Ende April gab der Freistaat Bayern bekannt, die Sanierung der ehemaligen Klosterkirche St. Michael mit 3,5 Millionen Euro zu unterstützen. Einen
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Kloster St. Michael
Statue des St. Michael wird restauriert
Das Kloster St. Michael steht ohne seinen Namenspatron da, nachdem die Figur am Kloster demontiert wurde. In einer Werkstatt wird die steinerne Statue nun untersucht und später restauriert.
Am 1. Juli demontierte Steinmetz-Meister Rudolf Spangel mit seinem Team die lebensgroße Skulptur des St. Michael am Giebel des Klosters, wie die Stadt Bamberg am Dienstag bekanntgab. „Die Aktion ist gut gelaufen, die Figur ist wohlbehalten in unserer Werkstatt angekommen“, sagte Spangel, der im Immobilienmanagement der Stadt für Fassaden-Sanierungen zuständig ist.
Schon bei den Vorbereitungen des Abbaus entdeckten die Restaurateure Schäden an der Unterseite der Sandstein-Figur. „Der Eisendorn, auf dem die Figur angebracht ist, war korrodiert und hat den Stein auseinandergetrieben. Früher oder später hätte das zu fortschreitenden Schäden geführt“, sagte Spangel. Es habe die Gefahr bestanden, dass Steine direkt vor dem Haupteingang herabstürzen könnten.
Abgleich mit den Originalflügeln
Erst nach der Voruntersuchung, die das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege eng begleitet, kann die eigentliche Restaurierung von St. Michael ausgeschrieben werden.
Ein Gegenstand der Untersuchungen wird dann sein, wie man die Originalform der Engelsflügel aus der Barockzeit anhand von Fotos rekonstruieren könnte. Bei der letzten Restaurierung 1952 habe man sich mit Flügeln zufrieden gegeben, die Spangel als „Schmetterlingsflügel“ beschreibt. Zwischen einem Viertel- und einem halben Jahr wird voraussichtlich der Aufenthalt von St. Michael in der Werkstatt dauern.
Die Arbeit an dieser Skulptur soll als Blaupause für die Restaurierung von fünf weiteren Figuren an Westfassade des Klosters dienen. Auch das beschädigte Doppelwappen, auf dem sich der Abt Christoph Ernst von Guttenberg und Fürstbischof Lothar Franz von Schönborn verewigt haben, braucht eine Überholung.
Abschluss der Sanierung 2025
Die Instandsetzung der Figuren ist ein Teil der von 2009 bis 2030 laufenden Gesamtsanierung der Klosteranlage am Michaelsberg. Ihre Kosten sollen sich auf insgesamt rund 80 Millionen Euro belaufen.
Möglich wurde diese Baumaßnahme durch eine Anschubfinanzierung des Bundes und der finanziellen Unterstützung bayerischer Fördergeber. Diese sind die Oberfrankenstiftung, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, die Regierung von Oberfranken, Stadt Bamberg und die Stiftung Weltkulturerbe Bamberg.
„Wenn wir weiterhin so gut vorankommen, können wir die Kirchensanierung wie geplant bis Ende 2025 abschließen. Voraussichtlich im Jahr 2026 steht das Kloster dann der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung“, sagt Stiftungsreferent Bertram Felix.
- Juli 7, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg
Sanierung der Klosterkirche
3,5 Millionen Euro für St. Michael
Ende April gab der Freistaat Bayern bekannt, die Sanierung der ehemaligen Klosterkirche St. Michael mit 3,5 Millionen Euro zu unterstützen. Einen symbolischen Scheck hat Kunstminister Markus Blume nun an die Bürgerspitalstiftung ausgestellt.
„Die Stadt hat sich die Sanierung der kompletten Klosteranlage St. Michael auf die Fahne geschrieben“, erklärte Oberbürgermeister Andreas Starke vor einer Woche. „Wir möchten ein überragendes Wahrzeichen von Bamberg erhalten, das einen Teil der Identität der Stadt ausmacht. Ohne Zuschüsse wäre das nicht zu realisieren, deshalb sind wir dem Freistaat für diese großzügige Unterstützung sehr dankbar.“
Für die Sanierung erhält die von der Stadt verwaltete Bürgerspitalstiftung einen Zuschuss von 3,5 Millionen Euro aus Mitteln des Entschädigungsfonds Bayern. Für das ganze Bundesland stehen aus Mitteln der Denkmalpflege nur 27 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung. Entsprechend werten Finanz- und Stiftungsreferent Bertram Felix und die Stiftungsmanagerin Claudia Schelbert die Zuwendung als Anerkennung der besonderen Bedeutung des Bamberger Denkmals. Speziell ist die Förderung für den dritten Abschnitt der Instandsetzung vorgesehen, die Innenraumsanierung von St. Michael.
Zur Erinnerung
Die Schäden in und an der Kirche wurden im November 2012 für jeden offenkundig. Damals fielen faustgroße Putzbrocken aus dem Deckengemälde, dem „Himmelsgarten“. Seitdem musste St. Michael geschlossen bleiben. Nun wird der gesamte Innenraum, die natursteinernen Böden und Treppen sowie die gesamte barocke Ausstattung mit Altären, Gemälden, Skulpturen und Orgel restauriert. Das aktuelle zentrale Teilprojekt der von 2009 bis zum Jahr 2030 laufenden Gesamtsanierung der Klosteranlage mit Kosten von insgesamt rund 80 Millionen Euro ist die Kirchensanierung.
Möglich hat die Sanierung eine Anschubfinanzierung des Bundes im Jahr 2019 und die finanzielle Unterstützung bayerischer Fördergeber gemacht. Dazu gehören die Oberfrankenstiftung, das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, der Entschädigungsfonds Bayern und die Regierung von Oberfranken.
„Für das Herzstück, die Klosterkirche, können wir nun 3,5 Millionen Euro aus dem
Entschädigungsfonds bereitstellen“, sagte die Bamberger Landtagsabgeordnete und Staatsministerin
Melanie Huml bei der Überreichung eines symbolischen Schecks. „Ich bin Kunstminister Markus Blume sehr dankbar, dass er die Förderung ermöglicht hat. Das Kloster Michelsberg gehört zu den Wahrzeichen unserer Welterbestadt. Die Kirche mit der einzigartigen Pflanzenmalerei des Himmelsgartens ist ein kunsthistorischer Schatz, den wir unbedingt für unsere Nachfahren erhalten müssen.“
Die Instandsetzung des Innenraums der Klosterkirche gilt als Leuchtturmprojekt der Denkmalpflege, bei dem Restauratoren aller Fachbereiche zusammenwirken. Experten für Glas, Textil, Metall, Stein, Holz, Wandmalerei, Gemälde und Skulpturen.
- Mai 5, 2022
- Redaktion Webecho Bamberg