Mehr als eine halbe Millionen Menschen erhielten am Jahresende 2021 in Bayern Leistungen der Pflegeversicherung. Damit gibt es im Freistaat 17,5 Prozent mehr Pflegebedürftige als seit der letzten Erhebung im Jahr 2019. Seit 2001 hat sich die Zahl sogar nahezu verdoppelt (2001: 299.090). Die Gründe dafür hängen mit gesellschaftlichen Entwicklungen zusammen.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik am 28. Oktober mitteilte, waren Ende 2021 578.147 Menschen in Bayern pflegebedürftig. Das seien 17,5 Prozent mehr Pflegebedürftige als seit der letzten Erhebung im Jahr 2019.
Etwa 81,4 Prozent (470.682 Personen) der Pflegebedürftigen waren 65 Jahre alt oder älter, 336.857 Menschen beziehungsweise 58,3 Prozent 80 Jahre oder älter. Mit 358.590 Leistungsempfängerinnen waren mehr als die Hälfte (52,0 Prozent) der Pflegebedürftigen weiblich. 219.557 Männer (48,0 Prozent) erhielten Pflegeleistungen.
Am Jahresende 2021 nahmen 123.401 Menschen die Unterstützung ambulanter Pflege- und Betreuungsdienste in Anspruch. 109.988 Menschen wurden vollstationär in einem Pflegeheim betreut. Diese Anzahl ist im Vergleich zu 2019 um rund 4,5 Prozent zurückgegangen. Die Anzahl der ambulant Versorgten stieg hingegen um 5,1 Prozent und die Anzahl der Pflegegeldempfänger um 33,0 Prozent.
Bayernweit waren durchschnittlich 44 von 1.000 Einwohnerinnen und Einwohnern pflegebedürftig. Diese Quote war in Oberbayern mit 35 am niedrigsten. Am höchsten war sie mit 58 Pflegebedürftigen pro 1.000 in Oberfranken. Auf Kreisebene verzeichnete das Landesamt für Statistik die geringsten Quoten in den Landkreisen Erding und Freising mit 29. Die höchsten Quoten mit 76 beziehungsweise 79 Pflegebedürftigen je 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner stammen aus dem dem Landkreis Kronach und der Stadt Passau.
Die Anstieg der bayerischen Zahlen der Pflegebedürftigen folgt dabei einem deutschlandweiten Trend. Auch bundesweit hat sich ihre Zahl seit 2001 verdoppelt. Befanden sich Anfang des Jahrtausends noch etwa 2 Millionen Menschen in Pflege, waren es 20 Jahre später etwa 4,1 Millionen.
Den hauptsächlichen Grund für die Zunahme Pflegebedürftiger macht das Statistische Bundesamt in einer immer älter werdenden Gesellschaft und einer stetig wachsenden Zahl älterer Menschen in Folge besser werdender medizinischer Versorgung aus.