Sanie­rung seit mehr als zehn Jahren

Klos­ter­an­la­ge St. Micha­el: Obers­te Gerüst­la­gen wer­den abgebaut

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Klosteranlage
Die vier obersten Gerüstlagen am Kloster St. Michael werden in den nächsten Wochen abgebaut, Foto: Lara Müller, Bürgerspitalstiftung Bamberg
Die Wie­der­eröff­nung von Bam­bergs Klos­ter­an­la­ge St. Michel ist ein Stück näher gerückt. Ab die­ser Woche wer­den die obers­ten vier Gerüst­la­gen an den rund 73 Meter hohen Tür­men des Gebäu­des abgebaut.

Die Sanie­rung der Klos­ter­an­la­ge St. Michel kommt vor­an. Wie die Stadt mit­teilt, sind die Arbei­ten an den bei­den Tür­men der Kir­che abge­schlos­sen. Ihre Bau­ge­rüs­te wer­den nun ent­fernt und dann soll das Ergeb­nis sicht­bar sein.

Der Abbau soll etwa vier Wochen dau­ern. Stein­re­stau­ra­tor und Stein­metz-Meis­ter Rudolf Span­gel erklärt die Her­aus­for­de­run­gen: „Der Rück­bau von rund acht Metern Gerüst­hö­he ist sehr kom­plex, da das Gerüst an drei Sei­ten über dem Kir­chen­dach und Kon­vent-Gebäu­de schwebt und die Last über Kon­so­len in die Turm­wän­de ein­ge­lei­tet wird.“ Das Gerüst muss auf­grund sei­ner Sta­tik zudem an bei­den Tür­men gleich­zei­tig zurück­ge­baut werden.

Danach wird am Süd- und Nord­turm die obers­te Turm­stu­be mit der neu kon­zi­pier­ten Schall-Luke im Bereich der Glo­cken­stu­ben und der restau­rier­ten Sand­stein­fas­sa­de weit­hin zu sehen sein. „Die Hand­wer­ker haben hier teil­wei­se ein­zel­ne, über 200 Kilo­gramm schwe­re Stei­ne in der bis zu 1,20 Meter dicken Mau­er aus­ge­tauscht und neu ver­fugt“, berich­tet Finanz- und Stif­tungs­re­fe­rent Bert­ram Felix. „Die Län­ge der neu­en Fugen sum­miert sich auf ins­ge­samt fünf Kilometer.“

Auch betont Felix, dass der Zeit­plan der Sanie­rung gehal­ten wer­den kön­ne. Im ers­ten Halb­jahr 2026 soll die Kir­che wie­der für die Öffent­lich­keit zugäng­lich sein – nach dann 14-jäh­ri­ger Instandsetzung.

100 Fens­ter müs­sen ein­ge­baut werden

2024 sol­len zudem wei­te­re Bau­ab­schnit­te der Fas­sa­den­sa­nie­rung abge­schlos­sen wer­den. Neben der sta­ti­schen Sanie­rung, die bereits 2019 weit­ge­hend been­det wer­den konn­te, han­delt es sich dabei auch um die Natur­stein-Instand­set­zung der bei­den Tür­me und der West-Fas­sa­de sowie die Arbei­ten am Lang­haus. „Bis Ende des Jah­res soll dann das kom­plet­te Gerüst am West­werk ver­schwin­den“, sagt Felix. Danach gehe es an den Ein­bau von mehr als 100 Fens­tern in das Gebäude.

Auch im Innen­raum gehe es „sehr gut vor­an“, sagt Felix. „Hier lau­fen noch Natur­stein­ar­bei­ten und restau­ra­to­ri­sche Arbei­ten an der Aus­stat­tung schwer­punkt­mä­ßig der­zeit am Chor­ge­stühl des Hoch­chors. Auch Put­zer und Maler sind sehr inten­siv in der Kir­che unterwegs.“

Die bis­he­ri­gen und lau­fen­den Bau­ar­bei­ten an und in der Kir­che, die gesamt 34 Mil­lio­nen Euro kos­ten, sol­len bis Ende 2025 abge­schlos­sen sein. Bis zur Eröff­nung wird danach jedoch noch ein Vier­tel­jahr ver­ge­hen, denn erst wenn die Kir­che staub­frei ist, kann die jetzt aus­ge­bau­te und dann gene­ral­über­hol­te Orgel sorg­fäl­tig into­niert wer­den. Vor kur­zem begon­nen wur­de zudem der Bau­ab­schnitt mit der Dach­trag­werks­sa­nie­rung mit Dach­haut und der Über­ar­bei­tung der Nord-Ost-Fas­sa­de des Prälatenbaus.

För­de­rung

2012 war das Gebäu­de gesperrt wor­den, weil ein Stein aus dem Decken­ge­wöl­be her­un­ter­ge­fal­len war. Nach umfang­rei­chen Unter­su­chun­gen ent­schied sich der Eigen­tü­mer, die Bür­ger­spi­tal­stif­tung, unter­stützt von der Stadt Bam­berg, damals zu einer Gene­ral­in­stand­set­zung der kom­plet­ten Klos­ter­an­la­ge mit Gebäu­den und Außenflächen.

Alle Arbei­ten des Sanie­rungs­pro­jekts wer­den laut Bert­ram Felix erst 2035 abge­schlos­sen sein und dann vor­aus­sicht­lich 110 Mil­lio­nen Euro gekos­tet haben. Von den Kos­ten müs­sen die Stadt und die Stif­tung aber ledig­lich jeweils 10 Pro­zent bezah­len. Die rest­li­chen 80 Pro­zent kom­men aus einer Anschub­fi­nan­zie­rung des Bun­des und der finan­zi­el­len Unter­stüt­zung baye­ri­scher För­der­ge­ber – der Ober­fran­ken­stif­tung, dem Baye­ri­schen Lan­des­amt für Denk­mal­pfle­ge und der Regie­rung von Oberfranken.

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