Geplan­tes Lidl-Logis­tik- und Kühlzentrum

Ers­te „Sta­del­ho­fe­ner Gesprä­che“ mit Lud­wig Hartmann

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Ver­gan­ge­ne Woche war der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­de der Grü­nen im bay­ri­schen Land­tag, Lud­wig Hart­mann, auf Ein­la­dung der Bür­ger­initia­ti­ve Jura­schüt­zer in Sta­del­ho­fen zu Gast. Er infor­mier­te sich vor Ort über das geplan­te Logis­tik- und Kühl­zen­trum der Fir­ma Lidl, für wel­ches wert­vol­le Natur­flä­che wei­chen soll.

Hart­mann selbst setzt sich seit Jah­ren gegen über­mä­ßi­gen Ver­brauch von Flä­chen in Bay­ern ein. Im Anschluss an eine Orts­be­ge­hung, führ­te Bernd Fri­cke, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der Grü­nen Kreis­tags­frak­ti­on, als Mode­ra­tor durch eine Podi­ums­dis­kus­si­on als Auf­takt­ver­an­stal­tung der Rei­he „Sta­del­ho­fe­ner Gesprä­che“ mit Ver­tre­tern der Bür­ger­initia­ti­ve und Lud­wig Hartmann.

Die Dis­kus­si­ons­teil­neh­mer beleuch­te­ten dabei ver­schie­de­ne Gesichts­punk­te und die Aus­wir­kun­gen des geplan­ten Kühl­zen­trums auf den Ort Sta­del­ho­fen und die umge­ben­de Landschaft.


„Fast nur Jobs in pre­kä­ren Bedin­gun­ge
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Beglei­tet wur­de Lud­wig Hart­mann vom Bun­des­tags­di­rekt­kan­di­da­ten Dr. Mar­tin Pfeif­fer, der den Men­schen vor Ort den Rücken stär­ken will: „Das Lidl-Kühl­la­ger ist ein Logis­tik­mons­ter, dop­pelt so groß wie der gan­ze Ort. Es hat kei­nen Platz in Sta­del­ho­fen. Es bringt 24 Stun­den am Tag LKW-Ver­kehr in eine bis­her unbe­las­te­te Gegend, lie­fert im Gegen­satz aber für die Gemein­de kaum Gewer­be­steu­er und nur eine Hand­voll Arbeitsplätze.”

Die­se Ana­ly­se teilt auch Dr. Han­no Thie­le von der Bür­ger­initia­ti­ve Jura­schüt­zer e.V.: „Wenn man die Situa­ti­on um Arbeits­plät­ze bei uns im Ort betrach­tet, brau­chen wir ganz sicher kein gro­ßes Kühl­zen­trum, wie das geplan­te, in dem fast nur Jobs in pre­kä­ren Bedin­gun­gen geschaf­fen wer­den. Was für uns im Dorf för­der­lich wäre, wäre eher die Ansied­lung von klei­nen Hand­werks­be­trie­ben, die aus­bil­den und die unser Dorf tat­säch­lich für alle attrak­ti­ver machen.“

Bio­land­wirt und Grü­nen-Kreis­rat Otto Weiß merk­te an: „Wir beschwe­ren uns, dass auf der gan­zen Welt Wäl­der abge­holzt wer­den. Aber was machen wir mit unse­ren wert­vol­len Flä­chen vor Ort? Wir sol­len sie zubetonieren!“

Lud­wig Hart­mann lob­te in sei­nen Aus­füh­run­gen aus­drück­lich das Enga­ge­ment der Bürger*innen vor Ort und kri­ti­sier­te die man­geln­den Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten im Vor­hin­ein mas­siv. „Es gibt Bei­spie­le in Bay­ern“, so Hart­mann, „da wur­de – bevor ein sol­ches Pro­jekt geplant wur­de – zuerst das Inter­es­se in der Gemein­de bei den Bürger*innen abge­fragt, dann wur­de in die Pla­nung ein­ge­stie­gen und nach der Pla­nung wur­den die Bürger*innen erneut dazu befragt. So sieht Betei­li­gung aus!“

Hart­mann beton­te abschlie­ßend, dass Demo­kra­tie zwar nicht immer ein­fach sei, aber es ohne die­se nicht gehe. Dazu gehö­re eben auch, dass gere­det wer­de, „bevor die Bag­ger kommen“.

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