In ganz und gar ungewohnter Weise führte die Stadtbücherei Bamberg den diesjährigen Stadtentscheid des 62. bundesweiten Vorlesewettbewerbes durch. Digital fand die Auswahl in dieser Runde statt, für die sich die Schulsiegerinnen und Schulsieger qualifiziert hatten.
Konnten die Schüler und Schülerinnen der sechsten Jahrgangsstufe ihre Lesefertigkeit bei der ersten Stufe des Wettbewerbes im Herbst noch meist analog, also in der Schule und vor der Klasse, unter Beweis stellen, so ging es für die Schulsieger und Schulsiegerinnen in der nächsten Ebene gänzlich digital weiter. Sophia Holland vom Franz-Ludwig-Gymnasium und die fünf weiteren Schulsieger der Bamberger Gymnasien mussten Ihre Vorlesebeiträge zuhause – nur mit Eltern und Geschwistern als Publikum – als Video aufnehmen und auf dem bundesweiten Portal hochladen.
Für die fünfköpfige Jury in der unter anderem Ulrike Siebenhaar das Kulturreferat und Susanne Rebscher die Gilde der Autoren vertrat, galt es dann Anfang März, die Vorleseclips der sechs Schulsieger nach den Kriterien Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl zu bewerten. Bei den durchweg hervorragenden Lesebeiträgen fiel es der Jury nicht leicht, eine Entscheidung zu treffen, doch lag Sophia Holland bei der Bewertung nach Punkten eine Nase lang vorn.
Ein für den Wettbewerb geeignetes Buch zu finden, war für Sophia, die auch gerne Harry Potter liest, kein Problem. Mit dem Titel „Als wir fast mutig waren“ von Jen White entschied sie sich für einen spannenden Jugendroman über zwei Mädchen, die sich – von ihrem Vater an eine Tankstelle ausgesetzt – alleine durchschlagen müssen. Den passenden Roman für den Bezirksentscheid Oberfranken hat Sophia auch schon gelesen. Welchen, das verrät sie noch nicht. Und für uns Bamberger heißt es nun: Daumen drücken!