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Weimar

Franz Liszt Klavierwettbewerb 

Preis­trä­ger kom­men aus Japan, Ungarn und Dänemark

Die Jury hat ent­schie­den: Die drei Preis­trä­ger des 10. Inter­na­tio­na­len Franz Liszt Kla­vier­wett­be­werbs Wei­mar – Bay­reuth ste­hen fest. Sie kom­men aus Japan, Ungarn und Däne­mark und wur­den in Wei­mar ausgezeichnet.

In einem umju­bel­ten Final­kon­zert in der Wei­mar­hal­le gip­fel­te am gest­ri­gen Sams­tag­abend der 10. Inter­na­tio­na­le Franz Liszt Kla­vier­wett­be­werb Wei­mar – Bay­reuth. Beglei­tet von einer bes­tens auf­ge­leg­ten Staats­ka­pel­le Wei­mar unter der Lei­tung von Domi­nik Bey­kirch erspiel­te sich der 21-jäh­ri­ge Japa­ner Sho­ta Kaya den mit 8.000 Euro dotier­ten 2. Preis – bei Nicht­ver­ga­be des 1. Prei­ses. Der mit 5.000 Euro dotier­te 3. Preis wur­de zwei­mal ver­ge­ben: an den 21-jäh­ri­gen Ungarn Valen­tin Magyar und den 18-jäh­ri­gen Dänen Rune Leicht Lund.

Der 10. Inter­na­tio­na­le Franz Liszt Kla­vier­wett­be­werb Wei­mar – Bay­reuth wur­de seit dem 27. Okto­ber von der Hoch­schu­le für Musik Franz Liszt Wei­mar in Koope­ra­ti­on mit der Stadt Bay­reuth ver­an­stal­tet. Maß­geb­lich finan­ziert wur­de der Wett­be­werb vom Frei­staat Thü­rin­gen und der Stadt Bay­reuth. Wert­vol­le Unter­stüt­zung leis­te­ten die Neue Liszt Stif­tung, die Kla­vier­ma­nu­fak­tur Stein­grae­ber & Söh­ne Bay­reuth und die Staats­ka­pel­le Weimar.


Wei­te­rer Son­der­preis und Stipendium

Neben dem 2. Preis gewann Sho­ta Kaya auch den Publi­kums­preis, gestif­tet von Ulrich Berg­mann, sowie den Son­der­preis für die bes­te Inter­pre­ta­ti­on eines Wer­kes von Saint-Saens, gestif­tet vom „Ming Cheng Insti­tut“. Der 3. Preis­trä­ger Valen­tin Magyar wur­de mit dem Son­der­preis für das spä­te Werk von Franz Liszt, gestif­tet von Gil­bert Hönig, aus­ge­zeich­net. Der eben­falls mit dem 3. Preis gewür­dig­te Rune Leicht Lund erspiel­te sich zusätz­lich den Son­der­preis für die bes­te Inter­pre­ta­ti­on einer klas­si­schen Sona­te, gestif­tet von der Kla­vier­ma­nu­fak­tur Stein­grae­ber & Söh­ne, sowie den Son­der­preis für die bes­te Inter­pre­ta­ti­on der Sona­te h‑Moll von Franz Liszt, gestif­tet von Gil­bert Hönig.

Ein wei­te­rer Son­der­preis für einen beson­ders begab­ten Teil­neh­mer (Preis­trä­ger aus­ge­nom­men), gestif­tet von der Neu­en Liszt Stif­tung, ging an den erst 16-jäh­ri­gen Wett­be­werbs­teil­neh­mer Oscar Paz (USA). Außer­dem erspiel­te sich der 20-jäh­ri­ge Rus­se Ilia Papoi­an ein Sti­pen­di­um für den begab­tes­ten ost­eu­ro­päi­schen Teil­neh­mer (Preis­trä­ger aus­ge­nom­men) für ein Semes­ter an der Hoch­schu­le für Musik Franz Liszt Wei­mar, gestif­tet von Dr. Rai­ner Braunschweig.

Ins­ge­samt 37 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer waren nach einer Vor­auswahl für den dies­jäh­ri­gen Wett­be­werb nomi­niert wor­den. Wäh­rend die ers­te Wer­tungs­run­de im Wag­ner­saal der Musik­schu­le Bay­reuth aus­ge­tra­gen wur­de, wech­sel­ten die Teil­neh­mer für die zwei­te und drit­te Run­de in das Fürs­ten­haus der Wei­ma­rer Musik­hoch­schu­le. Im Final­kon­zert in der Wei­mar­hal­le am 6. Novem­ber erklang zwei­mal Franz Liszts „Toten­tanz“ für Kla­vier und Orches­ter (Sho­ta Kaya und Valen­tin Magyar) und ein­mal sein Kon­zert Nr. 1 in Es-Dur (Rune Leicht Lund).


Zu den Juro­rin­nen und Juro­ren gehör­ten neben der Jury-Vor­sit­zen­den Ger­lin­de Otto auch Rolf-Die­ter Are­ns (Deutsch­land), Dana Bor­san (Rumä­ni­en), Wolf­gang Döber­lein (Deutsch­land, 1. Run­de), Cars­ten Dürer (Deutsch­land), Gábor Far­kas (Ungarn, ab 2. Run­de), Pas­qua­le Ian­no­ne (Ita­li­en), Euge­ne Sko­vor­od­ni­kov (Kana­da), Nata­lia Trull (Russ­land) und Zhu Xiao-Mei (China/​Frankreich).


Die Preis­trä­ger


Sho­ta Kaya (Japan), 2. Preis

Für ihn hat es sich gelohnt, trotz aller Coro­na-Wid­rig­kei­ten nach zwölf Stun­den Flug und fünf Stun­den Zug­fahrt wohl­be­hal­ten in Wei­mar anzu­kom­men. Für sei­nen ers­ten gro­ßen inter­na­tio­na­len Wett­be­werb hat­te der 21-Jäh­ri­ge nur eine sehr kur­ze Vor­be­rei­tungs­zeit: Erst Ende Mai hat­te ihn sein Pro­fes­sor auf die Mög­lich­keit auf­merk­sam gemacht. „Ich war über­rascht, dass ich mich in der Kür­ze der Zeit über­haupt für den Wett­be­werb qua­li­fi­zie­ren konn­te“, sagt Sho­ta Kaya. „Ich lie­be Liszt“, bekennt der jun­ge Japa­ner, der im drit­ten Stu­di­en­jahr am Tokyo Col­lege auf Music bei den Pro­fes­so­ren Yusuke Kiku­chi, Mino­ru Noji­ma und Mari Take­da stu­diert. Er spiel­te schon als 13-Jäh­ri­ger Kon­tra­bass in einem Orches­ter, hat ein gro­ßes Herz für das Musik­thea­ter, kom­po­niert und diri­giert. Zu sei­nen bis­he­ri­gen Wett­be­werbs­er­fol­gen zählt ein 4. Preis beim „2nd Tokyo Inter­na­tio­nal Pia­no Com­pe­ti­ti­on“ sowie ein 1. Preis beim „8th Miyo­shi Aki­ra Pia­no Competition“


Valen­tin Magyar (Ungarn), 3. Preis

Seit sei­nem 16. Lebens­jahr habe er fast nur noch Wer­ke von Franz Liszt gespielt, erzählt der heu­te 21-jäh­ri­ge Ungar, der an der renom­mier­ten Liszt-Aka­de­mie in Buda­pest stu­diert. Trotz­dem waren Liszts Kla­vier­kon­zer­te in der Wett­be­werbs­vor­be­rei­tung für ihn Neu­land, und die­ses muss­te er im Final­kon­zert mit dem kon­zer­tan­ten Varia­ti­ons­zy­klus „Toten­tanz“ auch betre­ten. Im Jahr 2017 gewann Valen­tin Magyar bereits einen 2. Preis und den Son­der­preis für die bes­te Inter­pre­ta­ti­on eines Bar­tók-Stücks beim 5. Inter­na­tio­na­len „Béla Bartók“-Klavierwettbewerb in Graz (Öster­reich). 2018 debü­tier­te er in der „Grand Hall“ der Liszt-Aka­de­mie in Buda­pest mit Mozarts Kla­vier­kon­zert in d‑Moll, für das er eige­ne Kaden­zen kom­po­niert hat­te, als Solist des Kam­mer­or­ches­ters „Ani­ma Musi­cae“. Solo­kon­zer­te führ­ten ihn über­dies in vie­le Städ­te Ungarns, nach Wien und Bel­grad. Im Febru­ar 2021 spiel­te er Johann Sebas­ti­an Bachs f‑Moll-Kla­vier­kon­zert mit dem Franz-Liszt-Kam­mer­or­ches­ter in Budapest.


Rune Leicht Lund (Däne­mark), 3. Preis

Im Final­kon­zert in der Wei­mar­hal­le spiel­te Rune Leicht Lund Liszts Es-Dur-Kon­zert, das der däni­sche Pia­nist schon ein­mal mit Orches­ter in Polen auf­ge­führt hat­te. Über­haupt ist der erst 18-jäh­ri­ge Pia­nist schon viel her­um­ge­kom­men, mehr als 100 Kon­zer­te führ­ten ihn quer durch Euro­pa, nach Geor­gi­en und Kasach­stan. Als 12-Jäh­ri­ger debü­tier­te er mit Beet­ho­vens zwei­tem Kla­vier­kon­zert nicht nur beim Kam­mer­or­ches­ter The Danish Sin­fo­ni­et­ta, son­dern auch beim Aar­hus Sym­pho­ny Orches­tra und beim Danish Natio­nal Sym­pho­ny Orches­tra in Kopen­ha­gen. Aktu­ell stu­diert er im vier­ten Bache­lor-Semes­ter an der Musik- und Kunst-Pri­vat­uni­ver­si­tät in Wien. Rune Leicht Lund gewann bereits Prei­se bei Kla­vier­wett­be­wer­ben in Schwe­den, Groß­bri­tan­ni­en, Litau­en, Deutsch­land, Däne­mark und Polen, dar­un­ter zuletzt den 2. Preis beim 17. Inter­na­tio­na­len „Music Wit­hout Limits”-Wettbewerb in Litau­en 2017.


Wei­te­re Infor­ma­tio­nen sind zu fin­den unter https://www.hfm-weimar.de/liszt

Wei­mare­rin setzt sich durch 

Dr. Kris­tin Kne­bel wird neue Museumsdirektorin

Die Nach­fol­ge­rin für die lang­jäh­ri­ge Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg, Dr. Regi­na Hane­mann, ist gefun­den: Dr. Kris­tin Kne­bel aus Wei­mar wird ab dem 1. Janu­ar 2022 die wis­sen­schaft­li­che und admi­nis­tra­ti­ve Lei­tung der Muse­en über­neh­men. Das hat der Stadt­rat in sei­ner letz­ten Voll­sit­zung vor der Som­mer­pau­se ein­stim­mig beschlossen.

In ihrem Auf­ga­ben­be­reich lie­gen die Kon­zep­tio­nie­rung, inhalt­li­che Neu­aus­rich­tung der Städ­ti­schen Muse­en, die Ent­wick­lung einer Muse­ums­stra­te­gie unter Ein­be­zug der aktu­el­len Dis­kus­sio­nen in der Muse­ums­welt sowie eines dar­aus fol­gen­den Maß­nah­men- und Zeit­plans. Ers­te span­nen­de Ideen skiz­zier­te die pro­mo­vier­te Kunst­his­to­ri­ke­rin bei ihrer Vor­stel­lung im Bam­ber­ger Stadt­rat bei­spiels­wei­se für das His­to­ri­sche Muse­um in der Alten Hof­hal­tung. Dem­nach wären Welt­erbe­kon­zept und regio­nal­ge­schicht­li­che Aus­stel­lungs­be­rei­che mit­ein­an­der zu ver­bin­den, um die Besuchs­zah­len deut­lich zu stei­gern. Die Schaf­fung von Räu­men für selbst­be­stimm­tes Erkun­den mit Labor­cha­rak­ter und eine stär­ke­re Ein­bin­dung inter­ak­ti­ver, digi­ta­ler Medi­en, ein neu gestal­te­ter offe­ner und frei zugäng­li­cher Ein­gangs­be­reich mit Muse­ums­shop und Café gehö­ren zu den Ideen für die Neu­kon­zep­ti­on. Für die von den Städ­ti­schen Muse­en genutz­ten Räu­me der Alten Hof­hal­tung möch­te sie mit der Baye­ri­schen Schlös­ser­ver­wal­tung über ein neu­es Gesamt­nut­zungs­kon­zept ins Gespräch kommen.

Ins­ge­samt hat­ten sich 44 fach­lich qua­li­fi­zier­te Per­so­nen auf die Stel­le beworben


Wich­ti­ge stra­te­gi­sche Arbeits­fel­der sind laut Dr. Kne­bel die Samm­lungs­di­gi­ta­li­sie­rung und die voll­stän­di­ge online-Zugäng­lich­keit der Samm­lun­gen sowie eine bes­se­re über­re­gio­na­le Sicht­bar­keit durch die Teil­nah­me an grö­ße­ren Daten­ver­bün­den. Außer­dem hält sie ein Kon­zept für die Kul­tu­rel­le Bil­dung für wesent­lich. Als Muse­ums­lei­te­rin in Bam­berg hält sie es für wich­tig, Ver­bün­de zu stär­ken und gut mit Part­ne­rin­nen und Part­nern in Stadt, Regi­on und über­re­gio­nal zusam­men­zu­ar­bei­ten. „Mit Dr. Kris­tin Kne­bel haben wir eine höchst kom­pe­ten­te neue Lei­te­rin für unse­re Muse­en gefun­den, die kla­re Visio­nen hat und bereit ist, neue Wege zu beschrei­ten“, freut sich Kul­tur­re­fe­ren­tin Ulri­ke Siebenhaar.

Ins­ge­samt hat­ten sich 44 fach­lich qua­li­fi­zier­te Per­so­nen aus ganz Euro­pa auf die Stel­le bewor­ben. Nach einer grund­sätz­li­chen Sich­tung durch Per­so­nal- und Orga­ni­sa­ti­ons­amt und das Kul­tur­re­fe­rat wur­de die Lis­te aller Bewer­bun­gen in der Fin­dungs­kom­mis­si­on dis­ku­tiert und 10 Per­so­nen aus­ge­wählt, die Anfang Juli zu Bewer­bungs­ge­sprä­chen ein­ge­la­den wur­den. Zwei Bewer­bun­gen wur­den kurz­fris­tig unter Anga­ben per­sön­li­cher Grün­de zurück­ge­zo­gen. Zu Beginn des Vor­stel­lungs­ge­sprächs muss­ten die Bewer­be­rin­nen und Bewer­ber einen 10-minü­ti­gen Fach­vor­trag zur Wei­ter­ent­wick­lung der Muse­en der Stadt Bam­berg mit Schwer­punkt­set­zung hal­ten. Dr. Kris­tin Kne­bel über­zeug­te die Fin­dungs­kom­mis­si­on voll­stän­dig. Ein­stim­mig wur­de fest­ge­legt, dass sie sich dem Stadt­rat vor­stel­len sol­le. Und so war es nur fol­ge­rich­tig, dass auch der Bam­ber­ger Stadt­rat der Ein­stel­lung Kne­bels als neue Muse­ums­di­rek­to­rin geschlos­sen zustimmte.

„Ich freue mich sehr auf die neue Auf­ga­be, das Team der Muse­en und der Stadt Bam­berg und die wun­der­schö­ne Stadt Bamberg.“

Dr. Kris­tin Kne­bel folgt auf Dr. Regi­na Hane­mann, die seit 1999 Direk­to­rin der Muse­en der Stadt Bam­berg ist und sich Ende 2021 in den wohl­ver­dien­ten Ruhe­stand ver­ab­schie­det. Sie hat in Bam­berg zahl­rei­che Aus­stel­lun­gen zu diver­sen kunst- und kul­tur­his­to­ri­schen The­men orga­ni­siert, dar­un­ter die Ver­wirk­li­chung der bei­den stadt­ge­schicht­li­chen Dau­er­aus­stel­lun­gen „Bam­bergs Lebens­ader Reg­nitz“ und „Jüdi­sches in Bam­berg“ im His­to­ri­schen Muse­um Bamberg.


Zur Per­son Dr. Kris­tin Knebel

Dr. Kris­tin Kne­bel wur­de 2003 als Kunst­his­to­ri­ke­rin pro­mo­viert. Ihr wis­sen­schaft­li­ches Volon­ta­ri­at absol­vier­te sie am Her­zog Anton-Ulrich-Muse­um in Braun­schweig (2005÷2006)) und bei der Klas­sik Stif­tung Wei­mar (2006÷2007). Von 2009–2018 war sie Per­sön­li­che Refe­ren­tin des Gene­ral­di­rek­tors der Muse­en der Klas­sik Stif­tung Wei­mar. Seit 2019 lei­tet sie die Abtei­lung „Samm­lun­gen und Wis­sen­schaft“ in den Muse­en eben­da. Sie wirk­te inten­siv am Muse­ums­kon­zept zur Ent­wick­lung der dort rund 20 musea­len Stand­or­te mit, von denen vie­le Teil des UNESCO Welt­erbes sind. In den ver­gan­ge­nen Jah­ren warb sie nam­haf­te Dritt­mit­tel­be­trä­ge ein und war Mit­glied der Ent­wick­lungs­grup­pe zur digi­ta­len Trans­for­ma­ti­on und im Direk­to­ri­um der Klas­sik Stif­tung Wei­mar. Als Abtei­lungs­lei­te­rin ist sie der­zeit für 22 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter zustän­dig, die in drei Fach­be­rei­chen orga­ni­siert sind.