Immer mehr Menschen wenden sich von der katholischen Kirche ab – so auch in Bamberg. Wie das Erzbistum aktuell mitteilt, waren es im letzten Jahr mehr als 10.000.
Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Erzbistum Bamberg ist laut einer Mitteilung des Erzbischöflichen Ordinariats unter 600.000 gesunken. Zum Stichtag des 31. Dezembers 2023 lebten demnach 592.340 Katholikinnen und Katholiken in der Diözese. Das sind mehr als 100.000 weniger als vor zehn Jahren und ein Minus von knapp 16 Prozent.
Die Zahl der Kirchenaustritte ist dabei allerdings zurückgegangen auf 10.909. Zuvor war die Zahl der Austritte seit 2021 jedes Jahr stark gestiegen, zuletzt auf den Höchststand von 15.705 im Jahr 2022.
Gestorben sind 6.724 Kirchenmitglieder. Dem stehen 3.532 Taufen und 146 Eintritte und Wiederaufnahmen gegenüber. Das geht aus den Jahresstatistiken hervor, die am Donnerstag von allen Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz veröffentlicht wurden.
Zurückgegangen sind demgemäß auch die Zahlen bei Taufen (3.532, Vorjahr: 4.034), Trauungen (822, Vorjahr: 1.047), Erstkommunionen (4.056, Vorjahr: 4.480) und Firmungen (2.979, Vorjahr: 3.555). Die Zahl der im Dienst aktiven Welt- und Ordenspriester im Erzbistum ging um drei auf 204 zurück. Die Zahl der Ruhestandspriester sank ebenfalls um drei auf 163.
Einsparungen bis 2035
Erzbischof Herwig Gössl bewertete die Zahlen laut Mitteilung als Abbild einer gesellschaftlichen Entwicklung, die sich schon lange abzeichne und eine fundamentale Veränderung der Rolle der Kirche zur Folge haben werde. Mit weniger Gläubigen, weniger Seelsorgern und weniger Finanzmitteln werde die Kirche neue Wege finden müssen, die noch vorhandenen Ressourcen effektiv einzusetzen.
Auch wenn es die Volkskirche, wie man sie aus der Vergangenheit kenne, so nicht mehr geben wird, sagte Gössl, wolle und werde man die Botschaft des Evangeliums in der Welt leben, verkünden und sichtbar halten. Entsprechende Maßnahmen, damit die Kirche auch unter den veränderten Umständen handlungsfähig und relevant bleibt, seien bereits in die Wege geleitet worden. Dazu gehöre auch der Auftrag, bis 2035 im Jahresbudget Einsparungen von 20 Millionen Euro zu erreichen.