Hit­ze­schutz­plan

Uni­ver­si­tät Bam­berg: For­schungs­pro­jekt „HEATCOM“ zu Hitzekommunikation

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HEATCOM
Symbolbild, Foto: Pixabay
Die Uni­ver­si­tä­ten Erfurt und Bam­berg haben ein For­schungs­pro­jekt zu mensch­li­chem Ver­hal­ten bei Hit­ze begon­nen. Unter dem Namen „HEATCOM“ geht es auch um eine wirk­sa­me Hitzekommunikation.

Der Kli­ma­wan­del hat weit­rei­chen­de Fol­gen für die mensch­li­che Gesund­heit. Eine der offen­sicht­lichs­ten Aus­wir­kun­gen ist die Zunah­me der Tem­pe­ra­tur und von extre­men Hit­ze­ereig­nis­sen. Hohe Tem­pe­ra­tu­ren kön­nen erheb­li­che Risi­ken für den mensch­li­chen Kör­per haben, ins­be­son­de­re für bestimm­te Tei­le der Bevöl­ke­rung. Dazu gehö­ren älte­re Men­schen, Säug­lin­ge und Klein­kin­der, Schwan­ge­re, Men­schen mit Über­ge­wicht oder Unter­ernäh­rung, Per­so­nen, die kör­per­lich schwer oder im Frei­en arbei­ten, die inten­siv Sport trei­ben, Obdach­lo­se, Men­schen mit aku­ten Erkran­kun­gen und Men­schen, die regel­mä­ßig Alko­hol oder Dro­gen kon­su­mie­ren. Ihre phy­sio­lo­gi­schen Beson­der­hei­ten oder ihr Ver­hal­ten machen sie anfäl­li­ger für Hit­zestress und hit­ze­be­ding­te Erkrankungen.

Vor die­sem Hin­ter­grund hat­te das Insti­tu­te for Pla­ne­ta­ry Health Beha­viour (IPB) der Uni­ver­si­tät Erfurt im Mai 2023 eine Umfrge zum The­ma Hit­ze gestar­tet. Wie der Koope­ra­ti­ons­part­ner der Uni­ver­si­tät Bam­berg nun mit­teil­te, wer­den die bei­den Hoch­schu­len in den kom­men­den drei Jah­ren vom Gesund­heits­mi­nis­te­ri­um eine För­der­sum­me von 911.000 Euro für das For­schungs­pro­jekt „HEATCOM“ erhalten.

Denn Per­so­nen mit Risi­ko­fak­to­ren, die ihr Hit­ze­ri­si­ko nicht ken­nen, sei­en eine wich­ti­ge und gro­ße Ziel­grup­pe für Auf­klä­rung. Die Umfra­ge zeig­te: Trotz der zahl­rei­chen Medi­en­an­ge­bo­te zum The­ma ist das Hit­ze­schutz­wis­sen inner­halb der Bevöl­ke­rung oft­mals nicht aus­rei­chend. Ins­ge­samt hat­ten rund 60 Pro­zent der Befrag­ten ange­ge­ben, von den medi­al oder in ihrem Umfeld ver­füg­ba­ren Infor­ma­ti­on zum The­ma nicht erreicht wor­den zu sein.

Zie­le von „HEATCOM“

„Mit „HEATCOM“ wol­len wir nun hier anset­zen und unter­su­chen, wie sich Bür­ge­rIn­nen in Hit­ze­si­tua­tio­nen ver­hal­ten“, sagt Pro­jekt­lei­te­rin Mir­jam Jen­ny vom IPB. „Wir unter­su­chen, wel­che Fak­to­ren ihr Schutz­ver­hal­ten beein­flus­sen und wel­che Inter­ven­tio­nen zu einer gesund­heits­för­der­li­chen Anpas­sung bei­tra­gen könn­ten.“ Auf Sei­ten der Uni­ver­si­tät Bam­berg betreut Phil­ipp Spreng­holz, Juni­or­pro­fes­sor für Gesund­heits­psy­cho­lo­gie, das Projekt.

Mit­hil­fe eines mobi­len Befra­gungs­an­sat­zes möch­ten er und sein Team die Gedan­ken, Gefüh­le und Ver­hal­tens­wei­sen vor, in und nach Hit­ze­ereig­nis­sen genau erfas­sen. Außer­dem soll ergrün­det wer­den, durch wel­che Maß­nah­men Hit­ze­be­las­tun­gen redu­ziert wer­den kön­nen. Ziel ist es, die Erkennt­nis­se Behör­den und dem Gesund­heits­we­sen zur Ver­fü­gung zu stel­len. So sol­len die Orga­ni­sa­tio­nen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­kam­pa­gnen und Inter­ven­ti­ons­pro­gram­me – wie zum Bei­spiel ein deut­scher Hit­ze­schutz­plan – kon­zi­pie­ren kön­nen. Mir­jam Jen­ny sagt: „Damit wol­len wir dazu bei­tra­gen, die Maß­nah­men zum Hit­ze­schutz­ver­hal­ten und zur Hit­ze­schutz­kom­mu­ni­ka­ti­on für die Bevöl­ke­rung und ins­be­son­de­re für Risi­ko­grup­pen zu verbessern.“

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