Für das Projekt „WORK.LAND.LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken“ werden zehn GroßstädterInnen zwei Monate lang in Nordhalben im Frankenwald leben und ihren digitalen Berufen nachgehen. Die Region erhofft sich, so Fachkräfte in die Region zu holen.
Oberfranken Offensiv, die Entwicklungs-Agentur des Regierungsbezirks, hat Nordhalben bei Kronach als Ort für „WORK.LAND.LIFE – Landleben auf Probe in Oberfranken“ ausgewählt. Das Projekt soll zeigen, dass modernes, dezentrales Arbeiten in Oberfranken möglich ist und Fachkräfte in die Region holen.
Aus mehr als 80 Bewerbungen hat die Agentur dafür zehn Menschen aus Berlin, Hamburg oder Stuttgart ausgewählt. Sie leben seit Anfang Juni in Nordhalben und gehen von dort auch ihren Berufe aus dem digitalen Bereich nach.
Heidrun Piwernetz, Regierungspräsidentin Oberfrankens und Vorsitzende der Agentur, sagte zum Projekt: „Gerade auch Menschen aus der Großstadt suchen stärker als noch vor ein paar Jahren nach den Vorteilen, die ihnen der ländliche Raum bietet. In Oberfranken verzeichnen wir seit Jahren mehr Zuzug als Wegzug. Wir bieten zukunftsfähige Arbeitsplätze und dank Digitalisierung und mobilem Arbeiten alle Möglichkeiten der modernen Arbeitswelt auch ortsunabhängig.“ Fachkräfte wolle man für Oberfranken begeistern. Zwei Monate hätten die Großstädter Zeit, Arbeit und Leben auf dem Land zu testen und vielleicht danach sogar zu bleiben.
Manche der GroßstädterInnen denken bereits darüber nach. „Was mir sofort aufgefallen ist, war die frische Luft und Ruhe hier in Nordhalben“, sagt Daniel Lerner, der eine Marketingagentur in Stuttgart betreibt. „Das genieße ich sehr. Ich habe immer in der Stadt gelebt und möchte ausprobieren, wie es ist, auf dem Land zu leben.“ Auch Gisela Möller könnte sich vorstellen, ihre Stadt, in diesem Fall Berlin, zu verlassen, um in Oberfranken zu wohnen. „Ich möchte die Region kennenlernen und Menschen vor Ort treffen, die sich eine nachhaltige Lebensweise interessieren.“
Für die Projektzeit werden den Probe-BewohnerInnen Wohn- und Büroräume in Nordhalben und mehrere Ferienwohnungen zur Verfügung gestellt. Nach Feierabend werden die Großstädter
dazu ermutigt, sich zu vernetzen – entweder mit anderen aus der Gruppe oder direkt mit den Einheimischen aus Nordhalben und der Region.