Eine Vorlesungsreihe der Universität Bamberg, der IHK Oberfranken Bayreuth und der HWK Oberfranken widmet sich dem Generationenwechsel in mittelständischen Unternehmen.
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Zwischen Tradition und Innovation
Vorlesung: Generationenwechsel in Unternehmen
Eine Vorlesungsreihe der Universität Bamberg, der IHK Oberfranken Bayreuth und der HWK Oberfranken widmet sich dem Generationenwechsel in mittelständischen Unternehmen.
Unternehmen gehe es manchmal nicht anders als Eltern, deren Kinder heranwachsen und selbstständiger werden, sagt Martin Friesl, Professor für BWL an der Universität Bamberg. Wenn der oft ersehnte und notwendige Generationenwechsel in Unternehmen Fahrt aufgenommen habe, werde es zur Herausforderung, Tradition und Innovation auszubalancieren.
In seiner Forschung untersucht Professor Friesl die strategische Transformation von Organisationen, unter anderem auch in Familienunternehmen. Zu den Faktoren, die sich aus seiner Sicht als entscheidend für das Gelingen der Generationenwechsel herausgestellt haben, zählt zum einen das richtige Verhältnis von Altem und Neuem. „Familienunternehmen haben in der Regel einen leichten Vorteil, denn die nachkommende Generation stößt automatisch Veränderungen an.“
Zusätzlich brauche es ausreichende Ressourcen: „Veränderungen zu managen, gehört nicht zum Tagesgeschäft, sondern kommt zusätzlich hinzu“, sagt Friesl. Auch das richtige Timing sei wichtig, also Veränderungen aktiv anzustoßen und nicht erst dann, wenn eine Lage bereits ernst sei.
Wie Experimente und ein Generationenwechsel in mittelständischen Unternehmen gelingen können, beschrieb Friesl bei der ersten Vorlesung der Reihe „Wissenschaft & Praxis“. Sascha Dorsch von der Dr. Pfleger Arzneimittel GmbH, Gisela Hansen von Meinel Bräu und Tobias Hummel von der Albert & Hummel GmbH lieferten Praxisbeispiele.
Beispiele für Unternehmenstransformation
Eine Transformation habe das Arzneimittelunternehmen Dr. Pfleger in den vergangenen Jahren durchlaufen. Dies berichtete Sascha Dorsch, Leiter der Unternehmenskommunikation. „Mit der neuen Geschäftsleitung wandelte sich das Unternehmen vom Arzneimittelhersteller zum Pharmakonzern.“
Gisela Hansen ist Braumeisterin und führt in der 13. Generation die Hofer Familienbrauerei Meinel. Sie zeigt, wie Transformation in einem Traditionshandwerk gelingen kann, ohne Bewährtes aufgeben zu müssen. So nimmt die Brauerei zum Beispiel neue Zielgruppen in den Blick und braut Biere, die vor allem Frauen ansprechen sollen.
Tobias Hummel ist Teil der Geschäftsleitung der Albert & Hummel GmbH, einem Bamberger Hersteller von Automatisierungstechnik. Konfliktpotenzial berge immer wieder, sagt er, und das werde mit großer Wahrscheinlichkeit auch immer wieder passieren, dass beim Generationenwechsel die Generationen in alte Rollenmuster von Eltern und Kindern zurückfallen.
Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft
Einmal pro Semester bringt eine Gemeinschaftsinitiative der Universität Bamberg, der IHK für Oberfranken Bayreuth und der Handwerkskammer für Oberfranken Wissenschaft und Wirtschaft zusammen. Ziel der Vorlesungsreihe ist es, den Austausch untereinander zu fördern und den Transfer von Wissen zwischen den beiden Seiten anzuregen.
Zu der Veranstaltung am 20. Juli in der Universität Bamberg begrüßten Universitätspräsident Prof. Dr. Kai Fischbach, Dr. Andreas Schönberger für das IHK-Gremium Bamberg und HWK-Hauptgeschäftsführer Reinhard Bauer mehr als 50 Gäste. Das gab eine gemeinsame Mitteilung der drei Institutionen bekannt.