Drei Schülerinnen der Offenen Ganztagsschule (OGTS) des Kinderhauses Stegaurach erlebten einen besonderen Moment: Sie vertraten ihre Mitschüler:innen bei einer digitalen Sitzung der
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Kindern eine Stimme geben
Kinderkommission des Bayerischen Landtags
Drei Schülerinnen der Offenen Ganztagsschule (OGTS) des Kinderhauses Stegaurach erlebten einen besonderen Moment: Sie vertraten ihre Mitschüler:innen bei einer digitalen Sitzung der Kinderkommission des Bayerischen Landtags.
Die Kinderkommission des Bayerischen Landtags, die seit 15 Jahren besteht, setzt sich unter der Leitung von MdL Melanie Huml für die Bedürfnisse und Interessen von Kindern und Jugendlichen ein. Ziel ist es, die Lebens- und Lernbedingungen junger Menschen in Bayern aktiv zu verbessern – ein Anliegen, das bei der dritten Sitzung der aktuellen Legislaturperiode erneut im Mittelpunkt stand. Zum Hintergrund der Einladung sagte die Vorsitzende der Kinderkommission Melanie Huml: „Kindern eine gut hörbare Stimme geben, nicht nur über sie, sondern mit ihnen zu reden. Das ist mir ein Herzensanliegen und ich freue mich sehr, dass sich die drei Schülerinnen aus Stegaurach so engagiert eingebracht haben.“
Die drei Viertklässlerinnen gaben spannende Einblicke in ihren Alltag und präsentierten ihre An-liegen sowie ein selbstgedrehtes Video. Ein zentraler Aspekt der Diskussion war die Bedeutung von Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung. Die Schülerinnen betonten: „Es ist uns wichtig, dass wir nicht direkt in den Klassenzimmern sind. Wenn wir spielen wollen, stören wir sonst die anderen Kinder, die noch Unterricht haben. Außerdem tut es gut, nicht den Gong zu hören.“ In Stegaurach befindet sich die offene Ganztagsschule in direktem Anschluss auf dem Gelände der Schule, jedoch in einem separaten Gebäude. Besonders positiv hoben die Schülerinnen hervor, dass sie die großen Fenster ihrer Einrichtung selbst dekorieren dürfen, die gemütliche „Chillecke“ sowie das frisch gekochte Essen, das auch viele vegetarische Gerichte umfasst. „Es ist toll, dass wir bekocht werden und Olli für uns kocht“, berichteten die jungen Teilnehmerinnen begeistert.
Wünsche der Kinder: Bewegungs- und Ruheräume
Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die Ausstattung der Ganztagseinrichtungen. Die Kin-derkommission zeigte großes Interesse an den Vorschlägen der Schülerinnen, die sich mehr Be-wegungsräume, eine Rutsche, einzelne Schaukeln und sogar einen Pool wünschten. Zugleich be-tonten sie die Bedeutung von Rückzugsräumen, die für Entspannung und Ruhe genutzt werden können.
MdL Melanie Huml unterstrich die Wichtigkeit dieser Perspektiven: „Es geht darum, dass es den Kindern in den Ganztagseinrichtungen gut geht und sie sich wohlfühlen.“ Die hohe Akzeptanz der OGTS in Stegaurach wurde ebenfalls hervorgehoben: Von den 22 Schüler:innen der Klasse 4c nehmen zum Beispiel 15 regelmäßig das Ganztagsangebot wahr.
Die Sitzung bot nicht nur Raum für die Wünsche der Schülerinnen, sondern ermöglichte es ihnen auch, Fragen an die Politiker:innen zu stellen. So erfuhren sie, dass die Kinderkommission seit ihrer Gründung vor 15 Jahren konsequent die Interessen von Kindern und Jugendlichen vertritt.
Zum Abschluss der Sitzung fasste eine der Schülerinnen ihre Begeisterung zusammen: „Ich finde es eine Ehre, mich heute mit Ihnen unterhalten zu dürfen. Dafür mache ich gerne mal keine Hausaufgaben!“
Das Gespräch zeigte deutlich, wie wichtig es ist, Kinder aktiv in Entscheidungsprozesse einzube-ziehen. Es bot den jungen Vertreterinnen eine einzigartige Gelegenheit, ihre Perspektiven einzu-bringen, und lieferte den Politiker:innen wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Ganz-tagsbetreuung in Bayern.
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St. Michael, Ehrenhof, private Anwesen
Landesstiftung fördert Denkmalsanierungen in Bamberg
Die Bayerische Landesstiftung will erneut die Denkmalsanierungen in Bamberg unterstützen. So wurden Gelder für vier Baumaßnahmen in der Stadt bewilligt.
Wie die Bamberger Landtagsabgeordnete und ehemalige Staatsministerin Melanie Huml (CSU) mitteilte, will die Bayerische Landesstiftung, in deren Stiftungsrat Huml Mitglied ist, mehrere Sanierungsprojekte von Denkmälern in Bamberg finanziell unterstützen. So seien 154.000
Euro für vier Instandsetzungsmaßnahmen in der Stadt bewilligt worden.
Dieses Geld soll einerseits in die Sanierung der Nord- und Ostfassade des Konventbaus des ehemaligen Klosters St. Michael fließen. Dafür ist mit 125.000 Euro der Großteil der Zuwendung vorgesehen. Die Restaurierungsarbeiten eines historischen Brunnens im sogenannten Ehrenhof zwischen Hotel Residenzschloss und Stadtarchiv erhalten 3.850 Euro. Die Sanierung eines privaten Anwesens am Mittleren Kaulberg erhält 16.000 Euro, die Fassadensanierung eines weiteren privaten Anwesens an der Unteren Brücke 9.300 Euro.
„Unsere Baudenkmäler für nachfolgende Generationen zu erhalten, finde ich wichtig“, sagt Melanie Huml. „Ein historisches Gebäude zu sanieren, ist aber oft sehr aufwendig und auch kostenintensiv. Deshalb freue ich mich, dass die Bauherren in unserer Bayerischen Landesstiftung einen verlässlichen Partner haben und ich als Stiftungsrätin aktiv unterstützen kann.“
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CSU Parteitag
Melanie Huml zur CSU-Parteivize gewählt
Die Bamberger Landtagsabgeordnete Melanie Huml ist am Wochenende auf dem Parteitag der CSU in ihrem Amt als stellvertretende Parteivorsitzende bestätigt worden. Nicht ganz 90 Prozent der Delegierten stimmten für sie.
Knapp zwei Wochen vor der bayerischen Landtagswahl und im Angesicht historisch schlechter Werte in den Wahl-Umfragen hat die CSU am Wochenende (23. September) einen Parteitag abgehalten, um Geschlossenheit zu demonstrieren. Dafür ließ sich nicht nur CSU-Chef Markus Söder im Amt bestätigen, auch der Parteivorstand wurde wiedergewählt. Dieser besteht nun erneut aus Manfred Weber, Angelika Niebler, Dorothee Bär, Katrin Albsteiger und der Bamberger Landtagsabgeordneten Melanie Huml. 87,58 Prozent der Delegierten gaben ihr ihre Stimme.
Melanie Huml ist seit 2005 Mitglied des CSU-Parteivorstands, seit 2017 stellvertretende CSU-Parteivorsitzende und seit 2021 Europaministerin. „Ich freue mich“, wird sie in einer Mitteilung zitiert, „dass ich weiterhin als Parteivize gemeinsam mit unserem Parteivorsitzenden Markus Söder und den weiteren Stellvertretern unsere politischen Leitlinien gestalten darf.“
Die 48-Jährige gab weiter an, vor allem sozialen Themen in den inneren Parteivorstand einbringen zu wollen. „Vorfahrt für Familien, zukunftsfähige Arbeitsplätze und ein verlässliches soziales Netz. Dafür mache ich mich stark. Dafür haben mit die CSU-Delegierten ihr Vertrauen geschenkt.
Angesichts einer älter werdenden Bevölkerung stehe man zudem in der Wirtschaftspolitik vor Herausforderungen. „Wir brauchen stabile Bündnisse und neue Partnerschaften, weltweit“, sagte Huml. „Als Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales kümmere ich mich darum. Außerdem nutze ich meine Kontakte, um frühzeitig unsere bayerische Sicht in die EU-Politik einzubringen.“
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Bamberger Persönlichkeiten
Ehrenmedaille des Regierungsbezirks: Huml und Maar ausgezeichnet
Zwei Bamberger Persönlichkeiten haben die Ehrenmedaille in Silber des Bezirks Oberfranken erhalten. Staatsministerin Melanie Huml und Autor Paul Maar wurden für ihre Verdienste um den Regierungsbezirk ausgezeichnet.
Im Rokoko-Saal des Alten Brückenrathauses verlieh Bezirkstagspräsident Henry Schramm am Montag (17. Juli) die Ehrenmedaille des Regierungsbezirks an Melanie Huml und Paul Maar. „Melanie Huml steht wie kaum eine zweite für die Stärkung und politische Vertretung unserer Heimat auf höchster bayerischer Ebene“, so Schramm in einer Mitteilung des Bezirks.
Die gebürtige Bambergerin ist seit 2007 Mitglied des bayerischen Kabinetts, zunächst als Staatssekretärin, dann ab 2013 als Staatsministerin für Gesundheit und Pflege und seit 2021 als Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales.
Neben der Politik engagiert sich Melanie Huml auch in ehrenamtlichen Funktionen, unter anderem als langjährige Vorsitzende der PR-Agentur des Bezirks, „Oberfranken Offensiv e.V.“, sowie als Vorsitzende des Kuratoriums der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.
Paul Maar hingegen zählt zu den bekanntesten deutschsprachigen Autoren für Kinderbücher und Kindertheater. Seine Werke wie die „Sams“-Reihe, „Der tätowierte Hund“ oder „Kikerikiste“ und deren Verfilmungen haben seit Jahrzehnten Publikum in aller Welt.
Der gebürtige Unterfranke Maar hat bereits vor vielen Jahren Bamberg zu seiner Wahlheimat erkoren und ist auch im Alter von bald 86 Jahren literarisch aktiv.
„Mit Ihren Kinderbüchern haben Sie die deutschsprachige Literatur reicher gemacht“, sagte Schramm in seiner Laudatio. In seinem literarischen Schaffen und seiner einnehmenden Persönlichkeit sei Paul Maar zudem ein wunderbarer Botschafter seiner Wahlheimat Oberfranken.
Mit der Ehrenmedaille in Silber ehrt der Bezirk Oberfranken Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um Oberfranken verdient gemacht haben. Hierzu zählt besonderes Wirken im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Bereich, von dem Oberfranken als Region profitiert hat.
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Millionen-Projekt
Polizeistandort am Tännig: Bau könnte beginnen
Die Bamberger Polizei soll Am Tännig ein neues Dienstgebäude bekommen. Der Bayerische Landtag hat dem Millionen teuren Projekt zugestimmt. Das teilten die beiden Landtagsabgeordneten Melanie Huml und Holger Dremel mit. Wann genau die Bauarbeiten auf dem teilweise noch unerschlossenen Gelände beginnen sollen, ist allerdings noch nicht klar.
Im südöstlichen Bamberg, Am Tännig beim Berliner Ring, soll ein neues Dienstgebäude der Polizei entstehen, wie Melanie Huml und Holger Dremel (beide CSU) gestern (6. Juli) mitteilten. „Ausgaben von rund 90 Millionen Euro hat der Haushaltsausschuss des Landtages für den Neubau bewilligt“, sagte Huml. „Damit sind wir bei unserem Anliegen, den Polizeistandort Bamberg für die Zukunft zu rüsten, einen entscheidenden Schritt weiter“, ergänzte der ehemalige Polizist Dremel.
Zusätzlich zum neuen Dienstgebäude soll ein Polizeieinsatz-Trainingszentrum gebaut werden. „Der Neubau ist dringend notwendig, insbesondere weil das zentrale Dienstgebäude an der Schildstraße nicht mehr ausreicht“, sagte Huml. Wegen stetig wachsender Aufgaben der Landespolizei habe man die Personalstellen aufgestockt und bräuchte entsprechend mehr Platz.
„Außerdem ist es für die Sicherheit der Menschen wichtig, dass unsere Polizei unter optimalen Bedingungen arbeiten und auch trainieren kann.“
Die aktuelle Situation der Bamberger Polizei ist laut Holger Dremel angespannt. „Als ehemaliger Polizist weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Räumlichkeiten an der Schildstraße viel zu klein sind. Es gibt keine Vernehmungsräume, teils arbeiten die Kollegen zu dritt in einem Zimmer und beim Einsatztraining muss improvisiert werden. Zum Beispiel ist es notwendig, ausgediente Grundschulen oder andere leerstehende Gebäude zu suchen, statt polizeiliche Einsätze in einem dafür ausgerüsteten Zentrum zu trainieren.“
Baubeginn noch nicht klar
Entsprechend freudig habe man die Entscheidung des Haushaltsausschusses für den Neubau zur Kenntnis genommen. Das Gelände, auf dem er entstehen soll, liegt allerdings noch annähernd brach. „Damit der Neubau starten kann“, sagte Holger Dremel, „muss die Stadt Bamberg für die rechtzeitige Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur sorgen. Das Gebiet im Süden Bambergs ist noch nicht erschlossen. Es gibt keine taugliche Zufahrt zum Gelände und auch die Versorgungsleitungen müssen noch verlegt werden.“
Wann die Bauarbeiten beginnen, stehe entsprechend noch nicht fest. Verlaufe die Projektvorbereitung aber planmäßig, könne 2025 der erste Spatenstich erfolgen. „Die Erschließung des Geländes durch die Stadt Bamberg ist dabei ebenso von Bedeutung wie die Bewilligung der einzelnen Planungsschritte durch den Freistaat Bayern“, sagte Dremel. 2028 soll der Polizeistandort fertig sein.
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Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung
Holger Kiesel besucht Bamberger Inklusionsprojekte
Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, Holger Kiesel, hat sich mit Akteuren der Region Bamberg über hiesige Inklusionsprojekte ausgetauscht. Dabei ging es nicht zuletzt um zukünftige Finanzierungsmöglichkeiten und Bambergs Host Town-Projekt.
„Ich bin sehr beeindruckt. Die KUFA Bamberg gehört bei der inklusiven Kulturarbeit zu Bayerns Vorreitern“, sagte Holger Kiesel, Bayerns Beauftragter für Menschen mit Behinderung, am Ende seines Besuchs am Mittwoch in Bamberg. Eingeladen hatte ihn die Bamberger Landtagsabgeordnete und Staatsministerin Melanie Huml (CSU), Schirmherrin der Kulturfabrik KUFA. Dies teilte das Büro Melanie Humls mit.
„Die KUFA ist ein großartiges Beispiel für gelebte Inklusion“, sagte Huml. „Menschen mit und ohne Behinderung engagieren sich hier gemeinsam – sowohl in den verschiedenen Kulturgruppen als auch im Orga-Bereich, beispielsweise als ehrenamtliche Servicekräfte während der Veranstaltungen. Dieses Projekt fortzuführen, finde ich wichtig.”
Knackpunkt sei jedoch die Finanzierung. Für die Anfangsphase habe man verschiedene Fördertöpfe anzapfen können, hauptsächlich werde der laufende Betrieb bisher über die Aktion Mensch unterstützt.
„Um das Projekt dauerhaft zu sichern, brauchen wir jedoch eine institutionelle Förderung. Es laufen Gespräche insbesondere mit der Stadt Bamberg, aber auch mit anderen möglichen Partnern“, sagte Harald Rink, der künstlerische Leiter der KUFA.
Ein passendes Landesförderprogramm gebe es bislang jedoch nicht. Bayern unterstützte die offene Behindertenarbeit zwar über das Sozialministerium und nichtstaatliche Theater über das Kunstministerium. Doch die inklusive Kulturarbeit der KUFA liege an der Schnittstelle zwischen den beiden Ministerien. Hier mit bayerischen Fördergeldern zu unterstützen, sei bisher nur projektbezogen möglich. Dies bedeute, dass es einmalige Zuschüsse gebe, aber keine Regelförderung.
Ein neues Landesprogramm zur Förderung inklusiver Kulturarbeit aus dem Boden zu stampfen, sei ein ambitioniertes Ziel – darin zeigten sich Holger Kiesel und Melanie Huml einig. Doch: „Steter Tropfen höhlt den Stein. Es mag seine Zeit dauern, aber ich bleibe dran. Mit Holger Kiesel haben wir einen weiteren Unterstützer an unserer Seite. Darüber freue ich mich und danke ihm für sein Engagement“, sagte Huml.
Host Town-Programm als sportliche Inklusion
Ein anschauliches Beispiel gelebter Inklusion in Bamberg konnte Melanie Holger Kiesel auch im Sportbereich präsentieren. „Unser Förderverein goolkids hat eine ganze Reihe toller Mitmach-Angebote und ist Hauptinitiator der Bamberger Host Town Bewerbung gewesen“, so Melanie Huml.
„Wir wollen ganz Bamberg für Inklusion begeistern und zwar über den Sport, insbesondere in den Vereinen. Ob beim Fußball, Tischtennis oder im Fitnessstudio: Über unsere Angebote kann jede und jeder erleben, wie viel Spaß ein lebendiges Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung macht“, ergänzte goolkids-Gründer Robert Bartsch.
Nicht nur Bartsch erhofft sich von den Aktionen rund um die Special Olympics World Games, bei denen Bamberg Host Town für die Delegation Bahrains ist, einen Schub für die Inklusionsbewegung. Auch Holger Kiesel hat sich als Landesbehindertenbeauftragter für die 30 bayerischen Host Town-Bewerbungen stark gemacht.
„Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte unserer Gesellschaft. Es ist wichtig, dass wir noch mehr Chancen zur Begegnung schaffen. Das Host Town-Programm der Special Olympics ist eine einzigartige Gelegenheit und ich danke allen Engagierten sehr herzlich“, betont Melanie Huml.
Schließung AEO Bamberg
Sowa und Rosenheimer: „Staatsregierung legt Hände in den Schoß“
Die Grünen Ursula Sowa und Tim-Luca Rosenheimer werfen der bayerischen Staatsregierung Untätigkeit bei der Auflösung der Aufnahme-Einrichtung Oberfranken (AEO) in Bamberg vor. Laut Vereinbarung zwischen Regierung und der Stadt soll diese eigentlich im August 2025 geschlossen werden.
Derzeit sind im Bamberger Ankerzentrum mehr als 2.000 Geflüchtete untergebracht. Diese zu hohe Auslastung führt sowohl zu Problemen in der Einrichtung als auch zu Problemen mit ihrer Nachbarschaft. Bis August 2025 soll die AEO laut einer 2015 getroffenen Vereinbarung zwischen Bamberg und bayerischer Staatsregierung geschlossen werden. Ob dieser Termin eingehalten werden kann, werde für die beiden Grünen Ursula Sowa und Tim-Luca Rosenheimer aber mit jedem Tag fraglicher, so eine Mitteilung der Landtagsabgeordneten und des Bezirksvorsitzenden. „Das CSU-Innenministerium legt einfach die Hände in den Schoß. Dabei drängt die Zeit und es müsste schon längst nach Alternativen zur dezentralen Unterbringung suchen“, sagte Sowa.
Im Januar 2023 habe ihr der zuständige Staatssekretär Sandro Kirchner (CSU) auf eine Anfrage im Landtag noch so geantwortet: „Die Vereinbarung aus 2015 gilt.“
Tim-Luca Rosenheimer kritisierte entsprechend: „Die Regierung von Markus Söder will ihre Versprechen offenbar gar nicht einhalten und legt sich mit ihrem Verweis auf den Bund in die Hängematte.“ Dabei sei aber der Freistaat rechtlich für die Erstaufnahme und Unterbringung von Geflüchteten zuständig.
Auch zeigen sich Sowa und Rosenheimer enttäuscht über den aus ihrer Sicht mangelnden Einsatz des lokalen CSU-Personals. „Insbesondere bei Staatsministerin Melanie Huml aus Bamberg vermisse ich mehr Einsatz in der Sache“, sagte Sowa. Den von der Stadt angestoßenen Aufruf zur Schließung der AEO im Oktober 2022 habe Huml bisher nicht unterstützt.
Nun fordern die beiden Grünen die Staatsregierung zum Handeln auf. Die AEO in Bamberg sei überlastet und im Grundkonzept gescheitert. „Die Staatsregierung ist in der Pflicht, nun rechtzeitig dezentral Gebäude zu suchen, um eine gute Erstaufnahme und anschließende menschenwürdige Unterbringung für die geflüchteten Menschen zu gewährleisten.“
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Für fast 5 Millionen
Bamberger Polizei bekommt neues kriminaltechnisches Labor
Der Haushaltsausschuss des bayerischen Landtags hat einem fast fünf Millionen Euro teuren Neubau eines kriminaltechnischen Labors der Bamberger Polizei zugestimmt. Das teilten die beiden CSU-Landtagsabgeordneten Melanie Huml und Holger Dremel mit.
„Mit der Bewilligung der Projektplanung ist der letzte entscheidende Schritt vor dem Baubeginn gemacht. Die Finanzierung ist gesichert, etwa 4,7 Millionen Euro sind für das neue Labor und
den Umbau des bisherigen Labors zu Büroräumen eingeplant“, zitiert eine Mitteilung Melanie Huml. Das staatliche Bauamt sei bestens vorbereitet, die Ausschreibung der Bauaufträge könne direkt nach Erhalt des Bescheids beginnen. „Wir rechnen mit dem Baubeginn in diesem Sommer.“ Am Hauptstandort der Bamberger Polizei an der Schildstraße soll dann entlang der Starkenfeldstraße ein zweigeschossiges Gebäude entstehen.
„Der Neubau des kriminaltechnischen Labors ist unbedingt erforderlich“, findet Abgeordneter Holger Dremel, außerdem Mitglied im Ausschuss für Innere Sicherheit und ehemaliger Polizeihauptkommissar in Bamberg. „Das kriminaltechnische Labor wurde 1983 errichtet und entspricht nicht mehr den fachlichen Anforderungen. Neben der allgemeinen Abnutzung fehlt insbesondere eine strikte Trennung des DNA-Bereichs von Opfern und Tätern.“
Wie bei allen staatlichen Neubauten werde auch auf eine energieeffiziente Bauweise und eine
barrierefreie Erschließung geachtet, betonten die Abgeordneten. Auf dem Dach des neuen Labors soll so zum Beispiel eine Photovoltaik-Anlage angebracht werden.
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Kein Plan für Aufnahme-Einrichtung
Bamberger Grüne kritisieren Melanie Huml
Vor einigen Tagen hatte das bayerische Innenministerium bekanntgegeben, für mehr Busse und mehr Polizeipräsenz bei der Aufnahme-Einrichtung Oberfranken im Bamberger Norden sorgen zu wollen. Vor Ort verkündete CSU-Staatsministerin Melanie Huml die Nachricht. Nun hat sie deswegen Kritik von den Bamberger Grünen bekommen.
„Wer sich angesichts der aktuellen Lage im Ankerzentrum damit brüstet, dass mit Hilfe des Freistaats ein zusätzlicher Bus auf der Linie 902 eingerichtet wird und ein paar mehr Polizeistreifen in Bamberg-Ost unterwegs sind, hat entweder nicht erfasst, worum es geht, oder drückt sich drumherum“, teilte Ursula Sowa, grüne Landtagsabgeordnete und Stadträtin, mit und gegen Melanie Huml aus.
Zwar würden die Grünen das erweiterte Busangebot und mehr Polizei vor Ort für gut und hilfreich halten, aber das sei „nur ein Herumdoktern an oberflächlichen Symptomen“, sagt Timm Schulze, Sprecher des grünen Stadtvorstands. Denn das Problem sei die Massenunterkunft an sich, sowohl für die Geflüchteten als auch für die Anwohnerinnen und Anwohner.
Vor allem stellten die Grünen aber fest, dass bei Humls „freudigen Verlautbarungen“ kein Wort über die vertraglich festgelegte Vereinbarung des Freistaats gefallen sei, wonach das Ankerzentrum im Jahr 2025 geschlossen wird.
„Die Stadt Bamberg erwartet zu Recht, dass diese Zusage eingehalten wird“, sagen Sowa und Schulze, „aber nichts deutet darauf hin, dass die Staatsregierung, zu der auch Frau Huml gehört, das tut. Längst müssten jetzt Planungen anlaufen, wie diese Rieseneinrichtung abgewickelt wird, wie man die zahlreichen Behörden umorganisiert und welche Ersatzunterkünfte für Geflüchtete es wo geben soll. Aber solche Planungen gibt es nicht.“
Vielmehr würden die Grünen befürchten, dass die Staatsregierung auf Zeit spiele. „Im Kern geht es aber darum, eine klare Antwort auf die Frage zu geben, ob das Ankerzentrum vereinbarungsgemäß im Jahr 2025 schließt oder nicht“, So Ursula Sowa.
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Altbürgermeister von Walsdorf
Bundesverdienstkreuz für Heinrich Faatz
Staatsministerin Melanie Huml (CSU) hat Walsdorfs Altbürgermeister Heinrich Faatz (CSU) das Bundesverdienstkreuz überreicht. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung seiner Verdienste um das Gemeinwohl.
Heinrich Faatz war von 2002 bis 2020 ehrenamtlicher Erster Bürgermeister der oberfränkischen Gemeinde Walsdorf. Für seinen Einsatz für das Gemeinwohl hat er am 21. Dezember im Landratsamt Bamberg das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die Auszeichnung ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland an ihre Bürgerinnen und Bürgern verleiht.
Laudatorin Melanie Huml wies auf die lange Liste der Verdienste Faatz’ hin. So sei zum Beispiel sein Bauernhof als Ausbildungsbetrieb über die Region hinaus bekannt. 2007 zeichnete ihn der Deutsche Bauernverband als Ausbildungsbetrieb des Jahres aus.
25 Jahre lang sei Faatz ehrenamtlich im bayerischen Bauernverband aktiv, von 2012 bis 2017 außerdem als Wasserexperte des Verbands auf Landesebene tätig gewesen. Auf seine Initiative würden die Walsdorfer Biomasse-Heizungsanlage und die Gründung des „Landschaftspflegeverbandes Landkreis Bamberg“ 1992 zurückgehen. Auch habe er sich um die Erhaltung von Auerochsen, Wildpferden, Wasserbüffeln und dem Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, ein Schmetterling, verdient gemacht.
Sein Gespür für Kompromisse habe ihn zum beliebten Bürgermeister von Walsdorf gemacht. Fast 50 Jahre war er Mitglied des Gemeinderats, zuerst in Erlau (1972 bis 1978) und nach der Eingemeindung 1978 in Walsdorf. In seine 18-jährige Amtszeit fiel der Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft mit Stegaurach und die damit verbundene Rückkehr zur Eigenständigkeit der Gemeinde Walsdorf.
Melanie Huml schloss mit den Worten: „Mehr zu tun, als nur für sich und das eigene Wohl – das verdient besondere Anerkennung. Dafür hat Ihnen Bundespräsident Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.“