Brose Bamberg hat seinen Fehlstart in der Bundesliga fortgesetzt. Die Bamberger verloren am 5. Spieltag der easyCredit Basketball Bundesliga gegen die Veolia Towers Hamburg mit 66:76.
Am Mittwoch war im FIBA Europe Cup mit der Niederlage gegen Golden Eagle Ylli in Spiel drei die Siegesserie gerissen, die Negativserie in der Bundesliga hat dagegen auch nach Spiel fünf weiterhin Bestand. Diesmal war es der Schlussabschnitt, der den Hausherren nach zuvor ausgeglichenen drei Vierteln (57:56) vor 3.132 Zuschauern das Genick brach. Die letzten zehn Minuten gaben die Bamberger mit 9:20 ab. Beste Brose-Werfer waren Justin Wright-Foreman und Christian Sengfelder mit jeweils 15 Punkten.
„Sie haben am Ende die richtigen Entscheidungen getroffen, daher haben sie wahrscheinlich verdient gewonnen. Man sieht, es läuft nicht bei uns. Das kann man nicht verbergen. Es funktioniert nicht. Wir müssen nun Änderungen vornehmen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Wann immer es in die entscheidende Phase geht, wissen wir nicht mehr, wie wir spielen sollen“, resümierte Bambergs Headcoach Oren Amiel. „Das gibt einem zu denken. Und ich denke jetzt. Was können wir tun, um das zu verbessern? Größe zeigt sich in harten Momenten. Es ist immer einfach zu brillieren, wenn es gut läuft. Aber man muss vorangehen, wenn es nicht funktioniert. Wir müssen uns alle hinterfragen.“
Man merkte Brose Bamberg mit dem Sprungball an, dass die Mannschaft die Niederlage vom Mittwoch vergessen machen wollte. Von Beginn an dominierten Kampf und Leidenschaft das Spiel der Hausherren, wurde kein Ball verloren gegeben, sich nach jedem Rebound geworfen. Einzig die Trefferquote war ausbaufähig. Unzählige Dreierversuche kullerten um den Ring, fielen aber nicht. Und dennoch, die Begegnung war komplett ausgeglichen, da auch bei den Gästen einige Würfe nicht ihr Ziel fanden, Brose aber auch intensiv verteidigte. So endete Viertel eins mit 17:19, und das, obwohl die Bamberger bis dato lediglich zwei ihrer 13 Distanzversuche versenken konnten. Vor allem Jaromír Bohačík war bis dahin glücklos, machte zwar ein gutes Spiel, konnte allerdings noch keinen seiner sechs Würfe erfolgreich gestalten.
Im zweiten Abschnitt blieb es ähnlich, war es bis Minute 14 ein weiterhin ausgeglichenes Spiel: 24:26. Ein Dreier von Justin Wright-Foreman eröffnete dann jedoch die beste Bamberger Phase. Broses Wirbelwind legte einen Freiwurf nach und spätestens, nachdem er krachend per Dunking abschloss, war die Halle da und Brose mittendrin im Spiel. Bohačík, Young und nochmals Wright-Foreman komplettierten einen 11:0‑Lauf zur Bamberger 35:26-Führung. Doch Hamburg war nur kurz geschockt, fingen nun ihrerseits das Treffen an und kamen durch einen 10:2‑Run sukzessive wieder ran. Drei Freiwürfe vom starken McCullum sorgten schließlich zum Ende der ersten Halbzeit für einen erneuten kleinen Rückstand, mit 37:39 ging es in die Kabinen.
Viertes Viertel: Plötzlich gelingt nichts mehr
Auch im dritten Viertel blieb es dabei, Brose hatte keinerlei Wurfglück von jenseits der 6,75-Meter-Linie. Allerdings die Towers weiterhin auch nicht, und so verlagerte sich das Spiel zunehmend in die Zone. Dort war es für Bamberg ein ums andere Mal Christian Sengfelder, der sich durchsetzen und erfolgreich abschließen konnte. Jedoch schafften es die Gastgeber nicht, sich abzusetzen. Im Gegenteil, die Führung wechselte munter hin und her. Mal lag Bamberg mit vier zurück (46:50, 26.), dann wieder Hamburg (56:52, 29.). Brose gewann den dritten Abschnitt mit 20:17 und ging somit beim Stand von 57:56 mit einer knappen Führung in den Schlussabschnitt.
Und dort passierte dann das, was bei einem Team, das hintendrin steht, wohl passieren muss. Von jetzt auf gleich gelang den Hausherren nichts mehr. Fielen zuvor wenigstens noch die Halbdistanzwürfe, so war auch für die der Korb plötzlich wie vernagelt. Hinzu kam, dass Brose nun oftmals den Ball hergab. Hatten die Hausherren bis zum letzten Viertel lediglich starke drei Ballverluste produziert, verloren sie im letzten Viertel ganze sechs Mal die Kugel, allesamt treffsicher ausgenutzt von den Hamburgern. Die Folge: Hamburg zog davon, Brose konnte nicht mehr folgen und verlor das Spiel letztlich mit 66:76.