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Russland

Russ­land und die Ukrai­ne der Got­tes­mut­ter geweiht

„Jeder Krieg ist Bank­rott­erklä­rung der Menschlichkeit“

Als „Bank­rott­erklä­rung der Mensch­lich­keit“ hat Erz­bi­schof Lud­wig Schick den Krieg gegen die Ukrai­ne und jeden Krieg in der Welt bezeich­net. Das Erz­bis­tum Bam­berg weih­te heu­te mit Papst Fran­zis­kus Russ­land und die Ukrai­ne der Gottesmutter.

„Das Unver­zeih­lichs­te bei jedem Krieg ist, dass er gar nicht nötig gewe­sen wäre. Denn mit Mensch­lich­keit kann jeder Krieg ver­hin­dert wer­den“, sag­te Schick am Frei­tag in einer Frie­dens-Andacht im Bam­ber­ger Dom. Das Erz­bis­tum Bam­berg folg­te dem Auf­ruf des Paps­tes, der in Rom „die Mensch­heit, ins­be­son­de­re Russ­land und die Ukrai­ne“ dem Unbe­fleck­ten Her­zen Mari­ens weih­te. Die Wei­he wur­de in der gan­zen Welt mitvollzogen.

Musi­ka­li­sche Gestal­tung durch Chor des Col­le­gi­um Orientale 

„Men­schen und Regie­run­gen kön­nen durch ihre Unmensch­lich­keit die Mensch­lich­keit zum Bank­rott füh­ren, aber nicht zer­stö­ren“, sag­te Schick. „Des­halb rufen wir heu­te mit Papst Fran­zis­kus und der gan­zen Kir­che zu Gott, dass die Mensch­lich­keit gegen die Unmensch­lich­keit Putins und sei­ner Ver­bün­de­ten sie­gen und alle sich bekeh­ren mögen, dass sie vom Krieg zum Frie­den, von Gewalt zum Dia­log, von Miss­ach­tung der Men­schen­wür­de und Men­schen­rech­te zur Ach­tung der Men­schen, ihrer Wür­de und Grund­rech­te auf Leben, Hei­mat und Frie­den zurückkehren.“

Der Pfar­rer der grie­chisch-katho­li­schen Gemein­de in Bam­berg, Andrii Khym­chuk, wies in sei­ner Ein­füh­rung auf die Not der ukrai­ni­schen Flücht­lin­ge hin. Auch der Pfar­rer der rumä­nisch-ortho­do­xen Gemein­de, Ionut Paun, betei­lig­te sich an der Wei­he. Am Got­tes­dienst im Dom nah­men auch ukrai­ni­sche Müt­ter mit ihren Kin­dern teil, die der­zeit im Bam­ber­ger Pries­ter­se­mi­nar Zuflucht gefun­den haben. Musi­ka­lisch wur­de die Wei­he vom Chor des Col­le­gi­um Ori­en­ta­le in Eich­stätt mitgestaltet.

Aus­wir­kun­gen des Kon­flik­tes auf Oberfranken

Besorg­nis­er­re­gen­de Ent­wick­lung in der Ukraine

Besorgt von der Ent­wick­lung in der Ukrai­ne zeigt sich auch die IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth, in deren Ein­zugs­ge­biet rund 300 Unter­neh­men Geschäfts­be­zie­hun­gen zu Russ­land und wei­te­re 200 mit der Ukrai­ne unterhalten.

„Unse­re Unter­neh­men – nicht nur die mit Geschäfts­be­zie­hun­gen zu Russ­land und der Ukrai­ne – bli­cken vol­ler Sor­ge auf den Russ­land – Ukrai­ne – Kon­flikt”, so Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth.

Gut 300 Unter­neh­men aus dem IHK-Ein­zugs­ge­biet haben nach IHK-Infor­ma­tio­nen aktu­ell Geschäfts­be­zie­hun­gen zu Russ­land und wei­te­re 200 sind in der Ukrai­ne aktiv. „Gera­de die­se Unter­neh­men beob­ach­ten die aktu­el­len Ent­wick­lun­gen inten­siv und hof­fen auf eine Dees­ka­la­ti­on und eine Rück­kehr zum Dia­log”, so Hohen­ner wei­ter. Man­fred Gößl, Haupt­ge­schäfts­füh­rer des Baye­ri­schen Indus­trie- und Han­dels­kam­mer­ta­ges, ergänzt: „Es gilt das Pri­mat der Poli­tik und der Auf­recht­erhal­tung des Dialogs.”

Preis­ent­wick­lung von Ener­gie und Roh­stof­fen im Fokus

Vor dem Hin­ter­grund mög­li­cher Sank­tio­nen gerät die Preis­ent­wick­lung von Ener­gie und Roh­stof­fen in den Fokus, ist Russ­land doch ein wich­ti­ger Expor­teur. „Etwa die Hälf­te sei­nes Erd­gas­be­darfs deckt Deutsch­land in Russ­land”, so Hohen­ner. Aber auch etwa für Alu­mi­ni­um, Titan oder Pal­la­di­um sei Russ­land ein wich­ti­ger Lie­fe­rant. „Mit­tel- und lang­fris­tig ist es erfor­der­lich, sich bei der Roh­stoff­ver­sor­gung unbe­dingt brei­ter aufzustellen.”

Sie emp­fiehlt Unter­neh­men mit Nie­der­las­sun­gen in der Ukrai­ne drin­gend, die Sicher­heits­hin­wei­se des Aus­wär­ti­gen Amtes zu beachten.