Anstieg der Sozialausgaben

Bezirk dis­ku­tiert Anhe­bung der Bezirksumlage

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Bezirksumlage
Symbolbild, Foto: Pixabay
Ober­fran­ken wird 2024 vor­aus­sicht­lich sei­ne Bezirks­um­la­ge erst­mals seit acht Jah­ren erhö­hen. Als Grund gibt der Bezirk deut­lich stei­gen­de Aus­ga­ben für sozia­le Leis­tun­gen an.

Wenn ein Regie­rungs­be­zirk die Finan­zie­rung sei­nes Haus­halts nicht voll­stän­dig durch staat­li­che Aus­gleichs­zah­lun­gen und eige­ne Ein­nah­men bewäl­ti­gen kann, muss der unge­deck­te Bedarf über die soge­nann­te Bezirks­um­la­ge erbracht werden.

Die Höhe der Bezirks­um­la­ge wird in Pro­zent­sät­zen der Umla­ge­grund­la­gen bemes­sen. Die­se erge­ben sich aus der Finanz­kraft der umla­ge­pflich­ti­gen kreis­frei­en Städ­te und Land­krei­se. Ermit­telt wird die Finanz­kraft vor allem aus den Steu­er­kraft-Zah­len – ein­ge­nom­me­ne Grund­steu­ern, Gewer­be­steu­er, ein Anteil der Umsatz­steu­er und der Ein­kom­men­steu­er – und den Schlüs­sel­zu­wei­sun­gen an die Gemeinden.

Das Gesamt­vo­lu­men des ober­frän­ki­schen Bezirks­haus­hal­tes liegt 2024 mit rund 538 Mil­lio­nen Euro erst­mals bei mehr als einer hal­ben Mil­li­ar­de Euro. 93,7 Pro­zent des Ver­wal­tungs­haus­hal­tes flie­ßen in den sozia­len Bereich.

Für das Jahr 2024 soll Ober­fran­kens Bezirks­um­la­ge erst­mals seit acht Jah­ren erhöht wer­den. Dies gab der Bezirk in einer Mit­tei­lung bekannt. Dazu gäbe es kei­ne Alternative.

Stei­gen­de Aus­ga­ben für sozia­le Leistungen

Als Grund für die Anhe­bung gab der Bezirk deut­lich stei­gen­de Aus­ga­ben für sozia­le Leis­tun­gen an. Die­se Aus­ga­ben, die der Bezirk in der Ein­glie­de­rungs­hil­fe und der Hil­fe zur Pfle­ge erbrin­gen muss, wach­sen auch 2024. Nun müs­se der Bezirk reagie­ren. „Unser Haus­halts­ent­wurf ist ein Kom­pro­miss“, sag­te Bezirks­tags­prä­si­dent Hen­ry Schramm bei der Vor­stel­lung des Ent­wurfs. „Wir benö­ti­gen eine aus­rei­chen­de Mit­tel­aus­stat­tung, um unse­re Auf­ga­ben ver­läss­lich zu erfül­len und wol­len gleich­zei­tig die Umla­ge­zah­ler nicht über Gebühr belas­ten. Doch um eine Erhö­hung des Hebe­sat­zes kom­men wir in die­sem schwie­ri­gen Jahr nicht herum.“

In Vor­be­spre­chun­gen mit Ver­tre­tern der im Bezirks­tag ver­tre­te­nen Par­tei­en habe man eine mög­li­che Erhö­hung dis­ku­tiert. Die­se führt zu einer Mehr­be­las­tung der Umla­ge­zah­len­den. In Anbe­tracht des Haus­halts­ent­wurfs für 2024, teil­te der Bezirk wei­ter­hin mit, erschei­ne die Erhö­hung der Bezirks­um­la­ge als unum­gäng­lich. Allein im Pos­ten der sozia­len Siche­rung wür­den etwa 38 Mil­lio­nen Euro feh­len. Zusätz­lich sei mit wei­te­ren Aus­ga­ben­stei­ge­run­gen im sons­ti­gen Bezirks­haus­halt zu rech­nen, etwa durch Tarif­stei­ge­run­gen. Die Erhö­hung der Bezirks­um­la­ge sei vor die­sem Hin­ter­grund zwar „schmerz­lich, aber gleich­zei­tig unab­wend­bar und unter Berück­sich­ti­gung aller Aspek­te auch aus­ge­wo­gen“, sag­te Schramm.

Neue­run­gen des Bundesteilhabegesetzes

Mit einem Anstieg der sozia­len Leis­tun­gen sei der Bezirk außer­dem bereits seit Län­ge­rem kon­fron­tiert. Bereits im Jahr 2023 stie­gen die Aus­ga­ben um 13 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jahr. Das Haus­halts­jahr 2023 wer­de der Bezirk mit einem Fehl­be­trag von 9 Mil­lio­nen Euro abschlie­ßen, der aller­dings noch voll­stän­dig aus den Mit­teln der Rück­la­ge gedeckt wer­den könne.

Für das aktu­el­le Haus­halts­jahr ver­schär­fe sich die­ser Trend jedoch. „Für das lau­fen­de Jahr 2024 rech­nen wir mit einem wei­te­ren Anstieg der Sozi­al­aus­ga­ben um 46,7 Mil­lio­nen Euro“, sag­te Hen­ry Schramm. Dies habe ver­schie­de­nen Grün­de. In der Ein­glie­de­rungs­hil­fe grei­fen die Neue­run­gen des Bun­des­teil­ha­be­ge­set­zes, das eine Stei­ge­rung der Per­so­nal- und Sach­kos­ten sowie höhe­re Stan­dards in der Ein­glie­de­rungs­hil­fe mit sich brin­ge. In der Hil­fe zur Pfle­ge schlü­gen die stei­gen­den Heim­kos­ten, die höhe­ren Lebens­mit­tel- und Ener­gie­prei­se sowie die Erhö­hung der Ver­mö­gens­frei­be­trä­ge für Ange­hö­ri­ge zu Buche. Auf der Ein­nah­me­sei­te kön­ne der Bezirk mit einer erhöh­ten Bezirks­um­la­ge und stei­gen­den staat­li­chen Aus­gleichs­leis­tun­gen zwar eben­falls Stei­ge­run­gen ver­zeich­nen, die­se aber „kön­nen mit der Aus­ga­ben­stei­ge­rung lei­der nicht annä­hernd Schritt hal­ten“, so Schramm.

Die Ver­ab­schie­dung des Bezirks­haus­halts ist für den 31. Janu­ar geplant.

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