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Helfen

Kicken um Anto­nia zu Helfen 

Bene­fiz-Fuß­ball­spiel mit zahl­rei­chen Sport-Legenden

Die 11-jäh­ri­ge Anto­nia wur­de mit der gene­ti­schen Erkran­kung CDKL5 gebo­ren und sitzt im Roll­stuhl. Sie wird nie­mals in der Lage sein wird, die ein­fachs­ten Din­ge selbst­stän­dig aus­zu­füh­ren, son­dern zeit ihres Lebens auf Hil­fe ange­wie­sen sein. Um sie und ihre Fami­lie finan­zi­ell unter­stüt­zen zu kön­nen, gibt es in die­sem Jahr die Akti­on „Kicken um Anto­nia zu Hel­fen“. Am kom­men­den Sams­tag fin­det als Höhe­punkt in Wei­ßen­stadt ein Bene­fiz-Fuß­ball­spiel statt.

Bereits vor 30 Jah­ren fand die ers­te „Kicken um zu Helfen“-Aktion in Wei­ßen­stadt, initi­iert von Wolf­gang Hess und eini­gen Mit­strei­tern, statt. „Bei den Ver­an­stal­tun­gen in der Ver­gan­gen­heit wur­den die Kin­der­krebs­sta­tio­nen im Kli­ni­kum Jena und Bay­reuth sowie die Kin­der­krebs­hil­fe und die Bay­ern-3-Stern­stun­den bedacht“, blickt Wolf­gang Hess zurück, der von Anfang an die Haupt­ver­ant­wor­tung für die Bene­fiz­spie­le trägt. Der heu­te 52jährige war damals als Jugend­trai­ner wegen der Ver­let­zung eines sei­ner Spie­ler mit die­sem ins Kli­ni­kum Bay­reuth gefah­ren, wo die bei­den die Kin­der­krebs­sta­ti­on pas­sier­ten. Ein Zufall, der Schick­sal spiel­te. Er infor­mier­te sich über die Sta­ti­on und ent­schloss sich, die­ser mit­tels einer Bene­fiz­ak­ti­on unter die Arme zu grei­fen. Herr Hess fand Mit­strei­ter, mit denen er in Zusam­men­ar­beit mit sei­nem Ver­ein, der SpVgg Wei­ßen­stadt, ein ers­tes Bene­fiz­fuß­ball­spiel orga­ni­sier­te. Wei­te­re Spie­le und Aktio­nen wie Kin­der­tur­nie­re fan­den seit­dem unter dem Mot­to „Kicken um zu Hel­fen“ statt und sorg­ten dafür, dass bis­lang mehr als 37.000.- € für den guten Zweck erwirt­schaf­tet wurden.

In den ver­gan­ge­nen drei Jahr­zehn­ten waren unter ande­rem 1998 die Tra­di­ti­ons­elf des 1.FC Nürn­berg und im Jahr 2000 Spie­ler aus den glor­rei­chen Zweit­li­ga­zei­ten vom FC Bay­ern Hof und der SpVgg Bay­reuth, die Fuß­bal­ler Dani­el Fel­gen­hau­er, Micha­el Hof­mann und Gino Let­tie­ri, DSV-Ski­fah­rer und Funk­tio­nä­re Her­mann Wein­buch, Ron­ny Acker­mann und Horst Hüt­tel in Wei­ßen­stadt zu Gast. 2002 stand ein Team um Die­ter Eck­stein, Rai­ner Wir­sching, Ski­fah­rer Gerd Schön­fel­der, Hand­ball­na­tio­nal­spie­ler Sig­gi Roch und Schau­spie­ler Gerd Sil­ber­bau­er der Pro­mi­mann­schaft des FC Stern­stun­den gegen­über. 1998 stand auch erst­mals Jörg Ditt­war auf dem Wei­ßen­städ­ter Platz – und ist seit­dem auch immer mit in die Orga­ni­sa­ti­on eingebunden.

2002 kam der Erlös des „Kicken um zu Helfen“-Benefizspiels der „Akti­on Stern­stun­den“ zugute

Ehe­ma­li­ge Bun­des­li­ga­spie­ler wie Die­ter Eck­stein, Rober­to Hil­bert, Ben­ny Lauth, Tor­ben Hoff­mann, Micha­el Hof­mann oder Chris­ti­an Sprin­ger, Wer­ner Dre­ßel und Harald Spörl wer­den in die­sem Jahr die Fuß­ball­schu­he schnü­ren. Klaus Augen­tha­ler ist wohl der an Titeln gemes­sen pro­mi­nen­tes­te Spie­ler, als Welt­meis­ter und sie­ben­ma­li­ger Deut­scher Meis­ter. Mit Pierre Litt­bar­ski sag­te unlängst ein wei­te­res Mit­glied der Welt­meis­ter­elf von 1990 sei­ne Teil­nah­me zu. Schluss­end­lich haben es die Orga­ni­sa­to­ren geschafft, durch die Bank über­ra­gen­de Leu­te für „Kicken um Anto­nia zu Hel­fen“ zu begeis­tern und die Kader­plät­ze mit klas­se Sport­lern zu beset­zen. Das Spiel wird als Legen­den­spiel titu­liert, in dem den Ex-Pro­fis vor­ran­gig loka­le Hel­den gegen­über­ste­hen wer­den, neben Fuß­bal­lern unter ande­rem auch Eis­ho­ckey-Spie­ler Flo­ri­an Ondrusch­ka, der lan­ge Jah­re in Strau­bing und Nürn­berg in der DEL spiel­te. Gelei­tet wird das Spiel von Deniz Ayte­kin. Der gebür­ti­ge Ober­as­ba­cher pfeift seit 2008 in der Bun­des­li­ga und wur­de 2019 Deutsch­lands Schieds­rich­ter des Jahres.

Umbau des Bade­zim­mers als kos­ten­in­ten­si­ves Projekt

Schon seit Ende August ver­gan­ge­nen Jah­res wird an der Umset­zung von „Kicken um Anto­nia zu Hel­fen“ gear­bei­tet – mit einem deut­lich höhe­ren Auf­wand als bis­her. Die Namen der Akteu­re, die für das Legen­den­spiel am 26. Juni zuge­sagt haben, las­sen ein beson­de­res Schman­kerl erwarten.

Die vor­ran­gi­ge Hoff­nung ist jedoch, dass die Ver­an­stal­tung über­haupt wie geplant durch­ge­führt wer­den kann. Die Pan­de­mie und die damit zusam­men­hän­gen­den Vor­schrif­ten bedeu­ten eine zusätz­li­che, beson­de­re Herausforderung.

Auf­grund der Pan­de­mie wird nur eine begrenz­te Zahl an Zuschau­ern zugelassen.

Eben­so ist es schon jetzt klar, dass ein nega­ti­ver Schnell­test, der für 24 Stun­den gül­tig ist bezie­hungs­wei­se ein PCR-Test mit 48 Stun­den Gül­tig­keit genau­so wie eine FFP2-Mas­ke sowie die Nach­ver­fol­gung per LucaApp zur Ein­lass­vor­aus­set­zung gehö­ren. „Wir wären glück­lich, wenn die Behör­den 500 bis 700 Zuschau­er zulas­sen wür­den“, betont Wolf­gang Hess.

Sofern alles wie geplant über die Büh­ne gehen kann, dürf­te sich eine statt­li­che Zuschau­er­zahl auf dem Sport­ge­län­de der SpVgg Wei­ßen­stadt ein­fin­den. „Auf­grund der Tat­sa­che, dass es unser Ziel ist, die kom­plet­te Ver­pfle­gung, das heißt Spei­sen und Geträn­ke, durch Spen­den zu gene­rie­ren, sind wir opti­mis­tisch, dass wir durch den Ver­kauf eine schö­ne Sum­me erwirt­schaf­ten“, so Flo­ri­an Mäder, der neben Wolf­gang Heß gemein­sam mit Jörg Ditt­war das Orga­ni­sa­ti­ons­team bildet.

Pia Wol­ter stell­te neben ihrem vom Team des VfL Wolfs­burg signier­ten Auf­wärm­shirt die Fuß­ball­schu­he, die sie bei ihrem Län­der­spiel-Debüt getra­gen hat, für „Kicken um Anto­nia zu Hel­fen“ zur Verfügung

Dazu kommt noch der Erlös der Ver­stei­ge­run­gen im Inter­net, wo ver­schie­de­ne, von Pro­fis, Ver­ei­nen und Pri­vat­leu­ten zur Ver­fü­gung gestell­te Samm­ler­stü­cke in Online-Auk­tio­nen ange­bo­ten wer­den. Um die Zusam­men­stel­lung des Legen­den­teams küm­mern sich die drei Her­ren gemein­sam. Wobei Ex-Club-Pro­fi Ditt­war sei­ne alten Kon­tak­te vom 1.FC Nürn­berg auf­le­ben lässt, Hess und Mäder küm­mern sich um neue Ver­bin­dun­gen, nut­zen ver­schie­de­ne Netz­wer­ke, um an Spie­ler und Samm­ler­stü­cke aller Art für die Online-Ver­stei­ge­rung zu kommen.

CDKL5 ist eine sehr sel­te­ne gene­ti­sche Erkran­kung, die in den ers­ten Lebens­mo­na­ten mit epi­lep­ti­schen Anfäl­len beginnt und schwe­re Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen her­vor­ruft. Die meis­ten Kin­der, die von CDKL5 betrof­fen sind, kön­nen nicht gehen, spre­chen oder sich selbst anzie­hen und ernäh­ren, vie­le sind auf Roll­stüh­le ange­wie­sen – und auf die stän­di­ge Hil­fe und Pfle­ge von anderen.

Über einen Bericht in der Pres­se sind die Orga­ni­sa­to­ren auf die Art der Krank­heit, an der Anto­nia aus Mei­er­hof bei Wei­ßen­stadt lei­det, auf­merk­sam gewor­den. „Die­se Infor­ma­tio­nen und die Offen­heit, mit der die Fami­lie mit ihrem Schick­sal umgeht, haben uns dazu bewo­gen, den Kon­takt zu suchen und unse­re Hil­fe anzu­bie­ten.“ Dem Mäd­chen gehe es der­zeit, abge­se­hen von den beschrie­be­nen Umstän­den, soweit ganz gut, berich­tet Herr Hess. Auf­grund ihrer Erkran­kung rich­te sich das Augen­merk ihrer Eltern dar­auf, Anto­nia, soweit es in ihrer Macht steht, vor COVID19 zu schützen.

Die Erlö­se des Legen­den­spiels wer­den dazu her­ge­nom­men, das Leben für die Fami­lie ein Stück weit zu erleich­tern. „Anhand der Umstän­de ist es natür­lich unum­gäng­lich, Anto­ni­as Umfeld behin­der­ten­ge­recht zu gestal­ten. Nach dem Kom­plett­um­bau eines Wohn­mo­bils, ver­schie­de­nen Erleich­te­run­gen im Ein­fa­mi­li­en­haus der Fami­lie, unter ande­rem durch den Ein­bau eines zwei­ge­schos­si­gen Auf­zugs, kommt jetzt das nächs­te kos­ten­in­ten­si­ve Pro­jekt, der Umbau des Bade­zim­mers inklu­si­ve dem Ein­bau einer befahr­ba­ren Dusche, auf die Fami­lie zu. Genau dafür soll das ein­ge­spiel­te Geld unse­res Spiels der Legen­den her­ge­nom­men wer­den“, so Hess weiter.

Felix Klaus, Stür­mer bei For­tu­na Düs­sel­dorf, stif­te­te eines der Tri­kots aus sei­ner Zeit beim VfL Wolfs­burg zur Verlosung

„Coro­na wird uns even­tu­ell brem­sen, aber sicher nicht aufhalten“

Wäh­rend bei den bis­he­ri­gen Ver­an­stal­tun­gen jeweils ein zwei­tä­gi­ges E‑Ju­gend-Tur­nier mit zahl­rei­chen Mann­schaf­ten aus ganz Deutsch­land das Herz­stück der Bene­fiz­ak­ti­on war, liegt dies­mal der sport­li­che Fokus auf dem Legen­den­spiel. Die­ses wol­len die Ver­ant­wort­li­chen auf alle Fäl­le durch­zie­hen. „Coro­na wird uns even­tu­ell brem­sen, aber sicher nicht auf­hal­ten“, betont Wolf­gang Hess. Und Flo­ri­an Mäder ergänzt: „Für den Fall, dass die Besu­cher­zah­len ein­ge­schränkt wer­den, haben wir als Brems­fall­schirm unse­re Auk­tio­nen, Spon­so­ren und das seit 1. Janu­ar die­sen Jah­res akti­ve Spendenkonto.“

Die SpVgg 1921 Wei­ßen­stadt ist der Aus­rich­ter von „Kicken um Anto­nia zu Hel­fen!“ Nach Ein­schät­zung der drei Her­ren des Orga­ni­sa­ti­ons­teams wird der kom­plet­te Ver­ein auf den Bei­nen sein, zudem haben schon vie­le Pri­vat­leu­te und Fan­clubs ihre Hil­fe zugesagt.

„Unse­re bei­den Wei­ßen­städ­ter 4‑S­ter­ne-Hotels, das Kur­zen­trum Wei­ßen­stadt und das Sie­ben­quell Gesund­Zeit­Re­sort, sind von Beginn an im Boot und stel­len uns die Zim­mer für die Über­nach­tung der Stars zur Ver­fü­gung“, berich­tet Mäder, „und soll­ten die Spie­ler Inter­es­se haben, Wei­ßen­stadt und das Fich­tel­ge­bir­ge ken­nen­zu­ler­nen, dann haben wir eini­ge Din­ge vorbereitet.“

Die Online-Auk­tio­nen von Erin­ne­rungs- und Samm­ler­stü­cken fin­den im Vor­feld statt. Unter den von Pro­fis, Ver­ei­nen und Pri­vat­leu­ten für die Auk­tio­nen zur Ver­fü­gung gestell­ten Rari­tä­ten befin­den sich unter ande­rem zahl­rei­che signier­te Bun­des­li­ga­tri­kots, dar­un­ter das Tri­kot von Mari­us Wolf, das er beim 0:1 des 1. FC Köln gegen den FC Augs­burg am 2. Janu­ar trug, außer­dem ein aktu­el­les Man­ches­ter City-Tri­kot des deut­schen Natio­nal­spie­lers Ilkay Gün­do­gan. Am Spiel­tag selbst wird es auch eine DKMS-Typi­sie­rungs­ak­ti­on gaben, Fall­schirm­sprin­ger wer­den in Akti­on sein, ein Fuß­ball­spiel der Damen der SpVgg Wei­ßen­stadt gegen die der SpVgg Bay­reuth wird aus­ge­tra­gen und noch wei­te­re Attrak­tio­nen sind geplant. In die­sem Jahr fei­ert außer­dem der Ver­ein sein 100. Bestehen, dies­be­züg­lich wer­den über das gan­ze Jahr 2021 ver­teilt Aktio­nen statt­fin­den. „Seit Beginn des Jah­res gibt es zum Bei­spiel ein Sam­mel­al­bum, ähn­lich den Pani­ni-Alben, in dem Kle­be­bil­der der ein­zel­nen Spie­le­rin­nen und Spie­ler der SpVgg Wei­ßen­stadt gesam­melt wer­den kön­nen“, so Wolf­gang Hess. „Kicken um Anto­nia zu Hel­fen“ aller­dings ist das High­light des Jubiläumsjahres!


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu „Kicken um Anto­nia zu Helfen“

https://www.facebook.com/Kicken-um-Antonia-zu-Helfen-2021–104317858067957/

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu CDKL5

https://www.cdkl5-verein.de/

Was­ser­wacht Bamberg

Eine Mischung aus Sport, Spaß und gemein­nüt­zi­ger Tätigkeit

Das Haupt­ziel der Kreis­was­ser­wacht Bam­berg ist klar in ihrer Sat­zung for­mu­liert: Bekämp­fung des Ertrin­kungs­to­des. Wie dabei auf dem Was­ser und auch an Land vor­ge­gan­gen wird hat uns Ste­phan Grie­bel erklärt. Er ist seit vier Jah­ren Vor­sit­zen­der der Kreis­was­ser­wacht Bam­berg und mit Ret­tungs­boo­ten regel­mä­ßig auch auf den ört­li­chen Gewäs­sern unterwegs.

Herr Grie­bel, wie sieht das täg­li­che Arbei­ten der Was­ser­wacht Orts­grup­pe Bam­berg aus?

Ste­phan Grie­bel: Täg­li­che Arbei­ten gibt es eigent­lich kei­ne, weil die Was­ser­wacht eine ehren­amt­li­che Orga­ni­sa­ti­on ist. Es gibt in ganz Bay­ern eigent­lich kei­ne haupt­amt­li­chen Was­ser­wacht­ler, außer fünf Mit­ar­bei­ter in Mün­chen, die für die Ver­wal­tung des Lan­des­ver­ban­des mit 150.000 Mit­glie­dern zustän­dig sind. Wie bei der frei­wil­li­gen Feu­er­wehr haben aber auch wir Funk­mel­de-Emp­fän­ger. Die inte­grier­te Leit­stel­le alar­miert die Mit­glie­der der Schnell­ein­satz­grup­pe und dann rücken sie von ihrem Arbeits­platz oder von zuhau­se oder wo auch immer sie sich gera­de auf­hal­ten zur Ein­satz­stel­le aus. Die Wach­diens­te fin­den, ab dem Beginn der Bade­sai­son, an den Wochen­en­den, am Main-Donau-Kanal und an den umlie­gen­den Wach­sta­tio­nen an Flüs­sen und Seen statt. Eines unse­rer Boo­te patrouil­liert zum Bei­spiel von Vier­eth bis Schleu­se Bam­berg und auf dem Main, hoch bis zur Eisen­bahn­brü­cke bei Hall­stadt. Wie­der­keh­ren­de Auf­ga­ben an Land sind unter ande­rem die wöchent­li­che Dienst­ver­samm­lung am Mon­tag, bei der Aus­bil­dun­gen, Vor­trä­ge und auch mal kul­tu­rel­le Ver­an­stal­tun­gen statt­fin­den. Durch die Pan­de­mie haben die­se Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen in letz­ter Zeit natür­lich ein wenig gelitten.


Wie vie­le Ein­sät­ze hat­ten Sie letz­tes Jahr? Wel­cher Art waren die Ein­sät­ze zumeist?

Ste­phan Grie­bel: Not­fall­ein­sät­ze hat­ten wir letz­tes Jahr 15, womit wir voll in unse­rem Schnitt lie­gen. Meis­tens waren es Sach­ber­gun­gen oder Hil­fe­leis­tun­gen für Gewer­be, die am Was­ser arbei­ten – Bau­un­ter­neh­men oder Berufs­schiff­fahrt. Oder eben Ret­tungs­ein­sät­ze, wenn jemand am oder im Was­ser in Not gera­ten ist.


Wie oft wird es rich­tig brenzlig?

Ste­phan Grie­bel: Das ist es bei uns eigent­lich immer. Es gibt kei­nen Stan­dard-Was­ser-Ret­tungs­ein­satz. Dadurch, dass es sich immer um Ein­sät­ze aus beson­de­ren Lagen oder Situa­tio­nen her­aus han­delt, ist jeder Ein­satz immer hoch brenz­lig. Hin­zu kommt, dass wir als ehren­amt­li­che Semi-Pro­fis immer nur dann beauf­tragt wer­den, wenn kein ande­rer mehr hel­fen kann.


Sie haben vier Schnell­ein­satz­grup­pen. Wo sind die­se stationiert?

Ste­phan Grie­bel: Sie ver­tei­len sich über den Stadt- und Land­kreis und kom­men aus Bam­berg, Strul­len­dorf, Brei­ten­güß­bach und Bau­nach. Ent­spre­chend sind die Boo­te sta­tio­niert oder zen­tral untergebracht.


Mit eini­gen Aus­nah­men wie der Hain­ba­de­stel­le ist es ver­bo­ten, in den Bam­ber­ger Gewäs­sern zu schwim­men. Hal­ten sich die Leu­te daran?

Ste­phan Grie­bel: Die Bevöl­ke­rung hält sich nicht dar­an – lei­der. Vor allen Din­gen im Bereich des Schiff­bau­plat­zes. Dort hat­ten wir letz­tes Jahr zwei Tote. Oder auch im Bereich der Bug­er Spit­ze wer­den es immer mehr Leu­te, die dort unver­nünf­ti­ger­wei­se ins Was­ser gehen. Zum Bei­spiel Indi­vi­du­al­sport­ler, die für sich allein trai­nie­ren und letz­tes Jahr nicht in die Schwimm­bä­der konn­ten, zie­hen dort ihre Bah­nen und set­zen sich damit einem gro­ßen Risi­ko aus. Ein klei­ner Tipp für alle, die allein schwim­men: Mit einer Boje im Schlepp­tau wäre alles sicher, das gilt auch im Win­ter für die Eisschwimmer.


Die Bam­ber­ger Orts­grup­pe der Was­ser­wacht hat 500 Mit­glie­der – das klingt nach ziem­lich viel. Wor­an liegt der Zuspruch?

Ste­phan Grie­bel: Das sind tat­säch­lich ziem­lich vie­le Mit­glie­der, ja. Die Beliebt­heit der Was­ser­wacht liegt wahr­schein­lich an der Kom­bi­na­ti­on, die die Was­ser­wacht bie­tet, einer Mischung aus Spaß, einer gemein­nüt­zi­gen Rotes-Kreuz-Tätig­keit, Men­schen hel­fen und sich kör­per­lich betä­ti­gen zu kön­nen. Es ist nicht wie im Sani­täts­be­reich. Bei uns ist auch der Frei­zeit­cha­rak­ter sehr hoch ange­sie­delt. Wie bei der Berg­wacht – nur haben wir mehr Was­ser als Berge.


Wie vie­le der 500 Mit­glie­der sind regel­mä­ßig auf den Boo­ten vertreten?

Ste­phan Grie­bel: Unge­fähr 70. Die ande­ren unter­stüt­zen die Was­ser­wacht­ein­satz­kräf­te vom Land aus.


Man möch­te doch aber mei­nen, dass man sich der Was­ser­wacht anschließt, um auf dem Was­ser zu sein. Aber das klingt, als ob sich mehr Leu­te bei Ihnen mel­den, um eher Land­diens­te zu machen.

Ste­phan Grie­bel: Nein, da gibt es kei­ne Ten­denz. Den meis­ten unse­rer Mit­glie­der ist es eigent­lich egal, ob sie auf dem Was­ser oder an Land dabei sind. Sie machen den jewei­li­gen Dienst ger­ne, weil sie ger­ne helfen.


Als ehren­amt­li­che Orga­ni­sa­ti­on finan­ziert sich die Was­ser­wacht über Spen­den­gel­der und Mit­glieds­bei­trä­ge. Wie geht es der Was­ser­wacht wirtschaftlich?

Ste­phan Grie­bel: Es läuft, auch wenn wir finan­zi­ell kei­ne gro­ßen Sprün­ge machen kön­nen. Wir hof­fen, dass sich die Pan­de­mie­la­ge bald ent­spannt und wir unse­ren Nor­mal­be­trieb wie­der auf­neh­men kön­nen. An der Stel­le möch­te ich erwäh­nen, dass der Rein­erlös des Bam­ber­ger Rosen­mon­tags­balls des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes voll­stän­dig an das Rote Kreuz gespen­det wird und so auch die Arbeit der Was­ser­wacht mitfinanziert.


Wel­che per­sön­li­chen Eigen­schaf­ten soll­te man mit­brin­gen, um Mit­glied bei der Was­ser­wacht wer­den zu können?

Ste­phan Grie­bel: Man soll­te Team­play­er sein. Ansons­ten sind alle bei uns will­kom­men. Man muss nicht ein­mal der Super-Sport­ler sein – auch als unsport­li­cher Mensch kann man sei­nen Platz und sei­ne Auf­ga­be bei uns fin­den. Spaß am Was­ser­sport scha­det aber natür­lich nicht.


Was geht in Ihnen vor, wenn Sie im Boot auf dem Was­ser sind?

Ste­phan Grie­bel: Es ist eine groß­ar­ti­ge Sache, Strei­fe zu fah­ren. Da spürt man eine gewis­se Frei­heit und Natur­ver­bun­den­heit. Außer­dem sieht man sei­ne Stadt vom Was­ser aus einer ganz ande­ren Per­spek­ti­ve. Den Leu­ten, die nicht in einem Boot auf den Flüs­sen unter­wegs sind, ent­geht was.


Sie haben außer Kin­der­schwimm­kur­sen und Ret­tungs­schwim­mer­kur­sen, Ers­te-Hil­fe- und Sani­täts­aus­bil­dung auch eine brei­te Jugendarbeit.

Ste­phan Grie­bel: Unse­re Jugend­ar­beit ist auch eine tol­le Geschich­te. Ab dem sechs­ten Lebens­jahr kann man Mit­glied bei uns wer­den und wird dann alters­ge­recht in Jugend­grup­pen ein­ge­teilt und an die Rote-Kreuz-Arbeit bei der Was­ser­wacht herangeführt.


Aber haben Sie genug Nach­wuchs oder lei­det auch die Was­ser­wacht unter Nachwuchsproblemen?

Ste­phan Grie­bel: Nach­wuchs­pro­ble­me wür­de ich es noch nicht nen­nen, aber wir sind besorgt über den Nach­wuchs. Wir haben sehr vie­le Kin­der in unse­ren Jugend­grup­pen, aber wenn es irgend­wann dar­um geht, mit 16 oder 17 in den Ein­satz­dienst über­zu­tre­ten, ist es oft so, dass die jun­gen Erwach­se­nen durch Schu­le, Berufs­aus­bil­dung so stark ein­ge­bun­den sind, dass ihnen zu wenig Zeit bleibt. Daher ent­schei­den sich vie­le gegen den ehren­amt­li­chen Dienst.


Wei­te­re Informationen:


http://www.wasserwacht-bamberg.de


https://www.kvbamberg.brk.de/


Spen­den­ti­cket Rosen­mon­tags­ball: https://brk-rosenmontagsball.de/

Hilfs­fonds

Gemein­sam hel­fen – auch in schwe­rer Zeit

Im Coro­na­jahr 2020 unter­schie­den sich die Prio­ri­tä­ten bei den Anträ­gen auf Unter­stüt­zung durch den Hilfs­fonds „Gemein­sam hel­fen für Bam­berg“ von denen der Vor­jah­re, wie die Stadt Bam­berg mit­teilt. Doch auch im ver­gan­ge­nen Jahr wur­de mit­tels des Hilfs­fonds´ des Ober­bür­ger­meis­ters Andre­as Star­ke vie­len Bam­ber­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­gern finan­zi­ell unter die Arme gegriffen.

Die Pro­ble­me vie­ler bedürf­ti­ger Bam­ber­ger Bür­ge­rin­nen und Bür­ger haben sich im Zuge der Coro­na-Pan­de­mie ver­schärft, denn die finan­zi­el­len Aus­wir­kun­gen sind bei jenen, die über gerin­ge Ein­kom­men ver­fü­gen, immens. Umso wich­ti­ger ist es, auf zusätz­li­che und alter­na­ti­ve Hilfs­mög­lich­kei­ten zurück­grei­fen zu kön­nen, mit denen im Not­fall direkt und unbü­ro­kra­tisch gehol­fen wer­den kann. Mit den Spen­den­gel­dern aus dem Hilfs­fonds „Gemein­sam hel­fen für Bam­berg“ hilft Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke genau dort, wo es beson­ders drin­gend gebraucht wird.

„Ins­ge­samt rund 25.000 Euro konn­ten wir im ver­gan­ge­nen Jahr aus dem Hilfs­fonds an bedürf­ti­ge Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus­schüt­ten und somit den sozia­len Zusam­men­halt ein Stück wei­ter stär­ker“, freut sich Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. Allein 10.000 Euro sei­en in der erst vor kur­zem been­de­ten jähr­li­chen Weih­nachts­ak­ti­on frei­ge­ge­ben wor­den. Mehr als 150 Per­so­nen in unse­rer Stadt hät­ten jeweils 50 Euro erhal­ten.
Die Anträ­ge in 2020 unter­schei­den sich recht deut­li­chen von denen in den Vor­jah­ren: Nicht nur Zuwen­dun­gen, um viel­leicht Weih­nachts­ge­schen­ke für Ange­hö­ri­ge kau­fen zu kön­nen oder um sich ein beson­de­res Weih­nachts­es­sen zu gön­nen, wur­den beantragt. 

Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke. Foto: Stadt Bamberg

Auch eini­ge Anträ­ge für die Anschaf­fung von Com­pu­tern, um den schul­pflich­ti­gen Kin­dern das Home­schoo­ling zu ermög­li­chen, sind ein­ge­gan­gen und wur­den letzt­end­lich auch gewährt.

Hilfs­fonds des Ober­bür­ger­meis­ters blickt auf erfolg­rei­ches Jahr zurück

Dane­ben wur­de auch wie­der ein­mal deut­lich, dass ganz all­täg­li­che Din­ge für Men­schen mit wenig Geld zu Pro­ble­men wer­den kön­nen: Ver­sagt der Kühl­schrank der allein­er­zie­hen­den Mut­ter mit gerin­gem Ein­kom­men sei­nen Dienst, ist der Kauf eines gebrauch­ten Gerä­tes oft ein gro­ßes finan­zi­el­les Pro­blem. Auch hier konn­te mit dem Hilfs­fonds des Ober­bür­ger­meis­ters noch kurz vor Weih­nach­ten gehol­fen werden.

Auch betrof­fen von finan­zi­el­len Pro­ble­men sind Men­schen, die ihr gerin­ges Ein­kom­men bis­lang durch Neben­tä­tig­kei­ten auf­bes­sern konn­ten, bei­spiels­wei­se in der Gas­tro­no­mie. Die­se Ein­kom­mens­quel­len sind bei vie­len Men­schen auf­grund der Coro­na-Beschrän­kun­gen weg­ge­fal­len. Die Fol­ge: Gerin­ge Nach­zah­lung in der Neben­kos­ten­ab­rech­nung kön­nen die Betrof­fe­nen in exis­ten­zi­el­le Nöte stürzt. In die­sen Fäl­len konn­te mit Hil­fe des Fonds eben­falls unter­stützt werden. 

Außer­dem wur­den aus dem mit Spen­den­mit­teln finan­zier­ten Hilfs­fonds Weih­nachts­ge­schen­ke für zehn Kin­der aus bedürf­ti­gen Fami­li­en gekauft und zum Weih­nachts­fest zur Ver­fü­gung gestellt.

Wei­te­re 15.000 Euro wur­den bereits wäh­rend der ers­ten Wel­le der Coro­na-Pan­de­mie an Bedürf­ti­ge in finan­zi­el­len Not­la­gen, die durch die beson­de­ren Umstän­de unver­schul­det ent­stan­den sind, ausbezahlt.

Infor­ma­tio­nen zum Hilfsfonds

Den Hilfs­fonds „Gemein­sam hel­fen für Bam­berg“ gibt es seit 2016. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke hat ihn zu sei­nem 60. Geburts­tag ins Leben geru­fen. Statt Geschen­ken soll­ten Spen­den für die Men­schen gesam­melt wer­den, die unver­schul­det in Not gera­ten sind und nur über gerin­ge finan­zi­el­le Mit­tel ver­fü­gen. Seit­her schreibt der Hilfs­fonds eine Erfolgs­ge­schich­te. Vie­le Spen­der, näm­lich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, aber auch Gewer­be­trei­ben­de und Insti­tu­tio­nen, ermög­li­chen die Hil­fe­leis­tun­gen für die­je­ni­gen, die das Geld sehr drin­gend brau­chen. Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Star­ke dankt die­sen Men­schen für die Unter­stüt­zung und die Bereit­schaft, sich für den sozia­len Zweck des Fonds zu enga­gie­ren: „Alle Spen­den – die klei­nen, die mitt­le­ren und die gro­ßen, kom­men zu 100 Pro­zent bei denen an, die sie am nötigs­ten brau­chen.“ Anträ­ge wer­den übri­gens wäh­rend des gesam­ten Jah­res ent­ge­gen­ge­nom­men. Auch Spen­den sind immer will­kom­men, um auch wei­ter­hin den zu hel­fen, die an ande­rer Stel­le kei­ne Hil­fe bekommen.

Spen­den­kon­to
Hilfs­fonds „Gemein­sam hel­fen für Bamberg“

IBAN DE71770500000000005777
Spar­kas­se Bamberg