liert wird, ob mit den Waf­fen Kin­der aus­ge­stat­tet wer­den. Hier müss­ten die Regie­run­gen sen­si­bel sein und Waf­fen­ex­por­te in ent­spre­chen­de Län­der stop­pen, sag­te Schick und kri­ti­sier­te oft feh­len­de Trans­pa­renz bei den Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren von Waf­fen­ex­por­ten. Der Ver­kauf von Waf­fen an Krieg füh­ren­de Län­der sei grund­sätz­lich abzulehnen.

Der Erz­bi­schof beton­te, dass Kin­der­sol­da­ten auch schwe­re see­li­sche Schä­den erlei­den und oft fürs gan­ze Leben trau­ma­ti­siert sind. Sie besu­chen jah­re­lang kei­ne Schu­le und erle­ben gro­ße Bru­ta­li­tät. Auch Mäd­chen wür­den rekru­tiert und sei­en zusätz­lich der Gefahr sexu­el­ler Gewalt aus­ge­setzt. Des­halb sei­en psy­cho­lo­gi­sche Betreu­ung und Aus­bil­dungs­pro­gram­me für ehe­ma­li­ge Kin­der­sol­da­ten sehr wichtig.

Der Tag gegen den Ein­satz von Kin­der­sol­da­ten wird seit dem 12. Febru­ar 2002 began­gen. An die­sem Tag trat ein Zusatz­pro­to­koll zur Betei­li­gung von Kin­dern in bewaff­ne­ten Kon­flik­ten in Kraft – ergän­zend zur UN-Kin­der­rechts­kon­ven­ti­on. Das Papier ver­bie­tet den Ein­satz von Kin­dern in bewaff­ne­ten Kon­flik­ten und die Wehr­pflicht für Min­der­jäh­ri­ge. Welt­weit set­zen sich zahl­rei­che Orga­ni­sa­tio­nen gegen die Rekru­tie­rung von Kin­dern als Sol­da­ten ein. Sie bemü­hen sich um die Ent­waff­nung der Kin­der, die Ent­las­sung aus dem Mili­tär­dienst und die Wie­der­ein­glie­de­rung in die Gesellschaft.

Erz­bi­schof Schick dankt Ärz­tin­nen, Ärz­ten und Pflegekräften

Welt­tag der Kranken

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft zum heu­ti­gen Welt­tag der Kran­ken zu Wert­schät­zung von Ärz­tin­nen und Ärz­ten und des Pfle­ge­per­so­nals in Kli­ni­ken, Senio­ren­ein­rich­tun­gen und in der häus­li­chen Pfle­ge auf.

„Kran­ken­pfle­ge und Gesund­heits­dienst erfül­len eine wich­ti­ge, uner­läss­li­che, aber auch schwie­ri­ge und her­aus­for­dern­de Arbeit für uns alle. Allen Pfle­ge­kräf­ten Aner­ken­nung, Wert­schät­zung und auch ent­spre­chen­de Ver­gü­tung zukom­men zu las­sen, ist Chris­ten­pflicht“, beton­te Schick zum Welt­tag der Kran­ken, wie das Erz­bis­tum Bam­berg mitteilt.

Auch bei Coro­na-Maß­nah­men muss die Nähe der Ange­hö­ri­gen gewähr­leis­tet sein

„Die Nähe zu den Kran­ken und Lei­den­den ruft uns das Mot­to, das Papst Fran­zis­kus für die­ses Jahr gewählt hat, erneut ins Bewusst­sein. Es lau­tet: ‚Seid barm­her­zig, wie euer Vater barm­her­zig ist. Auf dem Weg der Nächs­ten­lie­be an der Sei­te der Lei­den­den.‘ Kran­ke dür­fen nicht allein gelas­sen wer­den“, so der Erz­bi­schof. Das for­de­re sowohl die Ange­hö­ri­gen her­aus als auch die Lei­tun­gen der ent­spre­chen­den Insti­tu­tio­nen. „Bei allen Vor­sichts­maß­nah­men zum Schutz der Kran­ken und Betreu­ten vor dem Coro­na­vi­rus muss die Nähe der Ange­hö­ri­gen gewähr­leis­tet wer­den. Das ist ein Spa­gat, der aber orga­ni­siert wer­den kann.“

Die Pan­de­mie habe erneut gezeigt, wie anfäl­lig die Men­schen für Krank­hei­ten sind und wie sehr Erkrank­te lei­den. Neben den kör­per­li­chen Lei­den sei in der Pan­de­mie auch deut­lich gewor­den, wie schmerz­lich es ist, wenn den Lei­den­den und Ster­ben­den nie­mand zu Sei­te steht. „Social distancing lässt auch die Ange­hö­ri­gen von Erkrank­ten, Ster­ben­den und Gestor­be­nen oft lan­ge lei­den, weil sie in den schwie­rigs­ten Stun­den nicht bei ihren Liebs­ten sein konn­ten oder durf­ten“, sag­te Schick.

Der Welt­tag der Kran­ken wur­de vor 30 Jah­ren von Papst Johan­nes Paul II. ein­ge­führt. Er wird am 11. Febru­ar began­gen, weil an die­sem Tag im Jahr 1858 die Mut­ter­got­tes dem Mäd­chen Marie Sou­bi­rous zum ers­ten Mal in Lour­des erschie­nen ist. Lour­des ist zu einem beson­de­ren Ort der Kran­ken und der Kran­ken­hei­lun­gen gewor­den. Der Welt­tag der Kran­ken macht jedes Jahr auf den Wert der Gesund­heit an Leib, Geist und See­le auf­merk­sam und wie belas­tend phy­si­sche und psy­chi­sche Krank­hei­ten für die Kran­ken selbst und auch für ihre Ange­hö­ri­gen sind.

Erz­bi­schof Schick fei­ert jedes Jahr den Welt­tag der Kran­ken in einer Ein­rich­tung für kran­ke oder behin­der­te Men­schen. In die­sem Jahr wird er am Sonn­tag, 13. Febru­ar 2022, um 10 Uhr einen Got­tes­dienst in der Ein­rich­tung für Men­schen mit Behin­de­run­gen in Grems­dorf fei­ern. Der Got­tes­dienst wird über Live­stream übertragen.

För­de­rung der Per­so­nal­kos­ten auch in die­sem Jahr 

Erz­bis­tum unter­stützt Flüchtlingsberatung

Das Erz­bis­tum Bam­berg unter­stützt die Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung der Cari­tas in die­sem Jahr erneut mit 175.000 Euro. Wie der Cari­tas­ver­band für die Erz­diö­ze­se Bam­berg wei­ter mit­teilt, wur­de bereits 2021 das Per­so­nal mit der glei­chen Sum­me gefördert.

Stell­ver­tre­ten­de Diö­ze­san-Cari­tas­di­rek­to­rin Ursu­la Kund­mül­ler zeigt sich für die­se Hil­fe äußerst dank­bar, da die Lan­des­mit­tel bei wei­tem nicht kos­ten­de­ckend sind. Denn Tarif­er­hö­hun­gen lang­jäh­ri­ger Beschäf­tig­ter wer­den durch die Per­so­nal­kos­ten­pau­scha­le des Lan­des nicht berücksichtigt.

„Dabei sind es gera­de jene Bera­te­rin­nen und Bera­ter, die in einem hoch kom­ple­xen Arbeits­feld, zu dem etwa das kom­pli­zier­te Asyl­recht gehört, mit ihrem über die Jah­re erwor­be­nen Wis­sen eine qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ge Beglei­tung der Rat­su­chen­den sicher­stel­len“, betont Kund­mül­ler. Die Nicht-Berück­sich­ti­gung der rea­len Ver­gü­tung hat zur Fol­ge, dass vie­le Kreis-Cari­tas­ver­bän­de die Per­so­nal­kos­ten der Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung nur zu 60 Pro­zent refi­nan­zie­ren können.

2020 ging die Zahl der von den Stel­len bera­te­nen Fäl­le in der Erz­diö­ze­se Bam­berg von 10.218 auf 9.193 zurück. Hin­ter den ein­zel­nen „Bera­tungs­fäl­len“ ver­ber­gen sich aber oft meh­re­re Hil­fe suchen­de Per­so­nen. So hat­ten 2020 48,5 Pro­zent der Rat­su­chen­den ein oder meh­re­re Kin­der. 41 Pro­zent waren kin­der­los, der Rest mach­te kei­ne Angaben.

Den Rück­gang der Bera­tungs­fäl­le führt der Diö­ze­san-Cari­tas­ver­band auch auf Per­so­nal­ab­bau bei den Kreis-Cari­tas­ver­bän­den zurück. „2020 sind in der Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung mehr als drei Voll­zeit­stel­len weg­ge­fal­len“, berich­tet Kund­mül­ler. Grund sei die genann­te „unzu­rei­chen­de Finan­zie­rung durch Lan­des­mit­tel“. Daher unter­streicht Kund­mül­ler, wie wich­tig die Bezu­schus­sung aus Kir­chen­mit­teln sei. „Nur dank der Kir­chen­steu­er­zah­ler kön­nen wir die Bera­tung von Men­schen, die bei uns Zuflucht vor Ver­fol­gung und Krieg suchen, aufrechterhalten.“

Im Erz­bis­tum Bam­berg bie­ten 14 Ver­bän­de der Cari­tas Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung an: die Kreis-Cari­tas­ver­bän­de Ans­bach, Bam­berg, Bay­reuth, Coburg, Erlan­gen, Forch­heim, Fürth, Hof, Kulm­bach, Lich­ten­fels, Neu­stadt a. d. Aisch, Nürn­berg, Nürn­ber­ger Land und der Sozi­al­dienst katho­li­scher Frau­en Bam­berg. Dort arbei­te­ten 2020 ins­ge­samt 60 Bera­te­rin­nen und Bera­ter auf cir­ca 40 Vollzeitstellen.

Kund­mül­ler will nicht von einem Trend nach unten spre­chen. Neben Ver­schär­fun­gen des Asyl­rechts habe die Coro­na-Pan­de­mie die Nach­fra­ge nach Bera­tung gebremst. Aller­dings sei­en bereits im August 2021 in Euro­pa schon wie­der 40 Pro­zent mehr Asyl­an­trä­ge gestellt wor­den als im glei­chen Monat des Vorjahres.

In der Regel kom­men die Rat­su­chen­den mit meh­re­ren Anlie­gen in die Flücht­lings- und Inte­gra­ti­ons­be­ra­tung. Die im Jahr 2020 am stärks­ten nach­ge­frag­ten Bera­tungs­the­men betra­fen „Sozia­le Leis­tun­gen und Sozi­al­recht“, das „Asyl- und Aus­län­der­recht“ sowie den Bereich „Schu­le, Aus­bil­dung, Beruf“. Im Ver­gleich zu 2019 nah­men vor allem die Nach­fra­ge nach sozia­len Leis­tun­gen und die Hil­fe­ge­su­che bei finan­zi­el­len Pro­ble­men zu. Außer­dem zeigt sich eine Ver­schie­bung von der „recht­li­chen“ zur „All­ge­mei­nen Bera­tung“. Das könn­te dar­an lie­gen, dass die neu­en Asyl­an­trä­ge vor­über­ge­hend abnahmen.

Mit 26,8 Pro­zent stell­ten die 18 bis 26-Jäh­ri­gen nach wie vor eine über­pro­por­tio­nal gro­ße Grup­pe der Rat­su­chen­den. Das erklärt die Bedeu­tung des Bera­tungs­the­mas „Schu­le, Aus­bil­dung, Beruf“. 10,8 Pro­zent der Kli­en­ten befan­den sich in einer Schulausbildung.

„Jesus will eine Kir­che der Gleichberechtigten“

Haupt­amt­li­che zu sehr im Vordergrund

Der Bam­ber­ger Erz­bi­schof Lud­wig Schick warnt davor, die Kir­che auf die Rol­le der Päps­te, Bischö­fe, Pries­ter und Haupt­amt­li­chen zu redu­zie­ren, teilt das Erz­bis­tum Bam­berg mit. Haupt­amt­li­che hät­ten sich zu sehr in den Vor­der­grund gespielt, Jesus wol­le jedoch eine Kir­che der Gleichberechtigten.

„Wir haben uns zu sehr in den Vor­der­grund gespielt, das war aber gegen die Inten­ti­on Jesu“, sag­te Schick in sei­ner heu­ti­gen Pre­digt zum Don-Bosco-Fest in Forch­heim. Es müs­se in der Kir­che Ämter und Ver­ant­wort­lich­kei­ten geben. „Aber die Kir­che ist Gemein­schaft aller Getauf­ten. Jesus will eine Kir­che der Gleich­be­rech­tig­ten, vor allem im Ein­satz für sei­ne Sache.“

Der hei­li­ge Don Bosco habe neben den Pries­tern und Ordens­leu­ten immer alle Getauf­ten im Blick gehabt: „Sie soll­ten sich als Chris­ten für die Kin­der und Jugend­li­chen, beson­ders die benach­tei­lig­ten und schutz­be­dürf­ti­gen, inter­es­sie­ren und enga­gie­ren.“ Die Kir­che, die Don Bosco im Blick hat­te, sei die wah­re Kir­che und sie dür­fe nicht unter­ge­hen, „weil sie für unse­re Gesell­schaft, Mensch­heit und Schöp­fung so viel Heil­sa­mes und Gutes wirkt“.

Dras­ti­sche Dro­hung Jesu gel­te heu­te wie immer

Sie hal­te den Glau­ben und das Ver­trau­en auf den guten Gott auf­recht. Das sei gera­de in schwie­ri­gen Zei­ten des Lebens und der Geschich­te wich­tig. „Wir erle­ben es auch jetzt in der Pan­de­mie: Wir brau­chen Ver­trau­en und Hoff­nung, damit wir die Kri­se über­win­den kön­nen. Die Ver­kün­di­gung des Evan­ge­li­ums, die Got­tes­diens­te sowie das seel­sorg­li­che und kari­ta­ti­ve Wir­ken der Kir­che sind unerlässlich.“

Der Miss­brauchs­skan­dal sei ein Tsu­na­mi, beson­ders für die Kir­che. Die Sor­ge um Kin­der und Jugend­li­che, ihre Ent­wick­lung und Bil­dung sei der Kir­che von Jesus selbst auf­ge­tra­gen. In ihr müss­ten sie einen siche­ren Ort fin­den, um sich frei zu ent­fal­ten, sag­te Schick und beton­te: „Wer Kin­der miss­braucht, dem gehört ein Mühl­stein um den Hals und im Meer ver­senkt. Die­se dras­ti­sche Dro­hung Jesu gilt heu­te wie immer.“

1 3 4 5 6