Uni­ver­si­tät Bamberg

„GENI­AL-for­schen+“: Geschlech­ter­sen­si­ble For­schung stärken

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GENIAL-forschen
Symbolbild Universität Bamberg, Foto: Webecho Bamberg
Mit dem Start des Pro­jekts „GENI­AL-for­schen+“ im Juli 2024 rückt die Otto-Fried­rich-Uni­ver­si­tät Bam­berg geschlech­ter­sen­si­ble For­schung in den Fokus. Denn ein Ziel von Wis­sen­schaft sei es, die Lebens­qua­li­tät von Men­schen zu verbessern.

„Exzel­len­te und inno­va­ti­ve For­schung soll­te sich daher am Nut­zen für alle Men­schen ori­en­tie­ren“, sagt Prof. Dr. Astrid Schütz, Uni­ver­si­täts­gleich­stel­lungs­be­auf­trag­te in der Wis­sen­schaft der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Sie lei­tet das Pro­jekt „GENI­AL-for­schen+“.

Im All­tag der Men­schen ist die Dimen­si­on Geschlecht tief ver­wur­zelt, wie die Uni­ver­si­tät in einer Mit­tei­lung schreibt. So wird zum Bei­spiel unter­schie­den zwi­schen Damen- und Her­ren­klei­dung oder Far­ben wer­den als Mäd­chen- oder Jun­gen­far­ben defi­niert. Und auch das gesell­schafts­ver­än­dern­de Poten­zi­al geschlech­ter­sen­si­bler For­schung ist groß.

Eben­so groß sind aber die Daten- und Wis­sens­lü­cken, wie Astrid Schütz sagt. „Bei For­schungs­de­signs wird das Geschlecht nicht immer ein­be­zo­gen. Dabei kann das in eini­gen Fächern unmit­tel­ba­ren Ein­fluss auf den All­tag der Men­schen haben, manch­mal sogar über Leben und Tod ent­schei­den.“ Die Erkennt­nis, dass sich Herz­in­fark­te bei Men­schen ver­schie­de­ner Geschlech­ter in unter­schied­li­chen Sym­pto­men äußern, ist ent­spre­chend mitt­ler­wei­le bekannt. Das lücken­haf­te Wis­sen erstreckt sich jedoch in alle mög­li­chen wis­sen­schaft­li­chen Disziplinen.

Basis geschlech­ter­sen­si­bler For­schung an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Die­se Lücken sol­len schritt­wei­se geschlos­sen wer­den. Mit dem Pro­jekt „GEschlech­ter­po­teN­zIA­Le nut­zen – Gesell­schaft ver­än­dern“ – kurz: „GENI­AL-for­schen+“ – will die Uni­ver­si­tät Bam­berg einen Bei­trag dazu leis­ten. Dazu soll die bestehen­de geschlech­ter­sen­si­ble For­schung aus­ge­baut und gleich­zei­tig die Sen­si­bi­li­tät der For­schen­den für die­se Not­wen­dig­keit gestärkt wer­den. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) för­dert das Pro­jekt mit 850.000 Euro im Rah­men der Aus­schrei­bung „Geschlech­ter­aspek­te im Blick“ (GIB).

In der bereits abge­schlos­se­nen Kon­zept­pha­se des Pro­jek­tes „GENI­AL-for­schen“ erfolg­te bis Febru­ar 2023 eine Bestands­auf­nah­me. Ergeb­nis: „GENI­AL-for­schen+“ kann an der Uni­ver­si­tät Bam­berg auf eine soli­de Basis von geschlech­ter­sen­si­bler For­schung und Pro­jek­ten auf­bau­en. Die Spann­wei­te der For­schung reicht vom Bereich der Künst­li­chen Intel­li­genz über ein vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Arbeit und Sozia­les geför­der­tes Pro­jekt zu Arbeits­be­din­gun­gen im Gesund­heits­sek­tor bis hin zur gen­der­sen­si­blen Erwei­te­rung her­kömm­li­cher Gewichtsreduktionsprogramme.

Bewusst­sein schär­fen, Know­how vermitteln

Für die im Juli 2024 begin­nen­de fünf­jäh­ri­ge Pro­jekt­pha­se ist unter ande­rem die Grün­dung eines Zen­trums für geschlech­ter­sen­si­ble For­schung geplant. Dort sol­len alle Akti­vi­tä­ten des Pro­jek­tes orga­ni­siert, For­schen­de ver­netzt und der Trans­fer zu ande­ren Hoch­schu­len sowie in die Gesell­schaft und zu wei­te­ren Trans­fer­part­nern ein­ge­lei­tet wer­den. Auch nach Pro­jek­ten­de 2029 möch­te das Zen­trum die insti­tu­tio­nel­le Ver­an­ke­rung der The­ma­tik gewährleisten.

Dane­ben wer­den ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Ver­net­zungs- und Fort­bil­dungs­an­ge­bo­te wei­ter­ent­wi­ckelt, die bereits wie die „Nacht der Geschlech­ter­sen­si­blen For­schung“ das Bewusst­sein Stu­die­ren­der schär­fen oder das nöti­ge Know­how für die Bean­tra­gung von gro­ßen Ver­bund­pro­jek­ten vermitteln.

Leit­fä­den und Werk­zeu­ge, die erar­bei­tet wer­den sol­len, wer­den im Anschluss ande­ren Uni­ver­si­tä­ten zur Ver­fü­gung gestellt. Wei­ter­ge­ge­ben wer­den also nicht aus­schließ­lich For­schungs­er­geb­nis­se und Metho­den, son­dern in die­sem beson­de­ren Fall auch Struk­tur­auf­bau- und ‑umbau­maß­nah­men. „Im Ergeb­nis soll sich die Uni­ver­si­täts­land­schaft nach­hal­tig wan­deln und zu geschlech­ter­sen­si­bler For­schung beken­nen“, sagt Astrid Schütz. 29 regio­na­le und über­re­gio­na­le Unter­neh­men, Ver­bän­de und Hoch­schu­len zei­gen laut Uni­ver­si­tät bereits Inter­es­se am Trans­fer der Erkenntnisse.

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