Wasser ist wichtig für den Stoffwechsel und regelt unter anderem unsere Körpertemperatur. Schon ein geringer Flüssigkeitsverlust kann sich auf körperliche und geistige Leistungsfähigkeit auswirken. Im Schnitt sollte ein gesunder Erwachsener mindestens 1,5 bis 2 Liter am Tag trinken. Empfehlenswert sind alle Wassersorten, ungesüßter Kräutertee oder Saftschorlen mit viel Wasser. Bei Diäten, Erkrankungen, Sport oder Hitze kann die empfohlene Menge auch höher liegen.
Wir unterscheiden Mineralwasser, Tafelwasser und Trink-/Leitungswasser. Trinkwasser stammt vor allem aus dem Grundwasser sowie aus Wasser aus Flüssen, Seen und Talsperren. Aufbereitet von Wasserwerken gelangt es als Leitungswasser in die Haushalte (hier entscheidet übrigens auch die Rohrqualität im Haus über die Qualität des Wassers).
Trinkwasserkontrollen werden regelmäßig unternommen, weswegen Leitungswasser zu den ambesten kontrollierten Lebensmitteln unseres Landes gehört.
Kritik an Trinkwasserverordnung
Aber es gibt Kritikpunkte, zum Beispiel die willkürliche Festlegung der Grenzwerte der Menge und Anzahl der zu untersuchenden Stoffe im Wasser. Kritisch ist dies gerade angesichts der riesigen Anzahl chemischer Verbindungen, die ohne jemals analysiert zu werden, ins Wasser gelangen können. Diese sind in der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) nicht aufgeführt und deshalb wird auch nicht nach ihnen gefahndet. So ist bekannt, dass Medikamentenrückstände, hormonähnliche Stoffe, Asbestfasern, Mikropartikel aus Mikrofasertextilien, Weichmacher aus Plastik und Nitrat und Pestizide aus der Landwirtschaft sich im Wasser befinden können.
Was taugen die Grenzwerte also? Die Grenzwerte der TrinkwV beziehen sich lediglich auf einen Teil der chemischen Zusammensetzung des Leitungswassers. Für eine Qualitätsbeurteilung aller denkbaren Inhaltsstoffe ist das aber nicht genug. Für die Festlegung auf einen Grenzwert gibt es kein allgemein gültiges, vorgeschriebenes Verfahren. Das Verfahren der Festlegung von Grenzwerten ist ebenso umstritten wie viele Grenzwerte selbst, da die Wissenschaft zum Beispiel unterschiedliche Einschätzungen der Schädlichkeit bestimmter Schadstoffe hat und Grenzwerte politisch ausgehandelte Kompromisse darstellen.
Hier ein paar Beispiele: In der TrinkwV wird ein Kupfergehalt im Trinkwasser von 2,0 Milligramm pro Liter als gesundheitlich unbedenklich ausgewiesen. Für Säuglingeliegt die Empfehlung der Europäischen Union aber bei 0,1 Milligramm pro Liter.
Der Grenzwert für Aluminium liegt laut TrinkwV bei 0,2 Milligramm pro Liter. Bei einem Konsum von hundert Milliliter könnten also 20 mg Aluminium im Trinkwasser enthalten sein. Angesichts der bekannten Auswirkungen von Aluminium besonders auf das Gehirn (Demenzerkrankungen können die Folge sein) scheint dieser Wert bedenklich hoch angesetzt (die Grenzwerte in der EU liegen um ein Vielfaches niedriger als in Deutschland). Schwermetalle wie Aluminium, Blei, Kupfer, Quecksilber oder Cadmium können sich im Laufe der Zeit außerdem im Körper anreichern.
2000 verschiedene Rückstandsstoffe im Leitungswasser
Obwohl es bis zu 2000 verschiedene Rückstandsstoffe im Leitungswasser gibt, erfasst die TrinkwV nur zirka 100 davon. Klar ist lediglich, dass Stoffe, die nicht von Natur aus im Trinkwasser enthalten sind, dort auch nichts verloren haben. Die Wasserversorger dürfen rund 90 Zusatzstoffe und neun Desinfektionsverfahren einsetzen, um das Wasser zu desinfizieren, zu entsäuern, zu enthärten und zu entsalzen. Leitungswasser ist deshalb eher chemisch sauber statt natürlich rein.
Außerdem leidet die Qualität des Leitungswassers unter dem Umstand, dass es durch Leitungen fließt. Bereits 80 Meter in der Rohrleitung bewirken, dass der Rohrleitungsdruck die Eigenbewegung des Wassers durch das Druckverhältnis größtenteils zerstört. Die Wassermoleküle können ihre natürliche Struktur nicht bewahren.
„Natürliches Mineralwasser“ ist Regenwasser, das über lange Zeit durch zahlreiche Risse und Spalten in der Erdkruste in die Tiefe gesickert ist. Dabei wird es von Kies, Sand und Gesteinsschichten und von Mikroorganismen, die sich im Boden befinden, gereinigt. Auf seinem Weg in tiefere Erdschichten löst es Mineralien aus den verschiedensten Gesteinsschichten. Natürliches Mineralwasser stammt aus Quelltiefen von bis zu 1000 Metern. Nur selten ist der Druck so stark, dass die Quelle natürlich hervorsprudelt. In den meisten Fällen werden die Quellen künstlich erschlossen und das Wasser mit Hilfe von Pumpen an die Oberflächen befördert.
In Deutschland gibt es, neben internationalen Produkten, über 500 natürliche Mineralwässer und über 70 Heilwässer, aus denen die Verbraucher wählen können. Mineralwässer unterscheiden sich zum Teil erheblich in ihrem Mineralstoffgehalt. Die Abfüllung muss direkt am Quellort erfolgen. Etwa 60 Prozent des Absatzes deutscher Mineralwässer erfolgt in umweltfreundlichen Glas-Mehrwegflaschen, die im Durchschnitt 40 bis 50 Mal wiederverwendet werden. Rund 20 Prozent wird in PET-Mehrwegflaschen abgefüllt. PET-Mehrwegflaschen können 15 bis 25 Mal wiederbefüllt werden.
Mineral- und Tafelwasserverordnung
Mineralwasser zeichnet sich durch natürliche Reinheit aus und darf nicht aufbereitet werden, lediglich Eisen, Schwefel und Mangan dürfen entfernt werden, da sie das Wasser braun färben würden. Außerdem darf Kohlensäure entfernt oder zugesetzt werden.
Für alle Mineralbrunnen gelten die in der Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTVO) vorgeschriebenen Grenz- und Orientierungswerte. Wenn diese sicher und dauerhaft unterschritten werden, wird Mineralwasser als einziges Lebensmittel in Deutschland amtlich anerkannt.
Jedes Mineralwasser verfügt über eine eigene und natürliche Zusammensetzung und Konzentration von Mineralstoffen und Spurenelementen, die konstant sein muss und nicht verändert werden darf.
Tafelwasser ist meist eine Mischung aus verschiedenen Wässern, zum Beispiel Trinkwasser und Mineralwasser und damit kein natürlich gewonnenes Wasser. Für das Mischungsverhältnis bestehen keine gesetzlichen Vorschriften. Eine Mischung ist nicht nötig, es kann auch nur aus Trinkwasser plus Kohlendioxid bestehen. Hinweise auf eine bestimmte geografische Herkunft ist bei Tafelwasser nicht gestattet. Tafelwasser kann an jedem Ort abgefüllt werden.
Heilwasser ist ebenfalls ein ursprünglich reines, natürliches Wasser, das außerdem krankheitsheilende, ‑lindernde oder ‑verhütende Eigenschaften besitzt. Seine Wirksamkeit ist wissenschaftlich nachgewiesen. Heilwasser zählt nicht wie Mineral‑, Quell- und Tafelwasser zu den Lebensmitteln, sondern unterliegt dem Arzneimittelgesetz. Da es sich um ein mild wirkendes Naturheilmittel handelt, sollte es nicht zur Abdeckung des Wasserbedarfs eingesetzt werden.
Quellwasser ist ein Wasser, das seinen Ursprung ebenfalls in einem unterirdischen Wasservorkommen haben muss. Die Anforderungen an die Inhaltsstoffe sind im Vergleich zum natürlichen Mineralwasser bedeutend geringer. Es wird keine Reinheit verlangt, aber das Wasser muss den Kriterien entsprechen, die für Trinkwasser gelten. Es bedarf für Quellwasser keinerlei amtlicher Bestätigung.
Wasser ist der Ursprung allen Lebens und beeinflusst den Körper auf vielfältige Weise. Entscheiden Sie selbst, welches Wasser Ihnen schmeckt, Ihnen gut tut und wovon Sie genug trinken können.