Viele Rabatte am sogenannten Black Friday sind kleiner, als sie scheinen. Verbraucher:innen sollten laut der Verbraucherzentrale Bayern deshalb Preise langfristig vergleichen oder
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Verbraucherzentrale Bayern
Black Friday: Vorsicht vor falschen Rabatten
Viele Rabatte am sogenannten Black Friday sind kleiner, als sie scheinen. Verbraucher:innen sollten laut der Verbraucherzentrale Bayern deshalb Preise langfristig vergleichen oder über Alternativen nachdenken und Produkte leihen oder gebraucht kaufen.
Am Black Friday, der morgen (22. November) erneut ansteht, locken viele Händler mit besonders großzügigen Angeboten. Doch bei diesen Rabatten wird häufig getrickst, wie die Verbraucherzentrale Bayern aktuell mitteilt. Denn Händler würden die gesetzliche Pflicht umgehen, bei Preissenkungen den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage anzugeben. Immer wieder werde stattdessen der Sonderpreis mit der oft höheren angesetzten unverbindlichen Preisempfehlung (UVP) des Herstellers verglichen.
Die Verbraucherzentrale Bayern habe die Masche mit der UVP bereits im Rahmen einer Stichprobe aus dem Jahr 2022 festgestellt. Die diesjährige Verbraucherschutzministerkonferenz (VSMK) hat das Thema nun aufgegriffen und gesetzliche Nachbesserungen in der Preisangabenverordnung gefordert. Ziel ist es, die Rechte der Verbraucher zu stärken und die Transparenz bei Preisangaben zu erhöhen.
Verbraucher:innen sollten Preise auf jeden Fall im Voraus prüfen. So können sie laut Verbraucherzentrale sicher gehen, dass es sich am Black Friday um ein echtes Schnäppchen handelt. „Die aktuelle Gesetzeslage ermöglicht es, Rabatte vorzutäuschen, ohne dass Verbraucher dies auf den ersten Blick erkennen können. Hier müssen die gesetzlichen Regeln dringend angepasst werden“, sagt Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale.
Doch Rabatttricks sind nicht das einzige Risiko. Wer sich von Werbung und vermeintlichen Schnäppchen verleiten lässt, kauft oft Dinge, die er nicht braucht. Für selten genutzte Produkte wie eine Bohrmaschine kann das Leihen eine Alternative sein – sei es in der Nachbarschaft oder über Sharing-Plattformen. Auch der Kauf gebrauchter Artikel ist eine nachhaltige Option.
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Verbraucherzentrale Bayern
„Smart Home“: Mehr Möglichkeiten, mehr Risiken
Ein sogenanntes „Smart Home“ ist längst Realität geworden. Doch wie sicher ist die Vernetzung des Zuhauses? Die Verbraucherzentrale Bayern gibt Auskunft.
Ein „Smart Home“ ist eine Wohnung oder ein Haus mit sogenannten intelligenten Geräten. Diese Geräte sind über das Internet vernetzt und kommunizieren über WLAN oder Bluetooth. Eine zentrale Steuerungseinheit verbindet die verschiedenen Komponenten wie Sensoren zur Messung der Raumtemperatur, Eingabegeräte wie Smartphones oder Tablets und Endgeräte wie Haustechnik, Haushaltsgeräte oder Unterhaltungselektronik. Dazu gehören beispielsweise Lampen, Rollläden, Waschmaschinen, Saugroboter, smarte Fernseher und Lautsprecher. Doch welche Vorteile hat solch eine Vernetzung des Zuhauses und wie sicher ist ein „Smart Home“?
Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern, sagt zu den Vorteilen: „Smart Home-Produkte versprechen Energieersparnisse, mehr Komfort und erhöhen bestenfalls die Sicherheit. Mit der automatischen Regelung der Temperatur durch intelligente Thermostate können Energiekosten gespart werden. Bewegungsmelder und Alarmanlagen verbessern den Einbruchschutz. Mit der Sprachsteuerung können Musik oder Licht bequem von der Couch aus gesteuert werden.“
Allerdings bestehen auch Risiken. So sammeln „Smart Home“-Geräte große Mengen an persönlichen Daten. „Diese sind zum Teil sehr sensibel“, sagt Halm. „Dazu gehören Sprachbefehle, Standortdaten, Videoaufnahmen oder auch Gesundheitsdaten von Körpersensoren. Sie geben einen Einblick in unser Privatleben und lassen Rückschlüsse auf unsere Lebensgewohnheiten zu. Das Problem ist, dass wir oft nicht wissen, welche Daten genau erfasst werden, was mit diesen Daten passiert und wie und von wem sie genutzt werden.“
Schutz des „Smart Homes“
Wenn man sich nicht ausreichend schützt, können außerdem Dritte auf persönliche Daten zugreifen. „Ein unsicheres Passwort für das Benutzerkonto ist schon ein Risiko und kann schnell von Hackern geknackt werden. Auch Router, Eingabegeräte oder die smarten Geräte selbst können eine weitere Schwachstelle sein“, sagt Tatjana Halm.
Je mehr intelligente Geräte in ein System integriert sind, umso gefährdeter ist das System als Ganzes. Denn wenn ein Gerät, wie etwa eine smarte Glühbirne, gehackt wird, können Dritte unter Umständen Zugriff auf andere Geräte bekommen, die mit dem lokalen Heimnetzwerk verbundenen sind. Auch bei der Übertragung von Daten kann ein Zugriff von außen erfolgen. „Es ist deswegen wichtig, dass diese Daten auf ihrem Transportweg ausreichend verschlüsselt werden, damit sie nicht im Klartext abgefangen und gelesen werden können.“
Um sich vor unerlaubtem Zugriff auf sensible Daten zu schützen, sollte man sich bereits vor dem Einstieg in ein smartes Zuhause über die Sicherheit informieren. „Besonders wichtig sind starke Passwörter. Mit einem sicheren WLAN-Passwort können Hacker nicht so leicht auf das Heimnetz zugreifen. Auch der Router muss ausreichend geschützt sein, denn er ist der Zugang zum Internet für alle internetfähigen Geräte. Die Firewall im Router muss deswegen stets aktuell und auch aktiviert sein.“
Für alle internetfähigen Geräte im „Smart Home“ sollten starke Passwörter erstellt werden. „Ebenso wichtig sind regelmäßige Updates“, sagt Halm. „Der Router, die Geräte und die dazugehörigen Apps sollten immer auf dem neuesten Stand sein. Und zu guter Letzt ist zu empfehlen, dass alle Geräte eine verschlüsselte Kommunikation unterstützen, also eine verschlüsselte Übertragung der Daten zwischen den Geräten und der Cloud gewährleisten.“
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Verbraucherzentrale Bayern
Wärmedämmung: Geld sparen mit schrittweiser Sanierung und Förderung
Die Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps, wie Hausbesitzende bei der Wärmedämmung vorgehen und zudem Geld sparen können. Staatliche Förderungen und die richtige Sanierung machen es möglich.
Je höher die Heizkosten, desto mehr Geld können Hauseigentümer durch eine bessere Gebäudedämmung sparen, wie die Verbraucherzentrale Bayern aktuell mitteilt. Dabei muss nicht das ganze Wohngebäude auf einmal saniert werden. „In vielen Fällen ist eine schrittweise Sanierung sinnvoll“, sagt Sigrid Goldbrunner, Energieexpertin der Verbraucherzentrale. Bei der richtigen Wärmedämmung hilft die Energieberatung der Verbraucherzentrale. Sie kann Empfehlungen geben, wie die Dämmung sinnvoll mit Sanierungsschritten kombiniert werden kann, die in den kommenden Jahren ohnehin anstehen.
„Hausbesitzer sollten mit den Maßnahmen beginnen, die den größten Dämmungseffekt haben wie etwa die Dämmung der oberen Geschossdecke“, sagt Frau Goldbrunner. „Bei kleinem Budget können sie weitere Maßnahmen über mehrere Jahre verteilen und Förderungen nacheinander beantragen.“
Möglichkeit zur Förderung
Denn bei der Wärmedämmung kann man außerdem von staatlicher Förderung profitieren. Pro Kalenderjahr kann man für eine Maßnahme, die bis zu 30.000 Euro kosten darf, eine Förderung von 15 Prozent beantragen. Maximal sind also 4.500 Euro Förderung möglich.
Haben Eigentümer mit einer zertifizierten Energieeffizienzberatung einen individuellen Sanierungsplan für das Gebäude erarbeitet, kann sich die Höhe der förderfähigen Maßnahmen sogar auf 60.000 Euro verdoppeln. Dabei werden einzelne Maßnahmen so aufeinander abgestimmt, dass die Sanierung das größtmögliche Einsparpotenzial bei zweckmäßigem Kostenaufwand erzielt. Nach der Bewilligung haben die Eigentümer 36 Monate Zeit, die beantragten Maßnahmen umzusetzen.
Auch für Honorare, energetische Fachplanung und Baubegleitung winkt laut Verbraucherzentrale eine staatliche Förderung von bis zu 50 Prozent bis maximal 5.000 Euro. Für den individuellen Sanierungsfahrplan liegt die Obergrenze bei 650 Euro.
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Verbraucherzentrale Bayern
Nachrüstung: Wenn neue fossile Heizungen zur Kostenfalle werden
Die Kampagnen der Lobbys fruchten: Immer noch setzen viele Hauseigentümer oder Vermieter bei der Erneuerung der Energietechnik auf fossile Heizungen. Die Verbraucherzentrale Bayern warnt allerdings vor versteckten Nachrüstungskosten beim Einbau von neuen Öl- und Gasheizungen.
Monatelange Kampagnen von Fossillobby, Presse und Unionsparteien gegen das Gebäudeenergiegesetz haben dazu geführt, dass sich viele Eigenheimbesitzer und Vermieter trotz steigender CO2-Preise weiterhin entscheiden, fossile Heizungen einzubauen. Zudem behaupten Anbieter laut einer Mitteilung der Verbraucherzentrale Bayern teilweise, diese Öl- und Gas-Heizsysteme seien zukunftsfähig. Das sei jedoch nicht der Fall. „Aktuell gibt es auf dem Markt keine Öl- oder Gas-Brenner, die künftig geltende Vorgaben erfüllen“, sagt Heidemarie Krause-Böhm, Referatsleiterin Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Bayern.
Sogenannte H2-ready-Heizungen seien lediglich in der Lage, einen kleinen Teil an beigemischtem Wasserstoff zu verbrennen. „Um künftige gesetzliche Vorgaben zu erfüllen, müssten später aufwändige technische Umrüstungen an Brenner und Filter durchgeführt werden“, so die Energieexpertin. „Wir gehen davon aus, dass diese Umbauten für die Verbraucher mit hohen Kosten verbunden sind.“
Stufenweiser Anstieg an erneuerbarer Energie
Grundlage für die Vorgaben ist das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Es verpflichtet Besitzer neuer Heizungen, ab 2029 stufenweise mit einem immer höheren Anteil an grünem Gas oder synthetischem Öl zu heizen. Ab 2045 dürfen Heizsysteme nicht mehr mit fossilen Brennstoffen betrieben werden. Alle Heizungen sowie der Bezug aus Wärmenetzen müssen spätestens dann auf 100 Prozent erneuerbare Energien oder unvermeidbare Abwärme umgestellt sein.
Welche neuen Heiztechniken auch in den nächsten Jahrzehnten den gesetzlichen Vorgaben entsprechen und gleichzeitig wirtschaftlich arbeiten, dazu berät die Energieberatung der Verbraucherzentrale Bayern. Die Beratung wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
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Umweltfreundliches Reisen
Verbraucherzentrale Bayern: So geht nachhaltiger Urlaub
Bei der Auswahl ihrer Ferienreise legen immer mehr Menschen neben Erholung auch Wert auf Nachhaltigkeit. Die Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps, wie man Klima- und Umweltschutz auch im Urlaub im Blick behalten kann.
Seit letzter Woche sind in Bayern Sommerferien. Für viele bedeutet das: Ab in den Urlaub und Abstand zum Alltag – und der stellt sich bei Reisen in Deutschland und Europa genauso ein wie bei Fernreisen. Je kürzer die Reisezeit, desto entspannter ist aber die Fahrt und desto mehr Zeit für Erholung besteht, schreibt die Verbraucherzentrale Bayern in einer Mitteilung.
„Viele unentdeckte Naturlandschaften und spannende Kulturschätze in interessanten Städten Europas kann man bequem und ohne Stau mit der Bahn erreichen“, empfiehlt Matthias Zeuner-Hanning, Umweltberater bei der Verbraucherzentrale. „Wer etwas weiter weg möchte, für den sind Nachtzugfahrten ideal. Ab München gibt es etwa Züge nach Rom oder Amsterdam sowie zum Gardasee und an die kroatische Küste.“
Ob mit oder ohne Anreise mit der Bahn – auch Fahrradtouren bieten umweltfreundliche Erholung. Mehrere Bundesländer haben online Übersichten über besonders schöne Radstrecken zusammengestellt. Auch zahlreiche Verleihstationen für E‑Bikes sind dort verzeichnet.
Ist der Urlaubsort erreicht, können Reisende auch dort auf Nachhaltigkeit setzen. Achten Urlaubsquartiere auf Abfallvermeidung und Energiesparmaßnahmen können Touristinnen und Touristen dies an verschiedenen Umweltlabels erkennen. Orientierung bieten beispielsweise die Dachmarke „Viabono“ für umweltorientierte Tourismusangebote in Deutschland sowie das Europäische Umweltzeichen („Euro-Blume“). Einen Überblick sowie hilfreiche Tipps finden Erholungssuchende auch auf der Webseite des Umweltbundesamtes.
Bleibt noch die Verpflegung. Dabei können Umweltbewusste im Urlaub am besten auf lokale Spezialitäten mit Zutaten aus der Region setzen. So vermeiden sich nicht nur lange Transportwege und man unterstützt die regionale Wirtschaft. Außerdem kann man die etwaig vielfältigen Geschmäcker der jeweiligen Urlaubsregion besser kennenlernen.
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Verbraucherzentrale Bayern
Erdüberlastungstag: Zeit für mehr Nachhaltigkeit
Heute (1. August) ist globaler Erdüberlastungstag 2024. An diesem Tag hat die Menschheit rechnerisch alle Ressourcen verbraucht, die ihr für das gesamte Jahr zur Verfügung stehen sollten. Die Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps, wie man nachhaltiger leben kann.
2023 war der Erdüberlastungstag am 31. Juli – einen Tag früher als nun. Statistisch gesehen bräuchte die Weltbevölkerung etwa 1,7 Planeten, um ihren Bedarf zu decken. Würden alle Länder auf die gleiche Weise leben wie Deutschland, wären sogar drei Erden notwendig, wie die Verbraucherzentrale Bayern mitteilt. Vor diesem Hintergrund gibt die sie zudem einfache Tipps für den Start in einen nachhaltigeren Lebensstil.
„Die meisten Verbraucherinnen und Verbraucher wissen sehr gut, dass wir mit unserem Konsumverhalten übermäßig viele Ressourcen verbrauchen“, sagt Heidemarie Krause-Böhm, Referatsleiterin Energie, Umwelt und Nachhaltigkeit bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Aber auch wenn das Bewusstsein da ist – dieses Wissen im Alltag umzusetzen, ist oft schwer. Denn viele scheuen den vermeintlichen Aufwand und eine Änderung ihrer Gewohnheiten.“ Zudem erlebe die Umweltexpertin immer wieder Verbraucher:innen, die davon ausgehen, dass sie allein sowieso nichts bewirken könnten. Dass sich der Aufwand lohnt und sogar Spaß machen kann, versucht Krause-Böhm mit vier Tipps zu zeigen.
Vier Tipps
Wer seinen Lebensstil ändern möchte, sollte mit Veränderungen starten, die leichtfallen. Das macht Mut und Lust auf mehr. Der erste Schritt kann sein, den Kaffee im Thermo- statt im Pappbecher zu trinken oder Standby-Geräte auszuschalten. Dabei sollte man die eigenen Anstrengungen nicht geringschätzen. Jede
Für viele fühlt sich Nachhaltigkeit zunächst nach Verzicht an. Dabei kann eine Veränderung auch für alle persönlich viel Positives bringen: eine neu erlernte Fähigkeit beim Reparieren, der Austausch mit den Nachbarn, wenn man etwas ausleiht, oder das gute Gefühl zu teilen.
Wie bei jeder anderen Veränderung braucht es Zeit und Geduld, das eigene Leben nachhaltig umzustellen. Was sich Verbraucher:innen stets klarmachen sollten: Sie sind bereits auf dem Weg. Auf diesem helfen Routinen, damit man nicht jeden Tag jede Entscheidung überdenken müssen. Diese könnten sein: Stoßlüften während der Kaffee durchläuft, statt das Fenster dauerhaft zu kippen, Leitungswasser trinken oder einen Monat bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad ins Büro fahren.
Um sich auszutauschen und motiviert zu bleiben, hilft es, sich Gleichgesinnte zu suchen. Diese findet man beispielsweise bei örtlichen Veranstaltungen, auf Social Media oder bei einer Freiwilligenagentur vor Ort. Ebenso kann es sich lohnen, Freunde und Bekannte anzusprechen. Denn gemeinsam lassen sich Veränderungen leichter umsetzen.
Über den Erdüberlastungstag
Der Erdüberlastungstag wird jährlich vom Global Footprint Network mithilfe von zwei Parametern berechnet. Auf der einen Seite steht die Fähigkeit der Erde, Ressourcen zu erzeugen sowie Abfall und Emissionen aufzunehmen. Auf der anderen stehen Wälder, Landflächen, Wasser, landwirtschaftliche Gebiete und Fischereigründe, die Menschen für ihren aktuellen Lebens- und Wirtschaftsstil benötigen. Deutschland hat seinen nationalen Überlastungstag in diesem Jahr bereits am 2. Mai überschritten.
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Verbraucherzentrale Bayern
Sommerhitze: Tipps für kühle Räume
Nach wechselhaften letzten Wochen scheint der Sommer nun durchzustarten. Eine Kehrseite der Sommerhitze sind jedoch heiße Innenräume. Die Verbraucherzentrale Bayern hat Tipps für kurzfristige Kühlung.
Der Sommer ist da – und viele Innenräume knacken in den nächsten Tagen die 30-Grad-Marke. Schlafen oder Arbeiten ist bei solchen Temperaturen jedoch schwer. Zahlreiche Tipps versprechen Kühlung vor der Sommerhitze, doch nicht alle sind hilfreich. „Das Wichtigste ist, die Hitze gar nicht erst in die eigenen vier Wände hereinzulassen“, sagt Sigrid Goldbrunner, Regionalmanagerin der Energieberatung bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Denn sind Innenräume einmal heiß, ist es schwer, diese wieder abzukühlen.“
Darum hat die Expertin drei Tipps, um Wohnräume an heißen Tagen kühl zu halten. So sollten Bewohner:innen vor allem in den kühleren Nachtstunden oder früh am Morgen ausgiebig lüften – und nicht tagsüber. Am effektivsten ist Durchzug. Dabei kann man auch Schranktüren öffnen, denn auch hier speichert sich Wärme.
Außerdem sollte man Jalousien, Roll- oder Klappläden tagsüber geschlossen halten, denn sie dienen als Hitzeschutz. Am wirksamsten sind dabei Vorrichtungen, die außen am Gebäude angebracht sind. Bei innenliegenden Jalousien oder Vorhängen sollte man auf eine helle oder mit Metall beschichtete Außenfläche achten.
Und drittens: Einen vergleichsweise preisgünstigen Schutz bieten laut Verbraucherzentrale reflektierende Sonnenschutzfolien. Sie können direkt auf die Fensterscheiben geklebt werden. Diese Folien sorgen dafür, dass sich die Wohnräume weniger erwärmen, allerdings verdunkeln sie auch. Mieter:innen sollten vorab mit ihrem Vermieter besprechen, ob sie Folien anbringen dürfen.
Unerlaubter Zugriff
Verbraucherzentrale: Ist das Konto gehackt, muss es schnell gehen
Was tun, wenn das E‑Mail- oder Social-Media-Konto gehackt wurde? Die Verbraucherzentrale Bayern gibt Tipps, um wieder Zugriff auf das Konto zu erlangen.
Wenn sich Fremde unerlaubt Zugang zu Online-Konten verschaffen, auf Daten zugreifen oder für weiteren Betrug missbrauchen, ist schnelles Handeln entscheidend, so die Verbraucherzentrale Bayern in einer Mitteilung. Eine Umfrage aus dem Sommer 2023 zeige jedoch, dass etwa die Hälfte der Befragten nicht weiß, wie sie sich verhalten sollte, wenn das Konto gehackt wurde. Die Verbraucherzentrale hat daher Erste-Hilfe-Tipps für den Fall eines Hacker-Angriffs zusammengestellt.
Ob E‑Mail, Social-Media oder Shopping-Portal – Hacker können alle digitalen Konten angreifen. „Wer bei einem Angriff schnell und besonnen handelt, kann den Zugriff auf das eigene Konto zurückerhalten und größeren Schaden vermeiden“, sagt Juliane von Behren, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. Dafür sei es zunächst wichtig, Anzeichen für einen Missbrauch ernst zu nehmen. „Ist das Konto gesperrt, wurden Daten geändert oder teilt der Anbieter mit, dass sich jemand mit einem anderen Gerät angemeldet hat, sollten Betroffene diesen Hinweisen unbedingt nachgehen.“
Erste Hilfe für den Notfall
Stellt sich heraus, dass ein Online-Konto gehackt wurde, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten. Betroffene können selbst versuchen, die Kontrolle zurückzuerlangen. Dafür muss in den meisten Fällen ein neues Passwort eingerichtet werden. Für nahezu jedes Online-Konto lässt sich ein neues Passwort anfordern, dass der Anbieter automatisiert an das hinterlegte E‑Mail-Postfach versendet. Anschließend kann man ein neues, sicheres Passwort im Kunden-Konto hinterlegen.
Sind Betroffene in der Situation überfordert, oder wurde etwa das E‑Mail-Konto gesperrt, bleibt nur der Kontakt zum Anbieter, um weiteren Schaden abzuwenden. „Leider ist nicht bei allen Konten sofort ersichtlich“, sagt Juliane von Behren, „wie dieser Kontakt erfolgen kann. Hier helfen unsere Informationen sowie eine digitale Anwendung, über die sich mit wenigen Klicks Kontaktdaten zu verschiedenen Hilfsangeboten der Anbieter ermitteln lassen.“
Denn die Umfrage aus dem Sommer 2023 ergab auch: Menschen, die in einem solchen Fall Hilfe bei ihrem Anbieter suchten, konnten deutlich öfter die Kontrolle über ihr Online-Konto zurückerlangen.
Verbraucherzentralen warnen
Vorsicht vor dubiosen Finanzprodukten für Studierende
Die Verbraucherzentrale Bayern warnt vor Finanzprodukten, die etwa Versicherer Studierenden zum Semesterbeginn andrehen wollen. Entsprechende Verträge seien oft teuer und unkündbar.
Zum Semesterbeginn sind auf Universitätsgeländen Promotionsstände oder von zum Beispiel Finanzdienstleistern allgegenwärtig, wie die Verbraucherzentrale Bayern mitteilt. Ziel ist es, Studierende mit nützlichen Geschenken oder kostenlosen Weiterbildungen so früh wie möglich als potenzielle Kundschaft zu erschließen. Die Verbraucherzentrale rät Studierenden jedoch davon ab, solche Verträge über Geldanlage- und Versicherungsprodukte abzuschließen. Denn aus Sicht des Verbraucherschutzes gehen diese Finanzprodukte in der Regel am Bedarf der Studierenden vorbei. Sie sind unflexibel, intransparent, erwirtschaften wenig Rendite und kosten unverhältnismäßig hohe Abschluss- und Verwaltungsgebühren.
„Aus unserer Erfahrung wissen wir“, sagt Sascha Straub von der Verbraucherzentrale Bayern, „dass die Vertriebsmitarbeitenden gezielt Studierende ansprechen und sie mit kostenlosen Seminaren zum Abfassen der Thesis, Bewerbungstraining oder Schulungen zu gängigen Softwareanwendungen locken. Ist der Kontakt dann einmal hergestellt und das Vertrauen gewonnen, versuchen die Vertriebler, ihre Altersvorsorge- und Versicherungsprodukte an die Studierenden zu verkaufen.“
Die Verbraucherzentrale kritisieren zudem die Praxis, Ratsuchenden in Versicherungsverträgen häufig eine viel zu hohe Beitragsdynamisierung unterzuschieben. Die jährliche Beitragserhöhung löst automatisch auch in Zukunft neue, stattliche Provisionszahlungen an die Finanzvertriebe aus. So können derartige Verträge sogar nach zehn Jahren noch Minusrenditen verursachen.
Basisrente ist Verkaufsrenner auf dem Uni-Gelände
Das Standard-Produkt, das Studierenden am häufigsten auf dem Campus angeboten wird, ist die Basisrente – auch bekannt als Rürup-Rentenversicherung. Sie wird gerne als Altersvorsorge kombiniert mit Risikoabsicherung wie einer Berufsunfähigkeitsversicherung verkauft. „Derartige Kombiprodukte maximieren aber nur die Provision der Vermittler“, so Straub. „Eine Versicherung eignet sich nicht für den Vermögensaufbau. Das Leben und die Erwerbsverläufe sind nicht planbar, schon gar nicht über Jahre und Jahrzehnte.“ Ein Rürup-Vertrag binde Vermögen jahrelang – auch in Situationen, in denen man über sein Geld flexibel verfügen möchte, „beispielsweise für eine Immobilie, eine berufliche Umorientierung oder eigene Kinder.“
Zudem ist ein Rürup-Vertrag nicht kündbar. Das Geld wird am Ende der Ansparphase ausschließlich als monatliche Rente ausgezahlt – gesonderte Auszahlungen des Kapitals sind nicht möglich. Aus den Beratungen der Verbraucherzentrale Bayern geht hervor, dass Sparende 95 Jahre und älter werden müssten, bis sie ihre kompletten Einzahlungen in Form einer versteuerten Rente erhalten. Das zentrale Verkaufsargument „Steuervorteile“ wiegt somit die mit dem Produkt verbundenen Nachteile nicht auf.
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Weltverbrauchertag
Verbraucherzentrale Bayern: Beschwerden über Fakeshops fast versechsfacht
Zum Weltverbrauchertag am 15. März warnt die Verbraucherzentrale Bayern vor Risiken beim Online-Shopping. So sei zum Beispiel die Anzahl von Beschwerden über Fakeshops zuletzt stark gestiegen.
Die Anzahl der Beschwerden zu Fakeshops bei den Verbraucherzentralen hat sich im Vergleich zu 2020 im Jahr 2023 fast versechsfacht, wie die bayerische Niederlassung der Kontrolleinrichtung mitteilte. „In den letzten Jahren ist die Anzahl der Beschwerden zu Fakeshops kontinuierlich gestiegen und hat sich seit dem Jahr 2020 annähernd versechsfacht“, so Tatjana Halm, Juristin bei der Verbraucherzentrale Bayern. So seien im Jahr 2023 mehr als 6.900 Beschwerde-Meldungen eingegangen.
Gleichzeitig hat der Fakeshop-Finder der Verbraucherzentrale mittlerweile 56.500 Fakeshops identifiziert. Auf www.fakeshop-finder.de können Verbraucher:innen Shop-Adressen eingeben und eine Einschätzung erhalten, ob es sich um seriöse Anbieter handelt. Durchschnittlich werden laut Verbraucherzentrale im Monat etwa 200.000 Internetadressen eingegeben. Insgesamt wurden so bisher 1,48 Millionen Websites überprüft und 56.500 Fakeshops identifiziert.
Zusätzlich stellen auch komplizierte Vertragskonstruktionen bei „buy now, pay later“-Angeboten Verbraucher:innen vor neue Herausforderungen. Denn immer öfter bieten insbesondere Online-Shops die Möglichkeit an, die Zahlung des gekauften Artikels zu verzögern. Obwohl Werbeversprechen genau diesen Eindruck vermitteln, handelt es sich tatsächlich meist um einen gewöhnlichen Bankkredit bei einem Drittanbieter. „Das verkompliziert den Kauf erheblich, da die Verbraucher nun auch diese Vertragsunterlagen genau prüfen müssen. Darüber hinaus erhöht die Zahlungsmethode das Verschuldungsrisiko“, so Halm. Eine bundesweite Kampagne zum Weltverbrauchertag am 15. März unter dem Motto „Pass auf Deine Mäuse auf“ soll das das Thema Online-Shopping nun in den Fokus rücken.