Die Ausschreibung für den Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2022 hat begonnen. Auch in diesem Jahr würdigt die bayerische Volksvertretung mit der Auszeichnung
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Kein Plan für Aufnahme-Einrichtung
Bamberger Grüne kritisieren Melanie Huml
Vor einigen Tagen hatte das bayerische Innenministerium bekanntgegeben, für mehr Busse und mehr Polizeipräsenz bei der Aufnahme-Einrichtung Oberfranken im Bamberger Norden sorgen zu wollen. Vor Ort verkündete CSU-Staatsministerin Melanie Huml die Nachricht. Nun hat sie deswegen Kritik von den Bamberger Grünen bekommen.
„Wer sich angesichts der aktuellen Lage im Ankerzentrum damit brüstet, dass mit Hilfe des Freistaats ein zusätzlicher Bus auf der Linie 902 eingerichtet wird und ein paar mehr Polizeistreifen in Bamberg-Ost unterwegs sind, hat entweder nicht erfasst, worum es geht, oder drückt sich drumherum“, teilte Ursula Sowa, grüne Landtagsabgeordnete und Stadträtin, mit und gegen Melanie Huml aus.
Zwar würden die Grünen das erweiterte Busangebot und mehr Polizei vor Ort für gut und hilfreich halten, aber das sei „nur ein Herumdoktern an oberflächlichen Symptomen“, sagt Timm Schulze, Sprecher des grünen Stadtvorstands. Denn das Problem sei die Massenunterkunft an sich, sowohl für die Geflüchteten als auch für die Anwohnerinnen und Anwohner.
Vor allem stellten die Grünen aber fest, dass bei Humls „freudigen Verlautbarungen“ kein Wort über die vertraglich festgelegte Vereinbarung des Freistaats gefallen sei, wonach das Ankerzentrum im Jahr 2025 geschlossen wird.
„Die Stadt Bamberg erwartet zu Recht, dass diese Zusage eingehalten wird“, sagen Sowa und Schulze, „aber nichts deutet darauf hin, dass die Staatsregierung, zu der auch Frau Huml gehört, das tut. Längst müssten jetzt Planungen anlaufen, wie diese Rieseneinrichtung abgewickelt wird, wie man die zahlreichen Behörden umorganisiert und welche Ersatzunterkünfte für Geflüchtete es wo geben soll. Aber solche Planungen gibt es nicht.“
Vielmehr würden die Grünen befürchten, dass die Staatsregierung auf Zeit spiele. „Im Kern geht es aber darum, eine klare Antwort auf die Frage zu geben, ob das Ankerzentrum vereinbarungsgemäß im Jahr 2025 schließt oder nicht“, So Ursula Sowa.
- Januar 20, 2023
- Redaktion Webecho Bamberg
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Altbürgermeister von Walsdorf
Bundesverdienstkreuz für Heinrich Faatz
Staatsministerin Melanie Huml (CSU) hat Walsdorfs Altbürgermeister Heinrich Faatz (CSU) das Bundesverdienstkreuz überreicht. Die Auszeichnung ist eine Anerkennung seiner Verdienste um das Gemeinwohl.
Heinrich Faatz war von 2002 bis 2020 ehrenamtlicher Erster Bürgermeister der oberfränkischen Gemeinde Walsdorf. Für seinen Einsatz für das Gemeinwohl hat er am 21. Dezember im Landratsamt Bamberg das Bundesverdienstkreuz erhalten. Die Auszeichnung ist die höchste Anerkennung, die die Bundesrepublik Deutschland an ihre Bürgerinnen und Bürgern verleiht.
Laudatorin Melanie Huml wies auf die lange Liste der Verdienste Faatz’ hin. So sei zum Beispiel sein Bauernhof als Ausbildungsbetrieb über die Region hinaus bekannt. 2007 zeichnete ihn der Deutsche Bauernverband als Ausbildungsbetrieb des Jahres aus.
25 Jahre lang sei Faatz ehrenamtlich im bayerischen Bauernverband aktiv, von 2012 bis 2017 außerdem als Wasserexperte des Verbands auf Landesebene tätig gewesen. Auf seine Initiative würden die Walsdorfer Biomasse-Heizungsanlage und die Gründung des „Landschaftspflegeverbandes Landkreis Bamberg“ 1992 zurückgehen. Auch habe er sich um die Erhaltung von Auerochsen, Wildpferden, Wasserbüffeln und dem Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling, ein Schmetterling, verdient gemacht.
Sein Gespür für Kompromisse habe ihn zum beliebten Bürgermeister von Walsdorf gemacht. Fast 50 Jahre war er Mitglied des Gemeinderats, zuerst in Erlau (1972 bis 1978) und nach der Eingemeindung 1978 in Walsdorf. In seine 18-jährige Amtszeit fiel der Austritt aus der Verwaltungsgemeinschaft mit Stegaurach und die damit verbundene Rückkehr zur Eigenständigkeit der Gemeinde Walsdorf.
Melanie Huml schloss mit den Worten: „Mehr zu tun, als nur für sich und das eigene Wohl – das verdient besondere Anerkennung. Dafür hat Ihnen Bundespräsident Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland verliehen.“
- Dezember 23, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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Sanierung der Klosterkirche
3,5 Millionen Euro für St. Michael
Ende April gab der Freistaat Bayern bekannt, die Sanierung der ehemaligen Klosterkirche St. Michael mit 3,5 Millionen Euro zu unterstützen. Einen symbolischen Scheck hat Kunstminister Markus Blume nun an die Bürgerspitalstiftung ausgestellt.
„Die Stadt hat sich die Sanierung der kompletten Klosteranlage St. Michael auf die Fahne geschrieben“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke vor einer Woche. „Wir möchten ein überragendes Wahrzeichen von Bamberg erhalten, das einen Teil der Identität der Stadt ausmacht. Ohne Zuschüsse wäre das nicht zu realisieren, deshalb sind wir dem Freistaat für diese großzügige Unterstützung sehr dankbar.“
Für die Sanierung erhält die von der Stadt verwaltete Bürgerspitalstiftung einen Zuschuss von 3,5 Millionen Euro aus Mitteln des Entschädigungsfonds Bayern. Für das ganze Bundesland stehen aus Mitteln der Denkmalpflege nur 27 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Entsprechend werten Finanz- und Stiftungsreferent Bertram Felix und die Stiftungsmanagerin Claudia Schelbert die Zuwendung als Anerkennung der besonderen Bedeutung des Bamberger Denkmals. Speziell ist die Förderung für den dritten Abschnitt der Instandsetzung vorgesehen, die Innenraumsanierung von St. Michael.
Zur Erinnerung
Die Schäden in und an der Kirche wurden im November 2012 für jeden offenkundig. Damals fielen faustgroße Putzbrocken aus dem Deckengemälde, dem „Himmelsgarten“. Seitdem musste St. Michael geschlossen bleiben. Nun wird der gesamte Innenraum, die natursteinernen Böden und Treppen sowie die gesamte barocke Ausstattung mit Altären, Gemälden, Skulpturen und Orgel restauriert. Das aktuelle zentrale Teilprojekt der von 2009 bis zum Jahr 2030 laufenden Gesamtsanierung der Klosteranlage mit Kosten von insgesamt rund 80 Millionen Euro ist die Kirchensanierung.
Möglich hat die Sanierung eine Anschubfinanzierung des Bundes im Jahr 2019 und die finanzielle Unterstützung bayerischer Fördergeber gemacht. Dazu gehören die Oberfrankenstiftung, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, der Entschädigungsfonds Bayern und die Regierung von Oberfranken.
„Für das Herzstück, die Klosterkirche, können wir nun 3,5 Millionen Euro aus dem
Entschädigungsfonds bereitstellen“, sagte die Bamberger Landtagsabgeordnete und Staatsministerin
Melanie Huml bei der Überreichung eines symbolischen Schecks. „Ich bin Kunstminister Markus Blume sehr dankbar, dass er die Förderung ermöglicht hat. Das Kloster Michelsberg gehört zu den Wahrzeichen unserer Welterbestadt. Die Kirche mit der einzigartigen Pflanzenmalerei des Himmelsgartens ist ein kunsthistorischer Schatz, den wir unbedingt für unsere Nachfahren erhalten müssen.“
Die Instandsetzung des Innenraums der Klosterkirche gilt als Leuchtturmprojekt der Denkmalpflege, bei dem Restauratoren aller Fachbereiche zusammenwirken. Experten für Glas, Textil, Metall, Stein, Holz, Wandmalerei, Gemälde und Skulpturen.
- Mai 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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Würdigung ehrenamtlichen Engagements
Ausschreibung Bürgerpreis 2022
Die Ausschreibung für den Bürgerpreis des Bayerischen Landtags 2022 hat begonnen. Auch in diesem Jahr würdigt die bayerische Volksvertretung mit der Auszeichnung herausragendes ehrenamtliches Engagement im Freistaat. Das Motto lautet „Bühne frei für das Leben! Ehrenamtliches Engagement für gesellschaftliches Miteinander durch Kunst und Kultur“.
Die Auslobung richtet sich an ehrenamtliche Initiativen, die Menschen in Bayern durch Musik, Theater, Tanz oder bildende Künste zusammenbringen und damit einen Beitrag zum Zusammenwachsen der Gesellschaft leisten. Die Bewerbungsfrist für den Bürgerpreis läuft bis 1. Mai 2022.
„Ehrenamtliche Kunst- und Kulturinitiativen prägen das kulturelle Leben in Bayern entscheidend mit“, sagte Staatsministerin Melanie Huml. „Trotz der Einschränkungen in der Corona-Pandemie haben viele kulturliebende Bürgerinnen und Bürger Möglichkeiten gefunden, ihre Initiativen digital, neu oder auch einfach wieder stattfinden zu lassen.“
Und der Landtagsabgeordnete Holger Dremel fügte an: „Der diesjährige Bürgerpreis möchte das Engagement von ehrenamtlichen Initiativen und Projekten belohnen, die Menschen über Theater, Musik, Tanz oder bildende Kunst zusammenbringen und dadurch einen Beitrag zum Zusammenwachsen der Gesellschaft leisten. Im Fokus der Auszeichnung soll dabei weniger die – schwer vergleichbare – künstlerische Qualität von Projekten stehen. Entscheidend ist der Beitrag für das gesellschaftliche Miteinander.“
Ein Beirat unter dem Vorsitz von Landtagspräsidentin Ilse Aigner wählt aus, wer den Bürgerpreis bekommt. Der Bürgerpreis 2022 des Bayerischen Landtags ist mit insgesamt 50.000 Euro dotiert. Eine Teilausschüttung des Preisgeldes bleibt vorbehalten. Zudem kann das jeweilige Preisgeld auch in Teilsummen auf mehrere Preisträger aufgeteilt werden. Das Preisgeld ist zweckgebunden und für die Förderung des prämierten Projekts oder dessen Fortentwicklung einzusetzen.
- März 18, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
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Weitere 10 Millionen Euro für den Rückbau
Der Lagarde-Campus wird zum neuen Viertel
Die oberfränkische Regierung hat der Stadt Bamberg weitere 10 Millionen Euro für den Rückbau des Lagarde-Campus zur Verfügung gestellt. Der Umbau des Geländes zum neuen Stadtviertel geht weiter. Dabei dürfe aber der Mangel an Kinderbetreuungsangeboten im Stadtteil nicht aus den Augen verloren werden.
Geldwerte Nachrichten aus Bayreuth: Die Regierung von Oberfranken hat eine Zahlung von weiteren 10 Millionen Euro für den Rückbau des Lagarde-Campus bewilligt. Die Summe stammt aus dem Bayerischen Städtebauförderprogramm „Innen statt außen“ zur Stärkung der städtebaulichen Innenentwicklung.
Nun können wesentliche Voraussetzungen für eine zivile Nutzung des Gebietes und die Entwicklung des Stadtviertels finanziert werden, nämlich der Abbruch- und Entsiegelungsarbeiten auf dem Lagarde-Campus, kommentierte Oberbürgermeister Andreas Starke.
Staatsministerin und Landtagsmitglied Melanie Huml drückte ihrerseits ihre Freude über die Zuwendung an ihre Geburtsstadt aus. „Die Konversion der Lagarde-Kaserne ist eine Riesen-Chance für Bamberg. Den Aufbau dieses neuen Stadtviertels unterstützt der Freistaat Bayern mit Investitionen, einerseits über die Städtebauförderung und andererseits mittels Projektförderung.“
Achten müsse die Stadt bei der Realisierung des Lagarde-Campus als neuem Stadtviertel mit einem Mix aus Wohnraum, Arbeitsplätzen, Freizeitangeboten, Kultureinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten aber darauf, „dass den Menschen dort auch genügend Kinderbetreuungsplätze zur Verfügung stehen und auch die schulischen Kapazitäten erweitert werden. Schon jetzt, oder leider immer noch, klagen viele Eltern über mangelnde Kinderbetreuungsangebote in Bamberg.“
Maßnahmen des Rückbaus
Der Rückbau umfasst den Ausbau von Beton- und Asphaltdecken, Granit und Betonpflasterbelägen, die Verwertung von Asphalt, Mauerwerk und Beton, den Wiedereinbau von Bodenaushub sowie den Ausbau von vielen Kilometern früherer Abwasserkanäle, Fernwärme‑, Gas- und Wasserleitungen, Kabel und Rohre.
Für die Entsorgung der Bodenaltasten aus der militärischen Vornutzung des Lagarde-Campus erstattet der Voreigentümer BImA der Stadt Bamberg gut 600.000 Euro.
Die Größe des Lagarde-Areals ermöglicht ein komplettes städtisches Bodenmanagement des Rückbaus, da die Abbruch- und Aushubmaterialien vor Ort gelagert, gebrochen, beprobt und je nach Belastungsstufe wiedereingebaut oder abtransportiert werden konnten.
Trotz zeitweiligen Funden von US-Munition und der notwendigen Sprengung von Handgranaten vor Ort blieb die Bereinigung des Areals von Kampfmitteln für die umliegende Bevölkerung ohne größere Auswirkungen.
Die Stadt Bamberg ist seit April 2017 Eigentümerin eines Großteils der ehemaligen US-Lagarde-Kaserne zwischen Weißenburgstraße, Zollnerstraße, Pödeldorfer Straße und Berliner Ring. Im Zuge der Konversion mussten nach dem zwischen Bundesanstalt für Immobilienaufgaben und Stadt Bamberg abgeschlossenen Kaufvertrag die befestigten ehemals militärisch genutzten Flächen und ein Teil der Gebäude zurückgebaut sowie US-amerikanischen Sparten für Ver- und Entsorgung, Gas, Wasser, Strom abgebrochen werden. Denkmalgeschützte Bereiche waren von dem Rückbau nicht betroffen.
- Dezember 10, 2021
- Autor: Webecho Bamberg