Es ist wieder einmal soweit. Unter dem Motto „Pointe of no return – the greatest Witz“ gibt es im März Neues von
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Pointe of no return
Willy Astor in der Konzerthalle
von Frank Keil
Es ist wieder einmal soweit. Unter dem Motto „Pointe of no return – the greatest Witz“ gibt es im März Neues von Willy Astor zu sehen und zu hören. Am 29. März tritt er in der Bamberger Konzerthalle auf. Da lohnt sich vorher der Blick hinter die Kulissen, hinein in die Biografie des Münchner Entertainers, der 1961 geboren wurde.
Herr Astor, Sie haben 1985 zunächst ganz herkömmlich eine Lehre als Werkzeugmacher und als Maschinenbautechniker abgeschlossen, aber parallel Gitarre zu spielen gelernt und ab Mitte der 1980er Jahre erste Bühnenerfahrung gesammelt. Ab wann konnten Sie als Künstler Ihren Lebensunterhalt bestreiten?
Willy Astor: Ich hatte schon immer nebenbei Gitarrenunterricht gegeben an der VHS in München und im Freien Musikzentrum, dazu Privatschüler – das hat für eine kleine Existenz gereicht, neben den damals noch wenigen Auftritten. Außerdem gab es etwas Sicherheit. So ab Beginn der 1990er Jahre konnte ich dann als Künstler meinen Lebensunterhalt, vor allem durch erfolgreiche Kabarett-Nummern, bestreiten.
War das ein nahtloser Übergang oder brauchten Sie Zeit, um als Künstler beständig erfolgreich zu sein? Welches Programm markierte den Durchbruch?
Willy Astor: Unter Ausschluss einer größeren Öffentlichkeit und ohne Medien mich zuhause weiterzubilden, zu schreiben, zu üben, das war nicht immer leicht, weil ich ja nicht wusste, wohin die Reise dann gehen wird. Mein erstes echt erfolgreiches Programm war „Astorlavista Baby“. Das Album dazu erschien 1993.
Haben Ihnen Radio und TV geholfen, Ihre Bekanntheit zu steigern? Mit der Comedy-Sendung „Die Feuchtgrubers“ haben Sie in den 1990er Jahren auf Antenne Bayern für Furore gesorgt. Haben Sie jemals an eine Fortsetzung gedacht?
Willy Astor: Die Möglichkeit, bei Antenne Bayern als Komödiant zu arbeiten, war ein Riesending für mich. Ich habe viel gelernt über das Radiomachen und tolle Kollegen und Künstler kennengelernt. Die „Feuchtgrubers“ habe ich von 1990 bis 1999 als Autor und Sprecher der Rosl mit 186 Folgen begleitet. Zudem ist da zwischen Stephan Lehmann und mir die Idee gereift, eine neue Bayernhymne anzugehen. Der „Stern des Südens“ entstand so 1997. An eine Fortsetzung habe ich nicht gedacht, alles hat seine Zeit.
Brauchen Sie die Abwechslung aus Kabarett, Musik und Literatur, um Ihre Kreativität voll auszuleben?
Willy Astor: Für mich gibt es nichts langweiligeres als Monotonie in der Kunst. Ich musste mich schon immer dahin bewegen, wohin es mir mein Instinkt mir sagte. Da lag es nahe, dass ich neben meiner Arbeit als Komiker auch anfange, zu komponieren und mich dem Thema Kindermusik widme. Der „Kindische Ozean“ ist so zu einem Markenzeichen geworden.
2015 haben Sie Ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum gefeiert. Wie war die Feier?
Willy Astor: Das war im Münchner Circus Krone mit sensationellen Gästen wie Gerhard Polt, Spider Murphy Gang, Piet Glocke, Max Mutzke und meiner Sound of Islands-Band.
2022 sind sie mit unterschiedlichen Bühnenprogrammen auf Tour. Welche sind es?
Willy Astor: Na, im Moment sieht es nach einem „Best of“ aus und natürlich nach einem Kinderprogramm. Im Sommer kommen dann Open Air-Shows mit der Sound of Islands-Band dazu. Bis dato sind schon Programme und Konzerte bis Mitte Juni 2023 in der Planung.
In Bamberg präsentieren Sie am 29. März „Pointe of no return – the greatest Witz“ in der Konzerthalle. Was verbirgt sich hinter diesem Programm und wie erfolgt Ihre Auswahl für ein Best Of Marke Willy Astor?
Willy Astor: Da gibt es natürlich viele meiner Klassiker wie das „Radkäppchen“, die „Alkoholnummer“, den „Fasermacker“ und „Maschin scho putzt“ zu hören. Ich mache die Auswahl aus dem Bauch heraus und lasse auch das Publikum Wünsche auf die Bühne schreien.
Werden Sie dazu auch ein Album veröffentlichen? Wie würden sich Album und Programm unterscheiden? „Der Zoo ist kein logischer Garten“ („Kindischer Ozean 2“) erschien ja bereits 2019 und war das bisher letzte Musikalbum.
Willy Astor: Ein neues Album gibt es erst wieder, wenn ich etwas Neues habe. Wann, weiß ich noch nicht, ich bin jetzt gerade erst in der Sammel- und Orientierungsphase.
Sie übernahmen im siebten Eberhoferkrimi mit dem Titel „Kaiserschmarrn Drama“ 2021 die Kinorolle eines Arztes. Eine neue Erfahrung?
Willy Astor: Klar, das hat echt Spaß gemacht. Würde ich wieder tun und die Kollegen da haben mir gut geholfen, diese Minirolle gut zu spielen.