Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilt, arbeiteten in Bayern im Jahr 2023 knapp 5.000 Prostituierte. Das sind etwa zehn Prozent mehr als im Jahr zuvor. Die meisten Sexarbeiterinnen und entsprechende Gewerbe sind in einer südbayerischen Stadt gemeldet.
Seit Einführung des Prostituiertenschutzgesetzes zum 1. Juli 2017 besteht für Prostituierte und Betreiber eines Prostitutionsgewerbes eine Meldepflicht bei der zuständigen Behörde. Ziel des Gesetzes ist die Verbesserung der Situation für die tätigen Personen durch Stärkung ihres Selbstbestimmungsrechts und Gewährleistung eines besseren Schutzes vor Ausbeutung, Zuhälterei, Gewalt und Menschenhandel.
Die gesetzliche Grundlage soll zugleich dazu dienen, ordnungsrechtliche Instrumente zur Überwachung des Prostitutionsgewerbes zu verbessern und gefährliche Erscheinungsformen des Prostitutionsgewerbes zu reduzieren.
Wie das Bayerische Landesamt für Statistik aktuell mitteilt, waren Ende 2023 in Bayern insgesamt 4.968 tätige Personen gemeldet. Verglichen mit dem Jahr 2022 (4.508 tätige Personen) entspricht das einer Zunahme von 10,2 Prozent.
Über ein Drittel (34,8 Prozent beziehungsweise 1.729 Personen) der gemeldeten Personen wurden in der Stadt München registriert. Die Zahl der angemeldeten Prostituierten am Jahresende 2023 lag weiterhin deutlich unter der Zahl am Jahresende 2019 vor der Corona-Pandemie (8.149 tätige Personen).
Der Großteil der Prostituierten hatte im Betrachtungsjahr eine nichtdeutsche Staatsangehörigkeit (4.326 Personen, 87,1 Prozent), 642 Beschäftigte (12,9 Prozent) eine deutsche Staatsangehörigkeit. Am häufigsten haben Prostituierte in Bayern die rumänische Staatsangehörigkeit (2.114 Personen, 42,6 Prozent).
163 angemeldete Personen waren im Alter von 18 bis unter 21 Jahren (3,3 Prozent). 3.810 Personen waren zwischen 21 und 45 Jahren alt (76,7 Prozent) und 995 Personen waren 45 Jahre oder älter (20,0 Prozent).
Die Zahl der Gewerbe nahm zudem zum Jahresende 2023 um 0,9 Prozent auf 419 ab (2022: 423). 125 der insgesamt 419 erfassten Prostitutionsgewerbe (29,8 Prozent) wurden von der Stadt München und 68 (16,2 Prozent) von der Stadt Nürnberg gemeldet. Ende des Jahres 2019 wurden insgesamt noch 517 Prostitutionsgewerbe gezählt.