Browse Tag

Regionalliga-Ordnung

Rege­lung tritt mit sofor­ti­ger Wir­kung in Kraft

U23-Rege­lung: BFV passt Regio­nal­li­ga-Ord­nung an

Als Kon­se­quenz aus dem Urteil des Schieds­ge­richts des 1. Zivil­se­nats am Ober­lan­des­ge­richt Nürn­berg hat der Vor­stand des Baye­ri­schen Fuß­ball-Ver­ban­des (BFV) die Rege­lung für U23-Spie­ler in sei­ner Regio­nal­li­ga-Ord­nung ange­passt, die Rechts­fol­gen prä­zi­siert und den sport­ge­richt­li­chen Ver­fah­rens­weg ange­passt. Die Rege­lung tritt mit sofor­ti­ger Wir­kung in Kraft.

Das Sta­tut (§ 25 Nr. 2 der Regio­nal­li­ga-Ord­nung) ist auf alle Spie­ler im U23-Alter erwei­tert wor­den, die Staats­bür­ger eines EU-Mit­glieds­staa­tes oder eines Lan­des sind, das mit der Euro­päi­schen Uni­on ein Asso­zi­ie­rungs­ab­kom­men über eine Gleich­be­hand­lung hin­sicht­lich der Arbeits­be­din­gun­gen abge­schlos­sen hat. Dar­über hin­aus wird der Pas­sus gestri­chen, dass die für die Regel anzu­rech­nen­den Spie­ler kein A‑Länderspiel für einen ande­ren Natio­nal­ver­band bestrit­ten haben dürfen.

Zudem hat der BFV auch die Rechts­fol­gen eines Ver­sto­ßes klar gere­gelt: Die Nicht­be­ach­tung der Rege­lung zieht neben einer Geld­stra­fe auch zwin­gend eine Spiel­wer­tung nach sich. Im Fal­le eines vor­sätz­li­chen Ver­sto­ßes ist zusätz­lich noch ein Punkt­ab­zug vorgesehen.

Hin­sicht­lich des sport­ge­richt­li­chen Weges liegt die Zustän­dig­keit wei­ter­hin beim Sport­ge­richt Bay­ern, als wei­te­re Instanz bleibt das Ver­bands-Sport­ge­richt. Soll­te es in Ent­schei­dungs- und Rele­ga­ti­ons­spie­len zu Ver­stö­ßen kom­men, wür­de der Instan­zen­zug aus zeit­li­chen Grün­den aus­ge­setzt, ein Urteil des Sport­ge­richts Bay­ern wäre dann letzt­in­stanz­lich (ana­log zur Toto-Pokal-Rege­lung). Bei­de Wege las­sen wei­ter­hin den Gang vors Schieds­ge­richt zu. Die ent­spre­chen­de Ver­ein­ba­rung haben die Teil­neh­mer an der Regio­nal­li­ga Bay­ern im Zulas­sungs­ver­fah­ren geschlossen.

Die bis­he­ri­ge Rege­lung ver­lang­te, dass in der Regio­nal­li­ga Bay­ern auf dem Spiel­be­richts­bo­gen min­des­tens vier U23-Spie­ler mit deut­scher Staats­bür­ger­schaft und ohne A‑Länderspiel für einen ande­ren Natio­nal­ver­band auf­ge­führt sein müs­sen. Das damit ver­bun­de­ne Ziel: den Nach­wuchs sport­lich för­dern, indem jun­ge Spie­ler in den Kadern der Ver­ei­ne gehal­ten und gezielt in den Spiel­be­trieb ein­ge­bun­den wer­den. Dies wur­de vom Euro­päi­schen Gerichts­hof (EuGH) als grund­sätz­lich legi­ti­mer Gemein­wohl­zweck anerkannt.

Das Schieds­ge­richt sah in der bis­he­ri­gen Fas­sung mit Blick auf die in der Rege­lung vor­ge­ge­ben Staats­an­ge­hö­rig­keit aller­dings den­noch eine Dis­kri­mi­nie­rung. Der Grund: Sie berück­sich­ti­ge allein Spie­ler mit deut­scher Staats­bür­ger­schaft und wir­ke somit für Spie­ler aus ande­ren EU-Län­dern fak­tisch wie eine Quote.