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Lagarde-Campus

Neue Unter­kunft gesucht

Offe­ne Werk­statt Bamberg

Anfang 2023 endet für die Offe­ne Werk­statt Bam­berg der Nut­zungs­ver­trag ihrer Räum­lich­kei­ten auf dem Gelän­de der ehe­ma­li­gen War­ner Bar­racks. Um die Werk­statt hal­ten zu kön­nen, ist der Ver­ein nun auf der Suche nach einer neu­en Unter­kunft. Eine Mög­lich­keit bie­tet sich auf dem Lagarde-Campus.

Seit einem Jahr stellt die Offe­ne Werk­statt Bam­berg auf dem Gelän­de der War­ner-Bar­racks in der Wei­ßen­burg­stra­ße gemein­nüt­zig Raum, Werk­zeug, Anlei­tung und Work­shops für die Umset­zung hand­werk­li­cher Ideen und Plä­ne zur Ver­fü­gung. Unab­hän­gig von hand­werk­li­chen Fähig­kei­ten kön­nen alle Inter­es­sier­ten das Ange­bot in Anspruch neh­men, gestal­te­ri­sche tätig sein und sich mit ande­ren Hand­wer­ke­rin­nen und Hand­wer­kern austauschen.

Anfang 2023 läuft die Zwi­schen­nut­zung aller­dings aus. Das Gebäu­de, in dem die Offe­ne Werk­statt ihre Arbeits­räu­me unter­hält, soll saniert wer­den und die Werk­statt ausziehen.

Mit dem Gebäu­de eines ehe­ma­li­gen Kin­der­gar­ten auf dem Lag­ar­de-Cam­pus winkt aber bereits eine Alter­na­ti­ve. Deren Pacht betrü­ge 40 Jah­re und Ende März ent­schei­det der Stadt­rat, wer ein­zie­hen darf.

Arne Lösch­ner ist Vor­stands­mit­glied der Offe­nen Werk­statt. Mit ihm haben wir über das zurück­lie­gen­de Jahr und die Chan­cen auf die neue Unter­kunft gesprochen.

Herr Lösch­ner, die Offe­ne Werk­statt Bam­berg wur­de im Sep­tem­ber 2020 gegrün­det. Was hat sich seit­dem getan?

Arne Lösch­ner: Die Zeit war natür­lich geprägt von der Coro­na­pan­de­mie. Aber grund­le­gend haben wir vie­le Instand­set­zungs­ar­bei­ten im Gebäu­de unter­nom­men, um es als Werk­statt nut­zen zu kön­nen. Seit August 2021 ist die Werk­statt der Öffent­lich­keit zugäng­lich. Der aktu­el­le Ein­druck unse­rer Situa­ti­on ist, dass wir uns eini­ger­ma­ßen eta­bliert haben und immer mehr wahr­ge­nom­men wer­den, von immer mehr Leu­ten, die die Werk­statt nut­zen möch­ten. Außer­dem hat sich unse­re Mit­glie­der­zahl seit der Eröff­nung ver­dop­pelt – es sind jetzt etwa 50 Leu­te, und unser Work­shop-Ange­bot ist größ­ten­teils aus­ge­bucht. Gera­de was die Work­shops angeht, kom­men wir der­zeit per­so­nell tat­säch­lich kaum hinterher.

Sind Sie mit der Werk­statt da, wo Sie hin­woll­ten? Wie ist das Fazit der bis­he­ri­gen Zeit?

Arne Lösch­ner: Wir sind zufrie­den, wie die Offe­ne Werk­statt ange­nom­men wird. Aus­bau­fä­hig ist aber die Per­so­nal­si­tua­ti­on. Ehren­amt und ehren­amt­li­che Tätig­kei­ten sind ein biss­chen ein­ge­schla­fen über die Coro­na­zeit. Die Leu­te fin­den es schwie­rig, sich für etwas zu enga­gie­ren, von dem man nicht weiß, ob es nächs­ten Monat noch statt­fin­det. In den Berei­chen, die wir anbie­ten – Holz, Metall und Papier – sind wir aber gut auf­ge­stellt. Was die Holz­be­ar­bei­tung angeht, kann man bei uns sogar fast alles machen. Aber wir wür­den uns auch ger­ne in Berei­chen wie CNC-Frä­sen, 3D-Druck oder Laser­schnitt erwei­tern. Auch der Bereich des Digi­tal Makings ist ein Zukunfts­pro­jekt, also die Schnitt­stel­le zwi­schen digi­ta­lem und mecha­ni­schem Wer­ken wie die Pro­gram­mie­rung von Robotik.

Wie setzt sich die Grup­pe derer zusam­men, die die Ange­bo­te der Offe­nen Werk­statt wahrnehmen?

Arne Lösch­ner: Die Teil­neh­men­den sind meis­tens Fami­li­en­men­schen und erstaun­lich wenig Stu­die­ren­de, wo ein gro­ßer Teil unse­rer Wer­bung doch über Insta­gram läuft und dar­um eher jun­ge Leu­te anspricht.

War­um kom­men die Leu­te zu Ihnen?

Arne Lösch­ner: Oft sind es Leu­te, die zwar auch zuhau­se eine Werk­statt haben, aber auch noch­mal ande­re Ein­bli­cke haben wol­len, vor allem was die Work­shops angeht, oder sich teil­wei­se auch künst­le­risch aus­pro­bie­ren möch­ten. Und dann kom­men noch vie­le Frei­be­su­cher, die zuhau­se ein­fach Platz­man­gel haben.

Wor­in besteht der Mehr­wert, den die Offe­ne Werk­statt Bam­berg der Stadt bietet?

Arne Lösch­ner: Wir bie­ten einen Raum des Hand­werks und des Wis­sens, der Bege­gen­ung und des Aus­tauschs von Wis­sen. Einen Raum, in dem man sich krea­tiv aus­le­ben kann, ohne Kon­sum dabei zu betrei­ben. Außer­dem ist die Offe­ne Werk­statt ein sozia­ler Treff­punkt. Zu uns kann man kom­men, auch wenn man kei­ner­lei hand­werk­li­che Fähig­kei­ten hat. Man kann sie erler­nen, ohne sich Werk­zeug anschaf­fen zu müs­sen oder eine Leh­re zu machen. Und dadurch, dass sich die Leu­te aus­tau­schen kön­nen, wird das krea­ti­ve Leben der Stadt weitergebracht.

Die Zwi­schen­nut­zung auf den War­ner Bar­racks endet Anfang nächs­ten Jah­res. Was braucht ein Raum, damit er für Sie als neue Unter­kunft infra­ge kommt?

Arne Lösch­ner: Er soll­te etwa 250 Qua­drat­me­ter groß und mög­lichst bar­rie­re­frei sein. Dann benö­ti­gen wir natür­lich Infra­struk­tur wie sani­tä­re Anla­gen und Strom. Je mehr Infra­struk­tur wir haben, umso schnel­ler wird für uns die Erschlie­ßung des neu­en Raums mög­lich sein. Und eine Frei­flä­che um das Gebäu­de her­um, wäre auch nicht schlecht. Damit sich nie­mand in der Nach­bar­schaft gestört fühlt.

Wodurch bie­tet sich der Raum auf dem Lag­ar­de-Cam­pus an?

Arne Lösch­ner: Der Raum, ein ehe­ma­li­ger Kin­der­gar­ten, müss­te saniert und eini­ge Klei­nig­kei­ten in der Raum­auf­tei­lung müss­ten noch geän­dert wer­den, aber er hät­te die genann­ten Eigen­schaf­ten schon. Wir fän­den es außer­dem span­nend, die alte Kaser­ne neu zu bele­ben. So strebt es die Stadt Bam­berg ja auch an. Es soll nicht nur Wohn­raum und Büro­flä­che geschaf­fen wer­den, son­dern auch Orte für Kul­tur und Austausch.

Die Bewer­bungs­frist an den Stadt­rat um die Pacht des Raums ging am 28. Febru­ar zu Ende. Wie haben Sie es dem Stadt­rat schmack­haft gemacht, die Offe­ne Werk­statt ein­zie­hen zu lassen?

Arne Lösch­ner: Wir haben in unse­rer Bewer­bung betont, dass wir schon eine eta­blier­te Ein­rich­tung sind und nach dem Umzug rela­tiv schnell wie­der die Vor­tei­le, die wir jetzt schon brin­gen, wie­der brin­gen könn­ten. Das sind die Vor­tei­le des kul­tu­rel­len und des Wis­sens-Aus­tauschs. Mit uns wäre eine schnel­le Nutz­bar­ma­chung mög­lich. Und: Wir bewer­ben uns ja auch nicht allei­ne um das Haus, son­dern zusam­men mit Mach­bar e.V., der Bicy­cle Libe­ra­ti­on Front und einer pri­va­ten High-Tech-Werk­statt. In die­ser Kon­stel­la­ti­on sind wir schon jetzt in guter Nach­bar­schaft auf den War­ner Barracks.

Wie schät­zen Sie die Chan­cen ein, den Zuschlag für den Lag­ar­de-Raum zu bekommen?

Arne Lösch­ner: Das kommt dar­auf an, was sonst noch für Bewer­bun­gen ein­ge­reicht wer­den, und wel­che Prio­ri­tä­ten die Stadt bezie­hungs­wei­se der Stadt­rat bei der Ver­ga­be setzt. Wenn eine öffent­lich zugäng­li­che, nach­hal­ti­ge und gemein­nüt­zi­ge Nut­zung und eine zeit­na­he Erschlie­ßung des Gebäu­des eine Rol­le spie­len, dann ste­hen unse­re Chan­cen schon sehr gut. Aber wir wis­sen nicht, wer sich sonst noch bewor­ben hat.

Die Pacht auf dem Lag­ar­de-Gelän­de wäre für 40 Jah­re. Ist das ein guter oder schlech­ter Ausblick?

Arne Lösch­ner: Der Zeit­raum von 40 Jah­ren nimmt schon Druck raus, weil wir uns dann 40 Jah­re lang kei­ne Sor­ge über die Unter­kunft machen müss­ten. Auch wür­den wir hof­fen, durch einen siche­re­ren Stand­punkt noch mehr Leu­te für uns begeis­tern und zu Mit­glie­dern machen zu kön­nen. Auf der ande­ren Sei­te müs­sen wir den Laden dann aber auch 40 Jah­re lang am Lau­fen halten.

Was, wenn das nicht funktioniert?

Arne Lösch­ner: Dann muss es jemand anders machen. Aber ich bin zuver­sicht­lich, dass wir das schaffen.

Gibt es eine Alter­na­ti­ve, falls Sie den Lag­ar­de-Raum nicht bekommen?

Arne Lösch­ner: Am bes­ten wäre es, wenn wir wäh­rend der Sanie­rung aus dem aktu­el­len Gebäu­de nicht raus müss­ten und wir uns die Mie­te auch hin­ter­her noch leis­ten könn­ten. Oder wenn es eine Aus­weich­mög­lich­keit gäbe, wo wir die Werk­statt wäh­rend der Sanie­rung unter­brin­gen kön­nen, wäre auch gut. Ansons­ten machen wir uns wei­ter­hin Gedan­ken über mög­li­che Räu­me, aber das ist mit unse­ren Anfor­de­run­gen und dem mög­li­chen Bud­get bei unse­rem Non-Pro­fit-Pro­jekt schon schwie­rig. Das Wunsch­ziel ist auf jeden Fall Lagarde.

Lag­ar­de-Cam­pus

Ener­gie­ge­win­nung aus Abwasserwärme

Ein Teil der Wär­me­ver­sor­gung der neu ent­ste­hen­den Woh­nun­gen auf dem Lag­ar­de-Cam­pus soll aus Abwas­ser­wär­me gewon­nen wer­den. Die nöti­ge Tech­nik ist schon in bezie­hungs­wei­se unter der Zoll­ner­stra­ße installiert.

Mit dem aktu­ell größ­ten Abwas­ser­wär­me-Pro­jekt in Bay­ern wol­len die Bam­ber­ger Stadt­wer­ke jähr­lich rund 2,3 Mil­lio­nen Kilo­watt­stun­den Wär­me pro­du­zie­ren und damit umge­rech­net 230.000 Liter Heiz­öl einsparen.

Dazu pla­nen die Stadt­wer­ke, die künf­ti­gen Woh­nun­gen auf dem Lag­ar­de Cam­pus durch erneu­er­ba­re Ener­gie­for­men mit Wär­me zu ver­sor­gen. Bei die­sen Ener­gien han­delt es sich unter ande­rem um Rest­wär­me aus dem Abwas­ser. Die­se Wär­me soll Wär­me­pum­pen spei­sen und gleich­zei­tig Erd­wär­me­spei­cher auf dem Lag­ar­de-Cam­pus wie­der aufladen.

Kommt Abwas­ser im Kanal an, ist es, je nach Jah­res­zeit, noch zwi­schen 5 und 25 Grad warm und damit vor allem in den kal­ten Mona­ten wär­mer als die Umgebungstemperatur.

„Das sind idea­le Vor­aus­set­zun­gen für die wei­te­re Nut­zung der Wär­me – auch weil die­se Ener­gie kon­stant zur Ver­fü­gung steht“, sagt Pro­jekt­lei­ter Ste­fan Los­karn von den Stadtwerken.

Ener­gie­ge­win­nung aus Abwasser

Um Ener­gie aus Abwas­ser zu gewin­nen, haben die Stadt­wer­ke 2021 Wär­me­tau­scher­mat­ten aus Edel­stahl unter­halb der Zoll­ner­stra­ße auf dem Boden des Abwas­ser­ka­nals mon­tiert. Ein Was­ser­kreis­lauf in den Stahl­mat­ten nimmt die Rest­ener­gie des dar­über flie­ßen­den Abwas­sers auf.

Ab Früh­jahr wird eine etwa einen Kilo­me­ter lan­ge Anbin­dung zwi­schen Zoll­ner­stra­ße und Lag­ar­de gebaut. Viel län­ger dürf­te der Weg vom Ort der Ener­gie­ge­win­nung zum Ort, wo sie ver­braucht wird, nicht sein. Zu viel Wär­me wür­de unter­wegs verlorengehen.

Die­se Anbin­dung trans­por­tiert die gewon­ne­ne Abwas­ser­wär­me über die Ener­gie­zen­tra­le des Lag­ar­de-Cam­pus zu den Wär­me­pum­pen in den Neu­bau­ten. Dort ver­sorgt sie Küchen, Bäder und Hei­zun­gen mit war­mem Wasser.

Die Stadt­wer­ke pla­nen, auf die­se Wei­se etwa 70 Pro­zent der auf dem Lag­ar­de-Cam­pus benö­tig­ten Wär­me auf CO2-frei­em Weg erzeu­gen zu kön­nen. Für den Betrieb der Wär­me­pum­pen ist die Abwas­ser­wär­me gemein­sam mit der Erd­wär­me die wich­tigs­te Ener­gie­quel­le. Pho­to­vol­ta­ik­an­la­gen auf den Dächern der Neu­bau­ten sol­len dafür sor­gen, dass der Strom für die Wär­me­pum­pen eben­falls rege­ne­ra­tiv ist.

Wirt­schaft­lich­keit des Abwasserwärme-Projekts

Ins­ge­samt wer­den die Stadt­wer­ke in das Ener­gie­kon­zept des Lag­ar­de-Cam­pus etwa 18 Mil­lio­nen Euro inves­tie­ren. Um Abwas­ser­wär­me zu gewin­nen, braucht es aber ein gewis­ses Ein­zugs­ge­biet. „Die Tech­nik ist zwar aus­ge­reift, sie muss aber auch wirt­schaft­lich sein, damit die Bewoh­ner bei den Heiz­kos­ten nicht drauf­le­gen“, sagt Ste­fan Loskarn.

Nur die Abwäs­ser von Lag­ar­de wür­den sich nicht rech­nen und nicht rei­chen, um genug Wär­me für den Cam­pus zu pro­du­zie­ren. Erst die über den Wär­me­tau­scher­mat­ten im Kanal der Zoll­ner­stra­ße zusam­men­flie­ßen­den Abwäs­ser von wei­ten Tei­len des Bam­ber­ger Ostens machen das Pro­jekt ren­ta­bel. Eine Art Nach­bar­schafts­hil­fe, zu der alle ihren Bei­trag leis­ten können.

Wei­te­re 10 Mil­lio­nen Euro für den Rückbau

Der Lag­ar­de-Cam­pus wird zum neu­en Viertel

Die ober­frän­ki­sche Regie­rung hat der Stadt Bam­berg wei­te­re 10 Mil­lio­nen Euro für den Rück­bau des Lag­ar­de-Cam­pus zur Ver­fü­gung gestellt. Der Umbau des Gelän­des zum neu­en Stadt­vier­tel geht wei­ter. Dabei dür­fe aber der Man­gel an Kin­der­be­treu­ungs­an­ge­bo­ten im Stadt­teil nicht aus den Augen ver­lo­ren werden.

Geld­wer­te Nach­rich­ten aus Bay­reuth: Die Regie­rung von Ober­fran­ken hat eine Zah­lung von wei­te­ren 10 Mil­lio­nen Euro für den Rück­bau des Lag­ar­de-Cam­pus bewil­ligt. Die Sum­me stammt aus dem Baye­ri­schen Städ­te­bau­för­der­pro­gramm „Innen statt außen“ zur Stär­kung der städ­te­bau­li­chen Innenentwicklung.

Nun kön­nen wesent­li­che Vor­aus­set­zun­gen für eine zivi­le Nut­zung des Gebie­tes und die Ent­wick­lung des Stadt­vier­tels finan­ziert wer­den, näm­lich der Abbruch- und Ent­sie­ge­lungs­ar­bei­ten auf dem Lag­ar­de-Cam­pus, kom­men­tier­te Ober­bür­ger­meis­ter Andre­as Starke.

Staats­mi­nis­te­rin und Land­tags­mit­glied Mela­nie Huml drück­te ihrer­seits ihre Freu­de über die Zuwen­dung an ihre Geburts­stadt aus. „Die Kon­ver­si­on der Lag­ar­de-Kaser­ne ist eine Rie­sen-Chan­ce für Bam­berg. Den Auf­bau die­ses neu­en Stadt­vier­tels unter­stützt der Frei­staat Bay­ern mit Inves­ti­tio­nen, einer­seits über die Städ­te­bau­för­de­rung und ande­rer­seits mit­tels Projektförderung.“

Ach­ten müs­se die Stadt bei der Rea­li­sie­rung des Lag­ar­de-Cam­pus als neu­em Stadt­vier­tel mit einem Mix aus Wohn­raum, Arbeits­plät­zen, Frei­zeit­an­ge­bo­ten, Kul­tur­ein­rich­tun­gen und Ein­kaufs­mög­lich­kei­ten aber dar­auf, „dass den Men­schen dort auch genü­gend Kin­der­be­treu­ungs­plät­ze zur Ver­fü­gung ste­hen und auch die schu­li­schen Kapa­zi­tä­ten erwei­tert wer­den. Schon jetzt, oder lei­der immer noch, kla­gen vie­le Eltern über man­geln­de Kin­der­be­treu­ungs­an­ge­bo­te in Bamberg.“

Maß­nah­men des Rückbaus

Der Rück­bau umfasst den Aus­bau von Beton- und Asphalt­de­cken, Gra­nit und Beton­pflas­ter­be­lä­gen, die Ver­wer­tung von Asphalt, Mau­er­werk und Beton, den Wie­der­ein­bau von Boden­aus­hub sowie den Aus­bau von vie­len Kilo­me­tern frü­he­rer Abwas­ser­ka­nä­le, Fernwärme‑, Gas- und Was­ser­lei­tun­gen, Kabel und Rohre.

Für die Ent­sor­gung der Boden­al­tas­ten aus der mili­tä­ri­schen Vor­nut­zung des Lag­ar­de-Cam­pus erstat­tet der Vor­ei­gen­tü­mer BImA der Stadt Bam­berg gut 600.000 Euro.

Die Grö­ße des Lag­ar­de-Are­als ermög­licht ein kom­plet­tes städ­ti­sches Boden­ma­nage­ment des Rück­baus, da die Abbruch- und Aus­hub­ma­te­ria­li­en vor Ort gela­gert, gebro­chen, beprobt und je nach Belas­tungs­stu­fe wie­der­ein­ge­baut oder abtrans­por­tiert wer­den konnten.

Trotz zeit­wei­li­gen Fun­den von US-Muni­ti­on und der not­wen­di­gen Spren­gung von Hand­gra­na­ten vor Ort blieb die Berei­ni­gung des Are­als von Kampf­mit­teln für die umlie­gen­de Bevöl­ke­rung ohne grö­ße­re Auswirkungen.

Die Stadt Bam­berg ist seit April 2017 Eigen­tü­me­rin eines Groß­teils der ehe­ma­li­gen US-Lag­ar­de-Kaser­ne zwi­schen Wei­ßen­burg­stra­ße, Zoll­ner­stra­ße, Pödel­dor­fer Stra­ße und Ber­li­ner Ring. Im Zuge der Kon­ver­si­on muss­ten nach dem zwi­schen Bun­des­an­stalt für Immo­bi­li­en­auf­ga­ben und Stadt Bam­berg abge­schlos­se­nen Kauf­ver­trag die befes­tig­ten ehe­mals mili­tä­risch genutz­ten Flä­chen und ein Teil der Gebäu­de zurück­ge­baut sowie US-ame­ri­ka­ni­schen Spar­ten für Ver- und Ent­sor­gung, Gas, Was­ser, Strom abge­bro­chen wer­den. Denk­mal­ge­schütz­te Berei­che waren von dem Rück­bau nicht betroffen.