Heute (1. August) ist globaler Erdüberlastungstag 2024. An diesem Tag hat die Menschheit rechnerisch alle Ressourcen verbraucht, die ihr für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen sollten. Die Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps, wie man nachhaltiger leben kann.
2023 war der Erdüberlastungstag am 31. Juli – einen Tag früher als nun. Statistisch gesehen bräuchte die Weltbevölkerung etwa 1,7 Planeten, um ihren Bedarf zu decken. Würden alle Länder auf die gleiche Weise leben wie Deutschland, wären sogar drei Erden notwendig, wie die Verbraucherzentrale Bayern mitteilt. Vor diesem Hintergrund gibt die sie zudem einfache Tipps für den Start in einen nachhaltigeren Lebensstil.
„Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wissen sehr gut, dass wir mit unserem Konsumverhalten übermäßig viele Ressourcen verbrauchen“, sagt Heidemarie Krause-Böhm, Referatsleiterin Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Aber auch wenn das Bewusstsein da ist – dieses Wissen im Alltag umzusetzen, ist oft schwer. Denn viele scheuen den vermeintlichen Aufwand und eine Änderung ihrer Gewohnheiten.“ Zudem erlebe die Umweltexpertin immer wieder Verbraucher:innen, die davon ausgehen, dass sie allein sowieso nichts bewirken könnten. Dass sich der Aufwand lohnt und sogar Spaß machen kann, versucht Krause-Böhm mit vier Tipps zu zeigen.
Vier Tipps
Wer seinen Lebensstil ändern möchte, sollte mit Veränderungen starten, die leichtfallen. Das macht Mut und Lust auf mehr. Der erste Schritt kann sein, den Kaffee im Thermo- statt im Pappbecher zu trinken oder Standby-Geräte auszuschalten. Dabei sollte man die eigenen Anstrengungen nicht geringschätzen. Jede
Für viele fühlt sich Nachhaltigkeit zunächst nach Verzicht an. Dabei kann eine Veränderung auch für alle persönlich viel Positives bringen: eine neu erlernte Fähigkeit beim Reparieren, der Austausch mit den Nachbarn, wenn man etwas ausleiht, oder das gute Gefühl zu teilen.
Wie bei jeder anderen Veränderung braucht es Zeit und Geduld, das eigene Leben nachhaltig umzustellen. Was sich Verbraucher:innen stets klarmachen sollten: Sie sind bereits auf dem Weg. Auf diesem helfen Routinen, damit man nicht jeden Tag jede Entscheidung überdenken müssen. Diese könnten sein: Stoßlüften während der Kaffee durchläuft, statt das Fenster dauerhaft zu kippen, Leitungswasser trinken oder einen Monat bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad ins Büro fahren.
Um sich auszutauschen und motiviert zu bleiben, hilft es, sich Gleichgesinnte zu suchen. Diese findet man beispielsweise bei örtlichen Veranstaltungen, auf Social Media oder bei einer Freiwilligenagentur vor Ort. Ebenso kann es sich lohnen, Freunde und Bekannte anzusprechen. Denn gemeinsam lassen sich Veränderungen leichter umsetzen.
Über den Erdüberlastungstag
Der Erdüberlastungstag wird jährlich vom Global Footprint Network mithilfe von zwei Parametern berechnet. Auf der einen Seite steht die Fähigkeit der Erde, Ressourcen zu erzeugen sowie Abfall und Emissionen aufzunehmen. Auf der anderen stehen Wälder, Landflächen, Wasser, landwirtschaftliche Gebiete und Fischereigründe, die Menschen für ihren aktuellen Lebens- und Wirtschaftsstil benötigen. Deutschland hat seinen nationalen Überlastungstag in diesem Jahr bereits am 2. Mai überschritten.