Am 9. November jährt sich die Reichspogromnacht zum 85. Mal. Zu ihrem Gedenken und dem der Opfer der Hamas lädt die Stadt auf den Synagogenplatz ein.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 nahmen vom nationalsozialistischen Regime organisierte Ausschreitungen, Zerstörungen, Plünderungen, Gewalt und Morde gegenüber der jüdischen Bevölkerung im deutschen Reich einen vorläufigen Höhepunkt. Eingegangen in die Geschichte ist die Nacht unter dem Namen „Reichspogromnacht“.
An diesen staatlich organisierten Terror erinnert in Bamberg heute ein Mahnmal am Synagogenplatz. Dort veranstaltet die Stadt am 9. November um 17 Uhr eine Gedenkveranstaltung zusammen mit der Israelitischen Kultusgemeinde und der Liberalen Jüdischen Gemeinde Mischkan ha-Tfila Bambergs, wie das Rathaus mitteilte.
Vor dem Mahnmal werden Kränze niedergelegt und Kerzen angezündet. Diese sollen auch an die Opfer der Terror-Angriffe der Hamas vom 7. Oktober in Israel erinnern. Die Gedenkfeier wird von Mazedik Band, Mitgliedern der Bamberger Symphoniker und Schülerinnen und Schülern des Franz-Ludwig-Gymnasiums, des Kaiser-Heinrich-Gymnasiums und des Eichendorff-Gymnasiums mitgestaltet.
VR zeigt zerstörte Synagogen
Zum 85. Jahrestage der Reichspogromnacht vom 9. November 1938 stellen der World Jewish Congress (WJC) und der Zentralrat der Juden in Deutschland zudem seinerzeit zerstörte oder beschädigte Synagogen in den Mittelpunkt. An den Standorten der Häuser werden während der Nacht vom 9. zum 10. November durch Bildprojektionen auf die heutigen Gebäude digital rekonstruierte beziehungsweise wiedererrichtete Synagogen gezeigt.
Zusätzlich sollen VR-Brillen dem Publikum an verschiedenen Standorten einen virtuellen Eindruck der damaligen Synagogen vermittelt. Dieses Format der Erinnerungskultur gibt es in etwa 20 Synagogen in Deutschland darunter auch die Bamberger Einrichtung. Die Bildprojektion wird ebenfalls auf dem Synagogenplatz gezeigt.
- November 7, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg