Die Nachfolgerin für die langjährige Direktorin der Museen der Stadt Bamberg, Dr. Regina Hanemann, ist gefunden: Dr. Kristin Knebel aus Weimar wird ab dem 1. Januar 2022 die wissenschaftliche und administrative Leitung der Museen übernehmen. Das hat der Stadtrat in seiner letzten Vollsitzung vor der Sommerpause einstimmig beschlossen.
In ihrem Aufgabenbereich liegen die Konzeptionierung, inhaltliche Neuausrichtung der Städtischen Museen, die Entwicklung einer Museumsstrategie unter Einbezug der aktuellen Diskussionen in der Museumswelt sowie eines daraus folgenden Maßnahmen- und Zeitplans. Erste spannende Ideen skizzierte die promovierte Kunsthistorikerin bei ihrer Vorstellung im Bamberger Stadtrat beispielsweise für das Historische Museum in der Alten Hofhaltung. Demnach wären Welterbekonzept und regionalgeschichtliche Ausstellungsbereiche miteinander zu verbinden, um die Besuchszahlen deutlich zu steigern. Die Schaffung von Räumen für selbstbestimmtes Erkunden mit Laborcharakter und eine stärkere Einbindung interaktiver, digitaler Medien, ein neu gestalteter offener und frei zugänglicher Eingangsbereich mit Museumsshop und Café gehören zu den Ideen für die Neukonzeption. Für die von den Städtischen Museen genutzten Räume der Alten Hofhaltung möchte sie mit der Bayerischen Schlösserverwaltung über ein neues Gesamtnutzungskonzept ins Gespräch kommen.
Insgesamt hatten sich 44 fachlich qualifizierte Personen auf die Stelle beworben
Wichtige strategische Arbeitsfelder sind laut Dr. Knebel die Sammlungsdigitalisierung und die vollständige online-Zugänglichkeit der Sammlungen sowie eine bessere überregionale Sichtbarkeit durch die Teilnahme an größeren Datenverbünden. Außerdem hält sie ein Konzept für die Kulturelle Bildung für wesentlich. Als Museumsleiterin in Bamberg hält sie es für wichtig, Verbünde zu stärken und gut mit Partnerinnen und Partnern in Stadt, Region und überregional zusammenzuarbeiten. „Mit Dr. Kristin Knebel haben wir eine höchst kompetente neue Leiterin für unsere Museen gefunden, die klare Visionen hat und bereit ist, neue Wege zu beschreiten“, freut sich Kulturreferentin Ulrike Siebenhaar.
Insgesamt hatten sich 44 fachlich qualifizierte Personen aus ganz Europa auf die Stelle beworben. Nach einer grundsätzlichen Sichtung durch Personal- und Organisationsamt und das Kulturreferat wurde die Liste aller Bewerbungen in der Findungskommission diskutiert und 10 Personen ausgewählt, die Anfang Juli zu Bewerbungsgesprächen eingeladen wurden. Zwei Bewerbungen wurden kurzfristig unter Angaben persönlicher Gründe zurückgezogen. Zu Beginn des Vorstellungsgesprächs mussten die Bewerberinnen und Bewerber einen 10-minütigen Fachvortrag zur Weiterentwicklung der Museen der Stadt Bamberg mit Schwerpunktsetzung halten. Dr. Kristin Knebel überzeugte die Findungskommission vollständig. Einstimmig wurde festgelegt, dass sie sich dem Stadtrat vorstellen solle. Und so war es nur folgerichtig, dass auch der Bamberger Stadtrat der Einstellung Knebels als neue Museumsdirektorin geschlossen zustimmte.
„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, das Team der Museen und der Stadt Bamberg und die wunderschöne Stadt Bamberg.“
Dr. Kristin Knebel folgt auf Dr. Regina Hanemann, die seit 1999 Direktorin der Museen der Stadt Bamberg ist und sich Ende 2021 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Sie hat in Bamberg zahlreiche Ausstellungen zu diversen kunst- und kulturhistorischen Themen organisiert, darunter die Verwirklichung der beiden stadtgeschichtlichen Dauerausstellungen „Bambergs Lebensader Regnitz“ und „Jüdisches in Bamberg“ im Historischen Museum Bamberg.
Zur Person Dr. Kristin Knebel
Dr. Kristin Knebel wurde 2003 als Kunsthistorikerin promoviert. Ihr wissenschaftliches Volontariat absolvierte sie am Herzog Anton-Ulrich-Museum in Braunschweig (2005÷2006)) und bei der Klassik Stiftung Weimar (2006÷2007). Von 2009–2018 war sie Persönliche Referentin des Generaldirektors der Museen der Klassik Stiftung Weimar. Seit 2019 leitet sie die Abteilung „Sammlungen und Wissenschaft“ in den Museen ebenda. Sie wirkte intensiv am Museumskonzept zur Entwicklung der dort rund 20 musealen Standorte mit, von denen viele Teil des UNESCO Welterbes sind. In den vergangenen Jahren warb sie namhafte Drittmittelbeträge ein und war Mitglied der Entwicklungsgruppe zur digitalen Transformation und im Direktorium der Klassik Stiftung Weimar. Als Abteilungsleiterin ist sie derzeit für 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zuständig, die in drei Fachbereichen organisiert sind.