Die oberfränkische Regierung hat der Stadt Bamberg weitere 10 Millionen Euro für den Rückbau des Lagarde-Campus zur Verfügung gestellt. Der Umbau des Geländes zum neuen Stadtviertel geht weiter. Dabei dürfe aber der Mangel an Kinderbetreuungsangeboten im Stadtteil nicht aus den Augen verloren werden.
Geldwerte Nachrichten aus Bayreuth: Die Regierung von Oberfranken hat eine Zahlung von weiteren 10 Millionen Euro für den Rückbau des Lagarde-Campus bewilligt. Die Summe stammt aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm „Innen statt außen“ zur Stärkung der städtebaulichen Innenentwicklung.
Nun können wesentliche Voraussetzungen für eine zivile Nutzung des Gebietes und die Entwicklung des Stadtviertels finanziert werden, nämlich der Abbruch- und Entsiegelungsarbeiten auf dem Lagarde-Campus, kommentierte Oberbürgermeister Andreas Starke.
Staatsministerin und Landtagsmitglied Melanie Huml drückte ihrerseits ihre Freude über die Zuwendung an ihre Geburtsstadt aus. „Die Konversion der Lagarde-Kaserne ist eine Riesen-Chance für Bamberg. Den Aufbau dieses neuen Stadtviertels unterstützt der Freistaat Bayern mit Investitionen, einerseits über die Städtebauförderung und andererseits mittels Projektförderung.“
Achten müsse die Stadt bei der Realisierung des Lagarde-Campus als neuem Stadtviertel mit einem Mix aus Wohnraum, Arbeitsplätzen, Freizeitangeboten, Kultureinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten aber darauf, „dass den Menschen dort auch genügend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen und auch die schulischen Kapazitäten erweitert werden. Schon jetzt, oder leider immer noch, klagen viele Eltern über mangelnde Kinderbetreuungsangebote in Bamberg.“
Maßnahmen des Rückbaus
Der Rückbau umfasst den Ausbau von Beton- und Asphaltdecken, Granit und Betonpflasterbelägen, die Verwertung von Asphalt, Mauerwerk und Beton, den Wiedereinbau von Bodenaushub sowie den Ausbau von vielen Kilometern früherer Abwasserkanäle, Fernwärme‑, Gas- und Wasserleitungen, Kabel und Rohre.
Für die Entsorgung der Bodenaltasten aus der militärischen Vornutzung des Lagarde-Campus erstattet der Voreigentümer BImA der Stadt Bamberg gut 600.000 Euro.
Die Größe des Lagarde-Areals ermöglicht ein komplettes städtisches Bodenmanagement des Rückbaus, da die Abbruch- und Aushubmaterialien vor Ort gelagert, gebrochen, beprobt und je nach Belastungsstufe wiedereingebaut oder abtransportiert werden konnten.
Trotz zeitweiligen Funden von US-Munition und der notwendigen Sprengung von Handgranaten vor Ort blieb die Bereinigung des Areals von Kampfmitteln für die umliegende Bevölkerung ohne größere Auswirkungen.
Die Stadt Bamberg ist seit April 2017 Eigentümerin eines Großteils der ehemaligen US-Lagarde-Kaserne zwischen Weißenburgstraße, Zollnerstraße, Pödeldorfer Straße und Berliner Ring. Im Zuge der Konversion mussten nach dem zwischen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und Stadt Bamberg abgeschlossenen Kaufvertrag die befestigten ehemals militärisch genutzten Flächen und ein Teil der Gebäude zurückgebaut sowie US-amerikanischen Sparten für Ver- und Entsorgung, Gas, Wasser, Strom abgebrochen werden. Denkmalgeschützte Bereiche waren von dem Rückbau nicht betroffen.