Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg scheinen sich auf breiter Basis zu erholen. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken
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Trendauswertung IHK-Gremium Bamberg
Bamberger Wirtschaft zeigt sich deutlich erholt
Die Unternehmen aus Stadt und Landkreis Bamberg scheinen sich auf breiter Basis zu erholen. Das zeigt die Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth, bei der wieder mehr befragte Unternehmen von einer guten Geschäftslage berichten.
Der Saldo schwenkt wieder in den positiven Bereich und auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung der nächsten zwölf Monate sind positiver als zuletzt. „Die Geschäftslage in der Bamberger Wirtschaft hat sich über den Sommer deutlich verbessert. Es bleibt zu hoffen, dass die vielschichtigen Herausforderungen, die vor uns liegen, nicht zur Wachstumsbremse werden“, so IHK-Präsidentin Sonja Weigand, die auch Vorsitzende des IHK-Gremiums Bamberg ist. Vor allem aufgrund der deutlich besseren Lagebeurteilung macht der Konjunkturklimaindex für den Raum Bamberg einen Sprung um 30 Zähler und liegt nun bei 122 Punkten.
Zum Start in den Herbst könnten in der Wirtschaftsregion Bamberg Frühlingsgefühle herrschen. Die Geschäftslage jedenfalls wird deutlich besser bewertet. Über den Sommer konnte der Geschäftsbetrieb weitestgehend ohne Corona-Einschränkungen durchgeführt werden. Nahezu die Hälfte aller Befragten (49 Prozent) bewertet ihre aktuelle Situation gut. 38 Prozent stufen ihre Lage als befriedigend ein, nur 13 Prozent der befragten Firmen nennen die aktuelle Geschäftslage schlecht. Basis dieser guten Bewertung sind die Umsatzzuwächse, die viele Betriebe im Inland wie im internationalen Geschäftsverkehr erzielen konnten. Und so steigt auch die Kapazitätsauslastung bei vielen Firmen wieder in den befriedigenden bzw. guten Bereich. „Über die Sommermonate hat sich die Lage bei vielen von Corona-Beschränkungen betroffenen Unternehmen in Stadt und Landkreis Bamberg verbessert. Zudem läuft der internationale Handel wieder an. Wir sind ein Stückweit zur Normalität zurückgekehrt“, freut sich Weigand.
Verhaltener Optimismus in der Bamberger Wirtschaft
Der Blick in die Zukunft indes hellt sich zwar etwas auf, bleibt aber verhalten. 32 Prozent der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer rechnen in den kommenden 12 Monaten mit einer weiteren Verbesserung der Geschäftslage. Eine Verschlechterung der aktuellen Lage erwarten 22 Prozent, 46 Prozent rechnen nicht mit nennenswerten Veränderungen. Damit verlässt die Prognose im Saldo den negativen Bereich. Hoffnung setzt man vor allem auf eine positive Umsatzentwicklung im Inlandsgeschäft, doch auch auf den internationalen Märkten erwarten die Unternehmen im Saldo leichte Umsatzzuwächse. „Die Stimmung in den Unternehmen ist gut. Man hofft auf das Ende der Pandemie und stabile Geschäfte. Allerdings können ganz unterschiedliche Risiken diese Aufwärtsentwicklung bremsen, wie fehlende Fachkräfte, Probleme in den Lieferketten oder steigende Energiepreise“, so Weigand.
Wirtschaft will weiter wachsen
Lässt man die letzten Monate der Corona Pandemie unberücksichtigt, so ist die Wirtschaft am Standort Bamberg in den letzten Jahren stetig gewachsen. Unternehmen haben in ihre Standorte investiert und neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt. Geht es nach den befragten Betrieben, soll diese positive Entwicklung in den kommenden Monaten wieder aufgenommen werden. Sowohl bei den Investitionen als auch bei der Beschäftigtenentwicklung sind Zuwächse geplant. „Die Herausforderung für viele Firmen in der Region ist, die dringend benötigten Arbeits- und Fachkräfte zu finden und zu gewinnen. Dabei kommt neben der Aus- und Weiterbildung der eigenen Belegschaft auch der Anwerbung von neuen Fachkräften aus dem In- und Ausland eine zunehmende Bedeutung zu“, so die IHK-Präsidentin.
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Wirtschaftliche Lage in Oberfranken deutlich erholt
Lieferengpässe und verhaltener Konsum dämpfen Erwartungen
Die oberfränkische Wirtschaft konnte über den Sommer viel Boden gut machen, teilt die IHK für Oberfranken mit. Allerdings drücken zusehends Lieferengpässe, steigende Rohstoff- und Einkaufspreise, eine nur schleichende Konsumerholung und Unsicherheiten über den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie auf die Erwartungen.
Der IHK-Konjunkturklimaindex kann aber trotz dieser Unsicherheiten dank der aktuell guten Geschäftslage deutlich zulegen und notiert bei 120 Zählern.
Nachholeffekte und ein weitestgehend reibungsloser Wirtschaftsbetrieb über die Sommermonate wirken sich positiv auf die Geschäftslage vieler oberfränkischer Unternehmen aus, so dass die Wirtschaft gestärkt in den Herbst starten kann. Rund die Hälfte der Unternehmen ist mit ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden, im Mai war es nur ein knappes Drittel. Lediglich 14 Prozent berichten von einer schlechten Geschäftslage und damit 17 Prozentpunkte weniger als noch im Frühjahr. Diese positive Entwicklung zieht sich in unterschiedlich starker Ausprägung durch alle Branchen. „Die oberfränkische Wirtschaft lässt die Pandemie nach und nach hinter sich”, konstatiert Sonja Weigand, Präsidentin der IHK für Oberfranken Bayreuth.
Durch die Bank weg eine gute Geschäftslage
In allen Branchen fällt der Saldo wieder spürbar positiver aus. Auffallend optimistisch gestimmt sind weiterhin der Bau und der Dienstleistungssektor; nach schweren Monaten und starken Beschränkungen auch der Tourismussektor. Aber auch im Einzel- und Großhandel sowie in der Industrie wird die derzeitige Geschäftslage mehrheitlich positiv eingeschätzt. Sowohl innerhalb Deutschlands als auch auf dem internationalen Parkett konnten Umsatz und Auftragsvolumen gesteigert werden. Damit schaffen beide Indikatoren die Trendwende.
Hemmschuh Fachkräftemangel
So erfreulich der wirtschaftliche Aufschwung auf breiter Basis ist, so jäh wird er in etlichen Branchen und Unternehmen durch fehlende Arbeits- und Fachkräfte ausgebremst. Über 60 Prozent der Befragten stufen den Fachkräftemangel als erhebliches wirtschaftliches Risiko für das eigene Unternehmen ein. Konkret können aktuell 49 Prozent der befragten Betriebe offene Stellen nicht nachbesetzen. Besonders dramatisch ist die Situation dabei im Tourismussektor und im Baugewerbe. Damit bleibt der Fachkräftemangel zusammen mit der Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise für viele Betriebe das größte Wachstumshemmnis.
Risiken und wachsende Herausforderungen drücken die Erwartungen
Viele Unternehmen können aufgrund von Lieferengpässen und massiv gestiegener Rohstoffpreise ihre Produktion nicht hochfahren, obwohl die Auftragsbücher gut gefüllt sind. „Nicht die Nachfrage hemmt derzeit das Wachstum, sondern das Angebot. Eine äußerst ungewöhnliche Situation”, so IHK-Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner. „Vor diesem Hintergrund ist es nicht wirklich überraschend, dass die Preise steigen und die Lieferfristen immer länger werden. Das trübt die Erwartungen für die kommenden zwölf Monate ein.” Rund ein Viertel der befragten Unternehmerinnen und Unternehmer rechnet vor diesem Hintergrund mit einer Verbesserung der Geschäftslage, 19 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus.
Optimismus herrschen vor allem in der Industrie, im Großhandel und im Dienstleistungssektor, während im Einzelhandel und im Tourismus weiterhin die negativen Erwartungen überwiegen. Weigand: „Belebungen erwarten die Unternehmen in erster Linie durch die Auslandsnachfrage.”
Mehr Investitionen geplant
Hohenner: „Die Investitionsneigung hellt sich weiter auf. Vor allem in der Industrie und im Großhandel planen viele Unternehmen mit steigenden Investitionen.”
Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Beschäftigtenplanungen der oberfränkischen Wirtschaft. 19 Prozent der Befragten wollen Personal einstellen, einen Abbau der Mitarbeiterzahlen erwarten hingegen 13 Prozent. Größere Zuwächse prognostizieren der Dienstleistungssektor und wiederum die Industrie. Weigand: „Allerdings, das Personal muss erst einmal verfügbar sein.”
Was nun aus Berlin erwartet wird
Von der Politik erwarten sich die Unternehmen vor allem eine rasche Regierungsbildung und Planungssicherheit. „Zu wichtig ist eine handlungsfähige Regierung angesichts der anstehenden Herausforderungen”, betont Weigand. Dabei stehen bei den oberfränkischen Betrieben neben der Pandemiebewältigung das Vorantreiben der Digitalisierung, wettbewerbsfähige Unternehmenssteuern und tagesaktuell das Einwirken auf die Entwicklung der Energie- und Rohstoffpreise ganz oben auf der Liste. Weigand: „Es geht um nichts Geringeres als um die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland!”