Baum­weiß­ling und Perlmuttfalter

Natur­schutz­fach­kar­tie­rung: Sel­te­ne Schmet­ter­lin­ge im Stadtgebiet

1 Min. zu lesen
Naturschutzfachkartierung
Ein Baumweißling (links) und ein Kleiner Perlmuttfalter, Foto: Martin Bücker
Der­zeit läuft in Bam­berg eine soge­nann­te Natur­schutz­fach­kar­tie­rung, die Infor­ma­tio­nen über die Tier- und Pflan­zen­welt im Stadt­ge­biet und im Land­kreis lie­fern soll. Eine sel­te­ne Krö­ten­art wur­de bereits im Som­mer ent­deckt – nun wur­den im Stadt­ge­biet auch beson­de­re Fal­ter­ar­ten gefunden.

Vor vier Mona­ten begann die Natur­schutz­fach­kar­tie­rung im Stadt­ge­biet. Das Lan­des­amt für Umwelt und die Stadt Bam­berg ver­ga­ben den Auf­trag dazu an ein Kar­tier­bü­ro aus Haß­furt. Been­det soll das Pro­jekt im Früh­jahr 2025 sein – Ziel ist, den Bestand aus­ge­wähl­ter Tier­grup­pen zu erfas­sen und die Ent­wick­lung der Fau­na über län­ge­re Zeit zu verfolgen.

Eine sol­che Natur­schutz­fach­kar­tie­rung fin­det alle 15 bis 20 Jah­re statt. Bei der aktu­el­len Auf­nah­me sol­len vor allem Vögel, Rep­ti­li­en, Amphi­bi­en, Heu­schre­cken, Libel­len und Tag­fal­ter erfasst wer­den. Aus den Ergeb­nis­sen möch­te die Stadt dann Stra­te­gien zum Schutz der Arten ent­wi­ckeln. Schon kurz nach Beginn des Pro­jekts hat­ten die Betei­lig­ten sel­te­ne Amphi­bi­en­fun­de gemacht und eine Kreuz­krö­te und eine Wech­sel­krö­te entdeckt.

„Die Kar­tie­rung zeigt schon jetzt, wel­che ver­schie­de­nen und sel­te­nen Tie­re in Bam­berg hei­misch sind. Die­ses Zuhau­se zu erhal­ten, ist auch in Zukunft unse­re vor­ders­te Auf­ga­be“, sag­te Kli­ma- und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glüsenkamp.

Baum­weiß­ling und Perlmuttfalter

Zur Hoch­zeit der Schmet­ter­lin­ge, im Juli und August, rich­te­te sich die Auf­merk­sam­keit auf die­se Insek­ten­grup­pe, teil­te das Rat­haus heu­te (26. Sep­tem­ber) mit. Dabei unter­sucht der Bam­ber­ger Bio­lo­ge Mar­tin Bücker vor allem Tag­fal­ter. Schwer­punkt­ge­bie­te sind die Sand­ge­bie­te im Bam­ber­ger Osten (Son­der­lan­de­platz, Schieß­platz, Muna), die Bug­er Wie­sen, der Bru­der­wald, der Micha­els­ber­ger Gar­ten und die Alten­burg­hän­ge. Die­se hat­ten sich schon bei frü­he­ren Kar­tie­run­gen als guten Fund­ort für Schmet­ter­lin­ge erwiesen.

Bis­her gefun­den hat Bücker etwa den Baum­weiß­ling, der sich im Früh­som­mer auf gebü­sch­rei­chen, son­ni­gen Wie­sen tum­melt. Er ist grö­ßer als ande­re Weiß­lin­ge und hat ein schwar­zes Ader­ge­flecht anstatt schwar­zer Fle­cken auf den Flü­geln. Sei­ne Rau­pen fres­sen bevor­zugt an Weiß­dorn­blät­tern, wäh­rend die Fal­ter selbst ger­ne an den Blü­ten von Nat­tern­kopf, Wie­sen­sal­bei, Wit­wen­blu­me und Rotem Wie­sen­klee ihren Nek­tar­durst stillen.

Auch den Klei­nen Perl­mutt­fal­ter konn­te Bücker nach­wei­sen. Er kom­me, so der Bio­lo­ge, auf den Mager­wie­sen im Stadt­ge­biet vor. Auf der Unter­sei­te hat er gro­ße sil­ber­far­bi­ge Fle­cken, die ihn zu einem der schöns­ten Tag­fal­ter machen. Stel­len­wei­se sei er im Rück­gang begrif­fen, weil sei­ne Lebens­räu­me durch Dün­gung, Pes­ti­zi­de und Stick­stoff­ein­trag aus der Luft abnehmen.

Bei der letz­ten Kar­tie­rung der Schmet­ter­lin­ge im Stadt­ge­biet (1996 bis 1999) waren 58 Arten erfasst wor­den, davon allein 48 Arten an den Hän­gen der Alten­burg, die inzwi­schen unter Natur­schutz ste­hen. Nun dür­fe man gespannt sein, so das Rat­haus, ob sich die Arten­zahl an den Hän­gen mitt­ler­wei­le erhöht hat.

Weiterer Artikel

CSU Par­tei­tag

Mela­nie Huml zur CSU-Par­tei­vi­ze gewählt

Nächster Artikel

Tou­ris­mus­at­trak­ti­on im Steigerwald

Land­rat Kalb in Sor­ge um Zukunft des Baumwipfelpfads