ETA Lese­rei­he

ETA Hoff­mann Thea­ter: Ste­phan Ull­rich liest Novel­len Arthur Schnitzlers

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Stephan Ullrich
Stephan Ullrich, Foto: Julia Lormis
Ste­phan Ull­rich, Ensem­ble­mit­glied des ETA Hoff­mann Thea­ters, kehrt mit sei­ner Lese­rei­he „Ste­phan Ull­rich liest“ auf die Büh­ne der Treff­bar des Thea­ters zurück. Dies­mal ste­hen die psy­cho­lo­gisch und lite­ra­risch sei­ner­zeit weg­wei­sen­den Novel­len Arthur Schnitz­lers auf dem Programm.

Ab dem 31. Okto­ber, 20 Uhr, wid­met sich Ste­phan Ull­rich, Schau­spie­ler am ETA Hoff­mann Thea­ter, in sei­ner belieb­ten Lese­rei­he den Novel­len Arthur Schnitzlers.

Arthur Schnitz­ler, Wie­ner Arzt und Schrift­stel­ler, war bereits zu Leb­zei­ten berühmt. Sei­ne Dra­men mach­ten das Mit­glied des „Wie­ner Krei­ses“ Anfang des 20. Jahr­hun­derts zu einem der meist­ge­spiel­ten Büh­nen­au­toren sei­ner Zeit. Aller­dings geriet Schnitz­ler wegen sei­ner sozi­al­kri­ti­schen Tex­te auch in Kon­flikt mit der Zen­sur. So wur­de sein Dra­ma „Rei­gen“ wegen Por­no­gra­phie­vor­wür­fen ver­bo­ten und kam erst 24 Jah­re nach der Ver­öf­fent­li­chung zur Uraufführung.

Zugleich war Schnitz­ler ein Meis­ter der Pro­sa, vor allem der Novel­le. Schnitz­lers Inter­es­se für die damals neu­ar­ti­ge Psy­cho­ana­ly­se und eine gewis­se Men­schen­kennt­nis mach­ten ihn zu einem Exper­ten für das Innen­le­ben sei­ner lite­ra­ri­schen Figu­ren, die oft die Wider­sprü­che zwi­schen Schein und Sein, zwi­schen Kon­ven­ti­on und inne­rem Wunsch aus­zu­hal­ten haben. Sein eige­nes Leben, immer wie­der zwi­schen meh­re­ren Frau­en ste­hend, spie­gel­te er in sei­ner Literatur.

Schnitz­ler rich­te­te sei­nen ana­ly­ti­schen Blick auf die gesell­schaft­li­chen Berei­che, die Spreng­kraft bar­gen, sei­en es der Umgang mit Sexua­li­tät oder mit dem Tod. For­mal erneu­er­te er die deutsch­spra­chi­ge Lite­ra­tur in sei­ner 1900 zuerst ver­öf­fent­lich­ten Novel­le „Lieu­ten­ant Gustl“ durch die Ein­füh­rung des inne­ren Mono­logs. Sei­ne „Traum­no­vel­le“ war 1999 Vor­la­ge für Stan­ley Kubricks Film „Eyes wide shut“.

Mit die­ser Novel­le beginnt Ste­phan Ull­rich am 31. Okto­ber dann auch sei­ne Lese­rei­he. Prof. Dr. Fried­helm Marx vom Lehr­stuhl für Neue­re deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft an der Uni­ver­si­tät Bam­berg führt zu Beginn in Leben und Werk von Arthur Schnitz­ler ein.

Am 5. Dezem­ber und am 9. Janu­ar 2024 geht es mit der „Traum­no­vel­le“ wei­ter. Im kom­men­den Jahr wird Ulrich außer­dem die Novel­len „Der Sekun­dant“, „Fräu­lein Else“, „Lieu­ten­ant Gustl“, „Ster­ben“ und „Casa­no­vas Heim­fahrt“ lesen.

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